Ansichten eines Informatikers

Vom Gewinde des Bunsenbrenners

Hadmut
3.4.2020 11:00

*Seufz*

Ich hatte doch gestern geschrieben, dass einer in der Medizinierausbildung den Bunsenbrenner an den Wasserhahn angeschlossen und dann gefragt hat, wie er das „Flüssiggas” denn angezündet bekommt.

Diverse Leser schrieben mir dazu, dass das ja nicht sein könne (Fake News…), weil doch das Gewinde vom Gasschlauch gar nicht an den Wasserhahn passe.

Liebe Leute. Tut mir leid, dass Ihr es hier, jetzt und ausgerechnet von mir und auf die harte Tour erfahren müsst, aber: Die Gasschläuche an Bunsenbrennern haben kein Gewinde. Wir reden hier vom Chemielabor und nicht vom Grill auf dem Campingplatz. Wo wart Ihr denn auf der Schule?

Der (eigentlich nicht mehr übliche) Bunsenbrenner hat, wie der – längst gebräuchlichere, ähnliche – Teclubrenner in der Chemielaborausstattung einen geriffelten Stutzen, auf den man die Laborgummischläuche einfach draufschiebt. Der Gashahn auch. Und der Wasserhahn hat auch sowas. Kein Gewinde. Alles möglichst simpel. Das können die da nämlich nicht gebrauchen und würde auch nicht funktionieren, wenn man die Schläuche an irgendwelche Glaskolben oder sowas anschließen möchte.

Da im gezeichneten Querschnitt, da als Foto, und auf Youtube findet man Videos, in denen das jemand vorführt, hier habe ich eins gefunden, in dem man sieht, wie der Schlauch (zumindest am Hahn-Ende, aber davon reden wir ja) angeschlossen wird und rechts im Bild sogar ein Wasserhahn zu sehen ist, mit demselben Stutzen:

Hängt meines Wissens u.a. damit zusammen, dass Laborarmaturen grau beschichtet sind, damit die (drunter ist Messing) chemisch stabil gegen das Zeugs sind, was man im Labor so hat. Wäre blöd, wenn man sich mit Säure den Gashahn wegätzt und dann das Labor in die Luft fliegt.