Ansichten eines Informatikers

Die afrikanischen Diversitätskriege

Hadmut
14.7.2021 17:18

Wird lustig. [Update]

In Südafrika scheint es doch etwas stärker zu eskalieren. Da brennt gleich eine ganze Mall.

Hintergrund, nein, besser gesagt, der Anlass für die Unruhen ist die Inhaftierung des früheren Präsidenten Jacob Zuma.

Hintergrund ist, dass der ein Zulu ist und es wohl schon länger Reibereien zwischen den Zulu und dem ANC gibt. Zuma ist zwar eigentlich Politiker des ANC (African National Congress, eine nach meinem Eindruck und Darstellungen einiger Afrikaner wohl sehr linke und sehr korrupte Partei), laut Wikipedia wird er als Kleptokrat beschrieben. Passt ja zu den Linken. Er sollte auch zwischen dem ANC und dem Zulu-König vermitteln, hat aber nicht so geklappt. Und im März ist der Zulu-König gestorben. Seit Mai ist dessen Sohn neuer König. könnte also sein, dass es da gerade politische Verschiebungen bei den Zulu gibt.

Das habe ich da unten mehrfach gemerkt und mitbekommen, dass die da ziemlich rassistisch und aggressiv gegenüber anderen Stämmen drauf sind, und sich gegenseitig sehr bekriegen. Der wesentliche Punkt ist wohl, dass sie beim Rassismus nicht nach der Hautfarbe fragen, aber dafür nach Herkunft, Aussehen, Sprachen und sowas. Und die kommen halt einfach nicht miteinander aus. Das ging wohl mal einige Zeit, aber brodelt schon länger. Ich hatte ja mal erzählt, dass ich bei der Reise einen Reiseleiter hatte, ein Schwarzer so ungefähr mittlerere Hautfarbe, der sich sein Studium damit finanzierte. Der hatte mir erzählt, wie ihn das alles so ankotzt. Die Weißen akzeptieren ihn wegen seiner Hautfarbe nicht. Die Schwarzen akzeptieren ihn auch nicht, aber nicht wegen der Hautfarbe, sondern wegen der Sprachen. Er spricht nur Englisch und Afrikaans (ich glaube, er sagte auch etwas Französisch und Spanisch) aber keine dieser Stammessprachen. Sie könnten ihm deshalb alle miteinander den Buckel runterrutschen, er halte sich da einfach raus. Er mache sein Studium, suche sich dann irgendwo einen Job und fertig. Mit dem ganzen Stammes- und Rassenscheiß will er erst gar nichts zu tun haben.

Es ist ein ganz massiver – vor allem linker – Trugschluss, dass sich Menschen nach Hautfarben einteilen ließen, und die „Schwarzen“ so eine Gruppe bildeten. Als ob die irgendwas miteinander zu tun hätten, nur weil sie eine ähnliche Hautfarbe haben. Als ob es da eine Unterscheidungsgrenze zwischen Weißen und Schwarzen gäbe, und das war’s. Eher könnte man die Leute nach der Form ihrer Nase klassifizieren.

Die verschiedenen Volksgruppen innerhalb der Schwarzen sind untereinander extrem zerstritten, und wer mal in Namibia Leute über die hat reden hören, die aus nördlicheren Ländern Afrikas nach Namibia geflogen sind und in den Townships hausen, der weiß dann, was Rassismus ist. Komplette Fake News so zu tun, als ginge Rassismus nur von Weißen aus. Die sind dort viel rassistischer, aber man macht es nur Weißen zum Vorwurf (was selbst wieder rassistisch ist).

Und nun scheint da gerade so ein Diversitätskonflikt auszubrechen.

Die Ordnung, die die Kolonialisierung gebracht hatte, zerbricht. Und eine eigene haben sie nicht.

Ich prognostiziere, dass man das Land in 10 Jahren nicht mehr wiedererkennen wird.

Update: Oh, das sieht auch heiter aus: