Ansichten eines Informatikers

Depressionen, Borderline-Störungen, Alkoholsucht, Angststörungen, Suizidabilität,…

Hadmut
1.1.2013 14:35

Ach Du liebe Güte…

In der Diskussion um einen früheren Blog-Artikel über Gender-Feministinnen schrieb mir ein Kommentator dazu:

Zum Beispiel sind feministische Bloggerinnen wie … und … erfahrungsgemäß immer dann gut, wenn sie von selbst erlebten psychotischen Zustände aus subjektiver Sicht berichten, also von Depressionen, Borderline-Störungen, Alkoholsucht, Angststörungen, Suizidabilität u. dergl. mehr schreiben. Erst dann, wenn sie verallgemeinern, tritt das ganze poststrukturalistische Zeug hinzu. Dann wird daraus Critical Whiteness oder Queer Theory.

Ach, herrje. Was ist das denn? Sind die wirklich so kaputt in der Feministinnen-Szene? Das wäre mir neu, davon habe ich bisher nichts erlebt, obwohl diese Beschreibung allerdings schon sehr gut auf die Feministinnen passen würde, mit denen ich bisher zu tun hatte, und was auch so manches im Feminismus erklären würde.

Hat der da jetzt übertrieben und sich das aus den Haaren gezogen, oder ist das wirklich so?

(Ich will’s mal so sagen: Ich hatte kürzlich mal etwas mitbekommen von schweren akuten persönlichen Problemen eines Schwulen aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, und dabei noch einiges mitbekommen von den in dessen schwulen Bekanntenkreis gehäuft auftretenden Problemen wie extremen Depressionen, sehr drastischer Selbstverletzung, Selbstzerstörung, einer ganzen Reihe von Selbstmorden, regelrechten Todessehnsüchten und Wiedersehenserwartungen im Jenseits. Ich war bis dahin der überzeugten Meinung, dass die Schwulen-Szene das sei, als was sie sich gerne darstellen, zwar eine alternative Parallelgesellschaft, aber doch ein sehr künstlerisch und musikalisch, oft begabter gutgelaunter, schriller, Spaß-Haufen, der sich gerne glitzernd gibt und der sich sehr wohl fühlt, seit sie gesellschaftlich anerkannt werden. Was mir da jemand aus dieser Szene dann aber über die enormen psychischen Probleme und kaputten selbstzerstörerischen und selbsterhaltungswidrigen Verhaltensweisen vieler Leute aus der Szene erzählte, um mir einige für mich „Hetero” unverständliche Erscheinungen zu erklären, hat mein bislang durch das öffentliche Auftreten erzeugte Bild einer sich herzenden, gutgelaunten, seelisch gesunden und künstlerischen Wohlfühlgesellschaft nachhaltig zerstört. Viele Leute scheinen da psychische Wracks zu sein und sehr schwere psychische Probleme und Erkrankungen zu haben. Und nachdem er mir erzählte, wieviele Leute sich da auf welche Weise umgebracht haben und welche Suizid-Phantasien die da entwickeln, die alles sprengten, was ich mir bis dahin an psychischen Problemen oder Selbstmord-Arten hätte vorstellen können, kann ich solche Aussagen auch nicht mehr einfach als reines Forengefasel und Getrolle abtun. Bei den Schwulen gibt es das zumindest stellenweise und in einem Ausmaß, das man sich als Heile-Welt-Hetero-Normalbürger nicht vorstellen kann.)

27 Kommentare (RSS-Feed)


Hadmut
1.1.2013 14:44
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Oha! Die spricht aber eine deutliche Sprache…


Robert
1.1.2013 16:52
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Interessant, der Jahreswechsel scheint das Thema Depression zu “triggern” 🙂

Christian hat gestern schon zum Thema ‘Hang im (radikalen) Netz-Feminismus zur Depression geblogt:

http://allesevolution.wordpress.com/2012/12/31/depressionen-und-feminismus/


Hadmut
1.1.2013 16:54
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Naja, als Feministin muss man ja auch depressiv werden, das ist ja Grund genug.


Hadmut
1.1.2013 16:59
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Interessanter Text übrigens.

Aber nachdem die Feministinnen die Frau ja als das „als benachteiligt konstruierte Geschlecht” definiert haben, was bleibt ihnen da noch übrig, als depressiv zu werden?

Gender ist das Eigentor, das sie sich selbst geschossen haben.


Hanz Moser
1.1.2013 17:29
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“Oha! Die spricht aber eine deutliche Sprache…”

Nein. ER. Maria ist ein Mann.


Und die werden dann auf die Kinder losgelassen:
http://www.andreas-unterberger.at/2012/12/ganz-schoen-infam/
“Ein wirkliches Verbrechen an den Kindern ist aber, wenn man ihnen die in linken Kreisen (wohl irgendwie als Ersatz für die einstigen Helden Marx, Lenin, Trotzki, Mao und Stalin, die man sich doch nicht mehr so recht herzuzeigen wagt) gerade modischen Gender-Thesen einzubläuen versucht. Diesen zufolge wäre es eine willkürliche Wahl, ob man Mann oder Frau werde. Diesen zufolge wären die zahllosen Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern bloßes Produkt einer falschen Erziehung.”
“Nein, den Freundinnen der Claudia Schmied geht es keine Sekunde lang um die Kinder. Es geht ihnen um eine Kampfansage an die Familie und um Propaganda für ihre eigenen Lebensformen. Es geht ihnen zumindest unterschwellig wohl auch um Nachwuchs, um Frischfleisch für solche Lebensformen.”
“Die rotgrüne Politik zielt daher darauf ab, die Eltern und Familien trotz der Menschenrechtsgarantien ständig weiter zu entwerten, zu entrechten und entmündigen. Immer frühere Kindergarten-Besuche; immer längerer Verbleib in der Schule; immer häufigere Zwangsabnahmen von Kindern (um sie in Heimen der Gemeinde zu Gratis-Sexobjekten zu machen, weil sie ja noch „keinen Beruf“ haben können?); Gemeindekindergärten, die Buben in Mädchenkleidung zwingen; immer häufigere Hinauswürfe der Väter aus der Ehewohnung unter in mindestens einem Drittel der Fälle erfundenen Vorwürfen: Das fügt sich alles zu einer beängstigenden Gesamttendenz.”

Worum es geht: (fette pdf)
http://www.schulpsychologie.at/uploads/media/sexualerziehung_2012_01.pdf

Carsten

Terroristen schaffen Arbeitsplätze


georgi
1.1.2013 22:35
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Dieser hier schon erwähnte Herr Maria hat kürzlich auch einen feministischen Freund eingebüßt:

U.A. deswegen, weil er sich vor 15 Jahren im Vollrausch sexistisch benommen hat (er hat sich danach lange entschuldigt und versucht die Sache wieder “gut” zu machen). Er hat sich kürzlich in eine Minderjährige verliebt (16+) und fand dies so unwürdig und er hat sich dafür so missachtet, dass er seinem Freundeskreis “nicht mehr in die Augen” schauen wollte. Er hat es fertig gebracht in der Vergangenheit “sexistisch” (was für ein schlechter Witz, betrachtet man was Frauen aus realem Sexismus jeden Tag angetan wird!) zu handeln und den – deutschlinken, weißen, von universitären Bildungsbürgern ausgebrüteten und umgesetzten – Antisexismus danach so ernst genommen, dass er u.A. deswegen meinte sich umbringen zu müssen. In Anbetracht dessen was er real getan hat, ist es fast ein Witz wenn ich ihm am liebsten in den Tod hinterher rufen möchte: “F., mach dich locker, wir können das regeln und wenn alles und Gespräche nicht helfen, kannst du immer noch eine Therapie machen”.

Ziemlich makaber das alles.


anonym
2.1.2013 0:11
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Nach meiner (längerjährigen) Beobachtung ist die Schwulenszene vor allem eine Partyszene und viel Show. Das führt zwangsläufig zu Problemen wie Alkoholismus und Psychopathologien aus dem Narzissmusbereich. Da habe ich auch ein paar ziemlich schlimme Wracks kennengelernt, die man früher manisch-depressiv genannt hätte (abends die fleischgewordene gute Laune und Schrillheit, mittags totunglücklich). Die Schwulen waren auch mal sehr “gemeinschaftssorgend”, sich um die anderen kümmernd (früher hat einem da auch kein anderer geholfen oder es wäre schon gefährlich gewesen, jemanden einzuweihen). Heute ist das vor allem sehr durch Egozentrik geprägt. Zumindest nach meiner Einschätzung zählt auch die stete gute Laune dazu, sie dient der Show.

Ich (selbst schwul) habe mich vor längerer Zeit von der Szene abgewendet und ich bereue das absolut nicht. Viele dort sind tickende Zeitbomben.

Dass Sie das für einen künstlerischen und musikalischen Schlag Mensch halten ist wohl eher ein Relikt aus den Zeiten der 70iger – 90iger, als Kunst Teil des politischen Kampfes war.
Zumindest gilt das für den stark sichtbaren Teil der Schwulen, also der sogenannten Szene. Nicht jeder macht aus seiner Orientierung eine Art Lebensaufgabe.

Wobei mich jetzt interessieren würde, was für Sie als “Hetero” unverständliche Erscheinungen waren? Ich tippe mal auf sowas wie unerwartet heftig ablaufende “Dramen”.


Hadmut
2.1.2013 0:31
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> Viele dort sind tickende Zeitbomben.

Komisch. Dieselbe Formulierung hatte der, von dem ich da „aufgeklärt” wurde, auch verwendet.

Die für mich als „Hetero” unverständlichen Erscheinungen waren Selbstverletzungspraktiken und Wünsche nach Selbstverletzung, Selbstentwertung und Formen von Suizid, die weit außerhalb dessen lagen, was ich mir bis dahin vorstellen konnte und wovon ich je gehört hatte. Auf die Details möchte ich aber nicht eingehen, das wäre zu drastisch, würden mir manche nicht glauben, wäre für dieses Blog weit zu extrem. Außerdem sind das vertrauliche Dinge, ich rede nicht über das Privatleben anderer Leute. Und eine Suizid-Quote, die ebenfalls weit über dem lag, was ich bisher kannte.

Jedenfalls nichts mehr, was sich als alternativer Lebensstil darstellte, sondern sehr ernsthafte und schwerwiegende psychische Erkrankungen.

Die Frage, auf die ich hinauswill, ist aber eine etwas andere. Ich habe das vergangenens Jahr erstmals über die/aus der Schwulenszene gehört. Das war mir bis dahin völlig unbekannt, dass da solche Zustände herrschen (sollen). Und nun erstmals etwas ähnliches über die Lesbenszene aus besagtem Kommentar.

Die Frage stellt sich, ob das, was mir da aus der Schwulenszene berichtet wurde, auch für die Lesbenszene gilt. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht, bisher auch keinen Hinweis darauf gesehen.

Das ist nämlich von enormer Bedeutung, weil die feministische Gender-/Queer-Bewegung behauptet, dass nur lesbischer Sex der natürliche, gesunde und akzeptable Sex wäre, alles andere sei gewaltsam von der Gesellschaft aufgezwungen. Würden die aber in einer signifakenten Quote und belegbar bzw. greifbar unter solchen psychischen Erkrankungen leiden, wäre das ja ein sehr schwerwiegender Punkt, mit dem man diese Feministinnen konfrontieren müsste. Denn ich arbeite ja gerade daran, Gender/Queer als gigantischen kriminellen Schwindel zu überführen.

Falls das mit der Epigenetik stimmt, was man kürzlich in den USA als Ursache für Homosexualität herausgefunden haben will (und es ist die erste Erklärung, die zumindest auf den ersten Blick halbwegs plausibel erscheint), ist Homosexualität die Folge einer falschen Mischung ein- und ausgeschalteter Verhaltensweisen. Ein Schwuler wäre demnach ein Mann, bei dem fehlerhaft weibliche Verhaltensweisen eingeschaltet wurden, eine Lesbe eben umgekehrt.

Das hätte weitreichende Auswirkungen. Denn damit wäre belegt, dass Homosexualität keine Krankheit ist, wie manche behaupten, denn jede dieser Verhaltensweisen ist für sich betrachtet gesund, nur falsch gemischt. Es würde auch belegen, dass es nicht „heilbar” ist (wie manche behaupten), weil es zu spät ist, das Hirn gewachsen ist. Es würde aber auch belegen, dass Homosexualität kein gesunder Normalzustand ist, wie manche behaupten, und schon gar nicht der Norm-Zustand, die die Feministinnen behaupten, was ohnehin eine völlig bescheuerte Willkür-Behauptung ist.

Aus diesem Grunde möchte ich diesem Hinweis des Lesers nachgehen und mehr darüber wissen.


Epigenetische Sachen finden auf Zellebene statt, und damit sehr früh. Ich vermute, das ist eine Prägung im Kindesalter, so bei drei oder vier Jahren.


Phil
2.1.2013 11:43
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@Carsten da vermutest du falsch. Nach dem jetzigen Kenntnisstand handelt es sich wohl um eine Kombination aus genetischen Faktoren und “falscher” Hormonprägungen während der 6.-7. Schwangerschaftswoche.
Psychischer Stress der Mutter hat einen deutlich messbaren Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit ein schwules Kind zu bekommen. Ob es so etwas auf für weibliche Homosexualität gibt weiß ich nicht, aber ich gehe mal ganz stark davon aus.


Skeptiker
2.1.2013 12:34
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“in einer signifakenten Quote”

Sehr ernstes Thema, ich weiß. Trotzdem der Hinweis auf diesen genialen Vertipper.


slowtiger
2.1.2013 19:37
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Ich kann mich noch gut erinnern, was Jobverlust, Hartz4, 1-Euro-Job und Depression mit mir gemacht haben. Und aus langjähriger Beratungserfahrung (für andere) ziehe ich vor allem einen Schluß: diese Gesellschaft macht jeden krank, der sich nicht komplett an sie anpaßt.

Das geht im Großen wie im Kleinen so, das ist auch nichts neues, das passiert in der schwäbischen Kleinstadt wie im Berliner Vorort, das passiert denen, die nicht dem Standardsexmodell folgen, das passiert vor allem in Süddeutschland jenen, die nicht laut genug für die Kirche sind, das passiert überall denen, die nicht den körperlichen oder geistigen Normen entsprechen, das passiert Frauen in jedem Berufsumfeld, das passiert auf der Straße wie beim BKA denen, die es wagen, die herrschenden Verhältnisse zu hinterfragen. Und du kennst es aus deinem eigenen Leben.

Der Knackpunkt dabei ist: der Mensch, der diesen Anpassungsdruck erfährt und dadurch “krank” wird, wird notgedrungen extrem sensibler für sämtliche Mechanismen und Ausprägungen desselben. Er sieht klarer als diejenigen auf der “anderen Seite”, rennt aber mit seiner Sicht gegen Wände. Dieses “ich sehe eine andere Wirklichkeit als ihr” kann dann leicht in einen psychotischen Zustand führen, in dem dann sämtliche Begebenheiten als Bedrohung gedeutet werden. Außerdem begünstigt es eine Haltung der ständigen Selbstbeschuldigung, in der alles mit “dies geschieht mir doch nur, weil ich X bin” (X = Frau, schwul, dick, arm, nichtdeutsch, etc).

Es braucht gewaltig Kraft, da wieder rauszukommen, und ich fürchte, das es nur wenige wirklich und dauerhaft schaffen. Etwas bleibt immer hängen, und intelligente Betroffene scheinen dann dazu zu neigen, aus ihrer persönlichen Erfahrung eine allgemeingültige Theorie ihrer speziellen Unterdrückung zu basteln. Die muß garnicht mal falsch sein: aber sie ist eben nur die Theorie für X, und gilt nicht für Y.

Ich bevorzuge es, noch einen Schritt zurückzutreten und nur die Mechanismen zu erkennen und zu beschreiben, egal ob sie jetzt auf X, Y oder Z eindreschen. Denn letztlich scheint das Ziel sogar egal zu sein: die Mehrheitsgesellschaft will offenbar dreschen, egal worauf.

Was es im persönlichen Umgang oft schwierig macht, ist, eine Person davon zu überzeugen, daß ihr Erleben als X sich nur wenig von meinem oder jemand anders Erleben als Y unterscheidet. Da wird gern die grundsätzliche Unvergleichbarkeit behauptet, und das ist schade. Denn solange jede Gruppe X nur für sich kämpft, wird Fortschritt, wenn überhaupt nur in kleinen begrenzten Gebieten erreicht werden.


Hadmut
2.1.2013 19:45
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Also müsste man wie für Scientologen und Rechtsradikale auch Aussteigerprogramme für Feministinnen anbieten.


Hier ein Bild passend zum Thema “Störungen bei Homosexuellen”

http://www.stooorage.com/show/1280/7824516_die-cis-scum.jpg


Hadmut
2.1.2013 21:15
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Och, ist der süüüß. Den muss man einfach ins Herz schließen. Warum wird der nicht Kindergärtner?


@Hadmut

Ich habe jetzt in einigen deiner Beiträge gelesen, dass du den Bogen zu Scientology spannst.

Da sich mir ein Zusammenhang höchstens in Ansätzen erschließt (also so wie bei “Astrologie und Gender” oder “Atomphysik und Gender”) habe ich geschaut, ob es auf deine Aussagen irgendwelche Kommentare von anderen gibt.

Hab keine gefunden.

Deshalb nehme ich an, dass sich auch bei anderen Lesern keine solche Assoziationen einstellen wollen.

Könntest du bitte in einem Kommentar (oder in einem Artikel) erläutern, inwiefern diese beiden Gruppierungen vergleichbar sind? Weder sind mir Feministinnen bekannt, die sich zur Scientology bekennen, noch feministische Aussagen von Hubbart.

Oder wolltest du nur eine emotionelle Reaktion hervorrufen (“Das ist doch wie Scientology!”), genauso wie es die Feministinnen machen (“Das ist Rassismus”)?


Hadmut
2.1.2013 21:25
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Es gibt ein Unterkapitel zu den Parallelen zwischen Gender und Scientology in meinem Buch. Darauf beziehe ich mich.


Ursula
2.1.2013 22:30
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@slowtiger
Sehr gut beschrieben und zusammengefasst. Besonders, dass jeder, und vor allem wegen der verschiedensten Abweichungen, psychisch in die Enge getrieben werden kann. Und dass nach einer leiderfüllten Auseinandersetzung Ich vs. die Anderen immer Narben bleiben, die die künftige Weltsicht prägen.

Jeder, der in so eine Situation kommt – und die Meisten erwischt es irgendwann irgendwie – muss für sich eine Lösung finden, sei es, dass er äußerlich weggeht, also sich einen anderen Job, eine andere Stadt oder andere Freunde sucht, oder aber, indem er lernt, sich innerlich stärker abzugrenzen. Letzteres ist viel schwieriger und manchmal auch nur in Kombination mit Ersterem möglich, stärkt aber für alle Zukunft, auch nach einem Quasi-Neubeginn. Wenn man es schafft, erkennt man, dass in den trivialen Weisheiten, die die Selbstoptimierungsratgeber so anbieten, tatsächlich Wahrheit steckt: man ist ein Stück weit selbst beteiligt an dem Druck, den Andere einem zufügen, man könnte ihn ja an sich abprallen lassen (sofern es sich nicht um physische Gewalt oder extreme Formen materieller Ausgrenzung handelt, dagegen ist der Einzelne machtlos). Nur muss man diese Erkenntnis für sich durch eigenes Erleben finden, ggfs. muss man sogar mehrmals durch, rein intellektuell nützt sie einem nichts. Nennt sich menschliches Reifen.

Dann allerdings bemerkt man, wieviele Menschen in irgendeiner Form unangepasst sind und dennoch wunderbar mit bzw. in der Gesellschaft klar kommen. Geschätzt und beliebt sind, obwohl sie “anders” leben. Vielleicht, weil sie selbst tolerant sind und auch die Anderen so sein lassen, wie diese sein wollen? Ich habe es noch nicht heraus gefunden. Aber diese gelösten Unangepassten gibt es unter allen “X” (schwul, lesbisch, religionslos, dick, arm, nichtdeutsch …).

Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, dass die Schwulen und Lesben, die ich bisher kennen gelernt habe, besonders selbstzerstörerisch wären oder mehr als Andere zu Depressionen oder gar psychotischen Störungen neigten. Ganz im Gegenteil, sie leben abgesehen von ihrer Partnerwahl ein ganz normales, bürgerliches Leben. Aber bis auf Einen gehört meines Wissens auch Keine/r einer “Szene” an. Vielleicht ist die “Schwulenszene”, wie immer die sich definiert, ja ein Brandbeschleuniger für ungelöste Probleme …


anonym
3.1.2013 1:20
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Hm. Mit den “unerwartet heftig ablaufenden Dramen” lag ich da wohl nicht so falsch. Ich weiß auch, warum man das nicht weiter ausformulieren will…

Aus meiner Erfahrung in der (sogenannten) Schwulenszene und der (wohl eben auch: sogenannten) Lesbenszene kann ich Ihnen aber versichern, dass der “harte Kern” der einen nur sehr wenig mit dem “harten Kern” der anderen zu tun hat, praktisch wie ideel. Das ist, nach meiner Einschätzung, so, seitdem Homosexuelle politisch nicht mehr verfolgt werden (das mit der Anerkennung ist ein völlig anderes Thema), wodurch Lesben und Schwule keine politische Schicksalsgemeinschaft mehr darstellen, jedenfalls nicht in dem damaligen Ausmaß. Das erkennt man heute z.B. an der Frage der Adoption und des Kinderkriegens – man stehe dazu, wie man will: Frauen brauchen nur anonyme Samenspender, Männer brauchen verfassungskonformes Bundesrecht. Die politische Gleichheit der Frage ist schon nicht mehr gegeben.
Seit dem Ende der politischen Verfolgung hat sich auch eine Differenzierung herausgebildet, vor allem in der Bevölkerung, aber auch unter den Homos untereinander.
Das war auch eine Sache, die ich bei der ansonsten sehr interessanten Dokumentation dieses einen Skandinaiviers gelinde gesagt etwas … simpel fand: Homosexualität an der Bewegung zu erkennen – aber an sonst nichts! Es sollte dort durch bloße Schattenfilme gezeigt werden, dass man Homos an der Bewegung erkennen könne. Es ist wohl wahr: man kann einige Homos (männliche zumeist) an ihrer Bewegung erkennen, aber beileibe nicht alle (nicht mal dann, wenn man selbst Homo ist). Nur als Beispiel: ich arbeite seit 4 Jahren in einem Verein ehrenamtlich, in welchem einer der beiden hauptamtlichen Mitarbeiter ganz offensichtlich schwul ist, was man an der Sprache (nasal seifig) und vor allem der Gestik und Bewegung erkennt. Ich arbeite dort seit 4 Jahren einmal wöchentlich und ich weiß, dass die nichts von meiner Homosexualität ahnen, weil die sonst nicht in meiner Gegenwart immer wieder jene Witze über Homos (und diesen Homo da) machen würden, die sie machen. Zugegeben, ich bin deswegen auch eine Art Spion dort.
Inzwischen ist es aber gar so, dass ich sie darüber gar nicht mehr aufklären will oder kann, weil ich weiß, an was für in meiner Gegenwart gemachte Witze und Bemerkungen die sich erinnern werden, wenn ich sage, dass ich einer von “denen” bin. Ich könnte danach nicht mehr dort arbeiten, nicht wegen meines, sondern deren Schamempfindens.
Homo ist nicht so einfach zu erkennen, wie man meint, nur weil es bei einigen wirklich einfach ist und daher ist auch das mit der biopathologischen Weiblichkeitseinmischung ein Punkt, der auf manche, nicht aber auf alle (männlichen) Homos zutreffen wird. Der Ansatz freilich ist sehr interessant, besonders in der Art, wie Sie ihn wiederum fassen. Gegen fanatische Religiöse wird Wissenschaft aber nicht helfen, denn die glauben nur ihren Priestern.

Dennoch ist die Korrelation zwischen “Hardcorefeminismus” und Lesbiertum ebenso schwach wie die zwischen Schwulentum und Partyfetischismus und Narzissmus. Das Problem des Nachweises besteht allerdings ganz offenbar darin, dass die meisten “offen” auftretenden Lesben hardcorefeministisch und die meisten “offen” auftretenden Schwulen Partyschillings sind. Die weniger offen auftretenden beider Orientierungen fallen kaum auf, zumeist aus guten Gründen. Nach meiner Erfahrung gibt es von denen auf beiden Seiten aber weit mehr.

Die Neigung zum Extremismus resultiert nach meiner Beobachtung weniger aus der bloßen Orientierung, auch nicht aus rein individuellen Schicksalen, sondern durchaus daraus, dass sich diese individuellen, irgendwo gescheiterten Existenzen irgendwann – wie es bei den Scientologen wahrhaft nicht anders ist – an die falschen Leute gewant und sich in deren gesamte Mentaliät und Macht “verliebt” haben. “Verliebt” heißt, dass auch in der heutigen, nicht politisch verfolgenden Gesellschaft, für Homos noch allerhand am Rand passiert – vor allem mit den Eltern, bei Mädchen und Jungen wahrscheinlich relativ gleichmäßig – und dass man das als Erwachsener irgendwann sozusagen verpacken und dann wegpacken können muss. Einige aber packen sich selbst immer aus und andere damit ein, fortwährend. Sie schaffen es nicht, die Sache einmal wegzupacken und weiterzugehen. (es nimmt für mich daher kein Wunder, dass sie auch häufig depressiv und suizdal sind). Bei Schwulen nenne ich das “den Penis ins Gesicht drücken”, was heißen soll: sich gar nicht mehr anders erfahren zu können als dadurch, einen Solchen zu haben und auf Träger desselben liebend zu reagieren. Es heißt: sich und andere gar nicht mehr anders als durch dieses Organ erfahren zu können. Ebenso die Hardcorefeminsten, die häufiger auch Lesben sind: sie können sich und ihr eigenes wie das ganze Leben gar nicht mehr anders wirklich erfahren, als über ihr Geschlecht. Jede Erfahrung muss durch dieses Organ “gefiltert” werden und zwar wirklich absolut jede. Deswegen wirken diese Menschen auch so dauerhaft (über Jahrzehnte) stagnierend in ihrem Horizont: sie erfahren sich immer nur durch eine Perspektive, die sie nie erweitern können, weil keine neue hinzutreten kann. Jede muss sich der alten Erfahrung unterordnen – oder ist Betrug und Angriff.

Ludwig Binswanger nannte das “Verstiegenheit”. “Jede Ideologie ist wesensmäßig eine Verstiegenheit”. Lesbar in “Baumeister Solness/ß” und “Drei Formen missglückten Daseins” (darin: Verstiegenheit)

Ich denke, Herr Danisch – ich sage das ohne Polemik oder Herausforderungswünsche – Sie würden in Ihrer Richtung weiter gehen können, wenn sie die Hardcorefeministinnen als eine “Form missglückten Daseins” verstünden (Sie denken die Genders viel zu klug!), wie das auch auf die Fälle zutreffen könnte, von denen ihr Freund Ihnen erzählt hat.
Diese Menschen sind wirklich eingeklemmt, durch ihre eigene wie anderer Schuld, und sie kommen da alleine nicht mehr weg. (Das Stottern der Schinzel war da zum Beispiel durchaus verräterisch: plötzlich vor einer Form von nicht an die eigene Autorität (wie in den Vorlesungen an der Universität) gebundener Zuhörerschaft klar ausdrücken zu müssen, wie nur eine einzige Perspektive wahr sein könne – es nicht schaffen und zu einem Häufchen Elend werden…). Gleichzeitig ist alles, was sie als Angriff, Attacke, Polemik auffassen könnten, d.h. sowohl Kritk als auch die softeste Form von Perspektivismus, nichts anderes denn Bestätigung dieser einen und einzigen Erfahrungsweise und Perspektive, dass nur aus dieser eingeklemmten Position heraus überhaupt noch Wahrheit zu sehen ist. Ohne diese Perspektive wären sie nämlich verloren. Sie hätten nicht nur nichts, sie wären aus ihrer einzigen Perspekive dann nichts.
Jede satirische Bemerkung verlängert diesen Zustand und verzögert daher deren Wunsch, irgendwann (endlich!!!) einmal von diesem bescheuerten Felsvorsprung, von dem aus sie nicht mehr hoch, nicht nach rechts nicht nach links noch runter können, wegzukommen. Weil es die einzige Perspektive ist, in der sie Erfahrung machen können, d.h.: sicher exisiteren können. Alle anderen Sichtweisen sind nicht bloß gefährlich, sondern sie rütteln an den Säulen des eigenen Selbst: sie sind eine Morddrohung. Und darauf reagiert jeder Mensch mit Hass, Abscheu und Agression. Die Quelle heißt Angst (in diesem Fall: Angst vor dem Verlassen dieser einzigen Perspektive) So kitschig das klingen mag. Hardcorefeminismus wirkt deswegen auch wie eine Art Religion, weil er wie jeder Monotheismus mit dem Monoperspektivismus verheiratet ist. Wie auch sonst jede Ideologie.

Das alles ist aber durchaus eine Psychpathologie, aber es ist eine wirklich nicht einfache. Es ist eine harte Nuss, mit manchmal wirklich unvorstellbaren Folgen.
Die missglückten Schwulen leben oder sterben deren Folgen – übrigens ganz weisserheteromann-like – in Selbstzerstörung und krassester Selbsttötung aus, die Lesben machen das auf die Art der Frauen.
Ihr schwuler Freund hat Ihnen etwas darüber erzählt und Sie haben sicherlich auch schon manche Frau näher kennengelernt, sodass auch darüber nichts sonst vielleicht nicht Verantwortbares öffentlich hier geschrieben werden muss.

Man darf weder durch Kritik oder Beachutng zu viel Wind in die Segel blasen, noch darf man die Führung des Schiffs Irren überlassen.
Ein bisschen “Abkühlung” bezüglich des Themas stünde diesem Blog daher wirklich nicht schlecht…


Hadmut
3.1.2013 7:20
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@anonym: Danke! Famos!

Und woher kommt diese nasal seifige Sprache und die bei manchen erkennbare Art sich zu bewegen? Szenetypisch antrainiert, angeboren oder was könnte es sonst sein?


anonym
4.1.2013 1:36
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Wie alles, was Menschen tun, kommt auch Nasalseifigkeit und Hardcorefeminismus daher, dass diese selbst eine Lust an der Sache selbst empfindend macht und dass diese Lust wiederum die dafür nötigen Kosten von Unlust übersteigt.

Nun werden die meisten Männer und Frauen nicht verstehen – inklusive mancher Schwuler und Lesben- wie z.B. das Nasalseifige oder die schwammigwelligen Bewegungen bzw. die Hardcoregrammatik und -syntax überhaupt eine Lust hervorrufen könnten; noch weniger aber verstehen sie, wie das eine Lust hervorrufen kann, die gar die Kosten der Unlust (Lächerlichkeit, Künstlichkeit, Verdacht auf Irrsinn, kaum Erregung beim anderen und eigenen Geschlecht) übersteigen könnte.

Um die Frage zu beantworten muss man ganz rechnerisch erfragen, aus was überhaupt die Lust und Unlust an diesen Phänomenen sich als Produkt errechnet und was für eine Kiste man haben müsste, dass die Lust daran höher als die Unlust ist.

Ich denke aber, um diese wahrscheinlich recht einfache Rechnung richtig aufstellen zu können, hat sich leider unsere ganze biologische Wissenschaft viel zu weit von der ganzen psychologischen Wissenschaft entfernt (isoliert voneinander ergeben beide wenig Nutzen für die Allgemeinheit und zuletzt gar keinen für den Fortschritt der Wissenschaft überhaupt).

Ich würde daher einstweilen sagen, dass die Wahrheit zwischen “szenetypisch antrainiert” und “angeboren” liegt, wobei zu berücksichtigen ist, dass dazwischen nur Korrelation besteht, es also noch andere Faktoren geben muss – oder wir über den Wert dieser zwei genannten Faktoren zu wenig wissen und sie daher falsch bestimmen.

Zuletzt ist für einige Wenige das Seifige oder die Art der Bewegung wie die Hardcoregrammatik und -syntax aber auch eine wahre Kunstform ihres Selbst, ganz unpathologisch. Das muss man in der Rechnung berücksichtigen als einen sehr kleinen Faktor.

Ich weiß selbst leider nicht genügend darüber und es könnte auch gerade ganz falsch sein, denke derzeit aber, dass eine, dem Wissensstand unserer Zeit angepasste und insbesondere durch die Neurologie und Neuropsychopathologie veränderte Art der Psychoanalyse, die man dann auch anders nennen müsste, über solche Fragen Auskunft geben könnte, jedenfalls etwas. Also sowohl über nasalseifige Homos wie über sexuelle Orientierung überhaupt, sicherlich aber über Hardcorefeministen und über Sekten/Religion und dann irgendwann einmal über Zusammenhänge zwischen diesen. Sie sehen, Herr Danisch, ich denke hier den Zusammenhang zwischen Lesben und Hardcorefeministen wie den zwischen Schwulen und Nasalseifigkeit von der umgekehrten Seite, also so, dass man diese Zusammenhänge nicht zuerst, sondern erst ganz zuletzt verstehen kann.
Man muss vorher erst einmal wirklich aufwändig rechnen und dabei auch noch viele Fehler machen.
Jeder ernstlich rechnende Mensch weiß aber, dass man niemals Zwischenergebnisse allzuöffentlich bekannt gibt (man kann aber Testballons starten lassen…), bevor nicht das daraus sich ergebensollende Gesamtergebnis zweifelsfrei mathematischer Wahrheit entspricht.
Daher freue ich mich über Ihren neuerlichen Photobeitrag!
Zumeist ist ein Mensch dann am schöpferischsten in einer Sache, wenn man darüber am wenigsten über ihn hört.


Xinxi
4.1.2013 2:13
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Psycho-Probleme bzw. irgendwelche “typischen” Eigenschaften bei Homosexuellen scheinen kulturell bedingt zu sein. Zumindest in Ostasien war es bis zum 19. Jahrhundert (als Missionare und Kanonenboote “westliche” Prüderie durchgesetzen wollten) recht egal, welche Ausrichtung man hatte. Solange man irgendwie für legitimen Nachwuchs gesorgt hat und höflich gegenüber Eltern und Schwiegereltern war. Alles andere war (gesellschaftlich) belangloses Privatvergnügen.
Im westlichen Kulturkreis – oder jetzt leider auch bei christlichen Kovertiten in Ostasien – kriegen Homosexuelle (oder Leute mit solchen Neigungen) sehr eindeutig klargemacht, dass “Gott” sie hasst und solch ein “sündiges” Leben in der Hölle endet (bzw. ewig weitergeht). Zumindest die gut 10% der Menschen, die erhöht suggestibel sind (und auch prima auf alle Arten von Hypnose ansprechen), kriegen durch solche Suggestionen fast sicher einen Knacks.


Hadmut
4.1.2013 7:08
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@xinxi: Das ist doch nun Quatsch, denn die Aussage hat doch mit der Frage ob angeboren oder antrainiert überhaupt nichts zu tun.


Fritzer
4.1.2013 22:52
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mir ist übrigens bisher nicht aufgefallen, dass zumindest das nasale in anderen Sprachen so auffällig ist. Die Sache der Bewegung aber schon. Habe aber keine Erklärung dafür.


M
6.1.2013 12:43
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Der Link auf mariasfirst.wordpress.com (aus den Kommentaren von oben) verlinkt wiederrum unten auf hatr.org. Das ist offenbar der Ort, an dem Feministen den ganzen Kram abladen, den sie “Kackscheiße” finden. Ich hab mal kurz drübergelesen und ich kann vielem dort nur zustimmen:

Torsten Q
Es gibt einfach mehr heterosexuelle als homosexuelle Menschen… also sind sie auch öffentlich präsenter… das hat nichts mit “Paarnormativität demonstrieren” zu tun… kommt vielleicht manchmal vor, aber ich sehe nicht, dass “Heten” sich und ihre sexuelle Präferenz mehr präsentieren als – um mal in der Sprache zu bleiben – “Homos”. Eher umgekehrt.

Erkenntnis des Tages: Die Müllhalde der Femi/Gender-Extremisten ist eine Goldgrube für Menschen, die eher diesseitiger Logik zugeneigt sind.