Ansichten eines Informatikers

Das Paradoxon vom Arbeiter- und Bauernstaat

Hadmut
12.9.2021 23:04

Einem Leser ist etwas aufgefallen.

Ich hatte doch davon geschrieben, wie die Günen sich das Kiez und zusammenleben ausmalen, und die Unlogik aufgezeigt, einerseits zu behaupten, dass sich da jeder wiederfinden könnte, andererseits es als Antifa-Area zu kennzeichnen, also Leute, die nicht passen, gewaltsam rausumobben und rauszuprügeln. Ein Leser hat genauer hingesehen und noch ein Detail entdeckt:

Ich finde das ja immer komisch, wenn der kommunistische Arbeiter- und Bauernstaat von denen glorifiziert wird, die weder arbeiten noch bauern.

Viele „gelernte DDR-Bürger“ schrieben mir ja schon, dass solche Leute, die den Sozialismus wollen, nicht wüssten, was Sozialismus ist, denn gerade Leute wie diese hätte man gar nicht geduldet. Die Kategorie, die am lautesten nach Sozialismus schreit, währe zuerst von der Stasi abgeholt worden. Leute, die nicht arbeiten, hätte man nicht geduldet. Knast und dann ab in die Produktion. Braunkohletagebau und sowas.

Stellt Euch mal vor, was unter Stasi und Volkspolizei losgewesen wäre, wenn sich Leute auf Bäumen verschanzt und Polizisten mit Kot oder wie in Berlin aus dem fünften Stock mit Pflastersteinen beworfen hätten. Das wär’ ein Spaß geworden…

Erinnert ich an eine Schote, die zu meinen Uni-Zeiten an der Uni rumging, und von der ich nie klären konnte, ob echt oder Urban Legend. Zwei Studies von der Uni seien damals mit dem Auto nach Berlin gefahren, Transit durch die DDR. Auf dem Weg von Karlsruhe zur DDR-Grenze sei der Beifahrer eingeschlafen. Als an der Grenze der Grenzer nach den Pässen fragte, weckte der Fahrer den Beifahrer per Ellenbogen, weil der die Pässe hatte.

„…was’n los…?“

„Der Beamte möchte unsere Pässe sehen

Unterbricht ihn der Grenzer „Die DDR ist ein Arbeiter- und Bauernstaat. Da gibt es keine Beamten!“

„Na gut, also: Der Bauer möchte unsere Pässe sehen…“

Was zum kompletten Filzen und Zerlegen des Fahrzeuges geführt habe.