Ansichten eines Informatikers

Warum sich Frauen anders verhalten als Männer

Hadmut
8.10.2022 17:50

Noch was vom Hirn.

Ein Leser schreibt gerade etwas, was zu dem passt, was ich auch schon geschrieben habe:

Hi Hadmut,

Zitat unter dem Artikel “Sex and the Academy“:
“A woman at another blog said that the fear of social exclusion felt to her like the fear of Death. She said she knew this was ridiculous, that she fought against it…but still, the pull of that feeling was always there.”

Die soziale Sicherheit der Gemeinschaft ist also wichtig. Interessant. Mir geht die Gemeinschaft am A* vorbei, solange ich machen kann worauf ich Bock habe.
Erklärt aber so vieles. Auch über wohl und wehe von Partnerbeziehungen.

Das ist ja das, was ich schon beschrieben habe: Schon aufgrund der Fortpflanzung, des Nachwuches, der Konstitution sind die Weibchen oft auf den Schutz des Rudels angewiesen, während die Männchen sich auch als Einzelgänger durchschlagen können. Deshalb ist eine „social exlusion“, ein sozialer Ausschluss, bei vielen Spezies für Weibchen tatsächlich fast gleichbedeutend mit dem Tod. Was übrigens einen beachtlichen Bogen hin zu den Hexen in Europa bildet, denn in der Regel waren das Frauen, die aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden und dann im Wald hausen und sich dort durchschlagen mussten, deshalb in einer aus Müll zusammengenagelten Hütten hausten und schauen mussten, wo sie was zu essen bekommen (vgl. Hänsel und Gretel), sich andererseits aber auch auf Kräuter, Drogen und so weiter verstanden.

Es kommt noch ein anderer, evolutionärer Effekt hinzu.

Wenn eine Spezies oder ein Gruppe davon die Hälfte der Männchen verliert, weil sie als Einzelgänger drauf gehen, ist das zunächst mal kein Problem, weil auch wenige Männchen für den vollen Fortpflanzungserfolg sorgen können, sondern hat sogar Vorteile, weil es eine Auslese der Fittesten gibt, während der Verlust von Weibchen ein massives Fortpflanzungsproblem mit sich bringt. Es gibt ja auch in der menschlichen Geschichte den ein oder anderen Frauenraub (z. B. Raub der Sabinerinnen). Deshalb dürfte es durchaus auch evolutionär zum Vorteil der Spezies, der Genweitergabe gewesen sein, wenn die Männchen risikoreich agieren, weil es von Vorteil ist, wenn die Hälfte dabei draufgeht und ein Viertel Erfolg hat, während das bei Weibchen sehr gefährlich wäre, und Weibchen deshalb besser vorsichtig sind und in der Gruppe bleiben. Womöglich war diese Strategieaufteilung sogar ein Grund für die Entstehung von Geschlechtern. Womöglich war das nicht die Folge, sondern die Ursache der Geschlechter, dass es einfach optimal ist, sich auf zwei Strategien aufzuteilen.

Nebenbei bemerkt, ist die Zahl der Geschlechter schon deshalb auf genau zwei festgelegt, weil die DNA-Stränge aus genau zwei komplementären Hälften bestehen, und man eben entweder die eine oder die andere Hälfte gibt. [Siehe Korrekturartikel dazu.] Weitere Funktionen gibt es nicht. Deshalb könnten Geschlechter durchaus zunächst daraus entstanden sein, ob man die eine oder die andere Hälfte gibt, und sich daraus erst verschiedene Strategien der Fortpflanzung – kümmere Dich um das Ei oder versuche, möglichst viele zu befruchten – und in der Folge dessen verschiedene Verhaltensweisen und Anatomien entwickelt haben. Gewissermaßen ein evolutionäres „Form follows function“.

Deshalb ist es durchaus verständlich und evolutionär plausibel, dass Frauen große Angst vor einem sozialen Ausschluss haben, weil er evolutionär gesehen ja tatsächlich fast gleichbedeutend mit dem eigenen Tod oder dem des Nachwuchses war.

Und das dürfte dazu führen, dass Frauen emotional-sozial viel erpressbarer sind. Und darauf dürfte der ganze Feminismus beruhen. Sie reden immer gern von „Maskulisten“, aber das ist Unfug, weil das Geschlechterverhalten nicht symmetrisch ist. Die Männchen neigen in vielen Spezies dazu, sich eher aus dem Weg zu gehen und sich zu meiden, lieber als Einzelgänger unterwegs zu sein, als sich in direkte Konkurrenz zu begeben. Folglich gibt es keine Maskulismus wie es den Feminismus gibt.

Womöglich ist die Ursache von Gender und Feminismus, dass unsere Gesellschaft es aufgrund ihrer Komplexität und Packungsdichte nicht mehr erlaubt, dass Männchen als einsame Wölfe herumstreunen, und die Weibchen nun versuchen, sie zu Weibchenverhalten zu zwingen, um sie ins Rudel einordnen zu können.