Ansichten eines Informatikers

Die bedingungslose Grundverarschung

Hadmut
1.11.2023 1:59

Jeder, der in Deutschland noch arbeiten geht, muss eigentlich ziemlich blöd sein.

Vorhin bin ich über das gestolpert:

Weil ich das nicht mag, wenn man nicht weiß, von wo oder von wann so ein Schnipsel ist, und man die Echtheit nicht prüfen kann, habe ich rückgefragt und werde es nachtragen. Eigentlich wollte ich mit dem Blogartikel warten, bis die Antwort reinkommt, aber da fragte gerade ein Leser an:

Bürgergeld

Hi Hadmut,

Zum Bürgergeld mal ein kleiner Rant.

Bin ja selbstständig, zwar kein Superstar, aber mache das eigentlich recht solide und “erfolgreich” (nicht im reich-Sinne, aber es läuft halt), allerdings selbständig und verdiene meistens so zwischen 5-5.5k Brutto. Manche Monate sind es 6, wenn ich mal Krank bin oder Urlaub mache halt eher 4…das Los der Selbständigkeit eben.

Da ich halt nicht bei der Steuer bescheiße (O-Ton anderer: “Bist Du blöde?” – nein, leider halt ehrlich) gehen da mit Einkommenssteuer, Gewerbesteuer, Maximalsatz Krankenversicherung (größter Witz bei der Versorgung die ich dafür bekomme), IHK und sonstigem was mir grad vergessen geht locker flockig 50/60% (gefühlt 75%) raus, hatte schon Jahre wo die Stadt mir 13k Gewerbesteuer spontan eingeworfen hat – will sagen, fühle mich nach Strich und Faden ausgenommen und es gibt trotz des “auf dem Papier” gutem Einkommens und sparsamen Lebens keine Möglichkeit mir etwas anzusparen, da mir so viel weggenommen wird dass dann nach Miete, Essen, Strom (inzw ja auch verdoppelt), Kinderbespaßungen ich froh bin wenn ich nicht in den Dispo rutsche. Und dabei gönne ich mir nichtmal mehr ein Auto, weil das einfach nicht drin ist finanziell (nach außen hin rede ich es schön damit dass ich mit Carsharing ja auch klarkomme und das Auto ja nicht wirklich brauchen würde…was zwar zu 80% stimmt aber es kotzt schon an, für Ausflüge und Urlaube immer zur Station tingeln zu müssen).

Man könnte jetzt natürlich darüber diskutieren dass ich mehr verdienen oder bescheißen oder wieder in die Festanstellung gehen sollte – ja, das mag sein. Aber man muss sich trotzdem mal vor Augen führen, dass ich mit Durchschnittlich 60-65k brutto in diesem Land als Selbständiger so hart ausgenommen werde dass ich bei jeder Erkältung mit einem Bein in der Insolvenz stehe und die Folgemonate dann erst Recht den Asketen raushängen muss.
Hatte durch Geburt unseres 4. Kindes dieses Jahr 2 Wochen freinehmen müssen (Komplikationen, aber alles letztendlich gut verlaufen), darauf habe ich meinen lächerlichen 1.500€ tiefen Dispo gesprengt und die Bank hat bei der Frage nach Erhöhung um den begründeten Engpass zu überstehen mit den Achseln gezuckt weil ich laut deren Berechnung ja ca. 5.000Euro pro Monat Lebenserhaltungskosten haben müsste und daher Pech gehabt, viel Spaß mit den Rückbuchungen von Finanzamt und Co.

Und dann geb ich mir das hier:
https://twitter.com/Eddie_1412/status/1719112153741877738

Ganz ehrlich – ich habe jetzt 4 Kinder (“Das kannst Du Dir doch garnicht leisten?!”) und ähnliche Mietkosten, da wäre ich locker bei 3.5k netto. kommendes Jahr mit den lächerlichen +10% Annäherung an die 4k netto.

Warum gebe ich mir den ganzen Stress noch gleich?
Denke schwer darüber nach, wieder 6x die Woche Sport+Hobbies nachzugehen, gleichzeitig 10x so viel Zeit mit den Kindern verbringen und mir ein Auto leisten zu können.

Nicht nur Niedriglöhner fühlen sich wie die verarschten Volltrottel in diesem Land.

LG

Ja.

Jeder, der in Deutschland noch Steuern zahlt oder arbeiten geht, ist der Dumme. Wir sind nur noch das Melkvieh, das geplündert, enteignet und verdrängt wird. Rechte haben wir auch nicht mehr, das Recht wird nur noch gegen uns eingesetzt.

Wir sind in der Hierarchie der Kasten ganz unten angekommen.

Ich erinnere nochmal an die Leserzuschrift über ein Gespräch des Lesers mit seinem Vermieter. Der Leser muss rund 2000 Euro pro Monat erarbeiten, um nach Abzug von Steuern usw. sein Miete von 1000 Euro bezahlen zu können. Der Vermieter zahlt darauf auch nochmal den Spitzensteuersatz und ihm bleiben so rund 500 Euro. Gibt er sie aber aus, geht noch die Mehrwertsteuer und vielleicht noch Energiesteuer und so etwas ab, womit sich der Vermieter von den ursprünglich 2000 Euro, die erarbeitet wurden, so irgendwas um die 300 bis 350 Euro effektiv übrig bleiben. Der Rest bleibt beim Staat.

Gleichzeitig pumpt man Leute, die kein Stück arbeiten, aber dann das Land auf Islam und Antisemitismus bügeln, mit Geld voll.