Ansichten eines Informatikers

Drogentote

Hadmut
6.3.2016 16:21

Ein Leser hat gerade gemeckert, [Nachtrag]

der Anstieg der Drogentoten sei nicht „dramatisch”, die seien doch nur von ca. 1000 auf ca. 1200 angewachsen. Gemessen an der Gesamtbevölkerungszahl sei das ein Anstieg von 12,5 ppm auf 14,4 ppm (parts per million)

Dreifachfehler.

Denn erstens ist das nur dann flach, wenn der Anstieg gleichmäßig erfolgt. Im Artikel heißt es aber:

Der rasanteste Anstieg wurde in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland registriert. Hier lag die Zahl der Rauschgifttoten mehr als doppelt so hoch wie 2014.

Das ist durchaus dramatisch, wenn das durch lokalen Anstieg erfolgt ist.

Zweitens ist die richtige Bezugsgröße nicht Bevölkerung, sondern Todesfälle. Welchen Anteil hat das an Todesfällen.

Drittens ist ein Anstieg von 1000 auf 1200 bei Toten durchaus dramatisch.

Stellt Euch mal vor, was in der Bevölkerung und bei den Grünen los wäre, wenn wir 1000 oder 1200 Tote pro Jahr durch Kernkraft hätten.

Wieviel Tote gab es in Deutschland durch den Atomunfall in Fukushima? Meines Wissens gar keinen. (Irgendwo stand mal, es hätte nicht mal in Japan einen gegeben, die wären alle an den Folgen des Erdbebens/Tsunami gestorben.) Trotzdem reicht das, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu forcieren, der uns wohl um die hundert Millliarden kosten wird.

Drogen kosten 1200 Tote, aber es wird nicht etwa deren Abschaffung, sondern deren Freigabe gefordert.

Stellt Euch mal hypothetisch vor, die Zahl der Toten durch

  • Kernkraft
  • Nutella
  • Fastfood
  • Anti-Baby-Pille
  • IKEA-Möbel
  • iPhones

hätte 2014 noch 1000 und 2015 1200 betragen. Was dann los wäre. Wie man das verbieten und dagegen vorgehen würde.

Oder stellt Euch vor, eine Firma würde Kontergan wieder auf den Markt bringen wollen. Daran ist meines Wissens niemand gestorben. Trotzdem würde man es sofort blockieren.

Oder mal zynisch: Die Zahl der Toten durch Selbstmordpiloten ist geringer gestiegen, nämlich nur von 0 im Jahr 2014 auf 150 im Jahr 2015. Trotzdem fordert man Gegenmaßnahmen.

Nur bei Drogen, da sind plötzlich viele, vor allem Politik und Medien, für eine offene, liberale Politik. 1200 Tote. Ist doch gar nichts.

Nachtrag: Wisst Ihr, wie man die Grünen dazu bekommt, für Atomkraft zu sein?

Man muss ihnen nur erzählen, dass Radioaktivität voll dröhnt, man damit viel länger und besser ficken kann und sie schwul macht. Dann fordern die sofort staatlich geförderte Castor-Transporte für alle.