Ansichten eines Informatikers

Nur noch 4% Fisch und Fleisch an Berliner Unis

Hadmut
28.8.2021 20:02

Wohl bekomm’s.

Ein Leser weist darauf hin, dass laut WELT die Mensen der Berliner Unis den Speiseplan so umstellen, dass Fisch und Fleisch nur noch 4% ausmachen.

Man wird sich fragen, wo da der Nachrichtenwert ist, man bekommt in Berlin durchaus Schnitzel, die Zweifel hervorrufen, dass mehr als 4% davon wirklich Fleisch sind. Aber sagen wir es mal so: Zu meiner Zeit an der Uni gab die Mensa in Karlsruhe noch täglich an einem Band nur „Schniposa“ (=Schnitzel, Pommes, Salat) als Massenfraß aus, den man immer nahm, wenn all der andere Kram mal wieder gar nichts war und ungenießbar aussah, weil sie an Schniposa nicht viel falsch machen konnten. Der Salat kam aus der Fabrik und Schnitzel und Pommes wurden von den automatischen Friteusen richtig produziert.

Sie wollen da jetzt auf Umweltschutz machen und klimaneutral sein.

Insofern hätte ich das jetzt nachrichtlich durchaus „gefressen“, wenn die gesagt hätten, dass sie es nicht mehr verkaufen können, die Studenten es nicht mehr kaufen. Sie bieten es an, aber es wird nicht angenommen. Das könnte ich mir vorstellen.

Aber:

„Das neue Ernährungskonzept wurde insbesondere entwickelt, weil Studierende immer wieder an uns herangetreten sind mit dem Wunsch, das Angebot in den Mensen noch klimafreundlicher zu gestalten“, erklärt Daniela Kummle vom Studierendenwerk.

Warum müssen sie dazu an die Mensa herantreten, anstatt sich aus der Memüauswahl einfach was Vegetarisches, meinetwegen auch veganes auszusuchen?

Reicht es nicht, wenn man ihnen das zum Essen anbietet, was sie essen wollen?

Nein. Es geht darum, anderen das Fleischessen zu verbieten. Es geht nicht darum, selbst kein Fleisch zu essen, sondern darum, es anderen zu verbieten. Denn wenn die freiwillig kein Fleisch essen wollten, müsste man ja nicht mehr an die Mensa herantreten.

Dazu der Leser:

Das ganze geht offensichtlich von den ASten oder Studierendenwerken aus.

Gestern las ich irgendwo, dass irgendwo von 40 000 Studenten nur 690 das StuPa etc. gewählt haben.

Ich frage mich: Wenn 39 300 Studenten auch dort eine kostengünstige, vollwertige und fleischige Mahlzeit am Tag von oben gestrichen wird, ob bei den nächsten Wahl dort möglicherweise ein Kandidat, der das Rückgängig macht, die Wahlbeteiligung anheben wird?

Als Student wird man also von einer Minderheit gezwungen, auf eine ausgewogene Ernährung nach eigenem Geschmack zu verzichten oder für teures Geld außerhalb der Uni zu besorgen. Gleichzeitig finanziert man die deutlich teurere Bio/Vegan-Kost der Minderheit mit. Das kann doch nicht auf Dauer gutgehen.

Für mich wäre das ein Grund gewesen, die nächsten Vertreter zu wählen.

Ja, das ist ja vom AStA der Humboldt schon lange bekannt, dass das ein subversiver krimineller Haufen ist, der sich im Geheimen selbst wählt und niemandem seine Identität offenbart, gedeckt vom Rektorat. Da weiß ja niemand, wer die Posten innehat und das Geld bekommt, was ich schon steuerrechtlich für unzulässig halte. Meines Erachtens müssten die die Lohnsteuerkarte bei der Uni einreichen. Das musste ich als HiWi an der Uni damals übrigens auch, wenn ich mich recht entsinne. Es ist mir völlig unverständlich, wie die Uni aus den Studentenbeiträgen Leute bezahlt, ohne zu wissen, wer sie sind.

Und dass diese Studentenvertreter (oder heißt es jetzt Studierendenvertretenden?) nur von einer mikroskopischen Minderheit gewählt werden und dann die ganze Studentenschaft (und nicht etwa nur ihre Wähler) drangsalieren, schikanieren, terrorisieren, ist bekannt. Das war schon zu meiner Zeit so, wenn auch noch nicht so schlimm.

Wenn sich also von 40.000 Studenten nur 690 zur Wahl bequemen, sich vom Ergebnis dessen aber schikanieren lassen, dann sind sie eben selbst schuld.

Sollen sie halt was anderes wählen.

Die Dönerbuden werden gute Geschäfte machen.