Ansichten eines Informatikers

Öffentlich-Rechtliche Maßeinheiten

Hadmut
6.8.2021 22:59

Manchmal zieht es einem echt die Zehnägel raus.

Eieiei.

Dabei sind Regenmengen um 60 Liter pro Quadratmeter möglich. Das entspricht etwa 60 Wasserflaschen von einem Liter ausgeleert auf einem Quadratmeter.

Etwa.

Ungefähr.

Kommt halt drauf an, wie groß die Flaschen sind. Weiß man ja nicht, wie groß die Flaschen beim ZDF sind.

Beachtlich ist auch der Satz, der beim ZDF danach kommt:

Dabei kommt es darauf an, in welcher Zeit das stattfindet.

Das ist heftig. Kommt echt drauf an, ob die pro Stunde oder pro Jahr fallen?

Was mich daran erinnert, dass ich irgendwann mal eine Diskussion mit einem Meteorologen (ich weiß nicht, ob Hobby- oder ausgebildet) hatte. Ich weiß nicht mehr wo. Es ging um irgendein Regenmeßgerät mit Computeranbindung, bei dem nicht klar war, auf welcher Fläche das eigentlich Regen einsammelt. Wollte nicht einsehen, dass es auf die Fläche ankommt. Die Fläche sei doch egal, es komme doch nur auf die Menge des Regens an, und nicht, wo sie hinfällt.

Ich wollte dann so mit Physik argumentieren. Weil Liter pro Quadratmeter ja eigentlich dm3 / m2, also m3 / 1000m2 also eigentlich mm seien. Eigentlich wäre es doch korrekt, die Regenmenge einfach in Millimeter zu messen, weil die Grundfläche eigentlich völlig egal ist. Die Wassermenge, die auf eine Fläche fällt (man stelle sich vor, das wäre ein Gefäß) erreicht eine bestimmte Höhe. Weil das Volumen eben proportional zur Grundfläche ist. Also wäre es eigentlich physikalisch sinnvoll, die Regenmenge schlicht in mm oder mm/h zu messen, wenn es doch sogar darauf ankommt, in welcher Zeit das stattfindet.

Konnte der aber nicht kapieren. Man könne doch Flüssigkeit nicht in Millimeter, einem Längenmaß messen. Und wenn man die Grundfläche nicht wüsste, dann wisse man doch gar nicht, wie hoch das Wasser steht. Wenn man aber das Wasser in Höhe misst, ist es völlig egal, wie die Grundfläche ist. Man muss sie nicht wissen, man muss sie nicht eichen. Einfach irgendein beliebiges prismenförmiges Gefäß rausstellen und dann die Höhe messen. Gewöhnliches Glas aus dem Küchenschrank reicht, sofern zylindrisch. Oder ein Kochtopf. Blumenvase. Egal, solange prismenförmig, also einfach eine beliebige Grundflächenform genau senkrecht hoch.

Wollte der nicht einsehen.

Das müsse so sein, weil man sich unter Liter pro Quadratmeter etwas vorstellen könne. Nicht aus physikalischen Gründen.

Wenn man sich unter Liter pro Quadratmeter etwas vorstellen kann, warum muss das ZDF es dann in die volkstümliche Maßeinheit ausgeleerter Wasserflaschen umrechnen? Solche die „etwa“ einen Liter enthalten?

Verwenden die eigentlich Mehrwegflaschen? Glas oder Plastik?