Ansichten eines Informatikers

Mehl und Öl

Hadmut
20.5.2022 13:19

Leserzuschrift:

Hallo Herr Danisch,

zu ihrem Artikel mit Mehl und Öl:

ich lebe in einem nordafrikanischen, arabischen Land. In den Geschäften wird Öl überwiegend in 2 und 5 Liter Flaschen verkauft, auch gibt es 1-Literflaschen, Mehl in überwiegend 10 bis 25kg Säcken. Da es in der Regel zum Essen kein Besteck gibt, ist das Brot Besteckersatz: Beim Frühstück, beim Mittagessen und beim Abendessen. Das funktioniert ausgezeichnet. Dasselbe gilt auch für Restaurants. Nur Touristen erhalten in den Restaurants auf dem Lande ihr Besteck – auf Nachfrage oder wenn sie wie Europäer aussehen. In Großstädten und Hotels sieht das ganz anders aus, da liegt das Besteck bereit.

Brot wird auf dem Land in der Regel selbst gebacken, Pfannkuchen gibt es in den verschiedensten Ausführungen, der Mehl- und Ölverbrauch ist groß.

Gruß

Nicht nur das. Während die deutsche Küche auch mal ohne Mehl und Öl auskommen kann, und nicht gleich aufgeschmissen ist, also auch nicht hamstern muss, sondern nur im Rezeptbuch weiterblättern, braucht die arabische Küche die Zutaten meines Wissens zwingend und unersetzlich. Ich weiß zwar, dass beispielsweise Hummus nicht zwingend mit Öl gemacht werden muss, aber wenn ich mich jetzt recht erinnere, habe ich ihn zumindest dann, wenn ich ihn in arabischen Lokalitäten bekommen habe, immer mit Öl bekommen.

Ich kenne zwar hier auch Leute, die ihre Brötchen selbst backen, aber normalerweise kaufen wir unser Brot und unsere Brötchen beim Bäcker oder im Supermarkt, die selbst wiederum ihr Mehl nicht in kleinen Beuteln im Supermarkt kaufen.

In arabischen Familien und in der arabischen Küche ist das aber deutlich üblicher, das Brot selbst zu machen (obwohl man es auch kaufen kann, das schmeckt aber nicht so gut), in der Pfanne, auf der Herdplatte oder so. Und die Kaufen das Mehl dann eben im Endverbrauchermarkt. Sieht man manchmal auch im Fernsehen oder auf Video, dass da der Teig auf eine heiße Platte kommt und dann so eine riesige Blase bildet, woraus dann diese Taschenstruktur der Fladen entsteht, in die man den Döner reinpacken kann. Muss ja auch frisch sein.