Ansichten eines Informatikers

Das Stipendium der Annalena Baerbock

Hadmut
6.7.2021 16:05

Und weiter geht’s.

Ich habe ja nun einiges über die komische Titelmühle der grünen Böllerei geschrieben und wie die sich da die Steuergelder in die Taschen schieben.

Und darüber, dass das ganz gewaltig danach stinkt, als sei das nur der Geldwäsche-Vorwand gewesen, mit dem sie eine 2009 nicht erfolgreiche Bundestagskandidatin (und für einen Landesverband der Grünen tätige) bis zur nächsten Wahl 2013 aus Steuergeldern alimentiert haben.

Inzwischen sind jede Menge Anfragen bei mir eingelaufen, wie das eigentlich sein könne, dass eine Stipendiatin kurz vor – angeblicher – Fertigstellung der Dissertation einfach hinschmeißt und nicht rückzahlen muss. Eine gute Frage. Ich habe zwar selbst nie ein Stipendium bekommen oder beantragt, sondern mir mein Studium ab dem Vordiplom als Hiwi verdient, und saß als Doktorand einige Zeit auf einer PostDok-Stelle der DFG (was umgekehrt die Frage aufwerfen würde, wieso eigentlich der Doktorvater, der mich auf die Stelle gesetzt hat, das dann einfach abbrechen konnte.)

Es ist ja immer noch ungeklärt, wie Baerbock überhaupt die Zulassungsvorraussetzungen erfüllen konnte – sowohl beim Master-Studium in London, als auch bei der Promotion in Berlin. Das ist ja beides faul.

Zu London liegen mir inzwischen mehrere Zuschriften vor, darunter auch von Insidern und Dozenten des britischen Systems, die ich jetzt aus Quellenschutz nicht näher beschreibe, die mir aber beschreiben, dass das britische System sich vom deutschen fundamental unterscheide. Es gäbe dort nämlich kein Rausprüfen und das Rausprüfen von Studenten würde von den dortigen Professoren als Akt der Barbarei abgelehnt, weil man die Lebenszeit der Studenten vernichte. Man lege deshalb viel mehr Wert darauf, sich die Studenten bei der Aufnahmeauswahl genauer anzusehen und begnüge sich nicht mit Zeugnissen, sondern will Empfehlungsschreiben, führt Interviews und so weiter. Aber wenn man erst mal drin ist, bekommt man auch den Abschluss. Plus Inflationsnote, weil man den Studenten, die man sich ausgesucht hat, ja nicht den Lebensweg verbauen will.

Die Aussage über die Leistung des Studenten liegt also nicht im Abschlusszeugnis, sondern darin, aufgenommen worden zu sein. Und gerade das ist faul bei Baerbock, denn sie erfüllt die Anforderungen nicht. Ein Leser wies darauf hin, dass es über die Böll-Stiftung Kontakte mit einem Professor gebe, der an der LSE tätig sei. Es würde also genügen, sie da irgendwie reinzubugsieren. Und das wäre über die Beziehungen und die diversen Geldgeber nicht schwer. Und wenn ich dran denke, dass das Familienministerium hier in Deutschland der Baer sogar eine ganz Professur gekauft hat, dann ist das nicht fernliegend.

Der Tagesspiegel – man könnte meinen, die lesen mein Blog – hat nun bei der Böllerei nachgefragt, wie es denn mit Baerbock finanziell so ausgesehen habe:

Mandat statt Dissertation

Böll-Stiftung finanzierte Baerbocks Promotionsversuch mit mehr als 40.000 Euro

Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat für ihre nicht beendete Promotion eine Unterstützung von mehr als 40.000 Euro von der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung erhalten. Dies erklärte deren Sprecher Michael Alvarez Kalverkamp auf Anfrage des Tagesspiegels.

Die Politikerin sei von April 2009 bis Dezember 2012 Promotionsstipendiatin der Stiftung gewesen. In dieser Zeit habe sie für 39 Monate Leistungen bezogen. Das „Lebenshaltungsstipendium für Promovierende“ habe damals monatlich 1050 Euro betragen. Allen mit dem Stipendium verbundenen Pflichten sei Baerbock nachgekommen.

Die hat aus Steuergeldern 40.000 Euro für eine Promotion bekommen und dann kurz vor Ende einfach hingeworfen und der Uni geschrieben, „sie verfolge das nicht weiter“?

Derzeit beträgt die „Regelförderzeit“ laut Webseite der Böll-Stiftung zwei Jahre, mit der Option auf eine maximal zweimalige Verlängerung um jeweils ein halbes Jahr, also drei Jahre insgesamt. Im Jahresbericht der Böll-Stiftung von 2009 heißt es, die Förderdauer für Stipendien variiere zwischen anderthalb und drei Jahren.

Wie andere parteinahe Stiftungen finanziert sich auch die Böll-Stiftung überwiegend aus Bundesmitteln. Für die Begabtenförderung werden regelmäßig Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vergeben. In dafür geltenden Bestimmungen des Ministeriums ist eine „Höchstförderungsdauer“ von vier Jahren festgelegt.

Vier Jahre ist praktisch, genau eine Wahlperiode.

Aber zum Henker ist an Annalena Baerbock „begabt“? Wofür, außer zur Selbstüberschätzung, soll die eine Begabung haben? Eine akademische, noch dazu?

Und wie kommt die dann auf vier Jahre?

2011 und 2012 hätten von insgesamt 51 Promovierenden 30 die Höchstdauer von 36 Monaten in Anspruch genommen, erklärte der Sprecher. Zur Förderung Baerbocks sagte er, sie sei, wie alle Eltern, wegen der Geburt eines Kindes im Oktober 2011 berechtigt gewesen, eine weitere Verlängerung auf maximal 48 Monate zu beanspruchen, die dann bis Ende 2012 verabredet wurde. „Förderverlängerungen werden mit Blick auf das Erreichen des Promotionsziels und die konkrete Lebenssituation entschieden.“

Die hat also eine besonders lange Förderung bekommen, und dann erklärt sie einfach, sie verfolge das nicht weiter?

Ich hatte ja schon ausgiebig darüber geschrieben, dass mir diese Promotion nicht nur wie eine Titelmühle und Karrierewaschstraße vorkommt, sondern auch wie eine Geldwaschmaschine, mit der Parteimitgliedern und -funktionären Geld zugeschanzt wird.

Eine vollständige oder zumindest anteilige Rückzahlung ist laut Sprecher Alvarez Kalverkamp weder üblich noch vorgesehen. „Lebensentwürfe können und dürfen sich auch kurzfristig bei jungen Menschen ändern, etwa aufgrund von Familiengründungen oder beruflicher Neuorientierungen.“ So komme es „immer wieder einmal vor“, dass Stipendiaten ihre Promotion vorzeitig abbrächen.

Vorzeitig?

Kurz vor Ende?

Hat sie die vier Jahre lang einfach gar nichts gemacht und nur kassiert?

Oder war es so, wie mir jemand steckte, dass es nur eine Ghostwriter-Promotion war und sie wegen der Causa zu Guttenberg kalte Füße bekommen hat?

Oder beides? Passt ja gut zusammen, zu einer Ghostwriter-Diss noch ein Promotionsstudium zu „belegen“, weil man Stipendiatin in der Begabtenförderung gewesen sei.

Veränderte Lebensentwürfe oder die Familiengründung waren es aber offenbar nicht, die die Grünen-Politikerin von ihrem Promotionsvorhaben an der Freien Universität Abstand nehmen ließen. Sie hatte als Grund angegeben, sich ganz auf das von ihr angestrebte Bundestagsmandat konzentrieren zu wollen, das sie mit der Wahl 2013 erreicht hat. Die Arbeit an der Dissertation habe sie deshalb ab 2013 „ruhen gelassen“ und sich 2015 für das Promotionsverfahren exmatrikuliert, wie die Partei mitteilt.

Njet.

In der „MAZ-Online“ (auch im Baerbock-hörigen RND, Redaktions-Netzwerk-Deutschland) hieß es dazu 2013:

Mit der Arbeit liege sie “in den letzten Zügen”, sagt Baerbock, während des Wahlkampfes lässt sie die Promotion aber ruhen. Bei dieser Bemerkung muss sie lächeln. Denn sie weiß, dass eine Doktorarbeit, die unter zeitlichem Druck entstanden ist, einem Politiker irgendwann einmal auf die Füße fallen kann.

Komisch. Bei ihrem Buch hat sie das ja auch nicht gestört.

Und wer arbeitet 4 Jahre an einer Promotion, hat eine Arbeit „in den letzten Zügen“, dafür auch noch 40.000 Euro bekommen und schmeißt dann einfach so hin?

Und wieso ist eine Arbeit nach 4 Jahren mit Stipendium, als ohne Notwendigkeit, nebenher noch was zu arbeiten, „unter zeitlichem Druck“ entstanden?

Ist es nicht eher so, wie mir jemand steckte, dass es die Angst war, wie zu Guttenberg auf die Schnauze zu fliegen?

An diesem Promotionsverfahren stinkt alles.

Ich habe noch nichts gefunden, was daran nicht stinkt.