Ansichten eines Informatikers

Feminism & Popcorn: „Brainwashed-Sex-Camera-Power“

Hadmut
19.10.2022 22:33

Von der endlosschleifigen Erbärmlichkeit des Feminismus. [Nachtrag]

Ich hatte früher, vor Jahren, immer wieder mal die feministischen Veranstaltungen des Genderideologiemeilers der SPD, der Friedrich-Ebert-Stiftung, besucht und darüber berichtet, dann aber längere Zeit nicht mehr, weil das bei diesen feministischen Veranstaltungen nach dem Schema „kennt man eine, kennt man alle“ läuft. Feminismus ist geistig so beschränkt, das man die Inhalte, je nach Tiefe, in 5 bis 45 Minuten zusammenfassen kann, und alles andere ist die endlose Wiederholung der immer selben Aussagen. Feminismus erschöpft sich im endlosen Wiederholen. Weder brauchen die Neues, noch geht da irgendwann mal die „Ja, ich hab’s jetzt kapiert, ich brauch’s nicht nochmal“-Lampe an, weil die ja alle aus Steuergeldern bezahlt werden, aber für jede Wiederholung mit immer frischem Geld.

Heute war ich mal wieder da.

Genauer gesagt in einem Berliner Kino am Bahnhof Zoo (Nein, nicht das Porno-Kino, der Beate-Uhse-Bunker ist längst abgerissen, normales Kino), weil sie in ihrer Reihe „Feminism & Popcorn“, auf deutsch etwa „Kino auf Steuerzahlerkosten“, den Film „Brainwashed: Sex-Camera-Power“ von Nina Menkes zeigten, der auch schon auf der Berlinale gelaufen ist. Der Eintritt war frei, Popcorn und Getränk auch, nur die Anmeldung erforderlich, also bin ich hin, denn man muss in diesen rot-grünen Zeiten ja auch schauen, wie man noch an was zu essen kommt, und da gab es eine ganze Schachtel Popcorn.

Eigentlich müsste ich jetzt eine Filmrezension schreiben. Das schiebe ich aber auf, bis ich den Film mal als DVD, zum Streamen oder Download bekomme, um das auch zu erklären. Der Film war ziemlich lang, oder zumindest kam er mir ziemlich lang(weilig) vor, weil – Feminismus eben – das immer selbe in endlosen Wiederholungen gesagt wurde. Soviel sei angemerkt: Noch nie wurde irgendetwas durch Wiederholungen richtiger. Aber Frauen gefällt sowas.

Bis der verfügbar ist, kann aber dauern, weil sie sagten, dass sie diese Nina Menkes eigentlich online zur Diskussion zuschalten wollten, was aber nicht ginge, weil die gerade mit ihrer Premiere in New York beschäftigt war. Also wird er wohl erst mal in Kinos laufen und nicht gleich auf DVD usw. zu haben sein. Und im Dunklen konnte (und wollte) ich keine Notizen machen.

Außerdem ist der Film immer wieder stehengeblieben und konnte nur mit Verzögerung und Mühe wieder in Gang gesetzt werden, was sie damit erklärten, dass an der Filmdatei irgendwas nicht in Ordnung sei. Das ist heute auch nicht mehr so einfach, in einem Kino einen Film zu zeigen.

Eigentlich ist es auch kein Film, sondern eine Art kommentierter Zusammenschnitt aus vielen, vielen Filmen, in denen man di eSzenen zeigt, die einem feministisch nicht passen. Das ist schon mal Schrott, weil man selektiv das raussucht, was einem gerade passt und den confirmation bias bedient, und den Kontext, den Plot abschneidet.

So zeigte man etwa, dass sich in „Lolita“ eine 13-jährige im knappen Höschen Jeremy Irons an den Hals wirft. So würden nur Frauen dargestellt. Man erwähnt aber mit keinem Wort, dass es beispielsweise auch die Reifeprüfung oder Stifler’s Mom in American Pie gibt. Oder dass das eben nicht die sexistische Wahl eines männlichen Regisseurs war, sondern das schlicht Gegenstand der Handlung des verfilmten Romans Lolita ist, und das ja der Zweck eines Films und nicht der männliche Blick des Regisseurs ist, die Handlung wiederzugeben. Es geht einem die Frage durch den Kopf, ob Lolita denn von einer 60-jährigen Lesbe in Schlabberlatzhosen gespielt werden sollte.

Regelrecht Fakenews war dann der Ausschnitt aus Carrie mit Sissy Spacek. Den kennt heute vermutlich keiner mehr, ich habe den in meiner Jugend mal gesehen. Ich weiß nicht mehr, ich glaube, wir waren mal mit der Schulclique drin. Der Film ist von 1976. Sie zeigen die Eingangsszene, in der Carrie im Mädchensport von den Mädchen gemobbt wird, und dass sie „objektifziert“ werde, obwohl Protagonistin. Dann kommt die schwülstige Szene mit den nackten Mädchen in der Umkleidekabine beim Duschen. Und dann schneiden sie ab und tun so, als sei das eine Art Softporno zur Ergötzung von lüsternen Männern.

Was sie nicht sagen: Carrie ist kein Softporno, sondern ein Horrorfilm. Im Deutschen hieß der – nicht umsonst – „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“. Und Carrie ist auch nicht nur Protagonistin, sondern es geht praktisch nur um das Verhältnis von Frauen zueinander. Carrie wächst bei ihrer religiös verblendeten Mutter auf, wird nicht aufgeklärt, weiß nicht, was Menstruation ist, wird von den Mitschülerinnen ganz übel gemobbt und lächerlich gemacht, und findet nur in der Sportlehrerin jemanden, der zu ihr hält. Der Kick besteht darin, dass sie zwar als Person hoffnungslos Außenseiter und unterlegen ist, aber zunehmen telekinetische Fähigkeiten entwickelt und Rache nimmt. Der Showdown besteht darin, dass sie ihr vorgaukeln, sich mit ihr auszusöhnen und sie zur Ballkönigin des Abschlussballs zu krönen, sie vor versammelter Schülerschaft beim Ball im Ballkleid aber mit einem riesigen Kübel Schweineblut überschütten, weil sie sich in dieser Eingangszene in der Mädchendusche, die hier im Film eben nicht gezeigt wurde, zu Tode blamierte, weil sie unter der Dusche anfing zu bluten und nicht wusste, was das ist. Die anderen haben sie ausgelacht und mit Tampons beworfen. Und dieser Showdown mit dem Schweineblut setzt auf dieser Eingangsszene an, weil Carrie dann über und über mit Blut überströmt vor allem Augen auf dem Ball steht, dann aber das Teuflische in ihr, was ihre Mutter per Exorzismus und so weiter zu bekämpfen versuchte, durchbricht und sie per Telekinese da mal richtig „aufräumt“ und die umbringt, indem sie nur blutüberströmt dasteht und telekinetisch den Ballsaal zum Horrorszenario macht. Deshalb ist diese Eingangsszene mit den Mädchen nach dem Sport nackt unter der Dusche, die eben noch nackt tanzen und lustig sind, handlungstragend, weil ja im nächsten Augenblick diese üble Menstruationsszene kommt, in der die anderen Mädchen sie übelst mobben. Aber genau vorher schneidet man weg und gibt das nun als typische Szene aus, in der der männliche Blick Frauenkörper zum Objekt mache. Ich halte sowas für Schwindel, Fake News. Vielleicht war ich der einzige im Kino, der den Film Carrie mal gesehen hatte. Aber es ist Fake, weil man den Film völlig anders darstellt, als er ist. Und Carrie ist auch nicht objektifiziert, Handlungssubjekt.

Daran ziehen sie üprigens den ganzen Film hoch, ein Hauptthema ist „Subjekt–Prädikat-Objekt“, aber dass Männer die Subjekte und Frauen die Objekte sind, postulieren sie einfach, und Frauen glauben es, weil es ihnen so passt. Dabei ist es Blödsinn.

Schon deshalb, weil da jede, die sie interviewen und die sich über Objektifizierung und die Darstellung partieller Körperteile beklagt, mindestens ein Viertelpfund Schminke im Gesicht hat. Ratet mal, was ich von Frauen halte, die sich über Objektifizierung und die Betrachtung partieller Körperteile beschweren und gleichzeitig dick den roten Lippenstift drauf haben. Eben. Ich halte sie für dumm und verlogen in verschiedenen Mischungsverhältnissen.

Sie zeigten dabei auch Szenen mit halbnackten oder sogar ganz nackten Männern (mit frei schwingendem Dödel), aber das ist dann für sie was anders, weil nackte Männer in Kampf oder Action gezeigt werden. Das sei ja was völlig anderes als Frauen zu zeigen. Wenn zwei dasselbe tun, ist die Frau immer benachteiligt.

Dasselbe bei Zeitlupen: Würden Frauen in Zeitlupen gezeigt, ging es darum, sich an deren Body zu ergötzen. Würden Männer in Zeitlupe gezeigt, ginge es um Kampf und Action. Warum das nicht dem Begaffen dienen sollte? Sagen sie nicht.

Ich hielt den ganzen Film fast durchgehend für Blödsinn, weil sich da irgendwelche gealterten Tussis irgendeinen Scheiß einreden, weil sie es nicht verknusen können, dass es auch junge Frauen gibt, die gut aussehen. Und auf die Idee, dass das nicht am Film, sondern an der Natur liegen könnte, dass Männer und Frauen einfach so sind und die Filmemacher da gar nichts dafür können, sondern ich alles das, was sie in Filmen beklagen, auch in der freien Wildbahn, ohne Kamera dazwischen, ständig sehe, kommen sie nicht. Eigentlich dasselbe Phänomen wie bei den Feministinnen, die sich vor 10 Jahren auf den Konferenzen beschwerten, dass Mikrofone von Männern gebaut und frauenfeindlich seien, weil sie damit „kreischig“ klängen, dieselben Frauen ohne das Mikrofon bei persönlichem Gegenüberstehen genauso kreischig klingen, weben weil sie kreischen, ob nun mit oder ohne Mikrofon. Derselbe Schwachsinn in der Wiederholung nun mit der Kinokamera: Die Kamera sei männergemacht und würde frauen benachteiligen und objektifizieren. Dass Frauen sich aber ohne die Kamera in natura ganz genauso verhalten, wollen sie nicht wahrhaben. Denkt mal an die jeder Erotik unverdächtigen Angela Merkel oder Ursula von der Leyen. In einem Rudel Politiker fallen die immer auf, weil die männlichen Politiker alle unauffällig im dunkelblauen Anzug dastehen, und die Frau dann figurbetont, geschminkt, aufgedonnert im knallroten Blazer. Das ist auch in Natura so. Aber im Film regen sie sich auf, dass die aufgedonnerte Marilyn Monroe in einem Haufen Männer steht. So ein verlogener Schwachsinn!

Oder dass man in Lost in Translation den Hintern von Scarlett Johansson sieht, weil sie im transparenten Schlüpfer auf dem Sofa liegt. Wechselt mal bitte in die Realität. Wieviele Männer kennt ihr, die transparente Unterhosen oder String Tangas tragen? Für Frauen gibt es aber unzählige Hersteller, die sowas machen, und jede Menge Läden in den Einkaufsstraßen. Victorias Secret, Woolworth und wie sie alle heißen, für Frauen gibt es jede Menge transparente Unterhosen. Aber die Regisseure sollen dran schuld sein.

Mal im Sommer in Berlin U-Bahn gefahren? Da bekommt ihr alles zu sein. Außer Miniröcke. Berlinerinnen tragen selten Miniröcke, weil es die nicht kurz genug gibt, man bevorzugt Arschbackenhosen, also hot pants, die die Pofalte zum Oberschenkel freilegen. Miniröcke sind eher bei denen beliebt, die es luftig mögen und gar nichts drunter haben. Und dann kommen diese Feministinnen und behaupten, die Filmbranche sei daran schuld, weil sie es zeigt, wie es eben ist.

Überhaupt: Wie schon so oft bemerkt arbeitet der ganze Feminismus mit den Methoden der Verschwörungstheorie. Die arbeiten mit denselben Mitteln wie etwa die, die sagen, die Mondlandung habe es nicht gegeben, sei alles Fake. So ein Selbstbestätigungsschwindel zur Verfestigung irgendeiner Gewissheit. Das ist alles nur eine abgesprochene Masche fieser Männer.

Das Kino liegt in einer Seitengasse neben dem Bahnhof Zoo. Ich bin nach dem Film gegangen und habe mir das Geschwätz, das sie danach noch veranstalteten, geschenkt.

Was habe ich als erstes gesehen, als ich aus der Gasse kam?

Arschbacken.

Frauen, die am Imbisstand anstanden und hautenge Leggins trugen. Aber solche, bei denen die Mittelnaht am Hintern so gearbeitet ist (in Berlin in Mode, wenn es nicht ganz warm ist), dass sie nicht flach liegt, sondern ganz tief in der Furche und der Ritze bis zum Camel Toe verläuft, damit da kein anatomisches Detail entgehen und nicht der geringste Zweifel aufkommen kann, dass die Trägerin nicht einen Arsch, sondern zwei durchseparierte Arschbacken hat, die im Wechsel auf und ab hüpfen, um auch hinten BH-los zu sein. Und dann behaupten die da drin, es läge an der männlichen Macht über die Kamera. Auf die Idee, dass Frauen nicht OBjekte männlicher Sicht, sondern zunächst mal Schreibojen sexueller Signalisierung sind, kommen die nicht.

Dieser Feminismus ist nur noch der Sprung in der Platte (wer das nicht mehr kennt: Führt zu endloser Wiederholung) eines abgetakelten, heruntergekommenen Politfeminismus, der in den letzten 10, 15, 20 Jahren überhaupt gar nichts zustandegebracht hat, außer Streit, Hass, Missgunst, Zwietracht zu säen und Leute zu beschimpfen und falsch zu verdächtigen.

Das Schema ist auch hier: Man macht beides. Den Identitäts- und den Differenzfeminismus. Entweder beschwert man sich, dass Männer und Frauen gleich und nicht unerschiedlich behandelt werden – oder andersrum. Was gerade passt. So schafft man es, sich immer zu beschweren, macht sonst aber auch nichts mehr, als sich immer nur zu beschweren. Nur noch linker Gesellschaftsmüll in parasitärem Dasein, völlig nutzlos.

Die Leute sind sowas von fertig und abgeranzt, können einfach nichts, und beschäftigen sich damit, ihre eigene Nutzlosigkeit den Männern anzulasten.

Und wenn man dann sieht, dass sich Leute über Sexualisierung und sexuelle Belästigung beschweren, die ganz sicher keiner mehr sexuell belästigt, wenn überhaupt je, dann weiß man, wo dieser Feminismus angekommen ist.

Alles so dämlich und verlogen.

Nachtrag: Auf dem Rückweg habe ich in der S-Bahn auf dem Handy dann noch das gesehen und gedacht, das trifft es gut:

Die stellt sich ja auch aus freien Stücken und eigenem Interesse körperbetont und bauchfrei dar und andere versuchen, es ihr gleichzutun.