Ansichten eines Informatikers

Das extreme Geschwätz der Medien

Hadmut
17.7.2021 13:45

Verbal extrem eskalierende Diskurskriege.

FAZ: Der Starkregen wird in Zukunft noch extremer

RND: Unwetter in Deutschland: Warum das Wetter immer extremer wird

Definition bei Google aus Oxford Languages:

ex·t·rem /extrém/

Adjektiv

bis an die äußerste Grenze gehend

Aus Wiktionary:

extrem

Bedeutungen:

[1] äußerst, unübertrefflich
[2] umgangssprachlich: außerordentlich, besonders; übermäßig

Anmerkung zur Steigerbarkeit:

Das Wort wird umgangssprachlich häufig gesteigert (wie zum Beispiel „ideal – idealer – am idealsten“). Grund dafür ist die oftmalige Verwendung des Wortes mit relativierter Bedeutung (Zum Beispiel: Es wäre idealer, wenn wir uns öfter sehen könnten.). Diese Komparation ist standardsprachlich ungebräuchlich, da das Wort, wie zum Beispiel auch optimal oder Ähnliches, bereits einen „höchsten Grad“ ausdrückt.

Wenn das Wetter künftig „noch extremer“ wird, dann heißt das, dass es jetzt noch nicht extrem war.

Die Zeiten, in denen Journalisten die Sprache noch beherrschten, sind auch vorbei.

Merkt man übrigens auch bei „Rechtsextremismus“. Da kennen die auch keine Abstufungen. Ein falsches Wort und man ist gleich „Rechtsextremist“, ohne noch bei konservativ oder leicht-, mittel- oder schwerrechts vorbei gekommen zu sein. Drunter machen sie es nicht.

Was sie in sprachliche Probleme bringt, weil sie schon am extremen Ende sind und dann noch Steigerungen brauchen. So wie man Muslim und Islamist unterscheidet. Deshalb reicht dann „Extremer“ auch schon nicht mehr, da muss noch eine Schippe drauf, zu „Extremist“.

Alles so extrem dämlich.

(Müsste man bei genauer sprachlicher Betrachtung unter einem „Extremisten“ nicht gerade solche Leute wie jene Journalisten verstehen, die alles zu Extremen erklären und sprachlich ständig alles als „extrem“ bezeichnen? So wie sich ein Karikaturist durch Karikaturen ausdrückt? Und ein Illusionist durch Zauberkunststückchen?)