Ansichten eines Informatikers

Ist Europa schon tief in der Phase des Scheiterns?

Hadmut
22.5.2019 0:04

Linkes Schattenfechten?

Ich habe heute einige Artikel über die Investmentfirmen Black Rock und Black Stone gelesen, auch diesen bei Focus, wonach die inzwischen wohl das Machtzentrum der Welt sind und mehr Macht als Staaten und Präsidenten haben. Vier Billionen Dollar (und damit sind deutsche Billionen, nicht amerikanische billions=Milliarden gemeint) schieben die hin und her und diktierem jedem DAX-Vorstand, ob er hüpfen oder tanzen soll. Die kaufen auch in Deutschland Firmen, Industrie, Grundstücke.

Und die Linken schreien natürlich Mietwucher und wollen Enteignung.

Wenn man nur den Hammer kennt, sieht alles wie ein Nagel aus. Und wenn man nur Marx kennt, fällt einem dazu auch nichts ein außer „Kapitalismus”.

Immer wenn ich „Kapitalismus” schreibe, schickt mir ein bestimmter Leser einen Rüffel. Er ist der Meinung, dass es Kapitalismus gar nicht gibt, dass das kein eigenes Phänomen ist, sondern undermeidliche Normalheit, der zwangsläufige Standardzustand. Ich vermute, er hat Recht.

Und wenn es Kapitalismus als spezielle Gesellschaftsform nicht gibt, dann geht auch der Vorwurf schief.

Was ist nun aber der Grund für steigende Mieten und Wohnungspreise?

Es hört sich paradox an, aber es ist Sozialismus.

Ich hatte das neulich schon mal ausgeführt, hier und hier und hier, dass die Preise ja nicht wegen der unverschämten Kapitalisten steigen, sondern weil sozialistische Misswirtschaft den Markt so kaputt gemacht hat, dass die Nachfrage das Angebot weit übersteigt und der Staat über die Finanzierung der Migrantenwohnungen selbst nicht nur einen erheblichen Teil belegt, sondern die Preise treibt.

Ein Riesen-Problem ist dabei, dass diese sozialistische Politik der Nullzinsen und der immer weiter steigenden Staatsverschuldung, die dazu führt, dass Geld auf den Markt gepumpt wird, das man eigentlich nicht hat und das es eigentlich nicht gibt, sich letztlich darin niederschlägt, dass es am Ende in Aktien und Immobilien angelegt wird. Deshalb steigt der DAX, deshalb steigen die Hauspreise, deshalb steigen die Mieten. Weil immer mehr Geld auf dem Markt rumfliegt, das sich um eine im wesentlichen konstante Zahl von Anlagemöglichkeiten balgt.

Immer mehr Geld, immer mehr Wohnungssuchende bei nahezu konstanter Wohnungszahl.

Sozialistische Marktinkompetenz, die den „bösen Kapitalisten” in die Hände spielt. Neulich schickte mir einer eine Bilderreihe von Spitzenpolitikern mit Soros, und hier nun schreibt FOCUS:

Denn Larry Fink ist vernetzt: Er nennt EZB-Chef Mario Draghi seinen Freund und telefoniert regelmäßig mit US-Finanzminister Tim Geithner. Die Inhalte der Gespräche? Natürlich vertraulich.

Ich habe einige Male geschrieben, dass ich George Soros für einen Erz-Kommunisten halte. Viele Leser widersprachen. Der sei ein rabiater Fondsmanager, und den interessiere gar nichts außer brachial Geld zu machen. Auch gut möglich.

Sind die Linken nur noch die nützlichen Idioten, die sich für Antikapitalisten halten, aber den Kapitalisten zu Diensten sind?

Anders gefragt: Ist jeder, der auf der riesigen Lohnliste von George Soros steht, ein Kapitalismusscherge? Und da stehen sie ja fast alle?

Dient alles, was die da machen, nur noch dazu, Profite hochzutreiben, indem man immer mehr Kundschaft ranholt, die immer geringe Anforderungen stellt und immer mehr zahlt? Irgendwo stand, dass diese Bauten praktisch nicht mehr renoviert werden und bei rapide steigenden Mieten vor sich hinvergammeln?

Zerbricht Europa schon?

Kann es vielleicht sein, dass dieses ganze Enteignungs- und Kapitalismus-Geschrei nur die Dummheit der unteren Bodentruppen ist, in den oberen Etagen aber einige Linke durchaus verstanden haben, dass ihre Politik gerade alles kaputt macht, und die nun mit diesem Geschrei davon ablenken und das Schlimmste verhindern wollen?

Kann es sein, dass ganz Europa gerade gegen die Wand fährt und man weiß, dass es nicht mehr zu verhindern und aufzuhalten ist, man einfach nur versucht, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben?

Dass man Spiegelfechterei betreibt und letztlich nur versucht, die Folgen des eigenen Versagens rhetorisch zu überdecken?

Wäre das nämlich mit den Mieten so, wie man es behauptet, dann gäbe es einfachere und wirksamere Mittel, um den Mietwucher zu stoppen.

Vermutlich aber ist das Problem nicht mehr lösbar.