Ansichten eines Informatikers

1980: Promotion zum Dr. phil. (gültig bis 2014)

Hadmut
29.7.2014 21:43

Hehehe. Aus einem aufgeflogenen Plagiat wird jetzt eine Promotion mit „Ablaufdatum” wie bei einem Führerschein, den man nicht verlängert hat.

Und sowas war Bundesbildungsministerin.

27 Kommentare (RSS-Feed)

derdiebuchstabenzählt
29.7.2014 22:02
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Die ist mal dreist. 🙂

Merken die denn wirklich nicht wie lächerlich die sich machen?


Pete
29.7.2014 22:17
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Manchen ist eben nichts zu peinlich…


Ernst
29.7.2014 22:24
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Inzwischen steht da jedenfalls:

“1980 Promotion zum Dr. phil. (aberkannt 2014)”

und – auch wenn’s euch nervt – DIE Formulierung finde ich ok. Und ehrlich.


Hadmut
29.7.2014 22:29
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@Ernst: Sorry, aber wer sich eine erschwindelt, ist nicht ehrlich, wenn er „Promotion” reinschreibt.


Borstie
29.7.2014 22:50
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Oh mein Gott ist diese Frau blöd? Äääh genial!
Innerhalb von 6 Jahren: Abitur, Studium der Theologie, Erziehungswissenschaften und Philosophie und das ganze mit (aberkannter) Promotion ??? Na klar, warum das Letztere aberkannt wurde: alle anderen sind zu doof, ihre Genialität überhaupt zu erfassen!
Ich mache mich jetzt mal über meinen CV her. Da ist bestimmt noch was rauszuholen. Habe ich nicht mal irgendwann Nachhilfe gegeben? Ganz klar Lehrtätigkeit an einer renommierten privaten Hochschule …

Grüßle,
Borstie


Ursula
29.7.2014 22:55
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In so einem Fall kann man es wohl nicht mehr richtig machen. Schreibt Schavan die Promotion rein, und zwar mit “aberkannt”, wird es kritisiert, weil die Promotion eigentlich nie existierte und sie sich nur den Anschein erschwindelt habe. Schriebe sie nichts in den Lebenslauf, würde ihr womöglich vorgeworfen, dass sie den ganzen Vorfall möglichst schnell vergessen machen wolle.

Wenn ich die beiden Möglichkeiten vergleiche, finde ich die obige Formulierung die deutlich ehrlichere. Das “aberkannt” verweist ja gerade auf den Schwindel, in Schavans Fall weiß nun wirklich jeder, was das zu bedeuten hat.


Ron
29.7.2014 22:58
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Wie schlecht kann man eigentlich als Verlierer sein?


Bärle
29.7.2014 23:26
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Ihr wurde der Doktortitel ex tunc und nicht ex nunc entzogen. Reimt sich zwar, ist aber dennoch ein gewaltiger Unterschied. Aber was soll man von so einer akademisch Abgestürzten auch erwarten? Dass sie das weiß, gewiss nicht.


Caless
30.7.2014 0:00
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> Das “aberkannt” verweist ja gerade auf den Schwindel, in Schavans Fall weiß nun wirklich jeder, was das zu bedeuten hat.

Es ist zwar Wortklauberei, aber vorhin stand da noch “Gültig bis”. Wurde offensichtlich geändert.


Hadmut
30.7.2014 0:03
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Siehe dazu auch SPIEGEL


Borstie
30.7.2014 1:16
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@Cadess: aber eben weiß das leider kaum einer!
Weißt Du was ein Dr.-Ing. se. ist? Ein MBA gk. MIT. ?
Und was heißt “aberkannt” auf Latein? Klingt bestimmt schön blumig.

Und nichts davon ist rechtlich geschützt!

Guts Nächtle,
Borstie


Borstie
30.7.2014 1:18
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Aso, ich habe wohl Dr. Phil aZ. vergessen.


dustbunny
30.7.2014 7:04
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Sie befindet sich also jetzt in ihrer “postdoctoralen” Phase? 😉


Wolle
30.7.2014 9:02
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Sie hat zwar jetzt keinen Beruf mehr(Diplom übersprungen; gleich den Dr. el Plagiator). Sie hat aber doch einen Dr. h.c. von der Uni Lübeck.


Jens
30.7.2014 9:04
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“Doktor auf Widerruf”. Gibt es bei Beamten ja auch.


Johann
30.7.2014 10:28
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“in Schavans Fall weiß nun wirklich jeder, was das zu bedeuten hat.”

schon hier in Österreich war der Fall nahezu unbeachtet (im Gegensatz zu Guttenberg) und an ihrer neuen Wirkungsstätte wird das erst recht keiner wissen. Sie hätte den Titel sang und klanglos hätte wegfallen lassen, es gibt in Italien echt wichtigere Nachrichten.


Dirk
30.7.2014 10:40
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Dafür ist die Frau jetzt Dr. hc. (http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/annette-schavan-ehrendoktor-an-der-universitaet-luebeck-a-964024.html#ref=veeseoartikel).

Bestimmt war sie heimlich beim Papst gewesen, hat gebeichtet und ihr wurde ihre Sünde vergeben. Dann hat der Herr einsehen mit der armen Sünderin gehabt und ihr einen neuen Doktortitel zukommen lassen. Halleluja! Preiset den Herrn!

Oder doch nur die weltliche Korruption?

Preisende Grüße,

Euer Dirk


Jörg J.
30.7.2014 13:45
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@Ursula: Doch, mann kann es auch in so einem Fall richtig machen. So wie es jetzt drin steht (mit “aberkannt 2014”) liest sich das so, als ob Frau Schavan von 1980 bis 2014 einen Doktortitel korrekt getragen hätte. Hat sie aber nicht.

Korrekt wäre zu schreiben dass sie ohne Abschluss studiert hat – liesst sich als Botschafterin halt nicht so gut, aber was solls.

Da bei den meisten unserer Politiker eh keine Schamgrenzen mehr zu erkennen sind wird das auch niemanden stören.


Cpt.Chilli
30.7.2014 14:41
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Die Entzug der Promotion stellt Schavan so, als habe sie nie promoviert. Sie hat nicht mal mehr einen Hochschulabschluss, denn sie hat keine berufsqualifizierende Prüfung (Staatsexamen, Diplom) abgelegt, sondern seinerzeit via “Promotion” den Studienabschluss und damit die Berufsqualifikation erworben. Insofern darf sie den jetzigen Posten nicht bekleiden, denn zwingende Voraussetzung für die Aufnahme in den diplomatischen Dienst der Berufsdiplomaten ist ein gültiger Hochschulabschluss. Rechtlich gilt sie als Berufsdiplomatin, was den Profis bei der Ernennung gewaltig auf den Sack ging. (Frauenbevorzugung pur: Der Posten im Vatikan ist sehr begehrt und intern Diplomaten vorbehalten, die sich in ihrer Karriere durch hohe Leistung und Reputation hervor getan haben. Nicht aber Günstlingen durch Quereinstieg.)

Darin dürfte auch der Grund des Rumgeeieres zu suchen sein. “Gültig bis 2014” deckt vermutlich das rechtlich relevante Einstellungsdatum ab, so dass der Hochschulabschluss verwaltungsrechtlich als gegeben hingeschwurbelt werden kann. Schavan ist eine berufslose Ungelernte, die allenfalls auf einen nepotistisch herbeimanipulierten “Ehrendoktor” verweisen kann. Den kann sich auch der Malermeister von nebenan kaufen. Der bezahlt wenigstens mit eigenem Geld, nicht mit dem des Steuerzahlers.


der eine Andreas
30.7.2014 14:52
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Als Vatikan-Botschafterin könnte sie doch mit dieser Kirche einen Handel abschließen:
http://www.doktortitel-kaufen.net/oscu.html

“Professor & Doktor
Name für die Urkunde
Schavan
Bitte Fachgebiet wählen
… of Ministerial Education” statt 99,90€ für lau.


CountZero
30.7.2014 16:03
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Da bei den meisten unserer Politiker eh keine Schamgrenzen mehr zu erkennen sind

Dem schließe ich mich zwar an, bin aber doch immer wieder überrascht, wie es denen gelingt, in meiner Verachtung noch weiter zu steigen. Gerade bei meiner ‘Lieblingspolitikerin’ AS hatte ich immer gedacht, dass da das Maximum bereits erreicht sei…. erstaunlich.

Dem Thema des Blogs entsprechend:
AS: Qualifikationen: katholisch, weiblich, flexibles Verhältnis zu Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Da paßt der Posten ja wie der A…. auf den Eimer.


Striesen
30.7.2014 16:10
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Der Polit-Zirkus geht weiter:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article130703969/Lammert-solidarisiert-sich-mit-Annette-Schavan.html

“Wegen des Umgangs der Universität Düsseldorf mit dem Fall Annette Schavan hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) eine Festrede zum 50. Jubiläum der Hochschule abgesagt.”

“Ihn irritiere, ‘dass jegliche kritische Stimmen auch und gerade von hoch angesehenen Wissenschaftlern und aus den akademischen Spitzenverbänden ausnahmslos für eine unerwünschte Einmischung und unzulässige versuchte Einflussnahme erklärt werden’.”


Beeblebrox
30.7.2014 17:26
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Was die Leute sich in ihre Lebensläufe hineinphantasieren ist doch völlig unerheblich. Aufpolierte Selbstdarstellungen gibt es schließlich wie Sand am Meer.

Für mich zählt, was die Leute im Amt können und leisten – und da sah es bei Frau Schavan – abgesehen von ihrem offenbar sehr guten Networking – doch eher mau aus. Reine Laberfächer wie Erziehungswissenschaften, katholische Religion und Philosophie sind aus meiner Sicht keine ernstzunehmende Wissenschaftsdisziplinen und offenbar erst recht keine geeignete Grundlage für erfolgreiche Bildungspolitik.
Wesentlich interessanter fand ich da schon ihr agieren, als sie sich noch mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel an Amt und Titel klammerte. Letztendlich aber haben all ihre Beziehungen, ihre Machtposition und all ihre taktischen Winkelzüge und Strippenziehereien nichts genutzt.

Doktortitel und Amt sind futsch. Ihre politische und berufliche Laufbahn wird sie nun mit einem recht gut dotierten aber wenig relevanten Job als Vatikan-Botschafterin beenden –
so what.

Da Frau Schavan in ihrer neuen Funktion kaum noch Schaden in der deutschen Bildungs- und Hochschullandschaft anrichten kann ist aus meiner Sich das Thema auch eigentlich durch.


Andreas
30.7.2014 18:03
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hans im Glück
30.7.2014 21:40
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Die Frau ist schon sehr geil. Sie wird sicher wissen, das logisch eine Aberkennung bedeutet, daß man niemals das Anrecht hatte, sondern sich dieses nur erschwindelte, weswegen es niemals bestand gehabt haben werden wird (Futur II). Im Grunde macht die sich damit selbst zur “Wunderheilerin”. Gedeckt von der Politik. Nicht beanstandet von der Wissenschaft. Womit wir alle nochmal wissen, daß unsere Wissenschaft nicht mehr unabhängig ist, d.h. überhaupt nichts mehr wert.

Das Schlimmste für mich, als jemand, der an Wissenschaft geglaubt hat, ist, daß fast die gesamte akademische Landschaft zu dieser Sache so schweigt, als wäre sie normal. Daraus schließe ich, in diesen Kreisen ist das normal, diese Verquickung von Politik und Wissenschaft. Daraus schließe ich, daß die Wisschenschaft nicht mehr unabhängig ist, woraus ich schließe, daß sie selbst tot ist.
Wir sollten gegen die Ermordung des wissenschaftlichen Denkens rebellieren und nicht gegen eine halbseidene Gefälligkeitspute, die zufällig das Glück hatte, mit Madame Alternativlos und Ohnefriede Springer befreundet zu sein. Wir, als wissenschaftlich orientierte Menschen, sollten daraus vielmehr sehen, wie unglaublich leicht zerstörbar diese ganze Idee gewesen ist und, daß sie zerstört worden ist. Restauration ist nicht mehr, Wiederaufbau ist angesagt. Schavan liegt in der Sache nur am Wegesrand rum und macht nur das, was sie in ihrem Leben sonst auch bisher gemacht hat: sich aufhalten und rumlungern. Der sollte man keine Aufmerksamkeit mehr schenken, über schlechte Dinge soll man nur reden, wenn es gar nicht mehr anders geht. “Schavan zeigte uns damals, wie Tief der Verfall schon fortgeschritten war” und mehr sollte man über diese Frau nicht mehr sagen.


Dirk
1.8.2014 11:33
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@ hans im Glück

> Die Frau ist schon sehr geil.

Du bist sicher schon über 90, du glücklicher. 😉

Sorry, ich konnt’ nicht widerstehen.

Unwiderstehliche Grüße,

Euer Dirk