Ansichten eines Informatikers

Eine marxistische Erklärung für die gesellschaftsschädlichen Phänomene Wokeness und Gender

Hadmut
29.5.2022 13:30

Beachtlich, dass man innerhalb einer Ideologie durchaus in der Lage ist, den Schaden, den man selbst angezettelt hat, auch einzuordnen.

Man hat mich auf einen Tweet aufmerksam gemacht, eigentlich eine Folge von über 20 Tweets, die zwar marxistisch, aber trotzdem oder hier sogar gerade deshalb lesenswert sind:

Ich will die jetzt nicht alle insgesamt mindestens 23 hier reinpappen, könnt Ihr auf Twitter lesen. Aber einen Ausschnitt mal zitieren:

Kurioserwise ist es ausgerechnet Karl Marx, der uns hier weiterhelfen kann. Marx hatte sich nämlich zu seiner Zeit Gedanken darüber gemacht, wie Ideologien entstehen. Seine Erklärung passt perfekt auf die modernen Wokeness-Linken, die Karl Marx, lebte er noch, mit beißender

Polemik überziehen würde. Ich übernehme dann mal den Job für Karl: Marx war bekanntlich Student unter Hegel. Hegel hatte die Vorstellung, dass die Welt einer Art Plan der Vernunft folgt, “Weltgeist” genannt. Das “Wirkliche”, so Hegel, sei “vernünftig”. Diese Philosophie

nennt man Idealismus. Marx aber sah die Welt und stellte fest: Die Welt ist nicht vernünftig, die Arbeiter leben im Elend. Woher nun, fragte sich Marx, kommen Leute wie Hegel darauf, dass die Welt sich geistigen Vorstellungen wie der Vernunft gemäß entwickelt?

Eine ähnliche Frage stellt sich gegenüber der Religion: Wie kommen Menschen darauf, dass fiktive Gestalten wie “Gott” die materielle Welt beeinflussen? Kurz gesagt: Woher kommt die Vorstellung, dass das Bewusstsein (der Geist) das Sein (das Materielle) bestimmt?

Was ja schon dieser Sprechakttheorie sehr nahe ist, dass man die Wirklichkeit durch Geschwätz erschaffen muss (und wenn es nicht funktioniert, man eben mehr Geschwätz braucht, viel hilft viel).

Marx’ Antwort: Es ist die Arbeitsteilung als Folge der technischen Entwicklung! In einfachen Naturvölkern produziert jeder seine Lebensmittel, und zwar so viel, wie er selber braucht. Sobald die Technik besser wird, können wir MEHR produzieren, als wir selber konsumieren.

Erst dann wird es möglich, eine Klasse von Menschen zu ernähren, die selber nicht arbeitet: Priester, Politiker, Philosophen, Journalisten. Diese Menschen haben dann genug Zeit, um sich Gedanken zu machen, diese aufzuschreiben und zu verkünden. Gleichzeitig machen sie nie

die Erfahrung, mit eigenen Händen Lebensmittel zu produzieren. Diese Menschen, die von der Arbeit anderer ernährt werden, können nur deshalb auf die Vorstellung kommen, dass fiktive Ideen wie Götter oder der Weltgeist das Schicksal der Welt formen, weil sie nicht arbeiten.

Stattdessen erzählen sie den Arbeitern, dass es geistige Vorstellungen sind, die die Welt formen, und dass man sich diesen geistigen Vorstellungen unterwerfen muss. Und die Arbeiter glauben ihnen. Marx nennt das “falsches Bewusstsein”: Der Privilegierte sieht die Welt

quasi spiegelverkehrt. Es ist das Sein, nämlich die Arbeitsteilung und die Technik, das unser Bewusstsein bestimmt. Priester und Philosophieprofessoren wie Hegel glauben jedoch umgekehrt, dass die Vorstellungen in ihren Köpfen die Welt formen.
Was hat das nun mit Wokeness

und Genderwahn zu tun? Nun, es sind wie gesagt junge Studenten aus Akademikerhaushalten, die diese Ideologie vertreten – Leute, die nie materielle Dinge produziert haben, die mit Büchern aufgewachsen sind, in denen aus Worten Welten entstehen. Insbesondere Menschen,

die ein geisteswissenschaftliches Fach studieren, machen folgende Erfahrung: Geschriebenes wird wie ein materieller Gegenstand behandelt, der mit bestimmten Techniken seziert werden kann (Textanalyse). Zudem entscheiden Worte, die man auf ein Papier schreibt, über die

Chancen, die man später im realen Leben hat. Junge Leute, die auf gute Noten hin trainiert werden, lernen, dass der Geist das Dominante ist. Eine Institution wie die Uni oder die Schule ist aber nur möglich, weil es arbeitsteilige Produktion gibt – weil andere Menschen

Überschüsse produzieren, die von Professoren und Studenten verbraucht werden. Diese Professoren und Studenten entwickeln aber, marxistisch formuliert, ein “falsches Bewusstsein”: Sie glauben, dass Worte die Welt formen, nicht umgekehrt. Genau das nennt Marx “Ideologie”.

Und genau deshalb glauben diese Studenten, dass man die biologische und soziale Realität durch Wortklimbim verändern kann! Sie glauben, dass es möglich ist, die Unterdrückung der Frau dadurch zu beenden, dass wir an alle Nomen eine Genderendung dranhängen. Oder dass wir

Rassismus dadurch bekämpfen, dass wir uns “über unsere Privilegien Gedanken machen”. Sie glauben also, dass das Bewusstsein das Sein bestimmt. Das ist das exakte Gegenteil von marxistischem Gedankengut, weshalb der Begriff “Kulturmarxismus” so falsch ist. Karl Marx hätte

gelacht über die alberne Wokenessideologie! Marx hätte vielmehr gefordert, Wokeness und Genderwahn vom Kopf auf die Füße zu stellen, die Welt zu verändern statt zu kritisieren: Wenn man wirklich was an Ausbeutung, Rassismus und Sexismus ändern will, muss man die soziale

Realität ändern! Aber das ist natürlich ungleich schwerer als einfach die Sprache politisch korrekt zu verhunzen.

Interessante Erklärung. Geisteswissenschaften, Genderismus, Wokeness enstehen also in drei Schritten:

  1. Die Leute „konstruieren“ sich also selbst als nutzlose Parasiten auf Grundlage ihrer Ideologie, weil sie sagen, dass die Produktivität so hoch sei, dass Arbeiter mehr erschaffen können, als sie selbst verbrauchen, und deshalb zur Erwirtschaftung des Verbrauchs der Gesellschaft nicht mehr alle arbeiten müssen.
  2. Statt zu arbeiten produzieren sie also nur nutzloses Geschwätz, weil sie sich von vornherein in die Nutzlosigkeit fahren, weil sie ja meinen, dass die anderen schon genug Nutzen für alle produzieren.
  3. Und dann kompensieren sie ihre Nutzlosigkeit und ihr Parasitentum damit, dass sie ihr Geschwätz zur Waren, zum Produkt, zur Arbeit erklären, um nicht negativ aufzufallen und um irgendwie wichtig zu sein.

Das würde sehr genau auf meine Beobachtungen und Beschreibungen der letzten 10 Jahre passen, dass Geisteswissenschaftler ganz bewusst nutzlos sind und nur so tun, als ob sie arbeiten.

Das nun würde deren gesamten Schwindelapparat einschließlich des Cargo Cult erklären, wenn die nämlich von vornherein gar nicht erst die Absicht haben, irgendwas zu arbeiten, sondern nur die Überproduktion der anderen abzuschöpfen und nur äußerlich so zu tun, als würden sie Arbeiten, damit es nicht so offen parasitär aussieht und Streit verursacht.

Und das nun wäre die perfekte Erklärung für Frauenquoten und Lohngleichheit: Die Verteilung dessen, was einige wenige überproduzieren, an alle, die dann nur so tun müssen, als würden sie arbeiten. Es geht also nicht um „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“, sondern um „Teilhabe“ an der Überproduktion anderer, indem man sich danebenstellt und so tut, als würde man arbeiten.

Feminismus, Gender, Woke sind damit nur Strategien zur Abschöpfung der Überproduktion des weißen alten Mannes, ohne selbst zu arbeiten.

Nachtrag: Was machen die Parasiten dann eigentlich, wenn der weiße Mann in Rente geht und niemand mehr da ist, der Überproduktion erarbeitet?