Ansichten eines Informatikers

Der olympische Meineid

Hadmut
7.8.2021 13:12

Ich habe mal nachgehakt.

Ich hatte erwähnt, dass ich die Vorgänge um den olympischen Fünfkampf und die Berlinerin Annika Schleu für überaus unfair halte und die mich ärgern, obwohl ich die Frau nicht kenne und ich mit modernem Fünfkampf nun gar nichts am Hut habe (obwohl ich zwei der Sportarten in jungen Jahren durchaus mal ausgeübt habe, aber das ist sehr lange her), ich das Gefühl habe, dass die die um ihre Goldmedaille betrogen haben.

Es kann natürlich sein, dass da bei mir genau die Mechanismen im Hirn greifen, die ich so oft beschrieben habe. Rudelverhalten, Gerechtigkeitsempfinden, Amygdala und so weiter. Die Frage ist: Was geht’s mich an? Andererseits: Ich bin Blogger.

Zumal ein Leser meinte, das Pferd könnte bewusst sabotiert worden sein, weil die Reiterin, die zuvor schon Probleme mit diesem Pferd hatte, eine chancenlose russische Teilnehmerin war, die zugunsten einer anderen Russin das Pferd quasi „sabotiert“ haben könnte, indem sie irgendwas mit dem Pferd angestellt haben könnte. Weiß ich nicht. Keine Ahnung, in welcher Gemütsverfassung das Pferd vorher war und ob das überhaupt geht. Ob es irgendeinen Trick oder eine Masche gibt, mit der man als Reiter ein Pferd dazu bringen kann, nicht mehr zu wollen.

Auf mich als Laien, der nur die paar Sekunden am Fernseher und nicht den Kontext sieht und von der Sache keine Ahnung hat, wirkt das jedenfalls sehr unfair, was da gelaufen ist. Die Frau war wohl so gut, dass sie eine Medaille sicher und eine Goldmedaille hochwahrscheinlich gehabt hätte, wenn sie beim Reiten nur durchgekommen wäre, selbst mit Abwürfen.

Nun hatte ich doch den olympischen Eid erwähnt und kritisiert, ihn allerdings von Wikipedia genommen, was aber eine ältere Version war.

Es gab in Tokyo eine neue Version des Eides. Ich habe mir extra eine Aufzeichnung der Eröffnungsfeier heruntergeladen und den Eid gesucht, und kein Wort verstanden, weil die Aufzeichnung nicht die des deutschen Fernsehens war, sondern englisch, und die den auf japanisch abgelegten Eid nicht übersetzt haben.

Man findet da aber eine Webseite des IOC zu den Änderungen bei der Feier in Tokyo. Darin wird auch der geänderte – oder besser gesagt: gegenderte – Eid beschrieben und auch sonst, dass das Olympia-Zeugs nach links weggkippt.

This is in line with the International Olympic Committee (IOC)’s and the Tokyo 2020 Organising Committee’s drive towards gender equality as it enables full gender balance amongst those taking the oath on behalf of all Games participants.

The gender balance of the oath-takers is just one of a large number of decisions and commitments from the IOC and the Organising Committee to promote women in sport at all levels and in all structures, as stated in the Olympic Charter.
Changes to the Olympic oath

The new wording of the Olympic oath results from a set of recommendations drawn up by the IOC Athletes’ Commission on Rule 50.2 and athlete expression in order to increase opportunities for athlete expression during the Olympic Games. These recommendations were approved by the IOC Executive Board back in April 2021.

Die haben da also eine Gender-Nummer draus gemacht, und zwar, weil sie sich das selbst empfohlen haben. Es gibt da keine drei verschiedenen Eide (bisher: Sportler, Funktionäre + Kampfrichter, Trainer) mehr, sondern einen vereinheitlichten:

The new wording of the Olympic oath is:

Depending on which group is speaking: “In the name of the athletes”, “In the name of all judges” or “In the name of all the coaches and officials”.

“We promise to take part in these Olympic Games, respecting and abiding by the rules and in the spirit of fair play, inclusion and equality. Together we stand in solidarity and commit ourselves to sport without doping, without cheating, without any form of discrimination. We do this for the honour of our teams, in respect for the Fundamental Principles of Olympism, and to make the world a better place through sport.”

On this significant development, IOC Athletes’ Commission Chair Kirsty Coventry said: “We Olympians are role models and ambassadors. We stand together to send out to the world a powerful message of equality, inclusion, solidarity, peace and respect. The Olympic oath-takers selected for the Olympic Games Tokyo 2020 will be fully gender equal and will take the Olympic oath on behalf of all the Olympians, judges, coaches and officials, who they represent, in the true spirit of solidarity.”

Typisch zeitgeistige Marxistenscheiße.

equality, inclusion, solidarity, peace and respect

Von fairen Wettbewerben steht nicht viel drin, nur in the spirit of fair play. Was, wenn man es genau nimmt, nur die Sportler und vielleicht die Trainer, aber nicht die Funktionäre und Kampfrichter bindet, denn „play“ bezieht sich nur auf die Player eben, die Teilnehmer. Das Verb play passt aber nicht auf Funktionäre und Richter.

Also habe ich mal bei der Pressestelle der olympischen Spiele angefragt (ohne den Fünfkampf oder worum es mir geht, zu erwähnen). Die antworten sogar. Die erste Antwort (nachts um zwei hatte ich gefragt, heute um 11 haben sie geantwortet) hat ein paar Stunden gedauert, was darauf hindeuten könnte, dass sie entweder nicht in Japan sitzen oder erst abends nach den Spielen Anfragen bearbeiten. Da sie als Telefonnummer aber mit internationaler Vorwahl 0041 angeben, ist es wohl so, dass die nicht in Japan, sondern in der Schweiz an ihrem Standort sitzen, den sie als

International Olympic Committee
Maison Olympique, 1007 Lausanne, Switzerland

angeben. Vermutlich kam die Antwort von da, was die Reaktionszeiten erklären würde.

Diese erste Antwort war noch freundlich, aber betont an der Frage vorbei, so eine schöne-Darstellung-Antwort:

Dear Hadmut,

Thank you for getting in touch.

The Olympic Oath was indeed updated prior to the Olympic Games Tokyo 2020 as you see in the story you referenced below.

The new wording of the Olympic oath results from a set of recommendations drawn up by the IOC Athletes’ Commission on Rule 50.2 and athlete expression in order to increase opportunities for athlete expression during the Olympic Games. These recommendations were approved by the IOC Executive Board back in April 2021.

The new wording of the Olympic oath is:

Depending on which group is speaking: “In the name of the athletes”, “In the name of all judges” or “In the name of all the coaches and officials”.

“We promise to take part in these Olympic Games, respecting and abiding by the rules and in the spirit of fair play, inclusion and equality. Together we stand in solidarity and commit ourselves to sport without doping, without cheating, without any form of discrimination. We do this for the honour of our teams, in respect for the Fundamental Principles of Olympism, and to make the world a better place through sport.”

As you can see, the oath-takers on behalf of all participants, pledge to take part in the Olympic Games respecting and abiding by the rules and in the spirit of fair play.

Best regards,

Media Relations Team

Sowas kann ich überhaupt nicht leiden. Wenn Leute so schön geschmirgelte Antworten geben, die nicht zu den Fragen passen, sondern nur eine Selbstdarstellung sind, die als Antwort ausgegeben wird.

Also habe ich nachgehakt. Das sei nicht das, wonach ich gefragt habe, denn ich hatte nach dem Eid der Kampfrichter und Funktionäre gefragt, nicht nach dem der Sportler – sie schreiben aber, dass der Text von der IOC Athletes’ Commission kam. Außerdem hatte ich nicht nur nach dem Eid gefragt, sondern danach, ob es sonst noch irgendwelche Regularien gibt, die faire Wettbewerbe verlangen, und wo ich die finden könnte.

Oder anders gesagt, um die Frage zu stellen, ob das überhaupt verlangt und vorgesehen ist, dass Wettkämpfe und Wettkampfregeln fair sein müssen.

Müssen die überhaupt fair sein, oder wird Fairness nur von Sportlern und Trainern verlangt, aber nicht von den Veranstaltern selbst? Ist das IOC in seiner Arroganz von Fairness-Erwartungen befreit?

Nachdem ich vorhin nun eine Spur weniger freundlich gefragt und dabei auch betont hatte, sie mögen doch bitte die Fragen beantworten und nicht nur Textbausteine schicken, fiel ihre Antwort darauf sehr prompt, in Minuten aus (was dafür spricht, dass sie in der Schweiz und nicht in Tokyo sitzen), aber nun pampig. Kann aber auch daran liegen, dass nun jemand anderes geantwortet hat, denn in der ersten Antwort hieß es noch „Dear Hadmut“, nun „Dear Helmut“, was überdies leicht darauf hindeutet, dass der, der antwortet, aus dem deutschen Sprachraum kommt. Die darin gelisteten Fragen sind von mir, sie zitieren sie und schreiben ihre Antworten in Fettschrift dahinter.

Dear Helmut,

We kindly refer you again to this new story: https://olympics.com/ioc/news/fundamental-changes-to-the-olympic-oath-at-tokyo-2020-opening-ceremony :

  • I was asking about the officials and judges oath, not the athlete’s oath. The mention of fair-play is in all three oaths.
  • “fair play” covers participating in contests as an athlete, but it does not cover providing fair contests and conditions as an official or judge. Yes, it does.
  • I did not only ask about the oath, but about other rules and regulations of the IOC, which require contests, conditions, judges to be fair. International Federations are responsible for the rules and regulations of their respective sports.
  • I was wasking why the oath covers political correctness, but not providing fair competitions by officials and judges. The oaths mention the notion of fair-play: “We promise to take part in these Olympic Games, respecting and abiding by the rules and in the spirit of fair play”.

We have nothing to add.

Best regards,

The Media Relations Team

International Olympic Committee
Maison Olympique, 1007 Lausanne, Switzerland

„We have nothing to add.“

Heißt das sprachlich „Dem ist nichts hinzuzufügen“ oder eher doch sowas wie „Wir haben tatsächlich nichts, was wir vorlegen könnten“?

Für mich klingt das wie ein Offenbarungseid.

Denn „fair play“ bezieht sich begrifflich nur auf Sportler, auf die sportliche Teilnahme am Wettbewerb. Der Begriff hat ja so eine britische Tradition.

Es gibt aber offenbar nichts, was erfordern würde, dass die Kampfrichter und die Abläufe fair sind. Liest man das genau, sind die Kampfrichter und Offiziellen nur daran gebunden, sich an die Regeln zu halten. Dass die aber fair sein müssen, wird nicht verlangt.

Und ansonsten meinen sie, dass für die Regeln sowieso die Internationalen Verbände [Kontext: der jeweiligen Sportarten] zuständig und verantwortlich sind. Nicht das olympische Komitee.

Das ist nun nicht allzu überraschend, denn das das IOC eigentlich nur zum Kassieren kommt und die Verantwortung und die Arbeit auf a) das Land und die Stadt, die veranstaltet und b) auf die einzelnen Verbände der Sportarten abwälzt, ist bekannt. Die machen die Arbeit und das IOC die Show. Die leben davon, dass andere die Arbeit machen.

Nun ist es aber so, dass im Falle dieses Fünfkampfes ja schon – auch von Athleten und in den Sportsendungen – gesagt wurde, dass deren Regelwerk so einen Fall nicht vorsieht und dafür keine Regel hat, die der Sportlerin geholfen hätte.

Es gibt also keine Fairness, weil die beim IOC nicht vorgesehen ist und die das auf die Verbände abdrücken, und dieser Verband hier versagt.

Und über diesen Weltverband des modernen Fünfkampfes, den ich im vorigen Blogartikel über die Affäre ja schon erwähnt hatte, der in Monaco sitzt (Leser schrieben, dass viele Weltverbände in Monaco oder der Schweiz sitzen, weil die da Steuern sparen), schreibt gerade die WELT. Zum Beispiel, dass deren Präsident der 75-jährige Deutsche Klaus Schormann ist. Polit- und Funktionärskarriere ohne eigene Highlights. Typischer Postensitzer, noch dazu mit Studium der Politikwissenschaft. Und die Leute stehen bei mir sowieso unter Dauerverdacht des Lebensschmarotzertums.

Und der nun schiebt die Schuld den Sportlern, also hier Annika Schleu, zu:

Der deutsche Weltverbandspräsident der Modernen Fünfkämpfer, Klaus Schormann, wehrte sich gegen Kritik, dass die Pferde nicht optimal präpariert gewesen seien. „Die Pferde sind absolut exzellent“, sagte der 75-Jährige. Man habe die Pferde getestet. „Es gibt keine Grundlage für die Sportler, sich zu beschweren.“ Es habe nur an ihnen selbst gelegen, wenn sie in einigen Teilen des Wettbewerbs nicht erfolgreich gewesen seien, sagte Schormann.

Was, wenn man die Bilder sieht, auf mich als Laien wie der letzte Funktionsbullshit wirkt.

Denn es wurde ja schon gesagt, dass deren Regeln einfach Murks seien und Schleu überhaupt keine Chance gehabt habe, sich zu wehren oder Hilfe zu bekommen.

Auch FOCUS schreibt etwas dazu:

“Alles war genial, alles war super”

Fünfkampf-Präsident ignoriert Reit-Fiasko bei Olympia […]

Nach dem Reit-Drama um Annika Schleu bei Olympia hat sich Klaus Schormann, deutscher Weltverbandspräsident der Modernen Fünfkämpfer, gegen Kritik gewehrt, wonach die Pferde nicht optimal ausgewählt respektive präpariert gewesen seien.

“Die Pferde sind absolut exzellent”, sagte der 75-Jährige. Man habe sie getestet, “es gibt keine Grundlage für die Sportler, sich zu beschweren”. Es habe nur an ihnen selbst gelegen, wenn sie in einigen Teilen des Wettbewerbs nicht erfolgreich gewesen seien, sagte Schormann: “Alles war genial, alles war super!”

Alles genial, alles super. So, so.

Das hört sich für mich nach dem Geschwätz eines korrupten Arschbreitsitzers an, der sich da irgendwie seinen Posten an einer Organisation in Monaco rangeholt hat.

Denn aus meiner Sicht war da gar nichts genial, gar nichts super. Was ich da gesehen habe, war kein fairer, sportlicher Wettbewerb. Es war gar kein Wettbewerb, den sie konnte daran ja gar nicht teilnehmen.

Marxistenscheiße statt fairer Wettbewerbe

Was ich hier sehe ist ziemliches Versagen. Vor allem der beiden Deutschen Klaus Schormann und Thomas Bach.

Denn wenn man nachhakt und nachbohrt, kommt man zu dem erschreckenden Befund, dass man blubbert und politisch korrekt daherschwätzt, es aber keine einzige Anforderung gibt, dass die Wettbewerbe fair abzulaufen haben.

Auf Gender equality und Antirassismus achten sie, aber sportliche Fairness kommt nicht vor. Nur die Sportler selbst sollen was mit „in the spirit of fair play“ machen. Die Teilnehmer mögen sich doch fair verhalten.

Es ist nirgends vorgesehen, dass sich das IOC, die Kampfrichter oder die Verbände fair zu verhalten haben. Sie haben schlicht nichts darzulegen. „We have nothing to add.“ Nicht weil die Stellungnahme abgeschlossen ist, sondern weil sie wirklich nichts haben, was sie vorlegen könnten.

Sie haben keine einzige Vorschrift oder Regel, dass die Wettbewerbe fair abzulaufen haben.

Kasperlebude.

Geld

Das Prinzip des IOC ist ja, dass die groß abkassieren und andere dann die Arbeit machen und die Kosten tragen.

Wo wir gerade beim Thema Fairness sind, Schlagzeile im Express: Milliarden Gewinne – Athleten attackieren IOC-Funktionäre und kämpfen für faire Bezahlung

Milliarden-Geschäft Olympia. Doch was passiert eigentlich mit den Gewinnen? Bisher streicht das Internationale Olympische Komitee unter Präsident Thomas Bach (67) fast die gesamten Einnahmen ein. Hinter den Kulissen formiert sich nun eine Großzahl der Athleten, um für eine faire Bezahlung zu kämpfen. Die deutschen Sportler haben dabei zumindest schon einen Teilerfolg gefeiert. […]

Seit 2014 sind die Prämien in Deutschland gleich: 20.000 Euro für Gold, 15.000 für Silber, 10.000 für Bronze. Vor Steuern. Es gibt Geld bis zum achten Platz (1500 Euro).
Olympia: Deutsche Athleten bekommen 20.000 Euro für Gold

In anderen Ländern gibt es wesentlich mehr: Singapur zahlt für Gold 850.000 Euro. In Indonesien gibt es 631.000 Euro, in Kasachstan 211.000 Euro. Auch die Italiener zahlen deutlich mehr für Gold als die Deutschen: 150.000 Euro. Für polnische Sieger gibt es sogar eine lebenslange, steuerfreie Rente.

Ach, bei solchen Prämien kann man ja auch mal die Konkurrenz sabotieren.

Die deutschen Athleten sind weltweit mit am schlechtesten bezahlt was die Prämien angeht. Wer zwei oder mehr Goldmedaillen holt, wird zudem nur einmal ausbezahlt. IOC-Präsident Thomas Bach sagte vor den Spielen in Rio 2016: „Wenn jemand Leistungssportler wird, um durch einen Olympiasieg ausgesorgt zu haben, dann würde ich ihm – flapsig gesprochen – eher empfehlen, zur Lotto-Annahmestelle zu gehen.“ Ein Satz der wie eine Ohrfeige bei den Athleten wirkt.

Geht es nach den Athleten, kann sich Bach seine Sprüche sparen. Das IOC macht nämlich mit Olympia und der Vermarktung Milliarden-Gewinne. Davon entfallen lediglich vier Prozent indirekt an die Hauptakteure, die Athleten.[…]

Das IOC bleibt aber stur. Die IOC-Funktionäre residieren in einem der teuersten Hotels in Tokio. Mit den Spielen in Japan sollen knapp vier Milliarden Euro verdient werden. […]

Köhler hat sich die IOC-Finanzen mit Wirtschaftsexperten genau angeschaut und sagt: „Auf das Jahr gerechnet nimmt das IOC rund 1,4 Milliarden US –Dollar ein. Davon gehen indirekt vier Prozent an die Athleten durch Förderprogramme der nationalen Verbände. Heißt also: Das IOC kassiert Milliarden und behält quasi alles für sich selbst.“

Rundfunkbeiträge

Kommen wir mal zu der Frage, woher eigentlich das IOC die Milliarden bekommt, die es da verdient.

Fernsehrechte.

Das kam ja irgendwo, dass die klimatischen Verhältnisse in Tokyo zu dieser Jahreszeit eigentlich ungeeigent sind und man das deshalb bei den ersten Spielen in Tokyo 1964 in den Oktober gelegt hatte. Das habe das IOC aber nicht gemacht, weil im Oktober in den USA die NFL (National Football League) läuft und die US-Sender deshalb wesentlich weniger für die Übertragungsrechte der olympischen Spiele gezahlt hätten. Also rennen die Sportler in der Affenhitze rum, damit beim IOC die Kasse lauter klingelt.

Und dazu gehören auch die Gelder, die ARD und ZDF für die Übertragung zahlen.

Schaut man sich aber die Witzentscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Beitragspflicht und den Aufgaben des Rundfunks an, dann stellt sich durchaus die Frage, warum der Beitragszahler das überhaupt bezahlen soll, wenn das im wesentlichen eine Fernsehshow eines Schweizer Konzerns ist, der nicht einmal versucht, die Wettbewerbe fair zu gestalten.

Warum sollt es Aufgabe des deutschen Beitragszahlers sein, einen korrupten Showveranstalter in der Schweiz zu mästen?

Wir leben im Zeitalter des Streaming und Pay-TV. Wer sich das gerne reinzieht, soll sich das meines Erachtens im Pay-TV anschauen.

Ich wäre daher sehr dafür, dem korrupten Saftladen IOC zumindest mal die Gelder deutscher Zwangsbeitragszahler abzudrehen.

Und damit sind wir dann wieder beim korrupten Bundesverfassungsgericht. Denn die meinten ja, der Gesetzgeber dürfe zwar grundsätzlich die Aufgaben des Rundfunks vorgeben, sie aber nicht so bestimmen, dass daraus die Höhe der Finanzierung abzuleiten wäre.

Würde man den Auftrag aber so formulieren, dass es aus deren Aufgaben ausgenommen ist, Milliarden vom Beitragszahler an die Fußball-Bundesliga und das IOC umzupumpen, fielen damit eben auch Milliardenausgaben weg und die Beiträge müssten sinken, weil dann auch der Bedarf dafür weg ist.

Vor allem dann, wenn die Wettkämpfe nicht mal fair sein müssen, fehlt mir dafür nämlich das Verständnis.