Ansichten eines Informatikers

Von wegen Gender Pay Gap

Hadmut
11.8.2014 23:58

Auch bei den Zeitungen spricht sich langsam herum, dass der Gender Pay Gap ausgemachter Schwindel ist.

32 Kommentare (RSS-Feed)

TB
12.8.2014 0:21
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Wie so oft, wenn in unserer Journaille ein guter Beitrag erscheint, ist es ein Gastbeitrag. Hier ein Auszug aus: Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer und Walter Krämer: „Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet“. Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik.


MichaelB
12.8.2014 0:26
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Wer sich ein schönes Beispiel der Statistik-Vergewaltigung ansehen möchte, möge doch den Artikel “Bericht: Frauen noch 75 Jahre unterbezahlt” bei der Boell-Stiftung lesen. http://www.boell.de/de/2014/07/14/bericht-frauen-noch-75-jahre-unterbezahlt

Dort hat eine ominöse Oxfam-Gesellschaft die Überschrift fabriziert, indem bewusst die Länder Slowenien, Italien und Polen ausgeschlossen wurden (in der FAZ-Grafik auf den letzten drei Stellen).

In beiden Artikeln wurden Malta(6%), Irland(9%) und Luxemburg(8,7%) ausgelassen.

All diesen Ländern ist also ein niedriger GPG gemeinsam.

Es ist fast niemandem aufgefallen, dass all diese Länder mit einem niedrigen GPG, eine vorwiegend katholische Bevölkerung haben?!

Was schlussfolgert ein Statistiker, der einzig und allein seinen Zahlen verpflichtet ist?

Würden in allen anderen Ländern die GPG-Apologeten zum Katholizismus konvertieren und jede Woche die Statistik-Verfälschung beichten, würde sich die GPG-Problematik in der weihrauchgeschwängerten Luft auflösen.

Das Gebot “Du sollst nicht lügen”, zusammen mit der Auflage 10 mal/Tag “Vater unser” zu beten, würde jedes Gender-Herz in einen Infarkt treiben.

Ich hätte nie gedacht, dass die “Gleichstellung” katholische Wurzeln hat ;-). Halleluja!


kokko
12.8.2014 1:49
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Naja statistisch lassen sich nur die Bereiche erfassen die, die Sache beeinflussen aber nicht ob der Einfluss dort keine Diskriminierung ist oder ob es nur Diskriminierung ist. Zb ist es Schwachsinn davon auszugehen, dass allein der nicht-erklärbare Teil (und dieser auch komplett) aus Diskriminierung resultiert:

1. kann im noch unerklärten Teil (welcher von einigen automatisch als der Teil der Diskriminierung interpretiert wird) ein Teil vielleicht später durch Variablen erklärt werden auf die man bisher einfach noch nicht gekommen ist

2. kann ich zwar erklären, dass zb ein Teil des Lohnunterschieds aus der Berufswahl etc pp resultiert – aber damit ist noch lange nicht geklärt ob (und falls ja wie weit) diese Berufswahl etc pp an sich nicht auch Zwängen/Diskriminierung unterworfen ist

wenn zb beruflicher Erfolg und Bezahlung weniger an Leistung und mehr an ununterbrochene Anwesenheit/die meisten Überstunden gebunden ist sind Frauen, die 8h arbeiten und dann ihre Kinder aus dem Kindergarten holengehen müssen/mal abwesend sind wegen Kindkrank schonmal automatisch raus. Dh das Spiel wäre zum Nachteil von Müttern mit Kindern gezinkt.

Oder wenn einige Berufe (vor allem unter Frauen selbst) als unweiblich/nicht fraulich genug gelten und automatisch dadurch “uninteressant” sind -> nur selten von Frauen erlernt werden.

Oder wenn Berufe die schlechter vereinbar mit Mutterrolle automatisch auch die weit besser bezahlten Berufe sind. ErzieherInnen und LehrerInnen kümmern sich um die nächste Generation Deutschlands (=unsere Kinder). meiner Meinung nach ziemlich wichtige Sachen. In einigen Ländern muss man für den Job des Kindergarten-Erziehers/Erzieherin sogar richtig studiert haben und es werden auch nur die besseren Bewerber genommen. Und welchen Wert haben unsere Kinder? Man hatte mal überlegt ob man nicht Langzeitarbeitslose zu Erziehern umschulen kann und Lehramt machen einige als 2. oder 3. Wahl, wenn alles andere vergeigt wurde… Bankern und großen Unternehmen wird es hingegen vorne und hinten reingeblasen, sobald die mit der “wenn wir Untergehen dann Weltuntergang/ganz viele Arbeitslose”-Karte winken. Also die Bewertung einiger Jobs ist auch etwas merkwürdig. Wobei es ja auch Versuche gibt “gleichwertige Arbeit” auch gleich zu entlohnen – wobei es dann auch zu einigen Komplikationen kommen kann wenn man gewisse Berufe aufwertet/andere abwertet*

Soll ja auch Länder geben wo insgesamt die Verdienstunterschiede weit flacher sind und Chefs nur 3x so viel verdienen wie nicht-Chefs. Dann gibt es auch noch einen ordentlichen Mindestlohn und keinen Hungerlohn – allein dadurch würden die Verdienstunterschiede schon ziemlich schrumpfen denke ich.

___
*angeblich in Kanada, wo Putztätigkeiten gleich bezahlt werden sollten wie (Hilfs)tätigkeiten auf dem Bau – was dann dazu führte, dass es an Arbeitskräften auf dem Bau mangelte, da einige Männer auf Putzkraft umschulten


ST_T
12.8.2014 1:58
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Ich habe den Artikel selbst kommentiert und dabei auch einige Dinge kritisiert. Nämlich dass er nicht wirklich tiefgehend ist, sondern nur eine kopierte Version dessen, was destatis ohnehin aussagt.

Die Statistik hat nämlich noch einen fatalen Fehler, der aber bisher von niemanden (!) genannt wird: Nämlich dass Männer deutlich häufiger im Schicht – und Nachtbetrieb arbeiten, in Jobs mit Risiko – und Überstundenzulagen, sowie Nachtzuschlägen.
Und davon sind nicht wenige betroffen, es ist aber eine sehr simple und legitime Erklärung für einen Großteil des restlichen Unterschiedes. Männer leisten nämlich in der Regel auch deutlich mehr Überstunden als Frauen und in meiner Firma zumindest war es so, dass das die Firma ziemlich was kostet.

Gleiche Arbeit und Qualifikation heißt eben nicht gleiche Arbeitszeit.

Interessanterweise ist es in den USA umgekehrt. Dort verdienen Single-Frauen rund 8% mehr als Single-Männer:

http://online.wsj.com/news/articles/SB10001424052748704421104575463790770831192?mg=reno64-wsj&url=http%3A%2F%2Fonline.wsj.com%2Farticle%2FSB10001424052748704421104575463790770831192.html

Scienceblogs hat sich auch mal mit der ganzen Sache befasst:

http://scienceblogs.de/geograffitico/2014/04/24/gender-pay-gap-oder-der-lohn-fuer-weniger-leistung/


[…] Hadmut Danisch hat es jetzt auch: Von wegen Gender Pay Gap […]


albert
12.8.2014 8:38
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es ist noch schlimmer. nimmt man die offizielle statistik der ba und vergleicht die mediane der frauen und männergehälter in vollzeit, ergeben sich genau besagte 22% unterschied. es geht ueberhaupt nicht um gleiche arbeit. es ist reine propaganda.

das ganze gibt es noch aufgeschluesselt nach branchen. am besten wird im bergbau und elektroindustrie bezahlt mit einem deutlich hoeheren anteil an männern und am schlechtesten im gastgewerbe, was überwiegend frauen machen. es ist offensichtlich, dass der gehaltsunterschied von der berufswahl abhängt.


Dirk
12.8.2014 10:42
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@ MichaelB

> Es ist fast niemandem aufgefallen, dass all diese Länder mit einem niedrigen GPG, eine vorwiegend katholische Bevölkerung haben?!

Jedem, dem klar ist, dass der GPG vor allem in (Sozial-)Staaten mit reichen und entwickelten Gesellschaften hoch ist. Wenn wenig Zwang zum Selbstverdienen des eigenen Lebensunterhaltes da ist, überwiegt bei der Berufswahl die Neigung. Und das bedeutet bei Frauen meist, schlecht bezahlte Dienstleistungsberufe. Wenn man sich dann noch ansieht, dass diese Staaten vor allem eine evangelische Bevölkerung haben und die katholischen Staaten den evangelischen* in punkto wirtschaftlicher Entwicklung hinterherhinken, hat man die Erklärung dieses Phänomens.

* Für viele Evangelen ist Arbeit eine Form des Gottesdienstes. Daher die schnellere wirtschaftliche Entwicklung in vielen evangelischen Ländern.

@ kokko

> Dh das Spiel wäre zum Nachteil von Müttern mit Kindern gezinkt.

Nein, das ist falsch. Den gleichen Nachteil hätte auch ein Vater, der seine Kinder nach 8 Stunden vom Kindergarten abholen muss. Aber
1.) Ist das Risiko allen bekannt.
2.) Gibt es Länder, in denen Eltern mit Kindern erfolgreich sein können und das ohne staatliche Betreuungseinrichtungen. Die zeigen Eigeninitiative, deshalb sind sie auch erfolgreich. Wer sich auf den Staat verlässt, ist verlassen. Und bevormundet.

> In einigen Ländern muss man für den Job des Kindergarten-Erziehers/Erzieherin sogar richtig studiert haben und es werden auch nur die besseren Bewerber genommen.

In angelsächsischen Ländern ist fast jede Berufsausbildung ein Collegestudium. Das ist nicht mit DE vergleichbar. Und natürlich will jeder Arbeitgeber nur die Besten. Außer der deutsche Staat. Der will Quoten besetzen. Qualität hat der nicht nötig, der kann seinen “Kunden” jederzeit das Geld aus der Tasche ziehen. Notfalls auch mit (legaler) Gewalt.

> Soll ja auch Länder geben wo insgesamt die Verdienstunterschiede weit flacher sind und Chefs nur 3x so viel verdienen wie nicht-Chefs.

Dann nenn mal welche. Sorry, wenn‘s aggressiv klingt, aber diese Verdienstunterschiedsgeschichte ist purer Neid. Ich würde auch gerne das Gehalt meiner Geschäftsführerin bekommen, nur nicht deren Job machen. Da beides nicht geht, bleibe ich eben bei meinem im Vergleich niedrigen Gehalt. Und die hat bestimmt mehr als das 3fache. Was soll‘s, geht halt nicht beides. Alles andere ist sozialistischer Schmarrn. Man bekommt Spitzenleute nicht für kleines Geld. Und jemand, der unternehmerisches Risiko trägt auch nicht.
Außerdem: Von welchen Chefs redest du?

> Dann gibt es auch noch einen ordentlichen Mindestlohn und keinen Hungerlohn – allein dadurch würden die Verdienstunterschiede schon ziemlich schrumpfen denke ich.

Ein Mindestlohn führt zu einer Annährung der Löhne, ja. Aber nicht so, wie es uns die sozialistischen Spinner versprechen. Die Annährung erfolgt von oben nach unten, d.h. die höheren Löhne tendieren hinunter zum Mindestlohn. Außerdem sind Lohnuntergrenzen in DE Verhandlungssache der Gewerkschaften mit den Arbeitgebern und nicht Sache des Gesetzgebers. Hat bei den Friseuren doch auch geklappt. Ludwig Erhard wird sich im Grabe umdrehen.
Mal abgesehen davon, viele Dienstleistungsunternehmen werden durch den Mindestlohn vom Markt verschwinden, weil die Preise steigen und viele Dienstleistungen (gerade von Frauen für Frauen) über den Preis verkauft werden. Nagelpflege für 20.-€? Ok, kann Madame sich mal leisten. Dasselbe für 50.-€? Das ist auch Madame nicht bereit hinzublättern. Genauso wird es laufen. Da dann aber vor allem Frauen betroffen sein werden, wird sich das natürlich nicht signifikant auf die langfristige Arbeitslosenstatistik auswirken und auch der GPG wird sich “verbessern”. Weil halt viel mehr Frauen kein eigenes Arbeitseinkommen mehr haben, von ihren Männern versorgt werden und damit aus den Statistiken herausfallen.

Generell suchen sich Frauen in DE Berufe mit bekannt niedrigem Einkommen aus. Weil sie davon ausgehen, dass sie später nicht selber für ihren Lebensunterhalt aufkommen müssen. Dass muss ein Mann machen oder der Staat. Und wer ist für seine persönliche Berufswahl denn anders verantwortlich als die wählende Person? Nee, da machen sich es die Mädels zu einfach.

@ albert

> es ist offensichtlich, dass der gehaltsunterschied von der berufswahl abhängt.

Mein reden.

Gewählte Grüße,

Euer Dirk


Missingno.
12.8.2014 11:51
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Ich sage es ja immer wieder gerne: dass Frauen statistisch weniger verdienen liegt daran, dass man nach Leistung bezahlt wird. (Stimmt zwar leider nicht, denn Manager/Vorstand/etc.-Gehälter lassen sich damit nicht erklären.)


dustbunny
12.8.2014 12:05
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@MichaelB:

Dort hat eine ominöse Oxfam-Gesellschaft die Überschrift fabriziert, …

Diese ominöse Gesellschaft ist älter als du. Es besteht sogar die Möglichkeit, dass du ohne sie nicht existieren würdest, weil deine Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Oxfam-Hilfe verhungert wären. 😉

Die Überschrift haben die Websitebetreiber der Böll-Stiftung fabriziert (genauso wie sie das unpassende Stock-Foto eingefügt haben). Im Original lautet sie anders.

… indem bewusst die Länder Slowenien, Italien und Polen ausgeschlossen wurden. … In beiden Artikeln wurden Malta(6%), Irland(9%) und Luxemburg(8,7%) ausgelassen.

Der FAZ-Artikel bezieht sich auf die EU (Tabellen von Eurostat) und vergleicht Bruttostundenlöhne.

Das Oxfam-PDF bezieht sich auf die G20-Staaten (von denen es 19 gibt). Malta, Irland, Luxemburg, Slowenien und Polen gehören als Einzelstaaten nicht dazu. Die EU als Ganzes wird im Artikel nicht problematisiert. Als EU-Mitgliedsländer dürften sie (bis auf Polen) eher wenig ins Gewicht fallen (bezogen auf Bevölkerungsanteile). Italien als G20-Mitglied wird im Oxfam-Bericht erwähnt, schneidet aber am schlechtesten ab.

Die Einzelwerte sind dem Global Gender Gap Report (2012) des World Economic Forum entnommen. Nix mit Pay, sondern eine irgendwie gewichtete Zusammenstellung aus verschiedensten Einzelwerten, die einen Indikator für die soziale Situation in den jeweiligen Ländern darstellen sollen. Ob der jetzt realistisch ist, sei mal dahingestellt.

Beide Statistiken lassen sich also nicht vergleichen. Du solltest Anderen nicht unterstellen, Äpfel mit Birnen zusammenzuschmeißen, wenn du selbst Schwierigkeiten mit dem Textverständnis hast.

Nichtdestrotrotz besteht das Oxfam-Böll-Papier größtenteils aus sich ständig wiederholendem Blabla angereichert mit dem üblichen Gendergeblödel. Wer Wörter wie Durchschnitt oder Mittelwert verwendet, ohne zu erklären welcher genau gemeint ist, will täuschen oder hat keine Ahnung wovon er|sie redet.

… vorwiegend katholische Bevölkerung …

Würden in allen anderen Ländern die GPG-Apologeten zum Katholizismus konvertieren und jede Woche die Statistik-Verfälschung beichten, …

Das Gebot “Du sollst nicht lügen”, zusammen mit der Auflage 10 mal/Tag “Vater unser” zu beten, …

… katholische Wurzeln … Halleluja!

Kann es sein, dass etwas zu extensives Bibelstudium in der Kindheit deine Lesefähigkeiten ein ganz klein wenig in Mitleidenschaft gezogen hat? 😉


Claas
12.8.2014 13:37
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kokko, meintest Du mit ” …Dh das Spiel wäre zum Nachteil von Müttern mit Kindern gezinkt….” etwas in der Art?

Fall 1:

Jemand wurde Opfer eines Autounfalls und wird schwer verletzt in die Notaufnahme gebracht. Nachts. Der Notarzt ist zur Stelle und behandelt den Verunglückten.

Fall 2:

Jemand wurde Opfer eines Autounfalls und wird schwer verletzt in die Notaufnahme gebracht. Nachts. Die Notärztin konnte leider nicht zur Arbeit kommen, weil ihr Kind einen Schnupfen hat. Die Verunglückte verblutet.

Wäre DAS in Deinen Augen denn wirklich angemessen, um Frauen nicht “schlechter” zu stellen?

Ich meine, wenn jemand den Job “Notarzt / Notärztin” ausführen will, dann muss er /sie sich entweder entscheiden (dieser Job oder Kinder),oder er / sie muss es schaffen, die Kinder anderweitig betreuen zu lassen.

Menschenskind, Du arbeitest doch nicht, um beschäftigt zu sein. Deine Arbeit muss einen Sinn für andere haben. Wenn Deine Benachteiligungsfantasien dazu führen, dass die Arbeit nicht mehr gemacht werden kann, dann sind diese Fantasien der Fehler, nicht “das System”.


dustbunny
12.8.2014 13:38
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@TB:

Wie so oft, wenn in unserer Journaille ein guter Beitrag erscheint, ist es ein Gastbeitrag. Hier ein Auszug aus: Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer und Walter Krämer: „Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet“. Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik.

Ein Buch das zufälligerweise demnächst (ab 14. August 2014) käuflich erworben werden kann.

Der Volksmund nennt so etwas nicht Gastbeitrag sondern Schleichwerbung. Die F.A.S. wird sich vermutlich auf erlaubtes Product Placement herausreden, auch wenn sie die Herkunft des Textes erst am Ende von Seite zwei in kleinerer Schrift und Grau auf Weiß erwähnt.

Witzig ist, dass unter Weitere Empfehlungen gleich zwei aktuelle (und echte redaktionelle) Artikel stehen, die auf der Existenz einer Gender Pay Gap bestehen:

Lohnlücke schon beim Berufseinstieg: Was Männer bekommen und Frauen verdienen (1. August)
Frauen verdienen rund ein Fünftel weniger als Männer (30. Juli)

Ja, was denn nun, liebe F.A.Z.?


dustbunny
12.8.2014 13:45
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@TB:

Wie so oft, wenn in unserer Journaille ein guter Beitrag erscheint, ist es ein Gastbeitrag. Hier ein Auszug aus: Thomas Bauer, Gerd Gigerenzer und Walter Krämer: „Warum dick nicht doof macht und Genmais nicht tötet“. Über Risiken und Nebenwirkungen der Unstatistik.

Ein Buch das zufälligerweise demnächst (ab 14. August 2014) käuflich erworben werden kann.

Der Volksmund nennt so etwas nicht Gastbeitrag sondern Schleichwerbung. Die F.A.S. wird sich vermutlich auf erlaubtes Product Placement herausreden, auch wenn sie die Herkunft des Textes erst am Ende von Seite zwei in kleinerer Schrift und Grau auf Weiß erwähnt.

Witzig ist, dass unter Weitere Empfehlungen gleich zwei aktuelle (und echte redaktionelle) Artikel stehen, die auf der Existenz einer Gender Pay Gap bestehen:

Lohnlücke schon beim Berufseinstieg: Was Männer bekommen und Frauen verdienen (1. August)
Frauen verdienen rund ein Fünftel weniger als Männer (30. Juli)

Ja, was denn nun, liebe F.A.Z.: Mär oder Fakt?


MichaelB
12.8.2014 19:36
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@dustbunny
“weil deine Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Oxfam-Hilfe verhungert wären.”
Glaube mir, mit denen hatte ich nie was auf den Hut.

“Beide Statistiken lassen sich also nicht vergleichen. Du solltest Anderen nicht unterstellen, Äpfel mit Birnen zusammenzuschmeißen, wenn du selbst Schwierigkeiten mit dem Textverständnis hast.”

Beim Gender-Pay-Gap werden grundsätzlich Äpfel mit Birnen miteinander verglichen. Daher macht es keinen Sinn auch nur im Entferntesten Logik oder Mathematik auf ein politisch gewolltes Lügengebilde anzuwenden.

Dir scheint ja entgangen zu sein, dass mit der gleichen Inbrunst, mit der der GPG verkündet wird, alles mögliche behauptet werden kann, einschliesslich dass die GPG-Apologeten uns zum Katholizismus konvertieren möchten.

So lange die sich an keinerlei vernünftige Argumentation halten wollen, keine vernünftige Statistik betreiben wollen, ist es eigentlich nicht gerechtfertigt, sie auf den Arm zu nehmen und ihnen alles Mögliche zu unterstellen?

Da Du offensichtlich die Ironie meines Textes nicht erkannt hast, scheint mir die Textverständnisproblematik bei Dir zu liegen.

Oder glaubst Du, dass die Prophezeihung, dass ein GPG von 0%, ein Monatslohn von jeweils 1000 EUR/Monat für Mama und Papa bei 40h/Woche und mehr bedeuten wird, von diesen Genderist.I.nnen jemals verstanden wird? Während die Kinder in einer Kita von Schlecker-Frauen für 900 EUR/Monat aufbewahrt werden?

Das einzige was ich versuche ist, eine andere Argumentationskette aufzumachen, denn Logik, Mathematik bringt einfach nichts. Vielleicht bringt aber Lachen etwas.

Du kannst es annehmen oder auch sein lassen.

Da wir aber bei Texterkennung wären: Meinst Du, das Du die Ironie im Wort “Feminist.I.nnen” erkennen wirst? Schau mal, die Feminist.I.nnen haben die böse Ironie erkannt: http://www.taz.de/!31423/

Obwohl die Verwendung des Wörtchens “Feminist.I.nnen” eines der schönsten Beispiele für eine Verarschung der Genderist.I.nenn wäre, scheint es aber niemand aus der Männerrechtsszene verwenden zu wollen, bis auf ein, zwei Ausnahmen. Woran liegt’s? Am Textverständnis, am männlichen Testosteron oder am Rechthaber-Gen?

Ich weiss es nicht. Es ist nur traurig, dass mann sich immer so fetzen muss.

Scheinbar fehlt uns eine Austauschmöglichkeit, wie z. B. eine Männerakademie, um uns etwas besser verständigen zu können.

Und keine Angst, ich habe nur die lustige Bibel durchgelesen: http://www.amazon.com/La-bible-amusante-Le%C3%8C%C2%81-Taxil/dp/B0008CJA4M

Wenn Du die gelesen und verstanden hast, dann wirst Du sicherlich eines niemals mehr machen: Nur einem Buch glauben!

Nichts für Ungut, gell? 😉


MichaelB
12.8.2014 19:43
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@dirk
“diese Staaten vor allem eine evangelische Bevölkerung haben und die katholischen Staaten den evangelischen* in punkto wirtschaftlicher Entwicklung hinterherhinken, hat man die Erklärung dieses Phänomens.”

Ein GPG von 0%, bei einem Monatslohn von jeweils 1000 EUR/Monat für Mama und Papa bei 40h/Woche wird die Zukunft sein, die uns diese Genderist.I.nnen vorbereiten. Während die Kinder in einer Kita von Schlecker-Frauen für 900 EUR/Monat aufbewahrt werden.

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich erwartet hätte, dass die Leute die bittere Ironie meines Textes erkennen. Es widerstrebt mir überall Smilies einsetzen zu müssen, um der Leserschaft wie in billigen US-Comedys zu signalisieren, wo sie zu lachen hat.


MichaelB
12.8.2014 20:00
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@kokko
“1. kann im noch unerklärten Teil (welcher von einigen automatisch als der Teil der Diskriminierung interpretiert wird) ein Teil vielleicht später durch Variablen erklärt werden auf die man bisher einfach noch nicht gekommen ist”

Genau so ist es. Es fehlt nämlich eine der wichtigsten Variablen, u. zw. das Einkommen des Lebenspartners. So lange dieser signifikant mehr verdient – dank der Hypergamie – wird eine Frau keinerlei Anstrengungen unternehmen, einen besser bezahlten Job zu erhalten. Mehr noch, viele der Damen, die einen gut verdienenden Ehemann haben, langweilen sich nach einigen Jahren und gehen dann für 400 EUR-Jobs, z. B. in der Erwachsenenbildung. Damit ruinieren sie den Frauen die höheren Einkommen in der Branche, die auf Vollzeit angewiesen sind.

Den Aspekt mit der Ehegatten-Einkommen-Variable hatte ich versucht 2011 auf einer Veranstaltung des BPW zum GPG in Nürnberg zu thematisieren.

Die hatten es besonders eilig mich zum Schweigen zu bringen. Mit anderen Worten: Die wissen ganz genau, welche Variablen den bereinigten GPG auf 0% bringen. Das hat doch vor nicht allzu langer Zeit eine Studie gebracht. Sie wird aber nicht promotet, denn es würde das Ende der staatlichen Subventionen für die Genderist.I.nnen bedeuten.


Dirk
12.8.2014 21:30
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@ MichaelB

Ok, die Ironie ist mir entgangen. Da geht es um Geld und da kenne ich inzwischen keinen Spaß mehr.
Aber was den GPG betrifft, der wird immer bestehen. Selbst im Sozialismus hat es den gegeben, wenn ihn jemand hätte ermitteln wollen. Einkommensunterschiede wird es immer geben und es sind Männer, die einen besonderen Zug zum hohen Einkommen haben. Weil Frauen auf reiche Kerle stehen.
Und wenn beide Elternteile für einen Tausender im Monat arbeiten und die lieben Kleinen dafür in der Kita abgeben (müssen) und die Kita auch noch selbst zahlen dürfen, dann hat das Kinderhaben wenig Sinn. Also wird ein DINKS-Leben gewählt. Aber ohne Nachwuchs wird sich das Thema Gesellschaft von alleine erlegigen. Denn nur mit Sozialtransferbeziehern und ohne Zahler kommt man nicht weit. Das kapieren Genderistas zwar nicht, aber soviel Restwissen hat selbst unsere Reigierung. Hoffe ich jedenfalls. Sonst ist der Untergang völlig verdient.

Hoffnungsvolle Grüße,

Euer Dirk


kokko
12.8.2014 21:54
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@Dirk
12.8.2014 10:42

dachte immer in den skandinavischen Ländern wären die Verdienstunterschiede zwischen leitendem Personal und anderen etwas flacher als in Dtl

hier unter “Ungleichheit in der Einkommensverteilung”
http://www.jjahnke.net/skandinavien.html

Hatte nur mal gehört, dass es wohl auch Konzepte gibt wo dann 2leitende Angestellte sich einen Posten teilen. Weiß nicht inwieweit das in Deutschland umgesetzt wird/umsetzbar ist. Man kriegt bloß rel häufig das: “klopft ein Verletzter Nachts bei der Notärztin an die Tür. Keiner da. Verletzter tot.”-Argument wie bei Claas 12.8.2014 13:37 zu hören…

@Claas
12.8.2014 13:37

Es arbeiten doch aber nicht alle hocherfolgreich und hochbezahlt in der Notfallmedizin oder als Feuerwehrmann oder im Steinbruch (wo man auch nicht mehr mit bloßen Händen arbeitet)… Aber ich kenne einige ältere Frauen, die zu Weltkreigszeiten und danach Krankenschwestern waren. Aus deren Überlieferungen ist mir bekannt, dass auch Frauen durchaus in der Lage sein sollen 13h und mehr zu arbeiten und die Überstunden nichtmal bezahlt zu bekommen. Und in deinem Bsp auch wieder die weibliche Person, die zuhause bleibt wenn das Kind krank ist. Aber ist klar: Für einige [Frauen] (vor allem im Westen) ist man ja schon Rabenmutter, wenn man sein Kind schon mit XJahren in die Kindergrippe bringt oder wenn man es nicht zwischendrin zum Mittag von dort abholt um ihm zu Hause selbstgekochtes Essen zu servieren und es stattdessen dort essen muss.

Die Frau ist auch Kraft ihres Geschlechtes automatisch schlechte Ärztin – oder weil sie am Tag nicht 14Studen schiebt und übermüdet ist sondern nur 10Stunden und dann heim zur Familie geht (und so vielleicht ausgeruhter ist?). Aber je länger man am Arbeitsplatz verweilt (am besten ohne schlafen und ohne Ausgleich außerhalb der Arbeit) umso höher steigt ja automatisch auch der Skill/Produktivität/Kreativität etc kennt man ja aus diversen PCspielen. Als Mitarbeiter 15Jahre durchstarten, dann kurz vorm burnout nochmal kurz auflodern und mitsammt dem in die eigene Person investierten knowhow unterzugehen ist ja auch [für die entsprechende Firma] besser als 30Jahre durchgehend und nur durchnittlich arbeitendes Personal zu haben.

Das Problem mMn ist, dass man hierzulande allen (und damit den Frauen auch) einbläut sie müssen nach der Schule studieren und nach dem Studium dann fix Karriere machen. Die meisten Frauen die Kinder haben wollen können das vergessen. Den der Karriere gegenüber steht das Kinderkriegen, was nur in einem bestimmmten Zeitfenster möglich ist. Und man versucht dann zeitgleich zu schaffen was sich gegenseitig ausschließt. Und dann hat man am Ende oft die Chance auf Kinder verpasst oder man musste die Karriere mittendrin pausieren und ist nicht sicher ob man da wieder anknüpfen kann wo man aufgehört hat.
Man könnte natürlich den Zuverdienst einer frühen Karriere nutzen um Dritte anzuheuern, die einem die eigenen Kinder erziehen. Da braucht man aber dann auch keine eigenen Kinder,wenn man nix mit denen groß zu tun hat, sondern kann auch Patentante/onkel für nen Kind im Ausland werden…

Was wäre so schlimm, wenn man Frauen rät erst Kinder zu bekommen und dann erst ein paar Jahre später Kinder zu bekommen? Dann würde auch die beruflicher Karriere erst anfangen, wenn die Kinder schon einigermaßen allein zurecht kommen. Frauen leben doch sowieso länger als Männer.

Zudem werden wirklich von vielen Frauen einige Berufe von vornherein als langweilig/unfraulich abgestempelt und es wird so verhindert, dass sich überhaupt Interesse zu bestimmten Sachen ausbilden könnte. Inwieweit das biologisch oder gesellschaftlich bedingt ist weiß ich nicht. Nur weil einige Teorien dazu passende Erklärungen liefern heißt das ja noch lange nicht, dass sie die einzigen Erklärungen die es gibt liefern. Dazu kommt das hier schon erwähnte Trägheit/Versogungssicherheit. Entweder man hat einen Mann/Vater der zahlt oder man hat Vater Staat. Damit ist der gender pay gap zu nem gewissen Teil auch eine Luxuskrankheit. Frau kann es sich einfach leisten weniger gut bezahlte Jobs zu machen, die näher an ihren eigenen Interessen liegen.


MichaelB
12.8.2014 23:00
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@dirk
MV hat nach wie vor ein GPG von ca. 5%. Bereinigt bedeutet dies, dass Frauen mehr verdienen als Männer.

MV ist laut Wikipedia überwiegend konfessionslos, 17,3% wären evangelisch: http://de.wikipedia.org/wiki/Mecklenburg-Vorpommern#Religion

Allein daran kann man erkennen, dass mein Beitrag satirisch gemeint war.

Aber wie sollen wir diesen Trantüten erklären, dass ein niedriger GPG auch Armut bedeutet?

Was bringen Korrelationen und Zahlen wenn Hirnzellen fehlen?

Das Einzige was hilft: Sie durch den Kakau ziehen! Indem man genau so aberwitzige Konstruktionen generiert, wie deren idiotische Behauptung, dass der GPG die Diskriminierung der Frauen bedeutet!

Sie unterschlagen alle katholischen Länder? Dann wollen sie uns unterschlagen, dass am Ende des GPG der Papst auf uns wartet, oder so ähnlich. Argumente sind doch für die Katz bei Berufsgenderist.I.nnen.

Wer nichts ist und auch nichts kann, der studiert mal Genderwahn.


MichaelB
13.8.2014 7:28
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@dirk
Mir ist ein noch besseres Argument für die Geschichte mit “Unterschlagung der katholischen Ländern” eingefallen:

Die Damen behaupten doch immer, dass Katholizismus eine besonders stark ausgeprägte Form des Patriarchats wäre. Da nun gerade diese Länder für ein GPG im Sinne der Genderist.I.nnen sorgen, da muss doch der Schluss erlaubt sein:
– im Patriarchat werden die Frauen nicht unterdrückt, da der bereinigte GPG negativ ist
oder
– wir haben gar kein Patriarchat

In beiden Fällen: Die Genderist.I.nnen belügen uns.

@dustbunny
Statt dass wir uns gegenseitig über längst in unseren Kreisen bekannte Tatsachen zu belehren, wäre es nicht schöner, neue Ideen, neue Argumente oder Argumentationstechniken zu produzieren? Das wäre vermutlich auch effektiver, denn wir müssten nicht die Zeit mit unnötigen Auseinandersetzungen verplempern.


Dirk
13.8.2014 10:39
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@ MichaelB

Zu deinem ersten Post: Volle Zustimmung.

Zu deinem zweiten:

> wir haben gar kein Patriarchat

Das ist vollkommen richtig. Genderistas wissen gar nicht, was ein Patriachat ist. Die verwenden den Begriff (bewusst?) falsch, als Synonym für “Männerrechtlich”.
Patriachat aber bedeutet “Vaterrecht”, was im Prinzip bedeutet, dass der Vater (der Familie) immer Recht hat. Das Patriachat ist uns in Europa mit dem Ende Roms langsam verloren gegangen. Germanische Traditionen waren anders. Der römische Pater Familas hatte die volle Entscheidungsgewalt über alle (auch erwachsenen) Mitglieder der Familie. Er hatte das Recht zu richten (auch zum Tode) oder seine (freigeborenen und unfreigeborenen) Kinder in die Sklaverei zu verkaufen. Das haben wir nicht mehr und wollen das auch gar nicht wiederhaben.
Was wir noch haben, ist eine Patrilinearität, also die Abstammung von der Vaterseite her. Das kann man schön an skandinavischen Nachnamen wie “Jarlson” (Sohn des Jarls) und “Jarlsdottr” (Tocher des Jarls) sehen. Wobei die Patrilinearität inzwischen außerhalb von Adelshäusern auch keine signifikante Rolle mehr spielt, selbst das deutsche Staatsbürgerschaftsrecht wird langsam moderinsiert.

> Die Genderist.I.nnen belügen uns

Ja, sie orientieren sich an den Altmeistern der Verdrehungen, Lügen und Propaganda: Den Nazis. Die Ähnlichkeiten in Habitus, Vorgehensweise und ideologischer Verbohrtheit sind erschreckend. Ich halte Genderistas für die gefährlicher als rechte und linke Extremisten zusammen. Wobei sich die Antifa durchaus für Genderistas als SA einspannen lässt.

@ kokko

> dachte immer in den skandinavischen Ländern wären die Verdienstunterschiede zwischen leitendem Personal und anderen etwas flacher als in Dtl

Danke für den Link. Zu der Grafik mit den Unterschieden in der Einkommensverteilung muss man allerdings anmerken, dass Norwegen (Öl) und Island (Finanzprodukte) schlecht mit DE zu vergleichen sind. Die haben das Geld übrig, um Sozialismus spielen zu können. Schweden und Finnland verfügen auch über mehr Bodenschätze, sind also nur bedingt vergleichbar. Deren sozialistische Anwandelungen haben allerdings auch schon einige Dämpfer bekommen. Dänemark ist am ehesten vergleichbar und schwubs, sind die Werte wieder sehr nahe beieinander.
Die Einkommensunterschiede zwischen Management und Werktätigen sind ohnehin uninteressant, da stieren nur neiderfüllte Linke drauf. Wichtig ist, wie hoch die Löhne der Werktätigen in Relation zum Durchschnittsverdienst sind. Und da steht die deutsche Industrie sehr gut da. Wer einen Job bei Daimler, VW, Audi, BMW, Porsche, Siemens etc. ergattert hat, dem ist Wohlstand sein Leben lang recht sicher. Ob da jetzt die Spitzenmanager das eine oder andere Milliönchen mehr bekommen, ist völlig uninterssant. Wenn die genau so einen guten Job machen, wie die Werktätigen am Band, dann sind die jeden Cent wert, den sie erhalten. Denn dann garantieren sie ihren Kollegen in der Produktion, FuE, etc. einen sicheren Arbeitsplatz bei guter Bezahlung. Und den Aktionären Dividenden und steigende Kurse. Win-win für alle, auch für den Staat. Das können berufsarbeitslose Linke natürlich nicht begreifen, das liegt schließlich außerhalb ihres Erfahrungshorizontes.

> Aber ich kenne einige ältere Frauen, die zu Weltkreigszeiten und danach Krankenschwestern waren.

Und da liegt der Hase im Pfeffer. Die konnten es sich nicht aussuchen, wie lange sie arbeiten mussen. Dass Frauen auch eine 80 Studen Woche schaffen können, steht außer Frage. (Die Frage ist wie immer nur: Wie lange?) Wenn man aber Frauen die Wahl läßt, wie lange sie arbeiten wollen, dann tendieren sie (in der Masse) zu weniger Arbeitsstunden. Das ist heute der Punkt. Nach dem Krieg sah das anders aus.

> Die Frau ist auch Kraft ihres Geschlechtes automatisch schlechte Ärztin –

Behauptet niemand. Hier jedenfalls.

> oder weil sie am Tag nicht 14Studen schiebt und übermüdet ist sondern nur 10Stunden und dann heim zur Familie geht (und so vielleicht ausgeruhter ist?).

Krankenhausschicht 12 Stunden + 24 Stunden Bereitschaft. Macht 36 Stunden am Stück. Ein generelles Problem, ja, für Frauen und Männer. Wer das nicht will, sollte derzeit nicht als Arzt im Krankenhaus arbeiten. Gehört geändert, aber bitte keine Extrawürste für Mädchen. Änderungen für alle!

> Als Mitarbeiter 15Jahre durchstarten, dann kurz vorm burnout nochmal kurz auflodern und mitsammt dem in die eigene Person investierten knowhow unterzugehen ist ja auch [für die entsprechende Firma] besser als 30Jahre durchgehend und nur durchnittlich arbeitendes Personal zu haben.

Ja, ist für die Firma besser. Denn dann hat sie 30 Jahren 2, die was reißen und nicht nur einen. Für das gleiche Geld.

> Das Problem mMn ist, dass man hierzulande allen (und damit den Frauen auch) einbläut sie müssen nach der Schule studieren und nach dem Studium dann fix Karriere machen.

Genderistas halt. Die kommen aus der linken Ecke und wissen eben viel besser was gut für andere ist. Und wenn die anderen das nicht kapieren, müssen sie eben zu ihrem Glück gezwungen werden. So einfach ist das.

> Die meisten Frauen die Kinder haben wollen können das vergessen.

Äh, nein. Sie können ja Karriere machen und der Vater betreut die Kinder. Gibt es in diesem Lande auch. Wenn auch sehr, sehr selten. Liegt an den Frauen, nicht an den Männern. Mutterschutz selber bringt keinen Karriereknick.

> Den der Karriere gegenüber steht das Kinderkriegen, was nur in einem bestimmmten Zeitfenster möglich ist.

Die Zeitfenster überschneiden sich sehr genau. Beide liegen im Optimum zwischen Anfang 20 (Kinder während der Ausbildung sind suboptimal) und Mitte 40. Danach ist bei beiden Schluss.

> Man könnte natürlich den Zuverdienst einer frühen Karriere nutzen um Dritte anzuheuern, die einem die eigenen Kinder erziehen.

Ja, wird vor allem in akademischen Kreisen gemacht. Da allerdings als durchgehendes Modell.

>Dann würde auch die beruflicher Karriere erst anfangen, wenn die Kinder schon einigermaßen allein zurecht kommen.

Klappt nicht, weil das Zeitfenster für die Karriere sich dann zu schließen beginnt, wenn die Kinder selbsständig sind.

> Frauen leben doch sowieso länger als Männer.

Stimmt. Aber sie arbeiten nicht länger. Früher sogar kürzer (Frauen konnen schon mit 60 in Vollrente gehen, Männer erst mit 65).

> Damit ist der gender pay gap zu nem gewissen Teil auch eine Luxuskrankheit.

Zustimmung. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Zustimmende Grüße,

Euer Dirk


Knut
13.8.2014 18:55
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Auch mal ein bisschen Senf.

1. Das Gehalt von Erziehern ist nicht wirklich schlecht. Laut Internet etwa 10% weniger als ein KFZ-Mechaniker. Dafür drinnen und nicht in der Halle bei Hitze im Sommer und Kälte im Winter.
2. Beamtete Lehrer verdienen recht gut, wenn man die Sozialleistungen mit einrechnet. Angestellte Lehrer mit Saisonverträgen sind dafür richtig unter Druck.

Interessanterweise sind es Berufe, in denen Männer langsam aber sicher verdrängt werden. Erzieher sind ja schon deshalb verdächtig, weil sie sich mit kleinen Jungs und Mädels beschäftigen. Macht zwar jeder Vater auch, aber als Beruf geht das gar nicht. Deshalb ist Grundschullehrer auch gefährdet. Und das Lehrer der Mittel- und Oberstufe den Reizen der jungen Damen erliegen wird inzwischen vermehrt berichtet.

Da wird ein Frauenberufsfeld geschaffen, wo man sich dann wieder über fehlende Vergleichbarkeit beschweren kann. Den Gegenpart dazu gibt es im Maschinenbau, wo mit abenteuerlichen Begründungen keine Frauen eingestellt werden, weil man Angst hat, dass sie von der Belegschaft nicht ernst genommen werden.

Durch die ungleiche Berufsverteilung wird immer genug Material da sein um eine Gehaltslücke zu diagnostizieren.


anon
14.8.2014 3:18
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Falls das mit den Studiengängen so weitergeht wie beispielsweise an der HTW in Berlin (Informatik und Wirtschaft als Frauenstudiengang http://fiw.htw-berlin.de/) inklusive der “Symposien” wie das dort angepriesene “Gender | Vorgehen in IT-Projekten” wird es allerdings eine GPG geben.


Dirk
16.8.2014 22:38
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@ Claas

> Deine Arbeit muss einen Sinn für andere haben.

Nicht beim dutschen Staat. Wenn es da um Sinn gehen würde, könnten wir bestimmt 85% der Staatskosten einsparen.

Sinnvolle Grüße,

Euer Dirk


C
17.8.2014 21:49
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Bisschen offtopic, passt aber am ehesten hier rein:

Durch intensive, kompetente und investigative Recherche hat Manuela Schwesig erwiesenermaßen einen weiteren Indikator für Kinderarmut herausgefunden:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/manuela-schwesig-befristete-jobs-wirken-wie-die-anti-baby-pille-13102729.html


C
17.8.2014 21:50
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*Korrektur: Nicht Kinderarmut, sondern Kinderlosigkeit.


WikiMANNia
18.8.2014 1:38
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@Dirk:
>Er hatte das Recht zu richten (auch zum Tode) oder seine (freigeborenen und unfreigeborenen) Kinder in die Sklaverei zu verkaufen. Das haben wir nicht mehr und wollen das auch gar nicht wiederhaben.
1) Wer ist WIR? Und
2) Warum wollen WIR das nicht wiederhaben??
Ach ja *stirnpatsch*, Kinder werden heute ja von Frauen abgetrieben. Dummerchen, ich. Ist ja wirklich auch besser so, nicht wahr? Frauen sind ja die besseren Menschen.


Dirk
19.8.2014 14:52
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@ WikiMANNia

> 1) Wer ist WIR? Und
> 2) Warum wollen WIR das nicht wiederhaben??

“Wir” sind die Menschen, die das so sehen wie ich. Möchtest du gerne auf Leben, Freiheit und Tod von deinem Vater abhängig sein? Ich nicht. Und ich möchte auch nicht, dass meine Kinder das von mir sein müssen. Du kannst das natürlch anders sehen. Ist dein gutes Recht.

> Ach ja *stirnpatsch*, Kinder werden heute ja von Frauen abgetrieben. Dummerchen, ich. Ist ja wirklich auch besser so, nicht wahr?

Was hat das jetzt mit dem Patriachat zu tun (außer, dass Feministinnen das als Ausrede benutzen)? Und habe ich, ohne es zu wissen, irgendetwas von Abtreibungen geschrieben? Falls du das mit dem Richten anspielen willst, da musste erst einmal eine beschuldigung vorliegen. Das sind völlig andere Angelegenheiten, da sind wir uns bestimmt einig, oder?
Sorry WikiMANNia, du diskutierst weiblich! Du gehst sprunghaft auf nicht einmal naheliegende Bereiche über, um damit Vorwürfe zu konstruieren. Wenn du dann wenigstens halbwegs Konstruktives beitragen würdest bei denen Sprüngen, wäre das ja noch ok. Ich springe gedanklich auch, ja, aber dann kommt entweder etwas halbwegs konsruktives oder witziges, aber keine Vorwürfe. Zuviel Gender gelesen?

> Frauen sind ja die besseren Menschen.

Nein, ich. Natürlich nicht.

Männliche Grüße,

Euer Dirk


WikiMANNia
19.8.2014 21:18
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Wenn “er” es denn nötig befindet, von “sich” im Plural zu sprechen…

WikiMANNia diskutiert weiblich? Kauf mal ein Pfund Hirn Herr Pluralis Majestatis!


Dirk
20.8.2014 8:47
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@ WikiMANNia

> Wenn “er” es denn nötig befindet, von “sich” im Plural zu sprechen

Natürlich, wie jede wichtige Person. Mal abgesehen davon, dass ich in diesem Fall wohl sehr leicht eine Mehrheit der Bevölkerung hinter mich bringen kann. Insofern “wir”.

> WikiMANNia diskutiert weiblich? Kauf mal ein Pfund Hirn Herr Pluralis Majestatis!

Schön, dass Sie meine Theorie so eindrucksvoll bestätigen. Wenn Frauen nichts mehr einfällt, werden sie persönlich und beleidigend. Genauso wie Linke.

Bewiesene Grüße,

Euer Dirk


WikiMANNia
20.8.2014 15:00
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@Dirk
Habe ich Ihnen das DU angeboten? Nein!
“du diskutierst weiblich” war natürlich KEINE Beleidigung. 😉
“Zuviel Gender gelesen?” war natürlich auch KEINE Beleidigung. 😉
“Genauso wie Linke” war natürlich auch KEINE Beleidigung. 😉
Weiberlogik?!?? Realitätsverlust?!?? Borderline?!??

Hadmut, hat hier der Pöbel jetzt Narrenfreiheit?
Ist das der neue Blog-Troll, früher Hoffnarr genannt?


Dirk
20.8.2014 17:14
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@ WikiMANNia

> Habe ich Ihnen das DU angeboten? Nein!

Stimmt. Ich habe mich zu den Kommentargepflogenheiten hinreißen lassen.

> “du diskutierst weiblich” war natürlich KEINE Beleidigung. 😉

Eine Feststellung über den sprunghaften und vorwurfsvollen Stiel. Kenne ich persönlich nur von Frauen.

> “Zuviel Gender gelesen?” war natürlich auch KEINE Beleidigung. 😉

Es ist eine Frage. Wenn man viel bestimmte Artikel liest, kann es passiren, dass man dieses Schema übernimmt. Ist aber reversibel, eine Lesepause hilft da.

> “Genauso wie Linke” war natürlich auch KEINE Beleidigung. 😉

Eine Feststellung. Linke neigen zu Beleidigungen, wenn ihnen die Argumente ausgehen. Als Beispiel möge das Telepolis-Forum dienen.

> Weiberlogik?!??

Nein.

> Realitätsverlust?!??

Nein.

> Borderline?!??

Nein.

> Hadmut, hat hier der Pöbel jetzt Narrenfreiheit?
> Ist das der neue Blog-Troll, früher Hoffnarr genannt?

Die Aufgabe des Narren war es, Kritik am König zu üben, ihm den Spiegel vorzuhalten. Und der Narr durfte als einziger nicht dafür bestraft werden. Insofern hatte er eine wichtige Rolle im Hofstaat. Denken Sie mal darüber nach.

Hoffe geholfen und alle Fragen geklärt zu haben.

Helfende Grüße,

Euer Dirk


Hadmut
20.8.2014 19:13
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@Dirk, WikiMANNia: AUFHÖREN, ALLE BEIDE! Ihr habt wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank! Wenn Ihr Euch prügeln wollt, dann woanders, aber nicht bei mir.