Ansichten eines Informatikers

Wo man sich die Regenbogenflagge hinstecken könnte

Hadmut
18.8.2021 22:27

Oh. Es wurde eine Debatte eröffnet.

Ich hätte erste Ideen.

Da bin ich jetzt mal gespannt.

Meine Vermutung wäre, dass man tatsächlich die Teilnahme irgendwann absagen wird. Aber nicht, weil Menschenrechte wichtiger als Fußball wären, sondern weil es eine elegante und politisch geschmeidig-korrekte Methode wäre, die inzwischen im internationalen Vergleich recht bescheidenen deutschen Fähigkeiten im Fußballspiel zu kaschieren und sich der nächsten Blamage zu entziehen.

Wäre sowieso diplomatisch problematisch gewesen, wenn Manuel Neuer in Katar mit der Regenbogenflagge angetreten wäre, aber dann auch irgendwie Feigheit und Opportunität, wenn ohne. Das wäre dann, dass der sich auch nur dort traut, wo es egal ist.

Eigentlich hat man sich da in eine ganz bescheuerte Situation gebracht, groß mit Regenbogen aufzutrumpfen, aber erst mal nur dort, wo es da kein Konfliktpotential gibt. Nun hat man nur noch die Wahl zwischen Diplomatischen Verwerfungen/Beleidigung des Gastgebers/Konflikt einerseits und Feigheit/Schwanzeinziehen/billigem Opportunismus andererseits.

Das einzige, was mich da jetzt am Fußball noch irgendwie ansprechen würde, wäre nach derzeitiger Einschätzung ein Youtube-Video, wie sich jemand die Regenbogenflagger, naja, eben sonstwohin steckt. Vielleicht auf dem Rasen in Katar, so direkt vor dem Anstoß?

Die bringen sich echt von einer diplomatischen Problemlage in die nächste.

Was machen wir eigentlich, wenn die Taliban dann die Botschaft von Afghanistan in Berlin neu besetzen? Der bisherige Botschafter wird’s wohl nicht bleiben, deren Webseite ist schon futsch.

Früher oder später wird sich die Frage stellen, was eigentlich mit deren Botschaft passiert, aber die gilt ja als deren Staatsgebiet, da wird man nicht einfach enteignen und mit Flüchtlingen belegen können. (Andererseits: Mit wem sollte man Ärger bekommen?) Das wird man klären müssen, ob die Taliban der Rechtsnachfolger sind, und die dann Anspruch auf die Botschaft haben.

Das wäre dann heiter, wenn die Taliban die fortführen und dann eine offizielle Taliban-Vertretung in Berlin haben.

Interessante Frage, was dann passiert. Neue Route für den Christopher-Street-Day oder irgendwelche queeren Umzüge, an der Botschaft vorbei? Schwules Straßen-Fuck-In?

Und wenn die Grünen dann die Kanzlerschaft oder zumindest irgendwelche Ministerposten bekommen, müssen die dann die Taliban diplomatisch empfangen? Mit der Regenbogenflagge als neue Staatsflagge, die schwarz-rot-gold und den Adler als Wappen ersetzt hat? Willkommen in der Bundesschwuloblik Deutschland, Herr Botschafter?

Wenn ich so drüber nachdenke, und da fange ich ja gerade erst an, fallen mir unglaublich viele Stellen ein, wohin die ihre Regenbogenflagge stecken können.

Einer der ganz, ganz wenigen Punkte, die mir keine Sorge bereiten: Der Blogstoff geht mir ganz sicher nicht aus.

Stellt Euch mal eine Welt vor, in der der Danisch vor dem Rechner sitzt und einfach gar kein Thema mehr zum Bloggen fände…