Ansichten eines Informatikers

Mietenwahnsinn

Hadmut
7.4.2019 14:37

Fassen wir mal zusammen:

Betrachten wir mal die Ursache und die Schuldigen für den Mietenwahnsinn:

  1. Marktverknappung: Es gibt viel weniger Wohnungen als benötigt werden.

    Warum?

    Weil man

    1. durch absurd wuchernde Bauvorschriften und Energieanforderungen das Bauen immer komplexer und teuer macht, und damit auch die Mieten zwangsläufig steigen müssen.
    2. Weil der rot-grüne Senat in Berlin zu dämlich ist, Bauanträge zeitnah zu genehmigen.

    3. Weil man mit Enteignungsforderungen und Entschädigungen unter Marktwert ganz sicher jeden Investor verschreckt.
  2. Nullzins und Marktflutung mit Geld: Je mehr Geld die Leute haben, desto mehr bieten sie für Mieten und Kaufpreise. Als ich vor 5 Jahren nach einer Wohnung in Berlin gesucht habe, sagten mir einige Makler, dass viele Wohnungen gar nicht vermietbar wären. Weil sie im Kaufpreis und damit in der Finanzierung so teuer waren, dass die Mieten absurd hoch sein müssten. Ich habe zweimal Wohnungen besichtigt, die eine groß, aber leicht gammelig mit feuchtem Keller, die andere schick und neu, aber klein, die ich grundsätzlich genommen hätte, die mir aber viel zu teuer waren. In beiden Fällen sagten mir die Makler, dass die Wohnungen schon seit Monaten leer stehen obwohl die Mieten schon zweimal gesenkt wurden, und die Eigentümer damit schon unter den Eigenkosten waren.

    Die Leute haben blind gekauft, weil Geld auf dem Markt war.

  3. Warum gab es eine Geldflut? Banken- und Eurorettung. Das Projekt, ein sozialistisches Europa zusammenzuhalten. Deshalb haben wir nicht nur den Null- oder sogar Negativzins.

    Mehrere Makler erzählten mir von einem seltsamen Phänomen: Früher haben Haus- und Wohnungskäufer das überpenibel untersucht, jede Menge Gutachter vorgeschickt. Nun aber passiere es ihnen immer öfter, dass Kunden aus dem Ausland Wohnungen und Häuser kaufen, ohne sie je gesehen zu haben und sogar ohne zu feilschen. Leute aus dem Ausland kauften die Wohnungen einfach, ohne über den Preis oder die Wohnung zu diskutieren. Dabei seien es häufig Käufer aus den Euro-geretteten Staaten Südeuropas, denen die EU das Geld hinten reinpumpt, und die damit nicht ihre Wirtschaft retten, sondern das Geld im Ausland in Sicherheit bringen, etwa Berliner Betongold. Und damit inzwischen noch eine Mords-Rendite gemacht haben, die wir ihnen mit Mieten und Kaufpreisen zur Bankrettungsbürgschaft und Zinsausfall noch obendrauf zahlen.

  4. Nachfrageexplosion I: Immer mehr Singles durch Feminismus und Zeitgeist.
  5. Nachfrageexplosion II: Grenzenlose Migration, die über den Staat Mondpreismieten zahlt und einen Teil des Marktes wegnimmt.

Durchgehend linke Politik also, die

  • den Markt verknappt
  • die Nachfrage explodieren lässt
  • durch Geldflut Inflation erzeugt
  • Bauen immer teuerer macht

Im Prinzip zahlen wir damit und mit unseren ausfallenden Zinseinnahmen auf Sparbuch und Rentenversicherung das Europa- und das Migrationsexperiment.

Berücksichtigt man die dadurch eigentlich sehr starke Inflation, haben wir sinkende Reallöhne und durch die zahlenmäßig fixe Steuerprogression zusätzliche Steuererhöhungen.

Trotzdem fallen die Leute massenweise darauf herein und gehen demonstrieren, wenn gerade die linken Parteien, deren Politik genau daran schuld ist, nun behaupten, sie würden für niedrigere Mieten kämpfen – aber das Gegenteil tun, nämlich die Wohnungskrise immer weiter verschärfen.

Für viel wirksamer als Mietpreisbremsen und Demonstrationen würde ich halten, die Katasterämter und Grundbücher öffentlich zugänglich zu machen und jedem frei Auskunft zu geben, wem eigentlich welches Haus gehört. Und wo gebaut wird und wo nicht. Dann könnte man sich mal politische Meinungen bilden.

Von den Demonstranten würde ich gerne mal wissen, warum sie mit denen, die die Misere verursachen, demonstrieren, und nicht gegen sie.