Ansichten eines Informatikers

Mehr zur gründesignierten „IT-Referentin der Stadt München“ „Dr. Laura Sophie Dornheim“

Hadmut
26.6.2022 0:23

Über Korruption bei den Grünen.

Eine Spurensuche.

Schon der Gedanke, dass die Grünen in München mit ihrem Vorschlagsrecht ausgerechnet eine in das Amt hieven wollen, die früher bei den Piraten durch Parteizerstörung und ständiges „Sexistische Kackscheiße!“-Schreien aufgefallen ist, ist unter zivilisierten Gesichtspunkten nur schwer zu fassen. München hat manche Strafe verdient, aber nicht diese.

Und da ja schon die BILD berichtet hatte, dass man sie von Geschlechts wegen weit besser qualifizierten – oder besser gesagt, überhaupt qualifizierten – Konkurrenten vorziehe, was man gemeinhin unter Korruption der Gattung Nepotismus oder Ämterpatronage einordnet, wirft Fragen auf, wie es dazu kommen kann.

Ausbildung

Diplom

Sie hat ein Studium der Wirtschaftsinformatik, von dem sie selbst öffentlich sagte, dass sie es für „ziemlich unklug und sinnlos“ halte. In dem Punkt würde ich zustimmen, weil die „Wirtschaftsinformatik“ bei echten Informatikern ziemlich gering geschätzt wird. Zwar hat man im Zuge der Wichtigwerdung der Informatik und der steigenden Gehälter ganz viele *-informatik-Fächer erfunden, damit Leute aller Richtungen sich endlich auch „Irgendwas mit Informatik“ nennen können. Das ist nicht überall schlecht, beispielsweise in Bioinformatik oder medizinischer Informatik gibt es recht gute Mischungen aus beiden Bereichen, um entsprechende Geräte und dergleichen bauen zu können. Nicht alles, was noch irgendas vor der Informatik stehen hat, ist schlecht, aber schon bei der „praktischen Informatik“ wird sehr deutlich, dass sich da viele Informatiker nennen wollen/sollen/dürfen, bei denen es zur Informatik eigentlich nicht reicht. Und die Wirtschaftsinformatik gilt bei den Informatikern bestenfalls als Praktikum für Leute, die beides nicht können. Ein Leser schrieb mir dazu

Einer meiner Profs von der Hochschule gegen nein: für Wirtschaft Luzern hatte es im letzten Jahrgang “Diplomstudiengang Wirtschaftsinformatik” 2004 damals so bezeichnet, und seine Worte haben sich eingebrannt; denn nach Bolongia galt diese Auftrennung nicht mehr – und diese Worte wurden sofort bewiesen:

“Wirtschaftsinformatiker sind keine Informatiker und keine Ökonomen. Sie sind Übersetzer zwischen diesen beiden Fachbereichen. Informatiker haben die Eigenart, genau DAS zu liefern, das die Ökonomen bestellen. Nur wissen beide nicht, das dies gar nicht das ist, was sie brauchen. Darum müsst ihr (Anm: Studenten, künftige Winfos) genau analysieren was die Ökonomen brauchen, und das so übersetzen, das die Informatiker genau das liefern”

Der Studiengang war tatsächlich ein Mix um beide “Sprachen” zu lernen, zu verknüpften und Prozesse zu analysieren, Bedarf abklären etc. Währenddem wir damals noch mit Datenbanken rummachten, wurde doch immer wieder aufgezeigt, wann was durch Zitat “echte Informatiker” gemacht werden müsse. Also zumindest an der HSW war klar wer/wie/was.

Bei Bolognia wurde das dann aufgeweicht; da sinds dann jetzt Betriebsökonomen mit etwas IT-Wissen, oder Informatiker mit etwas BWL-Wissen – keine gemeinsame Sprache, keine “Übersetzungsfähigkeiten” etc. Dies zeigt sich auch in den Projekten.

Dies entspricht im Übrigen auch meinen Erfahrungen – Informatiker “liefern wie bestellt”. Ökonomen bestellen und meckern dann weil nichts passt. Vgl. Mulix – Limux …naja das Linux-Projekt in München:

Ökonomen und Anwälte bestellten, Informatiker lieferten, die Belegschaft der Verwaltung kam damit hinten und vorne nicht klar. …es fehlte der Übersetzer zwischen den Disziplinen, man wusste nicht was an den Arbeitsplätzen WIE sein muss etc – die Katastrophe vorprogrammiert; ich glaube mich zu erinnern, das man als Sparmassnahme damals sogar alle Wirtschaftsinformatiker aus den Projekten feuerte, mit dem Ergebnis das die Zufriedenheit mit den Resultaten rapide abnahm.

Besonders beliebt: Chef (BWL) bestellt SAP, sagt “ich brauch keinen Wirtschaftsinformatiker”, SAP (Informatik) liefert was bestellt wird – Prozesse nicht angepasst, was die Leute brauchen fehlt, usw. Ergebnis: “scheiss Informatik, nichts funktioniert” und alle fluchen auf SAP. …dort wo die SAP-Umstellung funktioniert, sass meist ein Wirtschaftsinformatiker als Projektverantwortlicher (und nicht als Berater vom Chef) vor…

Ja. Sie sind also so eine Art Artikulationshelfer und Wollensassistent für Wirtschaftsleute und die, die den Platz für richtige Informatiker vorbereiten sollen. Vergleichbar mit so einer Art Bodenpersonal. Eine Qualifikation für diese Stelle sehe ich darin nicht. Versteht mich nicht falsch, auch ein volles Informatikstudium liefert nicht das, was man hier braucht. Das, was man für so ein IT-Referat braucht, setzt so 15, 20 Jahre Berufserfahrung in richtigen IT-Projekten voraus, Rechenzentren bauen, Kundenprojekte und sowas. Und solche Berufserfahrung muss man tatsächlich haben, und als Wirtschaftsinformatiker kommt man normalerweise nicht an solche Stellen. Und da reicht es eben nicht, sich als Wirtschaftsinformatikerchen vorzustellen, auch wenn das der marxistisch-feministischen Doktrin von der zum Gleichbezahlungsanspruch führenden Gleichheit aller Berufe aufgrund Abschluss (=Diplom/Master) beruht, und es auf das konkrete Fach und die Berufserfahrung nicht ankäme. Zumal in der Wirtschaft der formale Abschluss auch nur ein Teil der Story ist. Die zentrale Frage ist dort: Was hast Du denn seither gemacht? Wenn man klotzen kann, ist es gut. Wenn man kontinuierlich langweilige Dinge getan hat, auch nicht schlimm. Aber mit einem Studium nichts angefangen zu haben, nichts damit anfangen gekonnt zu haben, das sieht schlecht aus. Vor allem, wenn der Zustand über Jahre anhält. Und wenn einem dann mit einem Diplom in Wirtschaftsinformatik erst mal zu Gender Studies geht, um dort zu lernen, wie man sich möglicht effektiv darüber beschwert, nichts hinzukriegen und sich dann für benachteiligt zu halten, und in der Politik rumzuhüpfen, würde bei einem Bewerbungsgespräch in der Wirtschaft einen ganz miserablen Eindruck hinterlassen. Das wirkt nicht wie jemand, der diesen Beruf auch angenommen hat, sondern nur wie jemand, der pro forma irgendwas studiert hat, um die Zeit totzuschlagen und nicht als arbeitslos zu gelten.

Promotion

Sie hat dann – was für ein Abstieg – in Gender Studies promoviert.

Das stinkt schon deshalb, weil sie ja bei den Grünen war und ihre „Doktormutter“ Maria Eleonora Karsten (Erziehungswissenschaftlerin und Professorin für Sozialdidaktik und Sozialmanagement) als Vertrauensdozentin für die Heinrich-Böll und die Hans-Böckler-Stiftung tätig, also tief im linksradikalen femistisch-marxistischen Sumpf verwurzelt war. Ich habe den Text der Dissertation nicht gelesen – wie so oft bei feministischen Pseudodissertation ist sie so teuer, dass da wirksam jeder davon abgehalten wird, reinzugucken – aber das Inhaltsverzeichnis ist bei Amazon einsehbar.

Gemessen am Inhaltsverzeichnis ist das schlicht und einfach keine Dissertation.

Mal abgesehen davon, dass Gender Studies mangels wissenschaftlicher Substanz ohnehin nicht promotionsfähig sind, und sich die Frage stellt, und wie man als Wirtschaftsinformatikerin die Vorbedingungen für eine Promotion in Gender Studies erlangt und nachgewiesen haben soll, sie also überhaupt die Zulassung bekommen konnte, zeigt sich wieder mal das Problem, das bei nahezu allen Frauenförderdissertationen vorliegt – falls überhaupt irgendetwas drin steht. Denn neben dem Plagiat, dem Promovieren ganz ohne Dissertation und dem völlig inhaltlosen Gefasel ist in der Frauenförderung auch eine gängige Betrugsmasche, irgendwelche Interviews zu führen und Inhalte niederzuschreiben. Also im wesentlichen Journalismus als wissenschaftliche Promotion auszugeben.

Selbst dann, wenn das ordentlich gemacht ist und den Regeln des Fachs entspricht, ist sowas keine Dissertation. Denn die Anwendung von im Studiengang (wenn man ihn denn überhaupt absolviert hat) gelehrten Methoden und Arbeitsweisen, also dessen Anwendung, wäre ein Leistungsnachweis bezüglich des gelernten Arbeitens. Selbst wenn es gut gemacht ist, wäre es systematisch nur eine Diplom-, Bachelor- oder Masterarbeit. Fehlerfrei anzuwenden, was man gelernt hat. Nur weil man dabei etwas fragt, was noch nie einer gefragt hat, ist das noch kein wissenschaftliches Arbeiten, sondern im besten Falle nur Beherrschen des erlernten Stoffes. Erst dann, wenn man die wissenschaftliche Basis erweitert hat, also beispielsweise gezeigt hat, dass die gelehrten Methoden ein Problem nicht lösen oder eine Frage nicht erforschen können, und dann neue Methoden entwickelt, dann hat man eine Dissertation. Man kann nicht promovieren, indem man Leute irgendwas fragt. Man kann, wenn überhaupt, damit promovieren, dass man neue Fragen und Interviewtechniken entwickelt. Die allermeisten Förderfrauen- und Politkorruptionsdissertationen sind deshalb das Papier nicht wert, weil nichts drin steht, was promotionsfähig ist. Hätten sie plagiiert, stünde vielleicht wenigstens etwas promotionstaugliches drin. Aber selbst zu schreiben ist halt auch riskant, wenn es intellektuell nicht reicht.

Und genau da schließt sich dann der Kreis, denn genau das, einheitliche, definierte, gesetzliche Anforderungen an die Promotion war ein zentraler Gegenstand meiner Verfassungsbeschwerde von 2008. Eigentlich nicht neu, denn das hatte des Bundesverfassungsgericht 1991 bereits für alle berufsbezogenen Hochschulprüfungen entschieden. Und weil in der Rechtsprechung und Literatur einstimmig die Meinung vertreten wird, dass auch Promotion und Habilitation darunter fallen, war das auch nur folgerichtig und zwingend, weil das Bundesverfassungsgericht eigentlich an seine eigene Rechtsprechung gebunden ist.

Berichterstatterin war aber die Verfassungsrichterin und Gender-Professorin Susanne Baer, selbst Protagonistin dieser kriminellen feministischen Titelmühlen und – wen würde es überraschen – ebenfalls Vertrauensdozentin der Heinrich-Böll-Stiftung. Und war ebenfalls von den Grünen „auf Vorschlagsrecht“ – wie hier Dornheim – als Kandidatin für den Richterposten vorgeschlagen und völlig ungeprüft blind durchgewunken worden.

Gender Studies sind ein kriminelles Netzwerk mit eingebauter Titelmühle, und die personellen Verbindungen reichen weit in die SPD und, mehr noch, in die Grünen. Und als Bonus zu Ursula von der Leyen von der CDU, die mit solchen Fake-Promotionen dafür sorgen, dass sie ihre Leute in Politik, Wirtschaft und Hochschulen installieren.

Ich hatte beschrieben, dass die Piraten damals drauf und dran waren, eine Partei erfahrener Profis aus alles Berufsbereichen zu werden und dann von einer Gang Linksextremer und Gender-Fanatiker unterwandert worden zu sein, die mit ihrem „Sexistische Kackscheiße!“-Geschrei alle vergraulten und in die Flucht schlugen, und den Laden über zutiefst demokratie- und verfassungswidrige Methoden übernahmen und gegen die Wand fuhren. Viele davon waren Grünen-Mitglieder oder von den Grünen herübergekommen, und Dornheim eine zentrale Rädelsführerin. Just während ihres Promotionsdingens in Gender Studies.

Wahrscheinlich war das damals so eine Art Zerstörungs-, Unterwanderungs- und Übernahmepraktikum, der den Doktor in Gender Studies gab’s dafür, die Piraten mit feministischem Geschrei – wie man es in Gender Studies lernt – zerstört zu haben, und die Dissertation ist nur Fassade für die formalen Anforderungen.

Es würde exakt zu meinem Eindruck von damals passen, dass die Grünen die Piraten als unwerwünschte Konkurrenz ansahen, zumal die Piraten damals mitunter mehr Stimmen als die Grünen holten, wenn ich mich recht erinnere. Das hätte für die Grünen existenzbedrohend sein können. Deshalb sind viele Grüne damals in die Piraten eingetreten (die nicht die sonst übliche Regel hatten, dass man nicht in einer zweiten Partei sein darf), und haben sie in kürzester Zeit vernichtet. Ein Teil der Leute war danach wieder bei den Grünen, andere sind bei den Linken gelandet.

Das kommt davon, wenn ein korruptes Verfassungsgericht personelle Überschneidungen mit den Leuten hat, vor denen es Rechtsschutz gewähren sollte, und die Verfassungsfeinde dort gleich als Richter in eigener Sache auftreten. Wäre Darth Vader eine Frau, er wäre Richter im Bundesverfassungsgericht.

Lebenslauf

Undurchsichtig.

Sie hat zwar einen auf ihrer Webseite, aber da steht nicht viel drin. Beruflich fast gar nichts. Dafür steht darüber „– wird gerade überarbeitet“. Erstaunlich, denn ich war bisher der Meinung, dass man einen Lebenslauf immer nur ergänzen, und nicht „überarbeiten“ kann. Das ist aber in der Partei einer Annalena Baerbock aber wohl üblich, seinen Lebenslauf dem Bedarf und der politischen Lage dynamisch, flexibel und tolerant anzupassen.

Schaut man aber im Internet-Archiv nach alten Versionen, stand da früher noch viel weniger drin. Den Lebenslauf zu überarbeiten ist wie Kuchenbacken ohne Zutaten. Wenn die Schüssel leer ist, kann man lange kneten.

Man findet da beispielsweise eine Ankündigung zu einem Vortrag beim Ada-Lovelace-Festival 2015. Da heißt es dann

Dr. Laura Sophie Dornheim ist Beraterin für Digitale Transfomation. Schon zu Schulzeiten jobbte sie in New Economy Start Ups in München, anschließend studierte sie Wirtschaftsinformatik an der Universität Hamburg. Vor der Gründung ihres eigenen Beratungsunternehmens Done.consulting war sie sechs Jahre als Strategie- und Managementberaterin für internationale Konzerne tätig. Der geringe Frauenanteil im Technologie- als auch im Beratungsumfeld motivierten sie dazu, sich mit Gender Studies zu beschäftigen und Ursachen für diesen Mißstand zu untersuchen. 2014 promovierte sie an der Leuphana Universität zu Frauen in Unternehmensberatungen

Während ihrer Promotion engagierte sie sich in einer anderen Organisation mit geringer Frauenquote, der Piratenpartei. Sie war Autorin des Wirtschaftsprogramms und setzte sich für Liquid Democracy ein, ein digitales Tool für mehr gesellschaftliche Mitbestimmung. […]

Sechs Jahre als Strategie- und Managementberaterin für internationale Konzerne? Mal suchen, ob ich die finden kann. Gar nicht so einfach, denn sie spricht mehr über ihre Abtreibung als über ihre beruflichen Erfolge. Immerhin: Auch bei Abtreibungen werden Frauen benachteiligt. Was sonst?

Auch bei den Grünen selbst erfährt man nichts über ihr Heldentaten im Bereich der IT.

Und auch in ihrer Bewerbung für den Bundestag findet man Feminismus, Grüntum, aber fast nichts zum beruflichen Schaffen. Das passt auch dazu, dass sie damals bei den Piratinnen Mitgründerin des „Kegelclubs“ war. Das hat aber nichts mit Bowling zu tun, sondern bezieht sich auf die Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur zur Verbesserung der Orgasmusfähigkeit (und gegen Inkontinenz).

Laut Abgeordnetenwatch lautet ihr Geburtsname übrigens Mežnarić, und auf einer Dekadenz-Mailingliste der Piraten gab es eine Mail einer “Laura Sophie Meznaric” Wer weiß, ob das stimmt oder ein Hoax ist.

Im Piratenwiki steht auf ihrer Profilseite vom Stand November 2012

Na, das imponiert:

Jobs und Berufe

Ungefähr gegliedert nach Sinnhaftigkeit / Stellenwert

  • Zeitungenaustragen, Obst/Kaffee/GinTonic verkaufen, Briefe eintüten, Artikel redigieren, Drucker installieren, Online-Markting analysieren (viel davon bei Focus Online / Tomorrow Focus)
  • Parties und Firmenfeiern organisieren, Assistenz für ein Börsenmaklerbüro
  • Diverse Markt- und Potentialanalysen als studentische Beraterin u.a. für Hermes Logistik, Douglas, Tchibo, Lufthansa Technik
  • Projekte in den Bereichen Unternehmensführung, Strategie, Vergütung, Controlling, Wertmanagement, vor allem bei DAX und MDAX-Unternehmen

Stellenwert und Sinnhaftigkeit aufsteigend oder absteigend gegliedert?

Sind das dann diese „Vor der Gründung ihres eigenen Beratungsunternehmens Done.consulting war sie sechs Jahre als Strategie- und Managementberaterin für internationale Konzerne tätig“ oder finden wir noch was? Da sie ihre Firma done.consulting von Januar 2015 bis Mai 2016 betrieben hat, müsste die Strategie- und Managementberatungstätigkeit für internationale Konzerne also spätestens 2009 begonnen haben.

Ja, da kann man sich dann mal Gedanken machen.

Bei LinkedIn findet man auch noch was:

Hanseatic Consulting ist eine studentische Unternehmensberatung.

Interessant, was nicht drin steht. Dazu unten mehr.

Ah, ja. Die 6 Jahre beziehen sich also auf die Tätigkeit bei Stern Stewart & Co., ich habe bisher nur noch nicht herausgefunden, was die eigentlich machen. Die Seite ist bunt, aber unübersichtlich. Man findet da heute

The Stern Stewart Institute is a think tank and social entrepreneur. Thinking business, economics, politics and technology with key leaders. Acting as an entrepreneur and empowering people in Africa.

The Stern Stewart Institute has a long and successful track record of initiating, financing, managing and owning projects in Africa. Members of The Stern Stewart Institute actively contribute to the advancement of each project – including extended assignments on-site.

Aus der 2014er Version der Webseite werde ich allerdings auch nicht wirklich schlau.

done.consulting

Sie war also von Januar 2015 bis Mai 2016 Gründerin und Digital Strategy Consultant der von ihr gegründeten Firma done.consulting. Sehr von Dauer war es wohl nicht.

Steile Sache, das.

Denn während auf ihrer Einstiegsseite unter https://done.consulting/ noch am 16.4.2016 ein Team zu sehen war:

kann man ihr für den 18.5.2016 eher Tapferkeit als Erfolg bescheinigen:

Was jetzt natürlich nicht bedeutet, dass die Leute nicht mehr in der Firma, sondern nur nicht mehr auf der Webseite waren.

Die Firma hat sie später liquidiert.

Wobei mir nicht klar wird, worin sie da eigentlich beraten haben. Sie wirbt ja damit, schon mit 14 HTML gelernt zu haben. Ein Leser fragte allerdings an, warum dann die Consulting-Firma veryMary Design auf ihrer Webseite unter Referenzen behauptet (da muss man horizontal durch die Referenzen klicken, es ist die fünfte):

ob man das, wofür man als Consultant auftritt, nicht auch selbst machen sollte, fragt der Leser an.

Weiß ich nicht.

Ich finde aber etwas anderes interessant. Nämlich die Personalie Nora Wohlfeil. Die nämlich war 2015 und 2016 irgendwie mit der re:publica verbandelt, und schrieb da über die re:publica TEN in eben jenem Mai 2016:

Ich heiße: Nora Wohlpfeil

Meine Aufgabe bei der re:publica: Ich bin im Programmteam dabei d.h. wir laden Speaker ein, debatieren miteinander wer es aus dem Call for Papers auf die Bühnen schafft, kümmern uns um die Moderationsplanung und das Rahmenprogramm – im Prinzip koordinieren wir die Inhalte für die 3 Tage, damit es für Euch eine schöne bunte Mischung an Inhalten gibt.

Was offenbar nicht jedem gefiel. Denn nach früheren Auftritten im Jahr 2014 und 2015 trat Dornheim im Jahr 2016 gleich dreimal dort auf,

unter anderem mit dem schönen Titel „Where are the female founders?“ – muss sie wohl angemeldet haben, als sie selbst noch Personal hatte.

Ansonsten noch zwei darüber, wie man Geld macht:

  • Hacking the Fördersystem – Wie wir die Innovationsförderung hackten, um Innovation zu fördern.
  • I’m better than ads – helping journalists make money online

Bei letzterem geht es wohl irgendwie um das Geschäftsmodell des Werbeblockers Adblock Plus, bei dem sie ja auch mal irgendwie war, Sprecherin oder sowas in der Art. Um diesen Werbeblocker gab es damals enorm Krach, weil sich die Autoren – Journalisten, Blogger wie ich usw. – natürlich ärgerten, dass die Leute ihre Texte lesen, sie dafür dann aber keine Werbeeinnahmen bekommen. (Neulich schrieb mir ein Leser, dass er mein Blog ganz toll fände, jeden Tag liest, und das mit Werbeblocker richtig gut aussehe…)

Deshalb fing Adblock Plus damit an, irgendwelche besonders guten, edlen Werbeeinblendungen doch durchzulassen. Und dann kam der Vorwurf auf, dass sie letztlich Schutzgelderpresser seien, um von Werbe- und Inhalteanbietern Geld für die Freischaltung der Werbung verlangten. So einen parasitären Odor hat das schon.

Deshalb nämlich wurde unter mobile geeks ein gewisser Sascha Pallenberg stinksauer: Done.Consulting & Eyeo – Der Filz der re:publica #rpTEN und vorher schon Adblock Plus, die #rpTEN und Flattr – Ein Hoch auf die Gatekeeper! Und schon 2013 Adblock Plus Undercover: Einblicke in ein mafiöses Werbenetzwerk

Wie konnte es eigentlich sein, dass ein Adblocker und Internet-Zensor wie Adblock Plus sich auf der re:publica #rpTEN einkaufte? Ein Blick hinter die Kulissen Europas groesster Digital-Konferenz.

Ich vermag jetzt nicht zu beurteilen, wie stichhaltig ist und distanziere mich vorsorglich mal davon, denn und aber unabhängig von der Frage, ob dessen Behauptungen stimmen, belegt es, dass es – berechtigt oder nicht – Stunk gab.

Die folgende kleine Geschichte aus Deutschlands selbsternanntem Herzen der digitalen Gesellschaft, geht mit dem einleitenden Saetzchen Hand in Hand. Zwar nicht von Seiten der Protagonisten, aber davon war bereits nach wenigen Minuten Twitter-Konversation auszugehen. Was war also passiert? Wer ist Done.Consulting, Wohlfeil und was haben diese mit Eyeo, der Firma hinter Adblock Plus zu tun? Plus was soll die Bonus-Metaebene der re:publica #rpTEN?

Die ganze Nummer ist mehr oder weniger ein recht perfides und durchgeplantes Schmierentheater einer Lobby, die es sich richtig schoen im Innersten der re:publica-Konferenz gemuetlich gemacht hat.

Gut, die re:publica halte ich auch für Schmierentheater. Schauen wir mal weiter.

Pallenberg beschreibt die Eyeo GmbH, die als Hersteller von Adblock Plus auftritt, als ein mafiöses Gebilde, das den Werbemarkt penetriert, sich als eine Art Wegelagerer dazwischenschaltet und abkassiert.

Und als Geldgeber hinter dem ganzen Laden will er die illustre United Internet AG ausgemacht haben, der Marken wie GMX, web.de, 1und1, united Domains und affilinet gehörten. Affilinet sei nach eigener Angabe Deutschlands führendes Affiliate Netzwerk im Affiliate Marketing. Das riecht durchaus nach Interessenkonflikt und einseitiger Bevorzugung eigener Werbung.

Da verwundert es wenig, dass die Liste der von Adblock Plus zertifizierten „Acceptable Ads“ die Suchfunktion auf allen internationalen GMX-Domains, auf web.de und auf 1und1.de enthält – allesamt Tochterunternehmen der United Internet AG. Auch alle ach so dezenten und somit akzeptablen Textlinks auf geparkten Sedo-Domains sind selbstverständlich schon freigeschaltet, so dass Schumachers verbleibender Geschäftsanteil an dem Unternehmen weiterhin sein Geld einbringt.

Und mit diesem Geschäftsmodell sei damals eben die re:publica verbandelt gewesen. Er behauptet, die Vorträge Dornheims dort seien eingekauft. Keine Ahnung, ob und wie ich das jetzt nachprüfen könnte. Aber die Verbindung zwischen Dornheim und dem Programmkomitee der re:publica ist ja da.

Und besagter Adblocker ruestet auch weiter auf und streckt die Fuehler ganz tief in die Berliner Blase. Neue Chef-Lobbyistin der Koelner Eyeo GmbH ist die ehemalige Piraten-Politikerin und Beraterin Laura Sophie Dornheim, die dann auch direkt auf der #rpTEN den Deal mit Flattr bekanntgegeben durfte. Na das war doch schon einmal ein knackiger Auftakt fuer den neuen Job, aber irgendwie fing es an dieser Stelle schon ganz schwer nach einer Bruecke zwischen dem Koelner- und Berliner-Kluengel zu stinken, was ich dann auch in einem kleinen Tweet direkt an Laura und die re:publica richtete.

Und dann gab es Krach zwischen Dornheim und Pallenberg, weil sie meinte, dass sie ihren Talk schon vor ihrem Vertrag als Sprecherin für Eyeo angemeldet habe. Er hingegen bezweifelt, dass sie dort so völlig spontan in eine solche Position gehievt worden sein kann, da müsse es ja Vorgespräche gegeben haben. Außerdem sei das zeitlich unmöglich, weil sie als Teil ihres Talks einen Vertrag zwischen Eyeo und Flattr bekannt gegeben hätte – wie sollte das möglich sein, wenn der Vortrag doch angeblich schon festgestanden habe, bevor sie einen Vertrag mit Eyeo gehabt habe?

„Who the hell is Nora Wohlfeil?“ mag sich der geneigte Leser nun denken… nun, ein Blick auf die Team-Seite von Done.Consulting, der Beratungsfirma Dornheims, gibt sie als Beraterin fuer so ziemlich jede (vermeintlich) hippen Digital-Nummer aus, die man so beraten kann: [Screenshot hatte ich schon oben]

Und dann zieht er die Verbindung zur re:publica.

Dann zeigt er, dass done.consulting nicht nur den Namen, sondern sogar das Webdesign von einer Done! Berlin übernommen habe. (Heute gehört die Domain einer DONE GMBH REAL ESTATE & CONSULTING aus Offenbach, der Name ist also anscheinend so eine Art Wanderpokal. Und das Design sieht immer irgendwie ähnlich aus.

„I’m better than ads„… Mal davon abgesehen, dass es wohl der groesste Hohn ist, dass die Eyeo GmbH diese Nummer durchfuehrt… erst hauen sie den Publishern und Bloggern die Einnahmen weg, kassieren dann bei den Firmen ab um Werbung auf die Whitelist zu packen und praesentieren sich nun als die Robin Hoods des Netzes: Sehr her, wir helfen euch das Geld zu verdienen, was wir euch vorher geklaut haben. Das ist wie ein Kobra-Verkaeufer, der nicht nur die Reptilien an die Schlangenbeschwoerer liefert, sondern auch noch gleich das Gegengift, weil die Viecher in einer Tour zubeissen. Das nenne ich mal Geschaeftssinn.

Aber zurueck zu der Nummer mit den Ads und meiner direkten Frage an Laura Dornheim, ob das gekaufte Panel auf der re:publica auch als Werbung deklariert war:

Er fragte Dornheim, ob die Talks bei der re:publica eingekauft waren, und sie bestätigt es indirekt, das stünde doch im Programm. Pallenberg aber meint, da stünde nur ganz klein „Partner“.

Und er stellt dazu eben auch die Frage

Update: Neuigkeiten zu Done.Consulting in einem zusaetzlich eingefuehrten Absatz. Die Anzeichen verdichten sich, dass diese Gesellschaft mehr oder weniger eine Luftblase war und ist.

Hoppla. Das muss man erst einmal sacken lassen.

Denn komischerweise war zwar schon länger bekannt, dass Dornheim was mit Adblock Plus zu tun hat und Sprecherin ist, aber in dem Linked-In-Lebenslauf habe ich Eyeo nicht gefunden.

War also diese done.consulting eine Fake-Firma? Sollte die Firmen, Journalisten darin „beraten“, wie sie trotz Adblock Plus noch Geld machen können, passend zum re:publica-Vortrag?

Der Bundestag

Und ausgerechnet diese Laura Dornheim sollte als Abgeordnete in den Bundestag.

Anscheinend ist sie dazu bei Eyeo ausgestiegen, denn sie ist in ihrem Lebenslauf nur bis September 2021 „Public Speaker“ und seit März 2021 Bundestagskandidatin der Grünen. BILD behauptet über sie:

Doch beide verloren gegen Dornheim. Sie arbeitete bislang bei der 200-Mann Firma „Eyeo“ aus Köln. Budgetverantwortung: 5 Millionen Euro. Team: 30 Mitglieder. Seit Oktober 2021 im Sabbatical.

Seit der Bundestagswahl im Sabbatical.

Da frage ich mich: Wie kann man denn gleichzeitig im Sabbatical sein und sich als Abgeordneter im Bundestag bewerben? Freilich bedeutet ein Sabbatical nicht, auf der faulen Haut zu liegen. Aber wenn die Wahl hätte erfolgreich sein müssen, dann wäre man doch aus der Firma raus und nicht im Sabbatical. Es sei denn, man hat von vornherein geplant, sich erst mal einige Zeit in den Bundestagsposten einzuarbeiten und dann wieder – parallel dazu – bei der alten Firma weiterzumachen.

Ist sie da jetzt raus?

Oder sollte sie für die in den Bundestag?

Hat bekanntlich nicht funktioniert. Wegen der Affäre Annalena Baerbock. Und unter anderem wegen eines gewissen Berliner Bloggers.

IT-Referentin der Stadt München?

Und trotz dieses in seiner Gesamtheit dubiosen Lebenslaufes wird die nun von den Grünen als die ideale Kandidatin für die IT der Stadt München hingestellt? Als in „besten Händen“?

Ich vermag an diesem ganzen Lebenslauf nichts zu erkennen, was sie auch nur entfernt in die Nähe einer Befähigung für so eine Stelle bringen würde. Dass sie überhaupt schon mal irgendwas mit IT tatsächlich gemacht und nicht nur Lobbyismus, Consulting, Geschwätz und ganz viel Gender gemacht hat. Würde ich den Kontext nicht kennen, würde ich sie anhand dessen, was ich gefunden habe, für eine reine Gender-Studies-Tante halten.

Gut, ich kann an diesem Lebenslauf auch ansonsten nichts zu erkennen, was irgendwie positiv wäre. Aber wenn ich in einem Unternehmen so etwas als Bewerbung auf den Tisch bekäme, würde ich das gleich aussortieren. Und als Information Security Officer würde ich jedes Unternehmen davor warnen, die an die IT zu lassen.

Was also geht da in München und bei den Grünen vor sich, dass sie so eine in diese Amt drücken wollen?

Und was haben die Grünen, die re:publica, die Werbebranche da jeweils miteinander zu tun?

Da wird noch einiges aufzuklären sein.