Ansichten eines Informatikers

Ist Feminismus ein krankhaft übersteigerter Ausbruch von Egoismus?

Hadmut
2.3.2017 20:09

Es scheint aktuelle Forschungsergebnisse zu geben.

Ich hatte ja schon öfters geschrieben, was meiner derzeitigen Überzeugung nach hinter dem ganzen Gerechtigkeits- und Social-Justice-Koller steckt, nämlich ein ähnlicher Mechanismus wie hinter Drogensucht, die übersteigerte Reizung und Auslösung des für Sozialverhalten zuständigen Belohnungszentrums im Gehirn, das dadurch die Fähigkeit verliert, normales gesundes Sozialverhalten zu steuern. Neulich hatte ich einen Artikel dazu, der dadurch motiviert war, dass ein Kognitionswissenschafter erklärt hatte, dass Empathie wie eine Droge sei, sie sich vor allem um den Egoismus drehen, auch wenn sie als altruistisch daherkommt.

Es war mir auch in all den feministischen und parteipolitischen Veranstaltungen und Schriften immer wieder aufgefallen, dass die Leute zwar behaupteten und für sich in Anspruch nahmen, dass sie für die Gerechtigkeit einträten und sich zum Fürsprecher der Armen, der Unterdrückten und der Minderheiten machten (Robin-Hood-Syndrom), bei Licht betrachtet da aber nur ein rigoroser, maßloser, grenzenloser Brachialegoismus herrscht.

Oftmals hatte ich da schon den Eindruck, dass das ganze Gerechtigkeits- und Sozialgefasel vor allem dazu dient, das eigene Gewissen zu betäuben und zu beruhigen, weil die das vor sich selbst sonst nicht aushalten, so korrupt und verlogen vorzugehen. Auf mehreren Veranstaltungen habe ich beobachtet, wie die da Gruppenpsychospielchen veranstalten, um sich gegenseitig einzureden, was für gute, gerechte Menschen sie doch sind, um überhaupt noch weitermachen zu können.

In den Schriften mancher Ober-Feministinnen geht es in der Begründung um gar nichts anderes mehr als eine schon krankhafte Fixierung darauf, ständig und immer nur von Gerechtigkeit zu reden und sich selbst einzureden, dass man doch die gerechte Sache verfolge – inhaltlich geht es aber nur noch ums rauben, plündern, betrügen, erpressen. Würde man diesen ganzen Gerechtigkeitszuckerguss weglassen, bliebe da einfach nur ein rohkriminelles mafiaartiges Raub- und Betrugssystem übrig. Ein effizientes allerdings.

Eine Feminismuskritikerin erwähnte gerade diesen Artikel. Ich weiß, die Quelle sieht etwas naserümpfig aus, das ist wohl politsch sehr deutlich vom gesunden Mittel weg, aber wo findet man heute sonst noch Informationen abseits des politisch gesäuberten Mainstreams?

In dem Magazinartikel geht es um diesen Artikel bei Springer, der aber leider 42 Euro kostet (wenn man nicht an der Universität ist und kostenlosen Zugang hat): A cleansing fire: Moral outrage alleviates guilt and buffers threats to one’s moral identity von Zachary K. Rothschild und Lucas A. Keefer. Es ist nur das Abstract sichtbar, in dem es u.a. heißt:

Why do people express moral outrage? While this sentiment often stems from a perceived violation of some moral principle, we test the counter-intuitive possibility that moral outrage at third-party transgressions is sometimes a means of reducing guilt over one’s own moral failings and restoring a moral identity.

Es geht also um eine psychologische Untersuchung, wonach das ganze Moralgetue vorrangig eine Kompensations- oder Neutralisationshandlung für eigene Verfehlungen ist.

In besagtem Magazinartikel wird erläutert, dass sie Lesern dazu mit Tricks gefälschte Zeitungsartikel untergejubelt haben und sie dann Fragebögen ausfüllen ließen. Und dabei hätten sie, so meinen sie, bemerkenswerte Ergebnisse festgestellt, etwa dass diese Moral-Erregung über andere eigenes Fehlverhalten kompensieren soll. Indem man sich künstlich über fremde Verfehlung aufregt, wird man gefühlt wieder ein besserer Mensch. Je schuldiger man sich wegen eigenem Fehlverhalten fühlt, desto stärker ist der Drang, andere zu bestrafen, indem man sie moralisch verurteilt.

Kurioserweise findet man dabei sogar rassistische Aspekte: Sich über andere aufzuregen lindert den Leidensdruck innerhalb der eigenen Gruppe. Je stärker man sich über Firmen aufregt, desto moralischer findet man Personen. Und: Die durch eigene Schuld ausgelöste moralische Erregung über andere lässt wieder nach, wenn man denjenigen die Möglichkeiten gibt, die eigene Güte darzustellen, auch wenn es um etwas ganz anderes geht.

Ultimately, the results of Rothschild and Keefer’s five studies were “consistent with recent research showing that outgroup-directed moral outrage can be elicited in response to perceived threats to the ingroup’s moral status,” write the authors. The findings also suggest that “outrage driven by moral identity concerns serves to compensate for the threat of personal or collective immorality” and the cognitive dissonance that it might elicit, and expose a “link between guilt and self-serving expressions of outrage that reflect a kind of ‘moral hypocrisy,’ or at least a non-moral form of anger with a moral facade.”

Es drängt den Gedanken auf, dass dieses ganze Moral- und Gerechtigkeitsgeschrei der Feministin und Genderisten nicht (nur) Taktik und Rhetorik ist, sondern Kompensationshandlung für das eigene Lug- und Betrugsverhalten.

Es deutet schon einiges darauf hin, dass die Leute dieses ständige Lügen, Betrügen, Rauben, Raffen ohne solche Kompensationshandlungen gar nicht aushalten würden. Und da kämen wir dann auch wieder beim Belohnungssystem an, das vielleicht vor lauter Schuldbewusstsein nur noch Feuer brüllt, und das man dann durch künstliche Moralisierung kühlt, beruhigt, zufriedenstellt.

Sind Social Justice Warrior also effektiv so krankhaft übersteigerte Egoisten, dass sie solches Kompensationsverhalten brauchen?

Sind Feministen krankhaft übersteigerte Egoisten?