Ansichten eines Informatikers

Schiffe versenken: Das KSK und die Gorch Fock

Hadmut
3.7.2020 23:03

Verdammt, hatte ich interessante Gedanken.

Es passiert mir immer wieder: Leser erinnern sich an Artikel, die ich mal geschrieben habe, die mir selbst schon wieder komplett aus dem Gedächtnis verschwunden sind. Ich hab’s ja neulich im Interview erzählt, dass ich das Blog ja eigentlich deshalb schreibe, damit’s aufgeschrieben ist, weil ich mir das alles nicht merken kann. Es kommt deshalb immer wieder zu der kuriosen Situation, dass sich ein Leser an einen bestimmten Artikel erinnert, weil er ihn persönlich interessierte, an den ich mich jetzt nicht mehr erinnern kann, weil ich, naja, so alle 14.000 Blog-Artikel hier (plus nochmal so zweitausend im anderen Blog) geschrieben habe, weil sie mich alle interessierten. Das merkt man sich nicht so leicht.

Nun erinnert mich ein Leser daran, dass die aktuellen Vorgänge doch genau zu dem passten, was ich über die Gorch Fock, das KSK und die verschwundenen Millionen geschrieben hätte.

Dazu habe ich mal was geschrieben?

Tatsächlich, vor einem Jahr: Die Gorch-Fock-Verschwörungstheorie und Die Gorch Fock-Verschwörungstheorie und der links-grüne-merkelsche Neokolonialismus?

Ein Leser fragt, ob das folgende wilde Gerücht, das er aus der Bundeswehr aufgeschnappt habe, wahr sein könnte:

Hinter den angeblichen (135 oder) 150 Millionen für die angebliche Reparatur der Gorch Fock stecke eine hinterhältige Geldwäsche. Die Kosten seien mit Wissen und Billigung von Merkel und von der Leyen fingiert gewesen, um schwarze Kassen zu füllen und das in den Büchern als Reparaturkosten für das hübsche Segelschiffchen stehen zu haben.

In Wirklichkeit gehe es um die Kosten für einige militärische Aktionen im Ausland, die vom Bundestag nicht genehmigt sind und deshalb in den Büchern nicht auftauchen dürften. Kampfschwimmer und irgendein Seebataillon hätten seltsame Dinge in Zentralafrika zu tun. Und auch das KSk würde in Syrien ein paar Operationen durchführen, von denen der Bundestag nichts weiß. Sowas koste halt.

Als die Kosten zu hoch wurden und irgendwie auffiel und aufflog, dass die viel zu hoch seien, um das Schiff zu reparieren, das so kaputt gar nicht sei und nur kleinere Reparaturen benötigt hätte, hat man zur Ablenkung und Tarnung eine Medienkampagne gestartet, so ganz nach typischer Geheimdienstart, um das alles als Finanzskandal und die Bundeswehr als Trotteltruppe darzustellen, damit es für die Geldsummen eine plausible = die Neugier zufriedenstellende Erklärung gibt. Deshalb hat auch nie jemand die Frage gestellt, wo das viele Geld eigentlich hingelaufen wäre.

Verdammt, bin ich gut.

Das KSK könnte, so gerüchtete es damals, in Afrika ein paar Interessen vertreten und Aufträge durchgeführt haben, von denen der Bundestag nichts weiß. Sowas kostet. Deshalb kam das Gerücht auf, dass die Reparatur der Gorch Fock für absurd viele Millionen die Geldwaschlegende war, um die Ausgaben sauber in die Bücher zu bringen.

Könnte das sein, dass da auch Munition verbraucht wurde, die nun als fehlend aufgefallen ist?