Ansichten eines Informatikers

Mineralwasser für Berlins Feuerwehr rationiert!

Hadmut
8.8.2022 23:25

Was kann den Niedergang einer Stadt klarer auf den Punkt bringen?

In Berlin hat es die Feuerwehr schon schwer: Zuwenig Personal, zuwenig Ausrüstung, Chaos bei der Organisation, Überlastung. Die demonstrieren auch ab und zu mal und zeigen, dass sie kurz vor dem Zusammenbruch stehen. Neulich schon konnten nicht mehr alle Notfälle per Krankenwagen abgeholt werden. Minderschwere Fälle hat man gar nicht mehr bedient, und für die schweren Notfälle mussten Löschfahrzeuge losfahren und die Verletzen abholen, weil nicht mehr genug Rettungswagen einsatzbereit waren.

Dann kam die Tage, dass die Feuerwehr immer öfter angegriffen wird und es fast keinen Einsatz mehr gibt, auf dem sie nicht mindestens angepöbelt oder mit irgendwas beworfen werden.

Und nun das:

Weniger Erfrischungen – Mineralwasser für Berlins Feuerwehr rationiert!

Sie kämpfen täglich bei großer Hitze gegen die Belastungen im Rettungsdienst und aktuell gegen den gefährlichen Brand im Grunewald. Doch ausgerechnet jetzt wird das Trinkwasser für unsere Feuerwehrleute rationiert!

Jede Berliner Feuerwache bekommt regelmäßig mehrere Kästen mit PET-Wasserflaschen geliefert. Davon sollen sich die Feuerwehrleute in ihren schweißtreibenden Einsätzen versorgen. Wird das Trinkwasser knapp, kann es über den Zentralen Service der Behörde nachbestellt werden. Dafür stand bislang genügend Geld im Haushalt bereit.

Doch jetzt muss ein Feuerwehr-Sprecher auf Nachfrage einräumen, dass die Kollegen ihren Durst nicht mehr ohne Weiteres löschen können.

Die Feuerwehr verfüge zwar über eine Lagerreserve, aus der die Wachen weiterhin versorgt werden. „Um jedoch bis zur neuen Beschaffung einem Engpass der Mineralwasserlieferungen an die Feuerwachen vorzubeugen, wurde um einen maßvolleren Umgang gebeten und die Liefermengen an die Wachen sind daher derzeit rationiert“, so der Sprecher weiter.

Wir haben hier Hitzewellen bis an die 40°, alle schreien sie Klimaerwärmung, die müssen bei den Temperaturen in voller Kluft zum Einsatz, und dann bekommen die nicht genug zu trinken.

Gut, es gibt eine kleine Ersatzlösung:

An einigen Dienststellen gebe es mittlerweile Mineralwasserspender der Wasserbetriebe.

Kenne ich. So ein Ding hatten wir in der Firma, in der ich war, und weil das Ding auch noch genau vor meiner Bürotür stand, habe ich mich dann nur noch an dem Ding bedient. Ist prima, das Berliner Leitungswasser schmeckt gut (trinke ich zuhause auch), und weil die noch eine riesen Kohlensäureflasche drin haben und kühlen können, ist das wirklich toll, gerade so im Sommer, wenn man noch einen Schuss Saft reintut und sich eine dünne Schorle macht. Schönes großes Glas davon – billig und optimal erfrischend und durstlöschend. Und es geht auch noch schneller, als sich in der Küche eine Flasche Sprudel zu holen.

Nur: Offenbar haben das nicht alle Feuerwachen (warum eigentlich nicht? Warum hatten wir sowas seit Jahren im Büro, aber die nicht auf der Feuerwache?)

Und die Dinger sind stationär, die kann man nicht mit an den Brandort nehmen.

Gut, man kann sich eigene Flaschen damit auffüllen, habe mir auch manchmal meine Büroflasche für lange Besprechungen dran aufgefüllt, aber dass man jetzt ausgerechnet am Trinkwasser für die Feuerwehr spart – muss das sein?

Würde es nicht reichen, ein paar Politiker von Champagner auf normalen Sekt runterzustufen?