Ansichten eines Informatikers

Habeck

Hadmut
29.8.2022 14:07

Der ist so orientierungslos, der weiß nicht mal, wo hinten ist, um zurücktreten zu können.

Ich hatte ja gestern schon erwähnt, dass Omid Nouripour im Interview im Ersten eingeräumt hatte, dass sie die Komplexität des Gasmarktes nicht verstanden hatten und die ganzen Vertragsangelegenheiten juristisch so (ihnen zu) kompliziert seien.

Christian Buschkotte von der Versicherung AndSafe will von Habeck wissen, wie er die Energieversorgung in den nächsten Jahren sicherstellen will. Grundsätzlich ist er aber nicht unzufrieden mit dem Minister. „Ich hätte viele Positionen, die er heute vertreten muss, den Grünen nicht unbedingt zugetraut. Herr Habeck muss unpopuläre Entscheidungen treffen, das macht er bislang gut“, sagt Buschkotte.

Doch ausgerechnet der Minister gibt an diesem Abend den Stimmungskiller. Es dauert keine zwei Minuten, dann kommt er zur Sache. „Ja, es gibt viel Grund zur Sorge und die Sorge kann eigentlich gar nicht größer sein“, sagt er.

„Die Gasumlage von 2,4 Cent wird uns am Ende dieses Winters wie das kleinere Problem erschienen sein.“ Sie sei nur der Anfang. „Das, was sich gerade als Unmut oder als Zorn entlädt, wird nichts sein gegen das, was diese Gesellschaft und auch Sie in Ihren Unternehmen aushalten müssen“, warnt der Minister.

„Da kommen ganz andere Preissteigerungen auf uns zu und wer glaubt, die Gasumlage ist das Ärgernis, der verkennt, in was für einer Situation wir uns im Moment befinden als Volkswirtschaft, als Deutschland.“

Damit ist der Ton gesetzt. Es ist ohnehin kein guter Abend für den Wirtschaftsminister, denn für ihn entwickelt sich die Gasumlage in diesen Stunden zum immer größeren Problem. Nicht nur die Union fordert inzwischen Änderungen, mit SPD-Chefin Saskia Esken droht auch eine hochrangige Koalitions-Politikerin mit einem Stopp für die Umlage im Bundestag.

Das geht gerade so richtig schief.

Man hat mit den Grünen eine Laienspieltruppe an die Macht gewählt, die auf Moral und oberflächlichen Ideen beruht, aber überhaupt keine Ahnung von der Sache (oder eigentlich von gar nichts Ahnung) hat, und die merken gerade, dass sie sich völlig überhoben haben und die Sache fürchterlich anbrennt. Im Artikel wird aber auch beschrieben, dass viele Unternehmen das selbst noch nicht gemerkt haben, was da gerade auf sie zukommt. Das wird noch böse enden.

Aber das ist genau das, was ich schon lange schreibe: Der Dummenkult. Diese geisteswissenschaftliche Ansicht, dass Befähigung alles nur so eine Art soziale Konsens wäre, so „Quality is a myth“, wie es die Verfassungsrichterin Baer als Genderpriesterin ausdrückte. Jeder kann alles, man müsse nur die Umgebung einfach an das jeweilige Geschwätz gewöhnen, dann gehe das. Sprechakttheorie und so. Und das fährt halt jetzt gegen die Wand. Die Grünen wollten seit Jahren vom russischen Gas weg, und die hatten sich das so vorgestellt, dass man einfach ein paar Sonnenblumen und ein paar Solarzellen und Windräder aufstellt, und mit überlegenem Gesichtsausdruck den Gashahn abstellt, und fertig. Und jetzt fährt das eben so gegen die Wand, weil das eben nicht so ist, wie man sich das vorstellt.

Der schwarze US-Ökonom Thomas Sowell hat das mal mit einer sehr treffenden Formulierung beschrieben, was da gerade so läuft:

Much of the social history of the Western world, over the past three decades, has been a history of replacing what worked with what sounded good.

Genau das ist die Herangehensweise der Geisteswissenschaftler, der Genderspinner und der Gerechtigkeitskrieger. Da muss nichts funktionieren, das muss sich nur moralisch-marxistisch gut anhören. Das klappt sogar halbwegs, solange man nur in der Opposition ist und heere Forderungen stellt, weil man sich darauf verlassen kann, keine Mehrheit zu haben, oder in stabilen Zeiten, die sich quasi von selbst regieren und genug abwerfen, Kanzlerin. Es funktioniert, solange es nicht inhaltlich funktionieren muss, sondern nur als Dummenfang bei der Wählerschaft. Aber sobald die Lage rustikal wird, fällt das alles in sich zusammen.

Und das erleben wir jetzt. Der Ansatz, jeden Posten mit garantiert unqualifizierten Leuten zu besetzen, die nach Sympathie und Gerechtigkeit ausgesucht werden, geht gerade so richtig schief.