Ansichten eines Informatikers

“Generation G”

Hadmut
7.5.2013 21:22

Interessanter Artikel über den qualitativen Absturz unserer Presse. Entspricht auch meinen Beobachtungen. Und erklärt, warum die Umsätze der Zeitungen immer weiter runtergehen. Ein zwanghafters Einteilen der Welt in Gut und Böse bei gleichzeitiger geistiger Faulheit und Armut, deshalb nach primitiven Regeln.

13 Kommentare (RSS-Feed)

AMILIE
7.5.2013 22:04
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Wichtig, dass wir Konsumenten für keine Müllstreammedien bezahlen. Schön brav mit Adblocker bei den Müllstreammedien vorbeisurfen und nie am physischen oder virtuellen Kiosk kaufen. Sie lernen es nur so. So einfach.


Hat es Eierstöcke?
8.5.2013 2:12
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Hier einige Screenshots und Lesermeinungen über die Verlinksgrünung und Boulevardisierung von SPIEGEL und Co.:

http://bloganddiscussion.com/hee/421/boulevardisierung-in-verlinksgruenten-massenmedien/

Ich glaube, der SPIEGEL hat auch eine Frauenquotequote (oder ist’s eine Quotenfrauenquote?). Also die Auflage an die SPIEGEL ONLINE Redaktion, dass zu jedem Zeitpunkt jeden Tages mindestens ein Artikel über Quoten gezeigt wird oder eine Lobhudelei über Frauen oder Ähnliches.

So wie ich das gesehen habe, gab in den letzten Monaten keinen einzigen Tag ohne Thema aus dem Bereich “Frauenquote”, “Powerfrauen”, “Immaopfa”.


Hat es Eierstöcke?
8.5.2013 3:14
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@AMILIE (((“nie am physischen oder virtuellen Kiosk kaufen. Sie lernen es nur so. So einfach.”)))

Das stimmt nur dann, wenn die EU keine GEZ-Abgabe für Printmedien verordnet.

Aber davon abgesehen, hier zwei interessante Links:
http://www.bildblog.de/auflage.php

http://en.wikipedia.org/wiki/Future_of_newspapers


Dieter
8.5.2013 12:00
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Ich denke man muss zwischen den Online-Ausgaben und den Print-ausgaben unterscheiden.

Einige Online-Ausgaben von z.B. DIE ZEIT, Spiegel oder SZ erscheinen mir als Tummelplatz von links-grünen Selbstdarstellern, die gerade ihr Abi gemacht haben und als Berufswunsch “irgendwas mit Medien” angeben. Das Ergebnis sind Beiträge die inzwischen vom Niveau noch häufig unterhalb so mancher Schülerzeitung anzusiedeln sind.

Die Online-Ausgabe der FAZ hebt sich bislang noch recht positiv ab – zumindest habe ich nicht den Eindruck das der GenderMaintream sich dort restlos durchgesetzt hätte.

Bei den Print-Ausgaben sieht es meist auch nicht ganz so extrem aus, wenngleich ich mir überlege mein ZEIT-Abo wieder zu kündigen.

Völlig überzogen und unsachgemäß empfand ich kürzlich die Meldungen der Mainstream-medien zur Platzvergabe im NSU Prozess. Man mag ja das Verhalten des Münchener Gerichts als sehr ungeschickt und wenig professionell ansehen. Nichtsdestoweniger ging es jedoch lediglich um ein Ärgernis – nicht mehr, nicht weniger.

Spätestens bei dem Geschrei nach dem Losverfahren wurde sehr deutlich, das es vielen Medienvertretern und selbsternannten Moral- und Rechthütern schon lange nicht mehr um das eigentliche Thema sondern nur noch um die eigene Eitelkeit /Befindlichkeit und den eigenen Vorteil geht.

Was da an unglaublich hochnäsigen Kommentaren und Äußerungen – auch aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich abgesondert wurde ging z.T. schon sehr stark in Richtung Herabwürdigung und Verunglimpfung der Verantwortlichen. Man hatte schon eher den Eindruck,das Gericht hätte sich hinsichtlich seiner Regelungen zur Platzvergabe gefälligst nach den Wünschen der Medien zu richten.

Wenige Wochen zuvor wurde diese völlig lächerliche “Sexismus-Debatte” quer durch alle deutschsprachigen Medien gehyped als hätten wir hier Zustände wie im Iran, Afghanistan oder Indien. Inhalte, Fakten oder konstruktive Beiträge, Diskussionen mit Forderungen oder gar Lösungsvorschläge zum Thema?
Restlos Fehlanzeige!
Stattdessen eine Woche hyper-ventilierte Befindlichkeiten und substanzlose Empörungs-hysterie auf allen Kanälen. Immerhin hatten die Medien eine Woche ihr Thema und die (Chef-) Redakteure mussten sich wieder mal keinen Kopf darüber zerbrechen wie sie ihre Zeitungen oder Sendungen füllen.

Jeder kennt die Zeitschriften, die beim Friseur oder Arzt im Wartezimmer ausliegen. Wenn nicht gerade Spiegel, Stern, Focus oder Auto Zeitungen verfügbar sind, werfe ich auch mal einen Blick in diese Volksverdummung – High-Society Klatschblättchen.
Inzwischen habe ich aber den Eindruck, das auch die ehemaligen Qualitätsmedien auf diesem journalistischen Niveau angekommen sind.


P-Moritz
8.5.2013 12:56
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Naja, der Artikel kommt selbst irgendwie nicht auf eine höhere Niveau-Stufe als die der Leute, die er anprangert: “Oh oh oh, arme Unternehmer, die sich halb tot für die Gesellschaft gearbeitet haben, trauen sich nicht mehr in Talkrunden, weil sie von vermeintlichen Kapitalismusopfern (sic) in den Talkshows eh nur gemobbt würden. Aber bei den Ökostromanbietern, ja, da gibt es welche, die ihr Unternehmen den Bach runtergehen lassen und sich gleichzeitig ein Schloss kaufen.”
(Irgendwie ist das doch genau dieses Schwarzweißdenken, über das sich beschwert wird, nur umgedreht?)

Ich will die Grünenpolitik überhaupt nicht in Schutz nehmen, auf keinen Fall; ich finde beides schlecht! Aber wenn man als Autor gegen die inneren Verstimmungen der Presse schreibt und in dem Artikel selber dann auch nur emotionales Gedöns einbaut, weil man in seinem eigenen Universum halt Banker und Pharmaindustrie sympathischer findet als Ökoextremisten oder auf welchem Weg auch immer er zu seinem pseudopolitischen Standpunkt gelangt ist, ist das völlig unproduktiv und hat überhaupt keinen Mehrwert, um mal mehr Vernunft in die Debatte reinzubekommen. Die Realitätsbeschreibung, die in dem Artikel benutzt wird, überzeugt mich einfach nicht.


Sven
8.5.2013 13:23
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Dass die Printmedien im Internet kein Geld verdienen, ist auch ihre eigene Schuld:

– Werbung:
Ich habe seit jahren Adblock an und entsperr nur wenige seiten. Wenn ich mal die Werbung sehe (z.B. weil der Offline Lesen modus von Safari ohne Adblocker runterlädt) dann fühle ich mich erschlagen von Werbung. Früher war auf der Seite oben mal ein Bannerchen. Jetzt sinds oben 2 Banner, der ganze Hintergrund ist ein großes Werbebanner, im Artikel, zwischen den Artikeln, obendrüber, untendrunter. Teilweise mit Animation manchmal auch mit Audio. Dazu werden Artikel auf 4 Seiten a 20 Zeilen aufgeteilt (4 mal so viel Werbung). Da bekommt jeder Grundschüler mehr Information auf eine Seite. Dies führte sogar zu Reaktionen von Google, die anfingen News seiten, bei denen auf der ersten Bildschirmseite nur Werbung war heruntergerated wurden. Dass dann die Anzeigen nichts mehr wert sind ist klar. Dass der Benutzer dann auch zum Adblocker greift, auch.

– Themenwahl:
Ich lese abgesehen von heise in letzter Zeit nur noch wenige Onlinenachrichten. Das liegt daran, dass ich wenn ich auf eine Nachrichtenseite gehe, ich schon an der Überschrift sehe, was drin steht (“Wir werden stöööörben!!!!!!”). Oft auch nur irgend eine Ctrl-C, Ctrl-V kopie der dpa meldung mit 2 Sätzen zwischendrin damit man sagen kann es war eine Eigenleistung. Dafür wollen sie auch noch ein Leistungsschutzrecht.


sven
8.5.2013 13:29
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Für den Bereich der Fernsehmedien ist auch noch dieser Gastbeitrag von Fernsekritik.tv interessant (thema Boston Marathon).

http://fernsehkritik.tv/folge-113/Start/#jump:3-1

“Ich höre 18 tote, wer bietet mehr?”


Joe
8.5.2013 17:15
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Ich denke man muss zwischen den Online-Ausgaben und den Print-ausgaben unterscheiden.

Ich unterscheide da nicht. Warum auch? Es steht schließlich derselbe Markenname dran.

Selbst schuld. Den Müll in der “Online-Ausgabe” darf sich die “Printredaktion” voll zurechnen lassen. Denn ob jemand Leute per E-Mail oder Briefpost beleidigt, unterscheidet auch niemand.


Alex
8.5.2013 17:30
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Schönes Beispiel gerade eben:

SPON schreibt: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/diskussion-um-generelles-tempolimit-von-120-auf-deutschlands-autobahn-a-898770.html

Von der Neuregelung wäre ein Großteil des Autobahnnetzes betroffen, denn nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen existiert auf 65,5 Prozent der Strecken kein Tempolimit. Aber genau auf diesen Abschnitten ist es laut einer Untersuchung des Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR)(1) besonders gefährlich: Demnach gibt es auf den Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung im Schnitt fast 28 Prozent mehr Verkehrstote als auf Abschnitten mit Tempolimit. Die Zahlen sprechen für Gabriel und gegen den Mythos.

(1) Link zu https://www.google.de/search?q=dvr&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a

Nun meine Gedanken zu diesem Meisterstück der Schweinepresse (aka Prädikatsjournallismus)

1) Wieso zur Hölle kein ordentlicher Link, sondern einer zu google, besoffen beim Schreiben gewesen?
2) Wieso kein Link zur vorgeblich existierenden Studie, die besagt, dass nicht-beschränkte Autobahnen 28% mehr Verkehrstote als tempo-beschränkte Autbahnabschnitte haben?
3) Meine erste Grob-Suche auf dvr.de fand zwar einiges wie http://www.dvr.de/betriebe_bg/daten/unfallstatistik-ab.htm – aber nicht das oben erwähnte…

So, und nun der eigentliche Knaller.
Setzen wir einmal voraus, dass die genannten Zahlen
* 65,5 Prozent der Strecken kein Tempolimit
* Auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung im Schnitt fast 28 Prozent mehr Verkehrstote als auf Abschnitten mit Tempolimit
sogar mit der Realität übereinstimmen.
Nun soll man ja anhand dieser Zahlen schließen können:
* Die Zahlen sprechen für [… eine Limitierung des Tempos]

Bezeichne x den Anteil der Autonahn-Verkehrstoten auf limitierten Autobahnabschnitten.
Dann ist der Anteil der Autobahn-Verkehrstoten auf unlimitierten Autobahnabschnitten (nach der nicht belegten Zahl) 1.28x
Offensichtlich kein ein Autobahn-Verkehrstoter nur entweder auf limitierten oder unlimitierten Autobahnabschnitten verunglücken, also gilt:
x + 1.28x = 1
2.28x = 1
x=0,438.. (Sagt zumindest mein windows taschenrechner)
Somit beträgt die Chance, dass ein Autobahnverkehrstoter auf einem tempolimitierten Autobahnabschnitt verunglückte ca 44%.
Zu erwarten wäre allerdings 34.5% gewesen.

ALSO sind tempo-limitierte Autobahnabschnitte gefährlicher als unlimitierte Abschnitte. (2)
Mit anderen Worten:
Die gezogene Schlussfolgerung ist völlig unredlich. Und ich persönlich kann nicht einmal mehr glauben dass Dummheit dazu ausreicht, ich denke das muss schon Boshaftigkeit (oder eben idiologische Verblendung, worum es hier im Topic geht) sein.

(2) Natürlich ist die Tempo-Freigabe kein Grund für die Sicherheit, sondern vermutlich ist die Unsicherheit des Abschnittes ein Grund für die Reglementierung (nur scheint wohl selbst ein reglementierter unsicherer Abschnitt eben immer noch wesentlich unsicherer zu sein, als ein unlimitierter sicherer Abschnitt)


Skeptiker
9.5.2013 2:51
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Was mich immer etwas irritiert ist, dass viele Journalisten ein geistes-/sozialwissenschaftliches Fach studiert haben und also einen Statistikschein machen mussten (heißt das noch so? Gilt das auch für Publizistik?). Dem Anschein nach kann man die Prüfungen bestehen, ohne überhaupt irgendwas davon verstanden zu haben.

@Alex ich habe den Erwartungswert 34,5% und deine Schlussfolgerung nicht verstanden. Zudem: Im Text steht “im Schnitt”. Dass es auf unlimitierten Abschnitten mehr Unfälle gibt, ist bei 2/3 Anteil ja trivial. Der Text suggeriert “pro km”, aber das steht da ja nicht, könnte also auch “pro Abschnitt” bedeuten (was das Argument wertlos machen würde, aber was weiß der Schreiber schon, außer das war absichtlich manipulativ).

Wenn es “pro km” heißen soll: Ändert das Deine Rechnung?


DerdieBuchstabenzählt
9.5.2013 7:32
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Ein schönes Beispiel, warum solche Druckerzeugnisse
eigentlich nur den Klimawandel beschleunigen.
(Bäume umhacken für Papier, Energie “verbrauchen” ….)

“Susanne Baer-Prof. Dr. Ungewöhnlich”

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kopf-des-tages-susanne-baer-prof-dr-ungewoehnlich/50193234.html

Doll, wa?

Und dann noch den hier:

http://www.boeckler.de/41281_41289.htm
(Ist zwar “Stiftung”, aber auch unnütz.)

Daraus Selbstbezeichnung als “Robinia Hood”.
Darf man die jetzt “Robinia Hood” nennen?


Andreas
9.5.2013 9:48
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> Zu erwarten wäre allerdings 34.5% gewesen.

wie kommst du darauf?

> x + 1.28x = 1
> 2.28x = 1
> x=0,438.. (Sagt zumindest mein windows taschenrechner)

Du hast die Rechnung aber nicht zu Ende gebracht. Multipliziere die 0,44 jetzt noch mit 1,28, und du erhältst einen Wert von (gerundet) 0,56 – also 56%. Was auch diese Aussage bestätigt:

“Auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung im Schnitt fast 28 Prozent mehr Verkehrstote als auf Abschnitten mit Tempolimit”


Alex
9.5.2013 11:07
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Hmm, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keinen Denkfehler habe:

* 65,5 Prozent der Strecken kein Tempolimit
=> wäre die chance zwischen limitiert / unlimitiert gleichhoch, wäre die chance auf limitierten nach dieser Zahl die
Erwartete Chance auf limitierten: 34.5%
WÄREN limitierte Abschnitte sicherer, dann müsste die tatsächliche Chance auf limitierten _unter_ 34.5% sein.

* Bezeichne x den Anteil der (tatsächlichen) Autobahn-Verkehrstoten auf limitierten Autobahnabschnitten.
x=0,438..
also 43.8% was wesentlich höher ist, als der Anteil der limitierten Strecken

Hoffe meine Gedanken sind nun klar(er) 🙂

@Skeptiker
Wie genau die Bezogenen Größen gesetzt sind kann ich leider nicht sagen, weil ja in dem Spassartikel keine Quellen genannt sind.
Daher habe ich vorausgesetzt, dass die gegebenen 28% sich auf die totale Zahlen der Unfalltoten beziehen.

Der Vergleich von “Anteil der Straßen” mir “Anteil an Toten” ist sinnvoll, egal wie genau man den Anteil (ob per km oder Anzahl der Abschnitte) zählt – wobei dieser vermutlich in km gegeben ist, was auch recht natürlich wäre.

Noch interessanter wäre vermutlich ein “Anteil der Straßen in Fahrzeit” – dieser würde eventuell die Rechnung relativieren, und wäre auch von einem objektiven Standpunkt aus zu Betrachten (allerdings ist für diese Fragestellung sehr fragwürdig was der Anteil sein würde)