Ansichten eines Informatikers

Der grüne Terror

Hadmut
3.5.2022 16:16

Keine Ecke der Gesellschaft darf unideologisiert bleiben.

Eigentlich sollte man meinen, dass nach zwei Jahren Corona, Lockdown, Home-Office wieder etwas Lebensfreude einkehren könnte, die Leute wieder ein bisschen raus kommen, Spaß haben.

Nicht in Stuttgart.

Da bauen sie gerade die Buden für das Frühlingsfest in Bad Cannstatt auf, und den Grünen fällt nichts Besseres ein, als den Ausstellern die Bemalung der Buden zu verbieten: Sexismusdebatte um Schaustellerbuden Was sonst.

Die Tagesordnung des Internationalen Ausschusses war schon beim Punkt „Verschiedenes“ angekommen, als die Diskussion trotz vorgerückter Stunde äußerst lebhaft wurde. Maria Tramountani, sachkundiges Mitglied des Gremiums, hatte sich gemeldet und „sexistische Darstellungen auf dem Frühlingsfest“ moniert. Unter anderem seien „nackte Frauen und orientalisierte Frauen“ an den Buden der Schausteller zu sehen. Ihres Wissens nach sei das aber seit 2020 verboten.

Oh. Ja. Sie beschweren sich über „nackte Frauen“. Während der Feminismus gleichzeitig Vulvenkunst betreibt. Überall wird man zugedonnert mit Vulvengebäck, Vulvenmalerei, Vulvenabdrücken, Vulvenkuchen. Letztes Jahr hatte ich mir schon einen feministischen Vulvenkalender gekauft, 365 Blätter zum Abreißen jeweils mit Großaufnahme der Möse des Tages. Dieses Jahr habe ich davon abgesehen. Es gab zwar wieder einen, sie haben aber nichts Neues gebracht. Vulven hier, Vulven da, Vulven dort. Vulven überall. Aber wehe, ein Schausteller auf einem Volksfest hat eine nackte Frau auf der Bude.

Woher wollen sie überhaupt wissen, dass es „nackte Frauen“ sind?

Geschlechtszuschreibungen nach Äußerlichkeiten?

Und dann noch „orientalisierte Frauen“. Macht man sie nicht, hat man eine Debatte wegen Rassismus und Weißsein und sowas am Hals. Macht man sie, ist es ihnen auch nicht recht. Dann beschweren sie sich, dass sie ausgeschlossen sind, nicht teilhaben.

Unter anderem die Kulisse eines bayerisch verbrämten Standes hatte die Aufmerksamkeit erregt. Darauf ist in naiv-reißerischer, derber Darstellung eine Fensterszene abgebildet sowie ein Voyeur, der Freude daran hat, dass ein Huftier einer Frau die Kleider vom Leib reißt. Kritisch werden auch Fronten betrachtet, wo die Kulissenmaler eine Blondine in aufreizender Pose zeigen oder beispielsweise eine Frau, dargestellt als arabische erotische Tänzerin, die mit blanker Brust um die Gunst der Kundschaft wirbt.

Der Maler ist eben auf dem Stand der Zeit. Er kümmert sich um Quoten (eine Blondine, eine Araberin, das ist doch Integration und so, wie gefordert), kämpft für Integration und beachtet die neueste politische Sichtweise, dass es Frauen benachteiligt, wenn sie, anders als Männer, den Oberkörper bedecken müssen. Gerade eben noch hatte man sich beschwert, weil eine Person, die sich über ihr Geschlecht uneins ist, beschwert hatte, dass man sie aufgeforderte hatte, ein Bikini-Oberteil anzuziehen. Das sei diskriminierend, weil Männer das ja auch nicht müssten. Nun berücksichtigt man Frauen- und Transenrechte, und zwingt ihnen kein Oberteil auf, und schon ist es ihnen auch wieder nicht recht.

Was haben die da eigentlich für Namen?

Maria Tramountani, sachkundiges Mitglied des Gremiums, hatte sich gemeldet […]

Die Grünen-Stadträtin Jitka Sklenářová kannte die Beschwerde bereits. […]

Der SPD-Stadtrat Stefan Conzelmann, Mitglied im Aufsichtsrat der städtischen Veranstaltungsgesellschaft, sagt […]

Die Darstellung einer Bauchtänzerin wollte der CDU-Stadtrat Ioannis Sakkaros […]

Nur noch einer von Vieren mit deutschem Namen?

Hieß es nicht immer, man müsse proportional zu Bevölkerungsanteilen vertreten sein?

Sagen wir es mal so: Wenn in Zeiten von Pandemie, Inflation-Stagflation, Krieg, Migration, Wohnungsnot, Energiekrise der Stadtrat nichts Wichtigeres zu tun hat, als auf Veranlassung der Grünen über nackte Brüste an einer Jahrmarktsbude zu debattieren … dann wissen wir wenigstens zuverlässig, dass die Klimakatastrophe nicht so schlimm sein kann, wie behauptet. Das ist ja auch was wert.

Auf welcher Grundlage stören die sich eigentlich daran?

Die Grünen haben „die sofortige Entfernung aller diskriminierenden Abbildungen an den Ständen des Stuttgarter Frühlingsfests“ beantragt. Der Antrag wird die Diskussion darum entfachen, ob man betagte Kulissen, die schon in den 1960er Jahren gegen jeden guten Geschmack verstoßen haben, heute noch ertragen muss.

Ach. Die Partei der Menstruationskünstlerinnen wird uns den „guten Geschmack“ bringen, weil der gute Geschmack jetzt politisch diktiert wird.

Aber das gönne ich den Stuttgartern von Herzen. Sie haben sich Grüne gewählt, dann sollen sie damit auch klarkommen.

Wäre ich Schausteller, würde ich es lassen, wie es ist und ein Schild drunterpappen „Sie identifiziert sich als Mann!“

Herrje, sind die Grünen so dumm und verlogen.

Wer wählt sowas?