Ansichten eines Informatikers

Frei laufende untote Zombies durch hirnersetzende Pilze

Hadmut
21.8.2022 21:12

Was es nicht alles gibt.

Kann das funktionieren?

Erscheint schwer vorstellbar, dass das ohne Innenleben noch funktionieren kann.

Allerdings haben mir gerade zu meiner Fliegenjagd Leser Hinweise auf Quellen geschickt, etwa dass Fliegen über das Fliegen praktisch gar nicht nachdenken, sondern zwischen Augen und Muskeln nur fünf Synapsen liegen, die also das, was wir so unter Gehirn verstehen, nicht haben, sondern eher so einen analogen Regelkreis. Sie nehmen Luftbewegungen und optisch erfassbare Bewegungen wahr, aber sie „erkennen“ sie nicht im Sinne eines kognitiven Prozesses, sondern das Sehen und Fühlen beeinflusst unmittelbar die Flugsteuerung. Hartverdrahtet. Sie merken das also selbst nicht einmal, dass sie gerade einem Hindernis ausweichen. Wenn das Auge sieht, dass sich von links etwas bewegt, fliegt das Ding automatisch nach rechts und so weiter. Sie arbeiten wohl daran, das vollständig zu verstehen und dann zu simulieren. Und weil das alles so simpel und mit geringstem Aufwand funktioniert, funktioniert es auch schnell. Während wir Menschen höchstens noch 15 bis 20 Bilder pro Sekunde als einzelne Bilder erfassen können, schaffen Fliegen 200. Das heißt aber auch, dass es nicht übermäßig komplex wäre, dieses neuronale Steuerungsnetz zu ersetzen. (Ich habe übrigens vor dem Artikel über die Fliege zum begrifflichen Unterschied zwischen neural und neuronal gelesen, und denke, dass hier in diesem Artikel nun neuronal der richtige Begriff ist.) Es gibt ja sogar Parasiten, Toxoplasma gondii, die das Verhalten von Mäusen ändern, damit die sich zugunsten des Erregers von Katzen fressen lassen statt vor ihnen zu flüchten.

Und neulich wurde ein neues Forschungsgebiet vorgestellt, die Necrobotics. Man hat herausgefunden, dass man aus toten Spinnen kleine Greifroboter bauen kann, indem man eine einfache Inkjektionsnadel reinsticht und mit Sekundenkleber festklebt. Man war nämlich der Frage nachgegangen, warum sich Spinnen immer zusammenziehen, wenn sie sterben. Man fand heraus, dass Spinnen hydraulisch funktionieren, und die Beine sich normalerweise immer zusammenziehen, aber strecken, wenn die Spinne Druck auf die Leitung gibt. Das Feine der Einzelsteuerung kriegt man noch nicht hin, aber setzt man die ganze Spinnenleiche hydralisch unter Druck, strecken sich alle Beine gleichzeitig und gehen auch wieder zusammen, wenn der Druck nachlässt. Auf diese Weise kann man eine tote Spinne dazu bringen, ihre Beine zu bewegen, und irgendwie lebendig zu wirken.

Könnte es also sein, dass sich ein Pilz einer Käferleiche bemächtigt, um mit eigener Steuerung oder dem elektrisch noch funktionierenden Rest der Käfersteuerung und dem Fahrgestell des Käfers Wegstrecken zurückzulegen?

Muss man da vielleicht einfach nur den Vorwärtsgang einlegen und den richtigen Knopf drücken?