Ansichten eines Informatikers

Fachkräfte

Hadmut
30.5.2022 14:56

Wie die Politik uns gerettet hat.

Frage 2015

Die Knappheit an gut ausgebildeten Arbeitskräften wird zur Bedrohung für die heimische Wirtschaft und unseren Wohlstand. Besonders im MINT-Bereich und im Handwerk fehlt es an qualifizierten Kräften. Abhilfe schaffen soll Zuwanderung – und eine Aufwertung der beruflichen Ausbildung.

Wenn Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Wolfsburg auf seine G-7-Amtskollegen trifft, geht es vor allem um drei Themen: Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, Sicherheit am Arbeitsplatz und die Stärkung des Sozialstaats. […]

Eher unten auf der Agenda dürften Themen stehen, bei denen Deutschland unter den G-7-Staaten eher schlecht aussieht: die immer größer werdende Fachkräftelücke und der Niedergang der Berufsausbildung. Gleich mehrere neue Studien zeigen, vor welchen dramatischen Problemen die Bundesrepublik steht.

So hat der Fachkräftemangel in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht, wie aus einer Erhebung der staatlichen Förderbank KfW und des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung hervorgeht. Laut „KfW-Fachkräftebarometer“ sehen sich mittlerweile 44 Prozent der deutschen Unternehmen in ihren Geschäften gebremst, weil ihnen Fachkräfte fehlen. Gleichzeitig erreicht die Zahl der offenen Stellen mit mehr als 850.000 ein neues Rekordhoch.

Besonders groß ist die Lücke zudem in den naturwissenschaftlich-technischen Berufen, wie der „MINT-Frühjahrsreport“ zeigt. Die MINT-Fachkräftelücke erreicht im April mit 320.600 fehlenden Arbeitskräften ebenfalls einen neuen Negativrekord. […]

„Man muss kein Prophet sein, um zu sehen: Alle Vorhaben etwa beim Klimaschutz und Wohnungsbau laufen ins Leere, wenn die Politik jetzt nicht die berufliche Ausbildung stärkt“, sagte Hans Peter Wollseifer, Chef des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), gegenüber „Bild“ am Montag. Mehr Jugendliche müssten wieder für eine Ausbildung gewonnen werden, und diese auch finanziell mit der akademischen Bildung gleichgestellt werden. […]

Nötig ist laut IW und KfW insbesondere mehr Zuwanderung von Fachkräften. Die Energie- und Verkehrswende, die Digitalisierung und die Stärkung des Pflegesystems: All das, so liest es sich im Bericht, ist den Forschern zufolge nur zu stemmen, wenn mehr Fachkräfte nachkommen – und nicht nur jene mit abgeschlossenem Studium.

Antwort 2022

Leserzuschrift:

Guten Tag Herr Danisch,

“Rund drei Viertel der in Deutschland ansässigen Syrer im erwerbsfähigen Alter leben ganz oder teilweise von Hartz IV. Wie aus Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht, waren es zuletzt 74,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote für syrische Staatsbürger lag demnach im Juni dieses Jahres bei 44,2 Prozent, Tendenz leicht sinkend. Ein Jahr zuvor waren es noch 49,6 Prozent.”

https://www.welt.de/politik/article200708580/Migration-Drei-von-vier-Syrern-erhalten-Hartz-IV.html

Soviel zu den vielversprochenen Fachkräften!?

Aus dem WELT-Artikel:

Mehr als 60 Prozent der Hartz-IV-Empfänger sind Deutsche. Syrer stellen mit zehn Prozent die zweitgrößte Gruppe. Deren Arbeitslosenquote ist hoch, belegt nun eine Statistik – und drei Viertel der Menschen benötigen Grundsicherung.

Hausaufgabe: Diskutiere den Begriff „Deutscher“.

Wie eine Tabelle zeigt, die von der BA für den AfD-Bundestagsabgeordneten René Springer erstellt wurde, waren im September 63,6 Prozent aller Hartz-IV-Empfänger deutsche Staatsbürger. Syrer stellten mit 10,5 Prozent die zweitgrößte Gruppe, gefolgt von Menschen aus der Türkei (4,2 Prozent). 2,5 Prozent der Leistungsbezieher stammten aus dem Irak, 2,2 Prozent aus Afghanistan. 1,6 Prozent der Leistungsberechtigten kamen aus dem EU-Staat Bulgarien.

Ach, so. „Deutsche Staatsbürger“

Wer einen Integrationskurs oder einen Berufssprachkurs besucht, wird nicht als Arbeitsloser gezählt, sondern als „Unterbeschäftigter“. Hartz IV erhält außerdem, wer so wenig verdient, dass er seinen Lebensunterhalt davon nicht allein bestreiten kann.

Was mir daran nun fehlt:

Wie sieht die Gesamtbilanz der Migration aus? Mich interessiert weniger, wieviel Prozent der Syrer Hartz IV bekommt, sondern wie die Summe über alle Syrer aussieht, ob die einen mehr Steuern zahlen als die anderen Hartz IV bekommen. Und das sieht nicht so aus, als ob da nennenswert viele Leute in einer Erwerbstätigkeit sind, mit der sie in den Bereich nennenswerter Steuerzahlungen kommen.

Es spricht einiges dafür, dass die Migration nicht der Retter in der Not, sondern eine zusätzliche Belastung war. Wobei ich ja schon die Überlegung angestellt habe, ob man den Krieg in Syrien nicht gerade mit dem Hintergedanken befeuert hatte, Menschenmaterial von dort abzuziehen. Menschen „geschenkt“ zu bekommen, wie die Grüne Göring-Eckardt es besitzergreifend formulierte.

Da aber haben wir jetzt womöglich Glück, denn Neuer Krieg – Neues Glück. Jetzt kommen ganz viele Ukrainer zu uns, um zu bleiben. Und die sind viel fleißiger, besser ausgebildet. Was hätten wir bloß ohne diesen Krieg gemacht?