Ansichten eines Informatikers

„Solarenergie schwankt nicht“

Hadmut
29.10.2022 20:39

Bei der SPD kommt nicht nur der Strom, sondern auch die Dummheit aus der Steckdose.

Journalistenwatch beschreibt einen Bundestagsstreit zwischen einem SPD- und einem AfD-Abgeordneten um die Energieversorgung und die Frage, ob Solar- und Windenergie reichen oder nicht.

Dabei soll der SPD-Abgeordnete Robin Mesarosch durch enormen Blödsinn zu Energiefragen aufgefallen sein:

Er meint, die Solarenergie schwanke nicht, weil die Sonne doch immer scheine.

Viel Ahnung hat er nicht.

Es gibt da nämlich sowas wie Wolken, unterschiedliche Luftfeuchtigkeiten und -temperaturen, die unterschiedlich Licht durchlassen (sonst bräuchten wir ja auch die Klimadiskussion um Treibhausgase nicht), aber nicht weitersagen, das ist nämlich jetzt ganz geheim, auch Jahreszeiten mit unterschiedlichen Sonnenständen und Tageslichtzeiten. Ich habe beim Austesten von Solarzellen schon innerhalb weniger Stunden deutliche Leistungsunterschiede beobachtet. Das schwankt sogar ziemlich. Im Winter kommt da fast gar nichts raus. Man merkt die Unterschiede nur nicht so, weil sich das Auge schnell an unterschiedliche Helligkeiten und langsam sogar (jedenfalls bei mir) an die Jahreszeiten anpasst.

Das Rededuell, das dort auf der Webseite und im Bundestagsprotokoll zu finden ist, enthält beispielsweise die Aussage

Ich will Ihnen erklären, was entscheidend ist. Entscheidend ist, dass in unserem Stromnetz immer so viel Strom ist, wie wir in dem entsprechenden Moment verbrauchen.

(Karsten Hilse [AfD]: Richtig!)

Das ist wichtig. Dem Stromnetz ist es erst einmal egal, aus welchem Kraftwerk dieser Strom kommt, ob das jetzt grundlastfähig ist oder nicht. Also müssen wir uns die Frage stellen: Können wir in Zukunft mit erneuerbaren Energien immer genügend Strom ins Netz kriegen? Die ganz kurze Antwort ist: Ja.
Übrigens, der Strombedarf in Deutschland – auch das vernachlässigen Sie immer mit Ihrem ausgeprägten Schwarz-Weiß-Denken „Die Sonne scheint, die Sonne scheint nicht“ – schwankt über den Tag. Das Schöne ist:
Die Solarenergie zum Beispiel schwankt nicht.

(Dr. Rainer Kraft [AfD]: Was?)

Wir brauchen nachts deutlich weniger Strom als tagsüber, und das vernachlässigen Sie permanent.

(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Karsten Hilse [AfD]: Wer hat Ihnen denn den Mist aufgeschrieben?)

Dann kommen Sie noch mit Ihrem Winter. Da sage ich: Ja, im Winter scheint die Sonne weniger, aber dafür weht im Winter mehr Wind.

(Lachen des Abg. Karsten Hilse [AfD])

Die erneuerbaren Energien sind, wenn ich das sagen darf, intelligenter als Sie,

(Timon Gremmels [SPD]: Das ist auch nicht schwer!

und deswegen ist das Problem kleiner, als Sie das immer darstellen.

  • „Wir brauchen nachts deutlich weniger Strom als tagsüber, und das vernachlässigen Sie permanent.“
  • „Ja, im Winter scheint die Sonne weniger, aber dafür weht im Winter mehr Wind.“

Brauchen wir nachts auch soviel weniger Strom als tagsüber, wie nachts die Sonne weniger scheint?

Ich war gerade kurz einkaufen. Draußen war es dunkel und windstill. Gut, in Bodennähe, ich weiß nicht, wie das in Windradhöhe aussieht, aber normalerweise ist das hier ein zugiges Eck, und wenn es hier windstill ist, dann sagt das was. Mich würde das schon interessieren, wo da jetzt gerade in diesem Augenblick die Energie herkommen sollte.

Ich finde aber etwas anderes besonders frappierend: Ständig erzählt man uns, dass wir Klimawandel haben, dass die Katastrophe kommt und sich das Wetter verändert, dass der Golfstrom zusammenbricht und so weiter und so fort, wenn wir bis morgen nichts machen, ist übermorgen das ganze Klima tot. Geht es aber um Energieversorgung, dann kommen sie mit Gewissheiten wie dass doch im Winter immer der Wind wehe.

Mit der Energieversorgung ist es wie mit dem Sozialismus: Man redet sich was ein, und wenn es schief geht, dann war es eben noch nicht der richtige Sozialismus.

Ich habe inzwischen das Gefühl, dass Klimakrise und Energiepolitik die Projektion des Marxismus auf die Energie ist. Die Klimaschänder sind die Kapitalisten, und die Windräder sind die Sozialisten, die mit der Gerechtigkeit.

Ich hatte früher mal als Blogthema so eine mehrstufige Evolution des Marxismus erwähnt. Immer dasselbe Ding, immer geht es darum, Streit vom Zaun zu brechen. Erst Kapital als Streitgrund, hat aber nicht so funktioniert wie gedacht. Dann Geschlecht (Mann/Frau), Gender, Herkunft/Migration und so weiter, probieren sie alles durch. Algorithmen/KI war ja auch mal dran. Und jetzt scheinen sie mit Klima das richtige Kapital-Substitut, das Streitmodul gefunden zu haben, um endlich ihren Marxismus zu installieren.

Das würde auch erklären, warum das Geschwätz so dumm ist. Klimapolitik ist die Physik-Version von Marxismus-Leninismus. Müsste man eigentlich Venturismus-Solarismus oder so nennen.