Ansichten eines Informatikers

Kamera-Akku-Messgerät

Hadmut
7.8.2016 14:06

Ich habe ganz viele Zuschriften bekommen. 🙂 [Nachtrag 2]

Vielen herzlichen Dank an die Leser für die vielen Zuschriften. Ich habe ganz viele Zuschriften bekommen, mit ganz unterschiedlichen Vorschlägen.

  • Manche meinten, das geht gar nicht. Man könne die Kapazität gar nicht messen. Weil die Kapazität von Temperatur, Strom, Innenwiderstand usw. abhängt. Theoretisch schön, hilft aber nicht weiter.
  • Andere meinten, das geht doch ganz einfach. Beim Laden (besser: Entladen am Testwiderstand) Strom und Spannung messen, ergibt die Leistung, mitzählen (=integrieren) ergibt die Strommmenge.

    Auch schön, ist natürlich bekannt, wie man Kapazität misst, aber ich hatte jetzt nicht vor, mir ein Gerät zu entwickeln, da fehlt mir die Zeit. Ich wollte einfach eins kaufen, das nicht zu teuer ist.

  • Leider gibt’s am Markt bisher nicht viel, manche verwiesen mich auf Geräte von ELV oder dem Modellbauzubehör, wo es sündhaft teure Geräte in der x00-Euro-Klasse gibt. So schön und genau die auch sein mögen, löst das Problem doppelt nicht: Da ist es billiger, die alten Akkus ungeprüft wegzuwerfen und neue zu kaufen. Und es ist noch nicht gelöst, wie ich die Akkus mit ihren teils komischen Kontakten an das Messgerät bekomme.

Heute bekam ich allerdings einen Hinweis, der so billig und praktikabel war, dass er mir a) gefiel und ich in b) mitteilen wollte.

Man bekommt bei eBay, im China-Versand usw. so kleine, als Zwischenstecker gefertigte USB-Strom-Messgeräte. Ich habe sogar schon zwei, meine zeigen aber nur Strom und Spannung an (was für viele Geräte schon aufschlussreich ist und sehr nützlich, da heute vieles über USB geladen wird).

Die Dinger gibt’s inzwischen auch mit Stromzähler, die zeigen dann tatsächlich die verbrauchte Strom- oder Leistungssumme an. Kostenpunkt: so um die zwei bis drei Euro, teils sogar schon inklusive Versand. Nachteil: Die kommen meist aus China, brauchen deshalb ein paar Wochen, bis sie da sind.

Hat man Akkus, die per USB-Ladegerät zu laden sind, könnte man solche Messgeräte einfach in die USB-Zuleitung hängen.

Freilich misst man damit groben Mist. Denn erstens ist damit noch nicht geklärt, wie man den Akku vorher leer kriegt (Kamera zu Tode fotografieren ist auch nichts, aber vielleicht einfach zwei Stunden Video aufnehmen…). Zweitens misst man damit leider auch den Eigenstromverbrauch des Ladegerätes.

Aber: Mir ging es gar nicht so um die exakte Messung, sondern darum, bei alten Akkus die, die noch brauchbar sind, von den ausgelutschten zu unterscheiden. Man will nicht auf Reisen mit einem faulen Akku in der Pampa stehen.

[Nachtrag 2: Einen Hinweis hatte ich übersehen: Das Ding scheint auch den Zweck zu erfüllen. Eigentlich sogar sehr gut – falls man es an den Akku angeschlossen bekommt. 🙂

Wobei mir beim Schreiben dieses Blog-Artikels noch eine ganz profane Methode einfiel, zwar die Kapazität nicht zu messen, aber zu vergleichen:

Man lädt den Akku voll auf und stellt die Kamera (die, die das können) auf Videoaufnahme und wählt vergleichbare Bedingungen (weiße Wand, dunkler Raum, selbe Speicherkarte…) und lässt die Kamera einfach laufen, bis sie sich abschaltet. Dann sieht man, wie lange die Videoaufnahme gelaufen ist. Sagt zwar nichts über die tatsächliche Kapazität, aber über das Verhältnis verschiedener Akkus untereinander.

Nachtrag: Mist, das wusste ich zwar, habe aber nicht daran gedacht. Ein Leser schreibt mir:

“einfach zwei Stunden Video aufnehmen” geht bei vielen Digitalkameras(Fotoapparaten) nicht, da sie, um Zoll zu sparen, auf 30 Minuten beschränkt wurden.

Stimmt. Die schalten bei 0:29:59 ab.

Dann muss man eben mehrere machen.