Ansichten eines Informatikers

Vulva-Abdrücke

Hadmut
22.11.2022 20:33

Ich weiß nicht, warum.

Aber aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen stehen Frauen total darauf (naja, vielleicht nicht alle, aber eben erstaunliche viele), Vulva-Abdrücke von sich fertigen zu lassen.

Die Fotografie boomt ja auch, ich habe mir ja mal ein Exemplar eines Vulva-Kalenders gekauft, 365 Detailaufnahmen, bei denen der Gynäkologe noch rot wird, erstellt von irgendeinem feministischen Kollektiv mit exhibitionistischen Trieben. Den Kalender des Folgesjahrs habe ich mir dann nicht mehr gekauft, kam nämlich nichts neues drin vor.

Vor einiger Zeit gab es mal einen Bericht über einen Typen, der solche Vulva-Abgüsse anfertigt. Au weia, dachte ich, den lynchen sie doch bestimmt als Lustmolch. Weit gefehlt. Ich dachte, ich seh’ nicht recht, die rennen dem die Bude ein, jede Menge Kundschaft. Und nun verdient der sein Geld damit, tagein, taugaus irgendwelchen fremden Frauen, die da auf seinem Küchentisch so weit aufmachen, wie es geht, eine Ladung Silikonmasse dahin zu gießen, wo … naja, dahin eben. Und die finden das so toll.

Die Stuttgarter Nachrichten beschreiben nun – hinter Paywall und ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist – dass in Oststuttgart eine Frauenkreis – anscheinend regelmäßig, immer wieder – zusammenkommt, um sich da Abdrücke zu machen. Da es hinter Paywall ist, entzieht es sich meiner Kenntnis, warum, und was die dann damit machen. Ihren Enkeln vererben? Im Klassenzimmer der Kinder aufhängen?

Oder als Bronze-Plastik für an die Wand, am besten mit eingebautem Flaschenöffner für die Bierflaschen des Gatten?

Oder als Kühlschrankmagnet?

Vielleicht habe ich mich da beruflich einfach falsch orientiert.

Wenn ich mir allerdings vorstelle, was passiert wäre, wenn man mich damals, Ende der 60er oder in den 70er Jahren gefragt hätte, „na, Hadmut, was willst Du denn mal werden?“ (was heißt hätte, das hat man mich damals dauernd, unentwegt gefragt, weil sie das damals alle und immer gefragt haben, und ich habe immer „Chirurg“ gesagt, was auch immer sehr gut ankam und für Lob gesorgt hat), und ich hätte gesagt, ich will Vulvenabgüsse fertigen, ich glaube, die hätten mich einfach ersäuft, weil den Hintern zu versohlen als nicht mehr ausreichend angesehen worden wäre. So ein missratener Bengel, woher hat der das nur?

Aber wer weiß, vielleicht lässt sich da ja noch was machen.

Die Befürchtung wäre allerdings, dass einen dann die Antidiskriminierungsgesetze zwingen, alles abzugießen, was dann da hereinkommt. Und das würde ich dann nun doch nicht wollen.