Ansichten eines Informatikers

Vom Berliner Personalausweiswahn

Hadmut
10.11.2022 21:10

Leser-Erlebnisse – jede Klapsmühle würde sich für solche Zustände schämen.

Ein Leser beschreibt:

Nur zur Verdeutlichung, wo es noch Termine gibt: Bei der für Ordnungsgeld für nicht erfolgte Personalausweisverlängerung! Und beim Amtsgericht.

Wegen der unmöglichen Terminerlangung hatte mein Sohn […] eben keinen Termin und demzufolge nen abgelaufenen Ausweis und weil er was zu tun hat, was besseres zu tun, als da Terminerlangungstänze oder andere Versuche zu unternehmen, um doch…

Die haben aber wohl doch Teile von IT, die funktionieren: es kam eine Warnung vom Amt. Aber immer noch kein Termin. Dann kam ein Ordnungsgeldbescheid: 150 € (ne Menge Holz für nen Lehrling). Ob das bis dahin schon von einem Bearbeiter angefasst worden ist (als für diese Art der Bearbeitung im Amtskalender für einen Bearbeiter doch ein Termin möglich war, ist nicht sicher.

Ab jetzt gehts aber nicht mehr ohne Bearbeiter: Widerspruch eingelegt (Überraschungsgrund: Keine Termine), gegen das Ordnungsgeld. Widerspruch durch Bearbeiter abgelehnt. Das Verfahren sieht irgendwie vor, dass wenn man nun nicht einsichtig ist und die Zahlung trotzdem ablehnt, das automatisch zum Gericht geht.

Zahlung abgelehnt. Dann kam ein Bettelbrief (2. Termin eines Bearbeiters), wo man gebeten wurde, die Zahlungsablehnung zu überdenken, sonst ginge das ja automatisch zum Gericht. Könnse nüscht machen, wa!?

Nicht drauf geantwortet: Eingangsmitteilung vom Gericht (3. Termin?). Dann Zwischenmeldung (4.Termin) vom Gericht, dass es beabsichtigt, das Ordnungsgeld aufzuheben und Kosten der Behörde überzughelfen, ob man sich dazu äußern wolle.

Wir wollten uns nicht äußern. 3 Wochen später dann der Aufhebungsbeschluss (5. Termin).

Berlin hat also doch Termine/ Zeit für manches (hätte ja auch 150 € bringen, kann man ja mal versuchen…) nur nicht für den eigentlichen Normalbetrieb.

Berlin: wir können alles, außer normal

Da könnte ich auch noch was erzählen, für welchen Schwachsinn man in Berlin viel Zeit hat. Aber das ist noch nicht spruchreif. Wäre Berlin ein Individuum, würde man es für nicht geschäftsfähig erklären. Jedem Menschen, der sich in seinen Angelegenheiten so aufführte wie Berlin, würde man die Lizenz entziehen.

Berlin ist nicht einfach nur eine psychotische Stadt, sondern eine stadtgewordene Psychose. Berlin ist ein Realitsverlust, der auf Behörden abgefüllt, aber undicht verkorkt wurde.