Ansichten eines Informatikers

Prioritäten der Politik

Hadmut
4.7.2021 14:41

Zu den Aufgaben der Feuerwehr gehört auch die Tierrettung:

Erinnert mich an ein Gespräch, dass ich mal in Karlsruhe am Rande einer Veranstaltung mit einem Feuerwehrmann führte. Schloss in Flammen (Kunst), das Dach des Stadtschloss wurde mit einem Gitter aus Gasbrennern künstlich in Brand gesetzt, sollte natürlich nur so aussehen als ob, und die Karlsruher Berufsfeuerwehr hatte die Aufgabe bekommen, dafür zu sorgen, dass das Schloss nicht wirklich brennt. Also hatten die das ganze Dach unter dem Gasbrennergitter durch mit einem Wasserfilm geflutet, und das Dach des Schlosses voller Feuerwehrleute unter Atemschutz und mit C-Rohren unter Druck in der Hand, und das große Feuer konnte erst mit einer Verzögerung von einer Stunde losgehen, weil natürlich auch noch die Gasspürtrupps der Feuerwehr mit ihrem ganzen Gerätepark im Dach unterwegs waren und festgestellt hatten, dass beim Probelauf ohne Flammen irgendwo durch irgendwelche Ritzen etwas Gas in das Dach gekommen war und erst das Dach entlüftet und gedichtet werden musste, damit es nicht explodiert und wegfliegt. Dazu standen außenrum noch einige Löschzüge in Bereitschaft, denn Kunst muss natürlich sein, aber es will auch keiner die Verantwortung dafür übernehmen, wenn vor versammeltem Karlsruher Stadtpublikum (der Park war gerappelt voll) das Karlsruher Stadtschloss abbrennt. Also wurde die ganze Berufsfeuerwehr eingespannt, um das Kunstwerk zu ermöglichen, dass das Dach des Schlosses scheinbar in Brand steht (es wurde ein Gitter aus Gasrohren aufgebaut, das auf das Dach gelegt wurde und an den Kreuzungspunkten Düsen hatte, aus denen Gas kam, das brennen sollte, aber eben mit 70 bis 80 cm Abstand vom Dach und einem von der Feuerwehr produzierten Wasserfilm drunter.

Sah dann auch aus wie ein großer Campingkocher.

Die Feuerwehr kam sich verarscht vor. So richtig verarscht.

Die sahen das so: Wenn man nicht möchte, dass das Stadtschloss brennt, dann sollte man es nicht anzünden. Fertig.

Wenn da irgendwas schief ginge, sogar wenn nichts schief ginge, könne der Schaden enorm sein. Denn immerhin säßen die Kollegen unter Atemvollschutz mit C-Rohren unter Druck im Dach, um sofort reagieren zu können. Feuer könnten die damit zwar verhindern, aber der Wasserschaden sei auf jeden Fall enorm. Selbst wenn nichts passiere, könnte so ein Schlauch auch immer mal aufgehen oder undicht sein. Sei eine völlige Schwachsinnsidee.

Was der mir auch erzählte:

Wenn tagsüber eine Oma anrufe, dass es einer Taube nicht gut gehe, die krank oder mit Altersschwäche in der Regenrinne sitze und die Feuerwehr anrufe, müssten sie mit der Drehleiter ausrücken, um eine dämliche Taube (=Flugratte) zu retten und dabei auch immer ihr eigenes Leben riskieren. Das ist nie ganz ungefährlich, auf irgendwelchen Dächern herumzuturnen. Weil Tierrettung zu ihren Aufgaben gehört und die Politik das so will. Erhebliche Kosten, und immer Aufwand, zumal sie dann in der Zeit auch nicht bereit sind für echte Einsätze.

Dieselbe Politik weise aber dieselbe Feuerwehr an, des Nachts die Stadtverwaltung dabei zu unterstützen, die Taubenplage einzudämmen und Tauben zu tausenden zu vergiften.

Tagsüber retten sie mit viel Aufwand einzelne Tauben, die dann doch gleich drauf sterben würden, weil alt, krank oder verletzt, nachts gingen sie Tauben zu Tausenden vergiften.

Und die Berliner Feuerwehr, die über Personalnot und Überstunden klagt, fährt mit der Höhenrettung per Dieselmotoren aus, um eine verletzte Krähe zu retten.