Ansichten eines Informatikers

“Forschen und kritisches Hinterfragen”

Hadmut
14.2.2014 9:11

Ich kann das Geschwafel nicht mehr hören.

In diesem geistes„wissenschaftlichen” Umfeld und vor allem in diesen Gender-Studies, den Literaturwissenschaften, einigen Philosophie-Bereichen hört man einige Redewendungen immer wieder: „Wir forschen” und „Kritisches Hinterfragen”.

Wär ja schön.

Nur: Beides tun sie nicht. Ich habe gerade in den Gender Studies noch keinen Zipfel Forschung entdeckt. Und obwohl sie immer und ständig für sich in Anspruch nehmen, die bestehenden Fächer „kritisch zu hinterfragen” noch keine einzige Frage gefunden. Es geht immer nur darum sie zu verbieten, niederzubrüllen, ignorieren und zu fordern, dass man sich mit ihnen gar nicht erst zu befassen bräuchte, also nichts lernen, wissen und können müsse.

Woher kommt es, dass die ausgerechnet auf diese Redewendungen wie „forschen” und „hinterfragen kritisch” so versessen sind, obwohl sie gerade das ja gar nicht machen?

46 Kommentare (RSS-Feed)

ein anderer Stefan
14.2.2014 9:45
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Weil das prima dafür geeignet ist, ihren Mist als wissenschaftlich zu bemänteln, wenn man nicht genau hinschaut. Ich behaupte einfach, ich arbeite wissenschaftlich, dann fragen 90% schon nicht mehr genauer nach – “ist ja Wissenschaft, muss ja seriös sein”. Pseudowissenschaftliches Bullshit-Bingo.
Und die restlichen 10% werden diskreditiert, ausgeschlossen, weggemobbt, diffamiert oder wenns gar nicht anders geht niedergebrüllt.


n
14.2.2014 10:02
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Du hast einfach eine falsche, männlich dominierte, Vorstellung von “forschen”. Die solltest mal kritisch hinterfragen. Wobei Du natürlich nicht die falschen, unkritischen, Bedeutungen von “kritisch” und “hinterfragen” verwenden darfst.

Sprache unbrauchbar machen ist toll. 🙁


Robert W.
14.2.2014 10:06
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Deine letzte Frage ist aber nicht ernst gemeint, oder?

Natürlich hat jede religiöse Sekte ihre Lieblingsworte, deren Bedeutung mit der in den Naturwissenschaften vewrwendeten nichts zu tun hat.


Michael
14.2.2014 10:08
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Nö, Gender Studies kann man wirklich nicht als Forschung bezeichnen. Da geht es um das durchdrücken von Meinungen. Richtige Forschung stellt eine Hypothese auf, überprüft diese ergebnisoffen und schaut dann, ob die Hypothese stimmt, oder ob sie verworfen und eine neue gebildet wird. Letzerer Fall ist normal und nichts schlimmes. Nichts von dem ist hier zu sehen. Gender Studies sind da so wie “Religionswissenschaften”, es geht ums Glauben, nicht ums Wissen.


Horsti
14.2.2014 10:10
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Weil es sich einfach nur um Idioten handelt.
Wenn sie z.B. “kritisches Hinterfragen” wirklich ernst nehmen würden, dann müßten sie zwangsläufig auch einmal Sinn und Zweck der Gender Studies kritisch hinterfragen. Merkwürdigerweise hört´s da aber gleich auf.


michael
14.2.2014 10:19
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Na wie, wenn nicht durch emsiges Forschen, findet man denn heraus, daß die Informatik sexistisch ist, weil die internen Tabellenköpfe mit generischem Maskulinum beschriftet sind? Oder, daß die Informatik schon historisch sexistisch war, da Jpeg-Kompression an Lena geübt wurde?

Um Deine Frage zu beantworten: beide Begriffe, sowohl “forschen” als auch “kritisch hinterfragen” sind universell positiv besetzt. Natürlich will man die für sich beanspruchen…


RedHead
14.2.2014 10:24
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Ich vermute mal, das die ständige Wiederholung dieser Phrasen der Glaubensbestärkung dienen soll. Ähnlich wie bei Christen, die sich jede Woche treffen, um sich immer wieder die gleichen Märchen zu erzählen. Nebenbei hat es einen propagandistischen Effekt. Ebenso der Hang, den eigenen Unsinn mit dem Label “Herrschaftskritik” zu versehen – das klingt für linke Leute (damit meine ich vor allem antiautoritäre Linke, keine Stalinisten oder ähnliches) zunächst sehr gut und unterstützenswert. Erst wenn man sich wirklich mal mit dem Thema auseinandersetzt und mit den Leuten diskutiert wird schnell klar, dass “Herrschaftskritik” genauso eine Luftnummer ist. Man kommt ja doch sehr schnell zu dem Punkt an dem man z.B. zum Sexisten erklärt wird, nur weil man selbst heterosexuell und männlich ist oder wo man zum Rassisten erklärt wird, weil man weißer Europäer ist. Da aber auch in linken Kreisen sehr viele dumme Leute unterwegs sind (ich würde schätzen, relativ gesehen genau so viele wie überall woanders auch) und vermutlich die Mehrheit in der Szene eher eine soziale Wohlfühlgemeinschaft bzw. einen Freundeskreis (oder auch einfach eine Fickgelegenheit) sucht anstatt Mitstreiter mit denen man sich auf hohem theoretischen Niveau über Politik und Gesellschaft auseinandersetzen kann, funktioniert der Trick “Herrschaftskritik” einfach zu behaupten sehr gut. Als Bonus darf sich dieser so rekrutierte Bodensatz an Möchtegernlinken auch noch besonders intellektuell fühlen, wenn sie den vorgebeteten Quark nachplappert, weil das ist ja “Forschung”. Die Behauptung zu forschen ist natürlich auch wichtig, um die Position dieses Unfugs an den Universitäten zu legitimieren, sich Gelder und Posten zu sichern, aber das ist dir doch selber klar, Hadmut.
“Kritisch Hinterfragen” zielt eher auf die gesellschaftliche Akzeptanz ab und ist eine relativ geschickte Phrase. Kritisch hinterfragen kann man alles, was jemand anderes sagt und Hinterfragen erfordert auch nicht, dass man selbst Fakten liefert. Ich würde zwar beim kritischen Hinterfragen fordern, dass man dann auch an der Antwort interessiert ist, was in den Kreisen ja eher nicht der Fall ist und dass es sich rein Formal auch um Fragen handelt (niederbrüllen und Fragen stellen ist nicht das gleiche), aber das legen diese Leute einfach anders aus, man vergleiche einfach mal das HU-RefRat-Statement zu den Genderkrawallen bei den Erziehungswissenschaften mit den Statements der Studenten.


Thomas
14.2.2014 10:34
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Meine Theorie: Weil es ihnen in den Augen von unbedarften Beobachtern Glaubwürdigkeit verleiht. “Forschen” und “kritisch hinterfragen” klingt halt erstmal gut, typisches Blendertum.

Das ganze bricht halt schnell zusammen, wenn man sie dann mal fragt, was sie durch ihre Forschung und ihre kritischen Fragen denn mittlerweile herausgefunden haben. Siehe dazu aktuell auch fefe ( http://blog.fefe.de/?ts=ac03c981 )


Missingno.
14.2.2014 10:50
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Melursus
14.2.2014 10:59
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Sehen Sie doch heute auf Fefes Blog
Ein Hinweis auf Frau Professor Dt Scheich und Gen der in der Physikgeschichte.

Und Herzlichen Dank für die gute Arbeit mit Ihrem Blog


Action Jackson
14.2.2014 11:34
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@.Missingno: Ich bin immer wieder überrascht was Menschen so alles von sich in Facebook preisgeben möchten. Man sollte eigentlich denken das man sowenig wie möglich dort öffentlich machen möchte. Aber nun “Mann mit Muschi”, “Mann ohne Muschi”. Wahnsinn. Irgendwann kann man vielleicht noch die Größe und den Umfang mit eintragen. Ich frage mich nur, warum die Hautfarbe immer noch fehlt? Ich möchte unbedingt als weisser Mann (laut Danisch das personifizierte Böse dieser Welt) wahrgenommen werden. Nicht auszudenken, wenn man mich irgendwann mit einem schwarzen Mann verwechseln würde.


Manfred Pimmelmann
14.2.2014 11:50
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Kritisches Hinterfragen lernt man am besten, wenn man die frühen Dialoge Platon liest.

Die Art und Weise, wie Sokrates fest geglaubte Wahrheiten zerlegt hat, ist auch heute noch sehr lehrreich – aber unangenehm für den Befragten.

Das mit dem Schierlingsbecher war sicher kein Zufall. Wer kann schon jemanden leiden, der einem die fest geglaubten Märchen kaputt macht…


prx
14.2.2014 13:03
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@Manfred: Platon lesen, einen Befürworter der Sklaverei???


Hadmut
14.2.2014 13:13
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> Platon lesen, einen Befürworter der Sklaverei???

Typisches Beispiel für den Schwachsinn, die Welt in Gut und Böse einteilen zu wollen, statt zu denken.

Woher willst Du wissen, dass alles andere von Platon nicht lesenswert war?

Und woher willst Du überhaupt wissen, dass er Sklaverei befürwortet hat, wenn Du ihn nicht gelesen hast? Vielleicht versteht er darunter ja etwas anderes als Du, oder hat gute Gründe?

Und läuft das nicht darauf hinaus, nur noch das zu lesen, was sowieso schon mit den eigenen Positionen übereinstimmt, also im eigenen Saft zu schmoren?


Jörg J.
14.2.2014 13:34
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@prx: Hat er? Das ist mir neu. Gibts da eine seriöse Quelle zu?

Mal abgesehen davon selbst wenn: Man sollte Dinge wie die Haltung zu Sklaverei etc. immer auch im Kontext der Zeit sehen. Damals war es für Angehörige einer bestimmten Schicht schlicht normal dass sie Sklaven hatten.


ein anderer Stefan
14.2.2014 13:53
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Ich glaube, prx hat die Ironietags vergessen – oder es ist ein Troll.


Robert W.
14.2.2014 14:04
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Und noch: warum muss es a priori schlecht sein, ein Befürworter der Sklaverei zu sein? 😉

Um mal den “Advocatus diaboli” zu machen: das Sklaventum macht die meisten Menschen glücklicher, da sie damit jeglicher Verantwortung frei sind (und wie man in der realen Welt sieht, wollen fast alle jegliche Verantwortung los sein). ;-P

“Forschen” heisst nun mal auch “unvoreingenommen Forschen” und missliebige Ergebnisse auch anzuerkennen …


Hadmut
14.2.2014 14:16
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> Und noch: warum muss es a priori schlecht sein, ein Befürworter der Sklaverei zu sein?

Die Kategorisierung in gut und schlecht oder politisch korrekt und unkorrekt hat in Wissenschaftlichem Denken erst einmal gar nichts verloren. Die Denkweise “X ist komplett unbeachtlich weil X die politisch inkorrekte Ansicht Y vertritt” ist unvertretbar. Ein Argument ist ein Argument, selbst wenn’s vom Teufel persönlich käme.


RedHead
14.2.2014 14:32
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Ein Sklavenhalter war in der Verantwortung, seinen Sklaven die Reproduktion ihrer Arbeitskraft zu finanzieren, wenn er diese erhalten wollte (das war zwar nicht immer, aber doch meistens der Fall). Heute haben wir einige Arbeiter, die beim Jobcenter um Aufstockung ihres Gehaltes betteln müssen und stehen damit wirtschaftlich schlechter da, als einige Sklaven damals. Das ist natürlich nur ein Aspekt von vielen, insgesamt würde ich natürlich auch nicht sagen, dass Sklavenhaltergesellschaften besser waren. Aber es lohnt sich vielleicht, das ganze mal genauer zu betrachten und die jeweiligen Unterschichten zu verschiedenen Epochen zu vergleichen.


ein anderer Stefan
14.2.2014 14:54
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Ach, was mir noch so einfiel: Die Genderisten zeigen natürlich auch gleich den Erstsemestern, wo der Hammer hängt, damit die gar nicht erst auf die Idee kommen, eine eigene, womöglich abweichende, Meinung zu vertreten oder überhaupt erst zu entwickeln. Wenn ich gleich von vornherein die Meinungsführerschaft an mich reißen kann und diese aggressiv verteidige, kommen andere, nicht so agressive junge Menschen erst gar nicht auf kritische Gedanken – oder sie gehen wo anders hin. Und dann haben die Genderisten ihr Biotop erfolgreich verteidigt.


prx
14.2.2014 15:32
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Ja, ich hatte die Ironie-Tags vorsorglich weggelassen. 😉

Zu Plato und der Sklaverei: “As in Plato’s ideal city, slavery has its political and economic function in Utopia and slaves are kept chained and in “perpetual labor.” aus
http://www.academia.edu/744585/Citizens_Agriculture_and_Property_in_Platos_Republic_and_Mores_Utopia


prx
14.2.2014 15:34
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PS: In Berlin haben sie ja wohl Kant niedergebrüllt. Weshalb sollte es dann Plato besser ergehen? Nach der Rolle der Frauen in Griechenland frage ich lieber nicht erst.


Günter Buchholz
14.2.2014 15:34
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In den Religionswissenschaften es nicht um Glauben, sondern um Wissen, nämlich über Wissen über Religionen. Die Religionen werden gewisssermaßen wissenschaftlich und von außen betrachtet und analysiert, so wie andere Erkennntisgegenstände auch.
Aber in Theologien geht es um Glauben – nämlich als Voraussetzung des Denkens. Solche verpflichtend und vorab zu akzeptierende Denkvoraus-setzungen sind immer unwissenschaftlich.
Es besteht der begründete Verdacht, dass die Gender Studies durch solche Denkvoraussetzungen konstituiert werden. Andernfalls könnten nämlich die selbstverständlich zulässigen und möglicherweise wichtigen Forschungsfragen ohne weiteres neutral, einzelwissenschaftlich und nach den üblichen wissenschaftlichen Standards und Wissenschafts-methoden bearbeitet und beantwortet werden.


Günter Buchholz
14.2.2014 15:40
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In den Religionswissenschaften geht es nicht um Glauben, sondern um Wissen, nämlich über Wissen über Religionen. Die Religionen werden wissenschaftlich und von außen betrachtet und analysiert, so wie andere Erkenntnisgegenstände auch.
Aber in Theologien geht es um Glauben – nämlich als Voraussetzung des Denkens. Solche verpflichtend und vorab zu akzeptierende Denkvoraus-setzungen sind immer unwissenschaftlich.
Es besteht der begründete Verdacht, dass die Gender Studies durch solche Denkvoraussetzungen konstituiert werden. Andernfalls könnten nämlich die selbstverständlich zulässigen und möglicherweise wichtigen Forschungsfragen ohne weiteres neutral, einzelwissenschaftlich und nach den üblichen wissenschaftlichen Standards und Wissenschafts-methoden bearbeitet und beantwortet werden.


prx
14.2.2014 15:49
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PPS: Ich gebe zu, dass es bei diesem Thema schwierig ist, Ironie und ernst gemeinten Schwachsinn auseinander zu halten.


prx
14.2.2014 15:53
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@Günter: Das ist eine Welterklärungs- und Beglückungs-Ideologie wie viele davor und ziemlich sicher auch viele danach. Manche Ideologien sind bald rückstandsarm entsorgt worden, andere kosteten Millionen Leben. Schaun mer mal.


Bertram
14.2.2014 16:44
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@ Helmut

Ihr Beitrag ist hochinteressant. Weil er auf das so naheliegende Hinweißt das aber im öffentlichen Diskurs völlig übergangen wird: Die Ergebnisse.

In der Tag sind hier 0 fachliche wie wissenschaftliche Ergebnisse bzw. Erkennisse angehäuft worden. Null. Unglaublich! Es ist in der Tat nur Propganda. Im Grunde eine Organisation die sich im akademischen Bereich breit gemacht hat. Könnte auch irgendein Propgandadienst xy sein im Auftrag von xy… spiel gar keine Rolle. Er hat einen guten Platz, am Lebensnerv der Gesellschaft infiltriert.

@ Relligion = Wissenschaft über Relligion

Ich will mal behaupten, wenn das Archiv des Vatikans geöffnet werden müsste, würde die Welt kopf stehen. So ziemlich das würde wohl rauskommen, das Gott ein Raumfahrer war und wir ein altruistisches oder nicht altruistisches Projekt von ihm oder seinen Kindern die noch zur Grundschule gingen… wer will das aber schon hören? Die Kirche hat es doch schon gehört. Aber wollen es ihre Gläubigen, die doch ach so gerne wohlfeine Märchen erzählt bekommen und an wohlklingende Lügen glauben?

Es sind nur eine Handvoll (im Vergleich) Verrückter und Gestörter die die Wahrheit wissen wollen. Alle anderen nicht. Deren Behauptungen vom Gegenteil sind alles samt Heucheleien.


Clemens
14.2.2014 19:14
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“Kritisches Hinterfragen” bedeutet für solche Leute lediglich ein Attribut des Überlegenen, welches sie sich (großzügigerweise) selbst zusprechen.

Dahinter steht zunächst mal ein sehr vereinfachtes Weltbild: ob nun die bösen Kapitalisten bei den Linken, die bösen Umweltverschmutzer bei den Grünen oder eben die bösen Männer bei den Feministinnen. Auf diese Gruppen kann beliebig eingedroschen werden und stellt mal jemand das Weltbild in Frage, kommt zurück, was für ein unkritischer Geist man doch sei.

Kleine aktuelle Geschichte: An der Uni Frankfurt werden seit der Fertigstellung eines neuen Gebäudes ständig die dortigen Toiletten beschmiert. Da die Uni das das Gebäude auch zu repräsentativen Zwecken vermietet, werden immer wieder Putzfirmen mit der Reinigung beauftragt, was dem Vernehmen nach ungefähr einen Tausender pro Monat kostet. Die Unileitung richtete sich folglich an die Studenten, diese ständige Sachbeschädigung zu unterlassen (das Geld, was für die Reinigung draufgeht, fehlt dann natürlich an anderer Stelle). Aber nicht mit der ultra-linken, ultra-feministischen Asta: Sie stellte dieses Anliegen der Unileitung so ungefähr auf eine Stufe mit den Naziverbrechen und verkündete, das Beschmieren von Toiletten sei Ausdruck des “kritischen Hinterfragens” der Studenten. Sic!

Das alles klingt für jeden vernunftbegabten Menschen wie Realsatire – so fühlt man sich ja auch häufig, wenn man Aufsätze von Genderleuten liest. Man möchte lachen, wenns nicht so ernst wäre und solcher Unsinn haufenweise mit Steuergeldern finanziert wird.


Heinz
14.2.2014 19:59
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@Hadmut
> In diesem geistes„wissenschaftlichen” Umfeld […] hört man […] immer wieder: „Wir forschen” […]
Wär ja schön.

Das hat inzwischen selbst Fefe bemerkt
http://blog.fefe.de/?ts=ac03c981
Hat er sich bei dir eigentlich derweil für
http://blog.fefe.de/?ts=b11dc229
entschuldigt?


Hadmut
14.2.2014 23:10
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> Das hat inzwischen selbst Fefe bemerkt http://blog.fefe.de/?ts=ac03c981

Besser spät als nie. Manche haben halt ne sehr lange Lunte.

> Hat er sich bei dir eigentlich derweil für http://blog.fefe.de/?ts=b11dc229 entschuldigt?

Nein. Im Gegenteil. Ich hab von ihm mal eine gruselige Mail bekommen, in der er von mir eine Entschuldigung forderte, weil ich mal was über eine FEtte FEministin geschrieben hatte. Das schien er irgendwie auf sich bezogen zu haben. Ich kann aber nicht sagen, ob er sich eher von ersterem oder von zweiterem getroffen fühlte. Zumindest das Feministische scheint sich ja gerade deutlich zu legen.


Peter
14.2.2014 21:10
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“Kritisch hinterfragen” darf als Code verstanden werden für “progressiv” und “nonkonformistisch” und sagt wenig bis nichts über die Genderisten aus, aber sehr viel über ihr Selbstverständnis. Sie wähnen sich als die geistige Avantgarde, die wissenschaftliche Gewissheiten als Konstrukte und Mythen entlarvt. Der radikalkonstruktivistische Trullala halt.


Ron
14.2.2014 21:44
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Ich weiß, leider am Thema vorbei, aber bei Sklaverei muss ich immer an Terry Pratchetts “Small Gods” denken und was passierte als man den Sklaven die volle Freiheit gab und ihnen damit die Sicherheit nahm. Auch in Bezug zu Glaube und Religion ein erheiterndes Buch.


maSu
14.2.2014 23:01
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Mathematik
Physik
Chemie
Biologie

vs

Erziehungswissenschaften
Sozialwissenschaften
Politikwissenschaften

Was fällt auf? Die einen Fächer sind einfach Wissenschaft und man braucht es nicht zu betonen. Die anderen Fächer sind idR Quatsch mit Soße für Menschen, die nie konkrete und belastbare Ergebnisse erzeugen und stattdessen in ihrer eigenen kleinen heilen Welt leben.

Der intelligente Mensch braucht kein Schild auf dem steht er wäre intelligent 😉


Hadmut
14.2.2014 23:13
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> Was fällt auf?

Hoho. Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Danke für den Hinweis! 😀

Literaturwissenschaft
Rechtswissenschaft


Oliver K
14.2.2014 23:43
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@maSu:

“Erziehungswissenschaften
Sozialwissenschaften
Politikwissenschaften

Was fällt auf? Die einen Fächer sind einfach Wissenschaft und man braucht es nicht zu betonen. Die anderen Fächer sind idR Quatsch mit Soße für Menschen, die nie konkrete und belastbare Ergebnisse erzeugen und stattdessen in ihrer eigenen kleinen heilen Welt leben.”

Zum einen braeuchten wir diese Wissenschaften. Z.B. habe ich Doktoranden. Aber ich kann mich nicht auf irgendeine Form von Wissen stuetzen, das mir dabei helfen wuerde. Bloss Erfahrung, die sich im Laufe des Lebens ansammelt. Und dies geht jedem Wissenschaftler an Unis so. Was waere da eine (wirkliche) “Erziehungswissenschaft” nuetzlich!

Die Anzahl derer, die forschen in den oben genannten Zweigen ist aber sehr klein, und die, die wir dort haben, verschwenden meistens ihre Zeit mit Sexual- oder Minoritaeten-Wahnsinn. Dabei gaebe es so viel Interessantes und Nuetzliches in diesen Bereichen.

Zum anderen ist es vielleicht einfach eine Form von Glueck, dass z.B. die Mathematik noch einigermassen wissenschaftlich daherkommt. Die Mathematiker sind wohl genau die gleichen Pantoffelhelden wie sagen wir die Erziehungswissenschaftler, aber die Thematik ist so wissenschafts-immanent, dass auch der groesste Trottel nicht viel falsch machen kann — wird halt was rechnen. Aber ein Sozialwissenschaftler steht einem grausigen Ungeheuer gegenueber, wo schon der Wahrheitsbegriff umgemein diffizil und bis heute unverstanden ist, tja, da geht man viel leichter fehl.

Vielleicht ist ein Hauptproblem, dass solche sehr schwierigen Wissenschaften wie Politikwissenschaften von viel zu vielen studiert werden. Ganz normal, dass die da durchdrehen.

Man sollte all diese “Geistes-Wissenschaften” als gefaehrlich erachten, und nur wirklich begabte dranlassen. Wir brauchen sie, und genau darum sollte ihr Studium eingeschraenkt werden. Vielleicht wuerde es schon viel helfen, wenn Studenten solcher Faecher ein “hartes” Nebenfach machen muessen, wo sie eine Erfahrung von Subjekt-unabhaengiger Wahrheit machen. Koennte wohl auch Musik sein — ein richtiges(!) Musikinstrument spielen bringt einen auch zur Erkenntnis, dass die Dinge ihr Eigenleben haben, und dass man viel Arbeit in etwas reinstecken muss, um etwas Wertvolles herauszuholen. Meinetwegen auch etwas banales wie Sport (leistungsorientiert): wiederum wuerde man die Erfahrung von Welt machen, eingeschraenkt zwar, aber vielleicht schon heilend.


Oliver K
14.2.2014 23:54
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Noch ein Nachtrag zu den Pantoffelhelden (Flaubert macht einmal die Bemerkung, dass wenn ein Mathematiker die Pantoffeln anzieht, dann waere er genau so ein Trottel wie der Rest, und dem stimme ich auch zu — sie scheinen nur klueger, weil ihr Gebiet sie leitet):

Betrachten wir doch mal einen Fall wie den in diesen Kreisen hochgeschaetzten Informatikprofessor Beth http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Beth . Der wusste schon was z.B. in der Kombinatorik. Das hat aber sonst nicht geholfen, und z.B. das Gutachten, dass er zu Hadmuts Dissertation geschrieben hat, ist offensichtlicher Dreck. Ob das so wesensverschieden ist von z.B. den Feministen?

(Noch eine Nebenbemerkung: Dass ich mich hier auf Mathematiker kapriziere, liegt unter andererm daran, dass ich selbst einer bin. Glaube aber, dass Physiker, Ingenieure, was auch immer, keinen Deut besser sind, bloss anders.)


hai
15.2.2014 0:46
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@maSu, Hadmut

Leider bricht diese schöne Beobachtung bei “Ingenieurwissenschaften” in meinen Augen zusammen.


Hadmut
15.2.2014 0:55
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@hai: Nicht unbedingt. Denn ich glaube, dass sich die Ingenieurwissenschaften selbst nicht so genannt haben. Ich glaube, der Begriff kommt ebenfalls als Oberbegriff aus der Ecke der Geistenswissenschaften.

Außerdem habe ich noch nie etwas von einem Studiengang „Ingeneurwissenschaften” gehört. Ich kenne jede Menge Ingenieur, aber niemanden, der sich als „Ingenieurwissenschaftler” titulieren würde.


Ingenieurwissenschaften

Man nennt es Technik, in der deutschen Sprache. Und der Verwissenschaftlichungswahn grassiert erst in “letzter” Zeit bei denen, die glauben, das betonen zu müssen. Wer würde sich denn Ingenieurwissenschaftler nennen?
Ups, es ist nicht so dämlich, daß es das nicht gibt. Gut, daß ich mir angewöhnt habe, meine Behauptungen nachzuprüfen:
http://google.com/search?q=Ingenieurwissenschaftler

Carsten

“Das alt bekannte Problem ist, dass Ideologen von ihrer Sache ehrlichen Herzens überzeugt sind und damit argumentationsresistent bleiben.”
Bettina Röhl


Herbert
15.2.2014 7:33
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und “Rechtswissenschaften” kann man noch “Jura” nennen 😉


Ron
15.2.2014 11:52
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Politologie, Soziologie, Ökonomie… das mit den -“wissenschaften” ist mMn dem populärkommunikativen Aspekt geschuldet.


Fredi
15.2.2014 13:36
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Die *wissenschaften sind einfach der jeweilige Oberbegriff, wenn ich mich nicht sehr irre. Deswegen steht da auch immer der Plural. Ingenieurswissenschaften allgemein kann man offensichtlich icht studieren, das ist der Oberbegriff für Maschinenbau und Elektrotechnik und so weiter.
Genau wie Naturwissenschaften für Physik und Biologie usw., Geisteswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, et cetera.
Natürlich nennt sich niemand Ingenieurswissenschaftler, es nennt sich ja auch niemand Naturwissenschaftler (außer vielleicht Dr. Axel Stoll, promovierter Naturwissenschaftler. Aber der glaubt auch an kalte Sonnen und Skalarwellen. Muss man wissen).


Heinz
15.2.2014 17:15
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Zu Fefes Lichtblich über den Feminismus gibt es ja reichlich Kommentare:
http://blog.refefe.de/?ts=ac03c981


Manfred Pimmelmann
15.2.2014 18:38
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@prx

So genau kenne ich Platons Gesamtwerk auch nicht.

Wenn man aber die sokratische Art und Weise als beispielhaft schätzt, scheinbar korrekte Argumente als Bullshit zu entlarven, dann ist man deswegen kein Befürworter der Sklaverei.

Wie gesagt, er hat sich damit keine Freunde gemacht und durfte am Ende den Schierlingsbecher aussaufen.


maSu
16.2.2014 2:49
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also wenn ich nach “ökonomie studium” mit google suche, dann sehe ich direkt bei den ersten Treffern: “Wirtschaftswissenschaften”.

Suche ich nach “Wirtschaftswissenschaften studium”, dann sehe ich da nichts von Ökonomie.

-> theoretisch gibt es auch die Begriffe ohne den “wissenschaften”-Anhang, aber im Sprachgebrauch kommen sie meiner bisherigen Erfahrung nach kaum vor.

Zu Ingenieurwissenschaften: ist das gleiche wie Naturwissenschaften. Ein Oberbegriff. Kaum geht es wieder ins Detail studiert man Maschinenbau, Informatik oder Elektrotechnik.

Aber man muss auch nicht jeden Hinweis Bierernst nehmen, manchmal ist es aber lustig, wenn jemand voller Stolz sagt, was er studiert habe und dann mit “blablawissenschaften” anfängt – immer ein toller Moment zum lächeln 🙂

Aus dem Tischer bzw Schreiner wurde auch ein Holzverarbeitungstechniker und evt. bald ein Holzverarbeitungswissenschaftler … wer weiß, denn: Schließlich klingt es besser und ist beim Vergleich von Statussymbolen immer toll:

“was lernt dein Sohn?”
“Holzverarbeitungstechniker”

…klingt doch besser als Schreiner? So können die Dummen sich gegenseitig blenden, der jeder mit ein wenig Hirn, der durchschaut die fantastische Wirkung, die man mit dem neuen Begriff erzielen will. 🙂 Hat was.


Angelo Neuschitzer
16.2.2014 10:31
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Weil, wenn du die richtigen Füllwörter benutzt du Leute dazu bringen kannst dir viel länger zuzuhören als wenn du sie nicht benutzen würdest.
(vgl. http://xkcd.com/365/ )