Ansichten eines Informatikers

Die FDP, ein U-Boot und Kanzlermeuchler?

Hadmut
26.11.2017 15:03

Eine Frage.

Ich finde das immer so gruselig, wenn sich die Leser an Blog-Artikel von mir erinnern, an die ich mich selbst schon nicht mehr erinnert hätte, wenn man mich nicht darauf angesprochen hätte.

Eine Leserin will wissen, ob ich an diesem Artikel noch festhalte: Ist die FDP eine Fake-Partei?

Die Frage war, ob die FDP nur als Stimmenfänger da war, aber nie eine politische Rolle beabsichtigt hatte. Die Frage kam gerade deshalb auf, weil ich ja schon beobachtet habe, wie trainiert und organisiert linke Kampftruppen darin sind, geschwächte Organisationen zu übernehmen, beispielsweise indem sie zu Abstimmungen überraschend zahlreich auftauchen und die dann nach Mitternacht oder sowas verzögern, um möglichst wenig Gegner zu haben, so funktioniert das mit dem Feminismus ja auch immer. Und es sich einfach direkt anbot, dass da linke Akteure sich die Leiche der SPD überziehen, um zwischen CDU und AfD noch Stimmen abzugreifen, die faktisch dann für Links verwendet werden.

Auffällig war ja, dass sich die FDP zwar wirtschaftlich irgendwo rechts der Linie sehen wollte, aber immer stärker feministisch daherfaselte, was schon darauf hindeutete, dass da in Wirklichkeit Linke das Ruder übernommen hatten, die nur auf FDP gemacht haben.

Dazu hatte ich damals geschrieben:

Ein Leser, anscheinend SPD-Insider, schrieb mir, dass man in der SPD warte, bis Merkel mit was auch immer zusammengebrochen ist. Zumal sie sich mit Jamaica nicht nur die Pest, sondern auch die Cholera reinholen würde, wenn die FDP das ist, wofür ich sie gerade halte. Genauso gut könnte sie mit Piranhas baden gehen.

Der Leser schrieb mir, dass man warte, bis sie abgenagt sei, und man dann mit Rot-Rot-Grün-FDP den Schulz doch noch kanzlern wolle. Was dann ernsthafter Wählerbetrug wäre, wenn man unter der Flagge der FDP letztlich nur Stimmen für links geholt hätte, man also etwas anderes bekommt als man gewählt hat, weil der Wahlzettel falsch beschriftet war.

Ob ich daran noch festhielte, will die Leserin wissen.

Ich habe erst nachdenken müssen. Und bin zu dem Ergebnis gekommen: Oh, ja!

Man könnte den Eindruck bekommen, die FDP war zu nichts anderem da als Merkel auf Grund laufen zu lassen. Aus dem Tagesspiegel von heute:

Abgeordnete wittern Chance für rot-rot-grüne Ideen

“Einen weiteren Rechtsruck darf es nicht geben”, meinen Politiker von SPD, Linkspartei und Grünen – und plädieren in einem Thesenpapier für eine rot-rot-grüne Zukunft. […]

Eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von SPD, Linken und Grünen sieht in den schwierigen Gesprächen und Diskussionen über eine Regierungsbildung oder mögliche Neuwahlen eine Chance, auch Gemeinsamkeiten zwischen den drei Parteien auszuloten. Unter der Überschrift “Sozial, ökologisch, friedlich! Es geht um Inhalte” erarbeiteten Politiker aus den drei Parteien ein Thesenpapier, in dem denkbare Schnittmengen auch zu traditionell konfliktträchtigen Themen wie der Außen-, der Europa- und der Asylpolitik benannt werden. […]

“Jetzt ist die Stunde des Parlaments”, betonen die Abgeordneten weiter – Unterzeichner sind die SPD-Politiker Frank Schwabe und Sönke Rix, Stefan Liebich und Birke Bull von der Linkspartei sowie die Grünen-Abgeordneten Sven Kindler und Monika Lazar. Als Mitinitiatorin unterschrieben hat Angela Marquardt, Geschäftsführerin der Denkfabrik in der SPD-Bundestagsfraktion und Mitarbeiterin von Fraktionschefin Andrea Nahles. Die Gruppe verlangt, dass die Ausschüsse schon in der nächsten Sitzungswoche des Bundestages im Dezember eingesetzt werden und diese “richtig anfangen zu arbeiten”. Die geschäftsführende Bundesregierung müsse kontrolliert werden, dies gebiete die “staatspolitische Verantwortung”.

Das Auftreten der FDP und womöglich auch das Auftreten der Grünen könnte möglicherweise eine inszenierte Intrige sein, um Merkel abzusägen.