Ansichten eines Informatikers

Das Intranetformular für Tote

Hadmut
24.7.2021 13:24

Nein, habt Ihr falsch verstanden. Ist ganz anders.

Es geht nicht darum, dass jetzt auch Tote im Web surfen, sondern um Laschets Saftladen. „Report-K“ schreibt:

Die Bevölkerungswarnung in der Unwetterkatastrophe Tief „Bernd“ am 14. und 15. Juli in Nordrhein-Westfalen hat versagt. Die Landesregierung schiebt den schwarzen Peter den kommunalen Behörden zu. Statt selbst zu warnen, legte das NRW-Innenministerium bereits zwei Tage bevor die Unwetterkatastrophe mit dem ersten Starkregen in Hagen in NRW begann, ein behördeninternes Intranetformular an, in der die lokalen Behörden etwa Verletzte und Tote eintragen können. Die Frage ist, wann wurde Ministerpräsident Armin Laschet informiert, wie handelte er oder warum nicht?

Gut, man merkt den Medien seit Tagen an, dass sie gerade alles versuchen, um auch Laschet zu baerbocken, weil den Grünen gerade so gar nichts mehr einfällt, nur noch 2 Monate bis zur Wahl bleiben (26.9.), und die Methode der Parteien und der Medien, das Hochwasser für den Klimawahlkampf zu verwursten, auch nicht so richtig zieht. Aber das ist schon eine interessante Frage, warum die das zwei Tage vorher wussten und sogar schon an Leichenerfassungsformularen bastelten, statt die Leichen Bevölkerung rechtzeitig zu warnen und sie vor ihrer eigenen Leichwerdung zu bewahren.

Wenn die also schon Warnungen hatten und die so ernst genommen haben, dass sie intern schon ihren Katastrophenerfassungswebserver angeschmissen haben, warum gab es dann keine Warnung an die Bevölkerung?

Warum behauptet NRW-Innenminister Herbert Reul, CDU, nach dem Hochwasser: „Das Wesen von Katastrophen ist, dass sie nicht vorhergesagt werden können. Das Wesen von Naturkatastrophen ist, dass sie erst recht nicht vorhergesagt werden können.“?

Das ist eine ziemlich gute Frage. Denn diese Katastrophe wurde ja anscheinend vorhergesagt.

Auch zum WDR findet sich was. Leider ist da der erste Satz verunglückt, ergäbe aber womöglich einen Sinn, wenn man hinter „des Bundes“ ein „angeschlossen“ einfügt:

Der „WDR“ als öffentlich rechtliche-Sendeanstalt ist an das satellitengestützte modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes, das Gemeinden, Kreise und die Landesregierung auslösen können. An das MoWas-System sind aber nicht alle Medien angebunden, sondern es erfolgt eine Auswahl durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Wie diese Auswahl erfolgt bleibt intransparent. Der „WDR“ sagt: „Im ‚WDR‘ Fernsehen wurden Warnmeldungen über einen Crawl eingeblendet.“ und verweist auf seine Sondersendungen. Die Frage, wer den Sender von Seiten der Gemeinden informierte oder auch eine Bevölkerungswarnung auslöste und vor allem auch in welcher Warnstufe von 1 bis 3, lässt der Sender auf Anfrage dieser Internetzeitung unbeantwortet.

Ist halt schon blöd so gerade im Wahlkampf, wenn man Kanzler werden will.