Ansichten eines Informatikers

Noch ein Infrastruktureinsturz: Vom Ende des Klos

Hadmut
23.3.2020 1:43

Ständig jammern wir über irgendwelche linken Opfergruppen, Frauenhäuser, Migranten, weiß der Kuckuck, und vor unseren Augen passiert an einer Kernfunktion unserer Infrastruktur das:

… [und so weiter]…

Was meint Ihr wohl, was hier los ist, wenn die LKW-Fahrer nicht mehr fahren.

Weil die Situation nicht mehr zumutbar ist. Oder die – Deutsche fahren ja nicht mehr so viel, da brauchen wir ja Fahrer aus dem Ausland – wegen der Grenzschließungen nicht mehr reinkommen können oder auch wollen?

Was meint Ihr, wie hier die Luft brennt, wenn die LKW-Transporte ausfallen?

(Äh … Moment … Hatte man nicht genau das kürzlich noch gefordert, weil die alle mit Diesel fahren?)

Eine Lösung wären ja selbstfahrende LKW, weil die keine Klos brauchen, aber die bekommen wir ja auch nicht fertig. Weil wir ja unsere Politikerposten mit Leuten besetzen, die zwar von KI und sowas keine Ahnung haben, aber ganz feste dagegen sind und Riesenaufträge für ethische Bedenkenträger erteilen, damit die erst mal die Einwände katalogisieren (von der Leyen und solche).

Jede Menge geisteswissenschaftlicher Schwachsinns-Ethikdiskussionen habe ich im Fernsehen gesehen, die sich um die Frage drehten, zu wessen Tötung sich das Auto im Falle eines Überschlags im Flug entscheiden möge, nach Abgleich der Lebensläufe aller beteiligten Personen.

Zur Ethik verschissener Autobahnklos hört man dagegen eigentlich nichts in Talkshows und von Hochschulphilosophen.

Auch bei Lanz wird sowas eigentlich nicht diskutiert.

Wir haben ja schon das Problem, dass wir unserer Spargel und Kartoffeln nicht mehr ernten können, weil die Erntehelfer aus dem Ausland nicht mehr reinkommen, siehe hier und hier, und falls jemand gerade Geld braucht oder Bewegungsmangel hat, weil der Job weg oder der Laden geschlossen ist: https://www.daslandhilft.de/. In der Landwirtschaft fehlten bis zu 300.000 Arbeitskräfte, während gleichzeitig viele Leute zuhause sitzen und pleite gehen. Sie versuchen, Leute zum Ernten von Spargel und anderem Gemüse zu finden.

Erinnert mich daran, dass ich mal über eine arbeitslose promovierte Geisteswissenschaftlerin schrieb, die zutiefst empört darüber war, dass man ihr mit ihren Fähigkeiten vom Arbeitsamt eben auch nur Erdbeerenpflücken anbieten konnte.

Wer das Obst und Gemüse pflückt und erntet, ist eines.

Wer die Klos an den Autobahnen saubermacht, ist ein anderes. (Und wer sie überhaupt so zukackt, ein Drittes.)