Ansichten eines Informatikers

Der Antisemitismus der Linken und Grünen und die Propagandalüge der letzten 20 Jahre

Hadmut
6.11.2023 14:02

Ein Fundstück.

Es geht um das Verhältnis der Grünen zu Dieter Kunzelmann, den die Wikipedia so beschreibt:

Dieter Kunzelmann (* 14. Juli 1939 in Bamberg; † 9. Mai 2018 in Berlin[1]) war ein deutscher linksradikaler antisemitischer Politaktivist und Kopf der terroristischen Gruppierung Tupamaros West-Berlin. 1975 war er Kandidat der erfolglos kandidierenden KPD-AO und von 1983 bis 1985 Abgeordneter der Alternativen Liste in Berlin.

[…]

1960er bis 1970er Jahre: Verbindung von linkem Terrorismus und Antisemitismus

Laut Lothar Menne, dem ehemaligen Verlagsleiter von Hoffmann und Campe, der ihn noch aus Münchener Zeiten kannte, war Kunzelmann schon seit den frühen 1960er Jahren ein Antisemit.[6]

Im Juli 1969 nahm Kunzelmann am „Knastcamp von Ebrach“ teil.[7] In der dortigen Jugendstrafanstalt verbüßte Reinhard Wetter, ein Aktivist der Außerparlamentarischen Opposition (APO), eine Haftstrafe. Aus diesem Anlass trafen sich dort knapp 200 Personen aus APO-Kreisen für eine Woche. Von dort aus fuhr Kunzelmann am 20. Juli zunächst mit 20 weiteren Campbeteiligten auf Einladung der anarchistischen Gruppe Uccelli nach Italien. In Rom entschieden sich Kunzelmann, Georg von Rauch, Ina Siepmann, Lena Conradt und Albert Fichter jedoch, mit dem Auto nach Jordanien weiterzureisen und mit der palästinensischen Organisation Fatah Kontakt aufzunehmen. Diese langwierige Expedition finanzierte der italienische Verleger Giangiacomo Feltrinelli. Am 5. Oktober erreichten sie Amman. Dort trafen sie prominente Fatah-Vertreter, unter anderem Jassir Arafat und Farouk Kaddoumi, und erhielten eine militärische Kurzausbildung[8] sowie eine Ausbildung im Bau von Bomben. Bereits Anfang November war der größte Teil der Gruppe, darunter Kunzelmann, von Rauch und Fichter, nach Berlin zurückgekehrt, während Siepmann noch monatelang in Jordanien blieb.[9]

Gegen Ende der 1960er-Jahre war Kunzelmann mehrmals in Haft, 1970 wurde er wegen eines Molotow-Cocktail-Anschlages auf die Villa des B.Z.-Chefredakteurs Malte-Till Kogge verhaftet.[10] Nach dem Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde in München 1970 äußerte Kunzelmann, die Tat sei ein „zionistisches Massaker“, eingefädelt von Zionisten, die deutsche Juden zur Auswanderung nach Israel hätten drängen wollen.[11] Kunzelmann saß über drei Jahre in Untersuchungshaft. Nach seiner Verurteilung wurde er während der Haft als Freigänger „Kandidat“, aber nicht Mitglied der studentischen KPD in Berlin (vorm. KPD/AO) für die West-Berliner Abgeordnetenhauswahl 1975. Nach der Haftentlassung 1975 machte er eine Ausbildung zum Drucker.
Anschlag auf Pogrom-Gedenkveranstaltung 1969
Auf 250 Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am 9. November 1969 (Novemberpogrome von 1938), darunter der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz, sowie der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Heinz Galinski wurde ein Bombenanschlag verübt, zu dem sich kurz darauf in einem Flugblatt die linksradikale Gruppe namens „Schwarze Ratten/Tupamaros West-Berlin“ bekannte, als deren Kopf Kunzelmann gilt. Die Bombe war von Peter Urbach, einem V-Mann des Verfassungsschutzes,[12] geliefert worden. Aufgrund eines technischen Defekts explodierte sie nicht. Bis heute ist unklar, ob Urbach und/oder den Bombenlegern selbst dieser Defekt bekannt war oder nicht.[13] Zu einer Anklage wegen des Anschlags kam es nicht.

[…]

Dieser ganze links-rot-grüne Komplex war eigentlich schon immer antisemitisch und unterschied sich von den Nationalsozialisten eigentlich – wie schon so oft angesprochen – nur in dem Detail der Frage, ob man national oder international und grenzenlos sein sollte. Was nicht unmittelbar verständlich ist, weil der Kommunismus manchen mehr oder weniger als jüdische Erfindung gilt und das der wesentliche Grund für den Hass der NSDAP auf Juden war, das Zentralmotiv war die Ablehnung des Kommunismus.

Da fiel mir ein Tweet auf:

Weil der unterste Teiltweet von „DerB“ aus meinem Blog zitiert. Schauen wir mal in den oben verlinkten WELT-Artikel Linksradikale bauten eine Bombe gegen den „Judenknax“ der Deutschen von 2019.

Gut anderthalb Kilogramm wog die Bombe, die am 9. November 1969 im Jüdischen Gemeindehaus in der West-Berliner Fasanenstraße detonieren sollte. Die Explosivmasse bestand aus 90 Prozent Unkraut-Ex und zehn Prozent Schwefel. Die Probesprengung eines exakten Nachbaus der Ladung ergab, dass die Explosion wohl das „Haus zerfetzt“ hätte, wie es im Polizeibericht hieß – während der Gedenkstunde zum 31. Jahrestag des Novemberpogroms 1938 an diesem Sonntagvormittag hätte die Bombe viele Dutzend Tote gefordert.

[…]

Zu diesem Zeitpunkt wusste der sofort eingeschaltete Staatsschutz der West-Berliner Polizei bereits, wo die Urheber zu suchen waren: in der linksradikalen Szene der geteilten Stadt. Am 9. November 1969 abends gegen 20 Uhr waren im Republikanischen Club, einem insgeheim von der Stasi finanzierten Treffpunkt von Linken in der Wielandstraße 27, einem noblen Altbau nahe dem Kurfürstendamm, Flugblätter aufgetaucht. Darin hieß es: „Am 31. Jahrestag der faschistischen Kristallnacht wurden in West-Berlin mehrere jüdische Mahnmale mit ,Shalom und Napalm‘ und ‚El Fatah‘ beschmiert. Im jüdischen Gemeindehaus wurde eine Brandbombe deponiert.“

Da dieses Flugblatt auftauchte, bevor die Bombe überhaupt entdeckt wurde, musste es von den Tätern stammen. Es handelte sich also nicht, bei antisemitischen Übergriffen ebenfalls möglich, um eine rechts-, sondern um eine linksextreme Tat.

[…]

Die endgültige Bestätigung kam am 16. November abermals im Gemeindehaus in der Fasanenstraße an – in Form einer Kassette, die an den Gemeindevorsitzenden (und Auschwitz-Überlebenden) Heinz Galinski adressiert war. Darauf war eine weibliche Stimme zu hören, die sich eindeutig zu der Bombe bekannte und dieses gescheiterte Attentat mit typisch linken, propalästinensischen und antisemitischen Phrasen „begründete“. Die Frau auf dem Band sprach mit Frankfurter Dialekt.

Der erste potenziell massenmörderische Anschlag auf Juden in Deutschland seit 1945 war also von Linksradikalen geplant und umgesetzt worden. Es war nur ein Glücksfall, dass der handelsübliche mechanische Wecker die Bombe nicht wie eingestellt um 11.30 Uhr zündete, mitten in der Gedenkstunde am 9. November 1969.

[…]

Wenige Tage später bekannte sich auch die Leitfigur der damaligen linksradikalen Szene in West-Berlin, Dieter Kunzelmann, indirekt zu dem Anschlag. In einem angeblichen „Brief aus Amman“ schrieb der untergetauchte Mitbegründer der Kommune 1: „Palästina ist für die BRD und Europa das, was Vietnam für Amerika ist. Die Linken haben das noch nicht begriffen. Warum? Der Judenknax.“ Wegen des Holocaust und seiner sechs Millionen Opfer, so Kunzelmann weiter, würden die deutschen Linken nicht erkennen, dass der „Zionismus“ selbst eine „faschistische Ideologie“ sei.

Das war lupenreiner linker Antisemitismus und ganz genauso übel wie rechtsextremer oder neonazistischer Judenhass.

[…]

Denn es war Albert Fichter, der jüngere Bruder des prominenten 68ers Tilman Fichter, der die Bombe im Auftrag von Kunzelmann deponiert hatte.

[…]
Die Terroristen, die in den 70er- und 80er-Jahren als Rote-Armee-Fraktion und als „Bewegung 2. Juni“ die Bundesrepublik vor ihre bis dahin größte Herausforderung stellten, waren wesentlich von Antisemitismus getrieben. Darin zumindest waren (und sind) sich linksextrem und rechtsextrem sehr ähnlich.

Der Artikel bezieht sich auf das Buch Wolfgang Kraushaar: „Die Bombe im Jüdischen Gemeindehaus“. (Hamburger Edition. 300 S., 20 Euro) Amazon:

Ich hatte das ja auch schon oft angesprochen, dass die RAF und die Vorkommnisse in den 70er Jahren, besonders der Anschlag auf die olympischen Spiele und der Komplex der Entführung der Landshut, die DDR/SED/Stasi und die Palästinenser eng verwoben sind. Dass das alles eng zusammengehört.

Daraus ergibt sich ein zentraler Fragenapparat:

  • Warum verwenden Linke seit Jahrzehnten den Vorwurf des Antisemitismus eben als Vorwurf, wenn sie doch selbst antisemitisch sind und das so verfolgen?
  • Warum verwenden Linke den Vorwurf des Antisemitismus, wenn sie das doch für einen „Juden-Knax“ der Deutschen halten?
  • Warum verwenden Linke den Vorwurf der Holocaust-Leugnung und der Verharmlosung/Relativierung des Holocaust, wenn sie das doch als „Juden-Knax“ selbst so kritisieren?
  • Warum identifizieren Linken Antisemitismus mit „Rechten“, wenn es doch ihre eigene Position ist?
  • Wieso gibt die Linke vor, antifaschistisch zu sein, die „Antifa“ zu sein, und gegen rechten Antisemitismus vorzugehen, wenn sie doch in Wirklichkeit Juden/Israel für Faschisten halten, damit also nicht nur selbst Antisemitisch sind, sondern eher auf Linie der NSDAP/Nationalsozialisten, als die heutigen „Rechten“?

Da sehe ich derzeit eigentlich nur eine Antwort: Der ganze „Kampf gegen Rechts“ der letzten Jahre und Jahrzehnte war Fake, Propaganda, Lüge.

Hinter der Vorwurf des Antisemitismus gegenüber politischen Gegner steckte offenbar nicht die Überzeugung, gegen Antisemitismus vorgehen zu wollen, sondern einfach nur der rabulistische Gebrauch eines willkürlich erhobenen Vorwurfs, von dem man wusste, dass er beim Gegner wirkt.

Anders gesagt: Man hat den politischen Gegner nicht etwa deshalb als antisemitisch beschimpft, weil man selbst etwas gegen Antisemitismus hatte, sondern weil man wusste, dass der Gegner etwas gegen Antisemitismus hat.

Daraus ergibt sich, dass all die, die man „Rechte“ nennt, eher gegen, und die Linken eher für Antisemitismus sind, die Lage also genau umgekehrt ist gegenüber der öffentlichen Darstellung. Dass das also reine Propaganda, Ablenkung, Kampfrabulistik war.

Hinter der Fassade sind die Grünen demnach strukturel antisemitisch, und benutzten trotzdem den Vorwurf des Antisemitismus als Waffe.

Dann muss man sich auch nicht mehr wundern, dass die Documenta in Kassel unter Kulturstaatsministerin Claudia Roth antisemitisch daherkam.

Wir werden uns nun nach Jahrzehnten der eingehämmerten Propaganda, dass Rechte=Antisemiten und Linke=Antifaschisten seien, mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen, dass es genau umgekehrt sein dürfte.