Ansichten eines Informatikers

Warum über 100 Tote durch eine vorhersehbare und sogar angekündigte Katastrophe?

Hadmut
16.7.2021 19:38

Frage – Antwort.

Die Frage

FOCUS fragt: Vorhersehbare Katastrophe – Warum mussten mehr als 100 Menschen sterben? „Das war ein monumentales Systemversagen“

Die Fluten haben im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz zu verheerenden Schäden geführt. Für den Landrat kommen die Ereignisse der „größten Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg“ gleich. Doch Experten sagen: Das Desaster war vorhersehbar. Warum mussten trotzdem so viele Menschen sterben? […]

„Ich war gestern Abend selbst noch im Krisenstab des Landkreises Bad Neuenahr-Ahrweiler“, sagte Landesinnenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag dem „Spiegel“. „Aber es gab keinen Hinweis darauf, dass es so dramatische Ausmaße annehmen würde.“ Später am Abend dann hatten die Behörden im Landkreis Ahrweiler extremen Starkregen gemeldet, Feuerwehr und Technischies Hilfswerk bauten Sandsäcke auf. Vielerorts zu spät. „In diesem Ausmaß war das nicht absehbar“, sagte Lewentz dem „Spiegel“.

Doch das stimmt nicht, sagen Experten. „Schon am Freitag hat sich ein starkes Niederschlagsereignis in Westdeutschland angekündigt“, sagt Wetterexperte Jan Schenk von „The Weather Channel“ zu FOCUS Online. „Die Wettermodelle haben so stark ausgeschlagen, dass man schon von Unwetter durch Starkregen sprechen konnte. Spätestens am Montag muss allen klar gewesen sein, dass es zu einem Hochwasser in Westdeutschland kommen wird.“ […]

Warnstufe Violett auch in Ahrweiler

Praktisch alle Wetterdienste hätten vor Regenmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter gewarnt, „manche sogar vor mehr“, sagt Schenk. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte ab Dienstagmorgen mit der höchsten Warnstufe 4 (Violett) vor „Unwetter und ergiebigem Regen“, auch im Landkreis Ahrweiler. Zu rechnen sei mit der Überflutung von Kellern und Straßen, mit Hochwasser in Bächen und Flüssen, hieß es explizit. „Von Seiten der Wetterdienste kann man kaum mehr machen“, glaubt Schenk. […]

„Grundsätzlich haben wir schon gewarnt“

Hinzu kommt: In ihren Einschätzungen orientieren sich die Krisenstäbe der Landkreise und des Innenministeriums in der Regel nicht nur an den Wettervorhersagen, sondern auch an den offiziellen Hochwasserwarnungen der zuständigen Ämter. Auf Anfrage von FOCUS Online konnte das Landesamt für Umwelt von Rheinland-Pfalz nicht die Daten zu den Hochwasserprognosen für die Ahr aus den Tagen vor dem Unglück bereitstellen – das sei aufwändig und die Experten des Amtes seien derzeit mit aktuellen Prognosen beschäftigt.

„Grundsätzlich haben wir schon gewarnt“, sagte aber ein Sprecher. „Die Feuerwehr war ja auch in Alarmbereitschaft.“ Der örtliche Feuerwehr-Sprecher Andrei Solheim sagte allerdings am Donnerstag: „Mit diesen Wassermassen konnten wir nicht rechnen.“ Internet-Archive zeigen, dass die Website des Meldedienstes zumindest am Mittwochmittag eine „sehr hohe Hochwassergefährdung“ für die Ahr auswies.

Unter Hydrologen und Wetterexperten macht sich Frustration breit. „Trotz der langen Vorlaufzeit konnten so viele Leute nicht beschützt werden und mussten sterben“, schrieb Meteorologe Marcus Breyer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag auf Twitter. „Ich will niemanden beschuldigen, ich will einfach nur verstehen warum. Was sind die Warnungen wert, wenn so viele Menschen sterben?“

Die Antwort

Weil alles, was Politik und Medien seit Jahren noch interessiert, „Ertrinkende“ im Mittelmeer sind, die sich selbst in Gefahr gebracht haben. Da schicken wir Schiffe und sowas hin.

Hier haben Behörden, WDR, Politik komplett versagt. Hat sich keiner drum gekümmert.