Ansichten eines Informatikers

Neujahrs-Ärgernis: Windows Plattenspiegelung

Hadmut
1.1.2012 20:37

Anscheinend bekommt Microsoft nicht mal die fundamentalen Funktionen eines Betriebssystems auf die Reihe.(Nachtrag)

Nun bin ich ja kein Windows-Freund und bevorzuge Linux. Aber manchmal kommt man einfach nicht drumherum. Software zur Bildverarbeitung verlangt beispielsweise häufig nach Windows. Bisher hatte ich dafür einen etwas älteren Mini-PC, der mit Vista geliefert wurde, das ich relativ schnell auf den Mond geschossen und den PC anderweitig verwendet habe. Als ich dann was für die Bildverarbeitung brauchte, habe ich ein Windows 7 Professional 32Bit gekauft und draufgeleiert, ging auch soweit. Neulich hab ich für teuer Geld eine Bildverarbeitungssoftware gekauft, mit der ich nur Ärger, ziemlich viel Ärger habe (demnächst mehr dazu). Dazu gehört unter anderem, daß sie auf der Verpackung 1-2 GB RAM empfehlen, de facto aber 2GB nicht reichen.

Um dieses Programm nun zu verwenden habe ich mir einen neuen Rechner zusammengestellt. Zugegebenermaßen nichts neues, sondern einfach mal so zusammengestellt, was sich aus der Bastelkiste und aus Umbauen der bestehenden Festplatten machen ließ, Festplatten sind gerade teuer.

Also hab ich dem Ding einen AMD-Prozessor, 4 GB RAM und zwei – allerdings schon gut gebrauchte – 750GB Platten verpaßt und dazu ein Windows 7 Professional 64 gekauft. Da ging er Ärger schon los, weil das Ding partout nicht davon abzuhalten war, seine Hauptpartition (C:) auf die erste und seine 100MB-Systempartition auf die zweite Platte zu packen. Weil ich aber alten Platten (trotz erfolgreichen Selbsttests) nicht so wirklich traue und ich unter Linux seit Jahren beste Erfahrungen mit der Plattenspiegel per RAID-1 habe, wollte ich das da nun auch machen. Bei zwei 750er Platten mit exakt gleicher Größe bietet sich das an.

Das Mainboard, genauer gesagt dessen BIOS, behauptet zwar, RAID zu unterstützen, aber das ist nur ein Pseudo-RAID, was zwar im BIOS konfiguriert wird, aber dann über einen besonderen Treiber doch nur wieder als Soft-RAID geführt werden muß, den man erst noch installieren muß. Nee, dann lieber mit den betriebssystem-eigenen Mitteln, denn Windows 7 Prof unterstützt ja nun eigentlich von Haus aus die Plattenspiegelung. Also lieber das genutzt.

Also das Betriebssystem (durch Abziehen der zweiten Platte) zunächst mal in drei Partionen (eben jene System-Partition zu 100MB, C: und D:) auf einer Platte erstellt und alles installiert. Läuft (mehr oder weniger). Dann die zweite Platte dazu und testweise der System-Platte einen Spiegel auf der zweiten Platte hinzugefügt. Brrrrm-Schwups-Fertig. Gespiegelt. Na, das war ja einfach.

Also wurde ich übermütig und habe (wohlgemerkt schon kurz nach Weihnachten) den Partitionen für C und D auch gleich Spiegel-Partitionen zugewiesen, machte das Ding auch anstandslos. Zeigt nun die je zwei Partitionen für C und D an und meldet „Die Synchronisation wird wiederholt.” Klar. Muß ja auch.

Nur: Das meldet es immer noch. Ich habe die Kiste seitdem mehrfach mehrere Stunden am Stück laufen gehabt, und die synchronisiert wie blöde. Und kommt nicht zum Ende. Die Platten brummen und werden heiß, die Kiste selbst ist extrem lahm.

Nun nahm ich an, daß das die Kiste bei jedem Anschalten leider von vorne anfängt und habe sie heute mal vom Morgen an laufen lassen. Synchronosiert wie blöde und hört nicht mehr auf. Inzwischen rödet das Ding seit ca. 11 Stunden daran, zwei 750er Platten zu synchronisieren und kann nicht mal den Fortschritt anzeigen.

Natürlich habe ich mal nach dem Problem gegoogelt (was gar nicht so einfach ist, weil man bei diesem Scheiß-Windows ja nie weiß, wie die deutschen Fehlermeldungen im englischen Original heißen und wonach man suchen muß). Jedenfalls habe ich in diversen Foren diverse Beiträge gefunden, wo Leute über exakt das gleiche Problem mit exakt den gleichen Symptomen fluchen. Die Synchronisation dauert ewig, rödelt die Platten heiß und macht die Kiste über Stunden unbrauchbar, was unter anderen daram liegt, daß Windows die Synchronisation beider Spiegel gleichzeitig vornimmt (und nicht wie Linux nacheinander) und deshalb die Platte eigentlich nur noch damit beschäftigt ist, zwischen den Spuren hin und herzuspringen.

Und wie ich gelesen habe, fängt das System jedesmal dann, wenn beim Runterfahren irgendwas nicht ganz glatt läuft (und angeblich auf manchen System auch manchmal nach dem Schlafmodus) immer von neuem an, in diese Extrem-Spiegelung zu springen.

Und man kann nicht mal einen Bug-Report aufmachen, wenn man das Windows nicht direkt sondern über einen Zwischenverkäufer gekauft hat. Was aber auch überflüssig wäre, denn das Problem ist ja bekannt, wird aber nicht in Ordnung gebracht.

Völlig unbrauchbar. Im Privatbereich eine Zumutung, im professionellen Bereich völlig inakzeptabel. Nicht tragbar.

Zumal das Ding die Platten ja systematisch verschleißt, also für und nicht gegen Plattenausfall wirkt. Wie kommen die dazu, sowas „Professional” zu nennen?

Was mach ich nu damit? Wenn das Ding bis heute abend nicht zum Ende kommt, schmeiß ich die zweite Platte wieder raus und versuche den Spiegel wieder aufzulösen. Wenn das auch nicht geht, muß ich das Ding eben plattmachen und alles komplett neu installieren, viele Stunden Arbeit versemmelt. Windows scheint mir an vielen Stellen so richtig tief vermurkst zu sein.

Die beste und stabilste Methode, Windows laufen zu lassen, ist immer noch, ein Linux drunterzupacken, was RAID usw. übernimmt, und das dann in einer virtuellen Maschine laufen zu lassen, damit man auch Snapshots hat, wenn bei der Softwareinstallation wieder mal etwas schief geht. (Nur daß das gerade mit manchen Bildverarbeitungsprogrammen nicht funktioniert.)

Ein einziges fortlaufendes Ärgernis, und das als „Industriestandard”. Microsoft behauptet ja, das beste Betriebssystem zu haben, bekommt aber nicht mal Grundfunktionen zuverlässig zustande. Schaffen es aber, mit jedem PC zwangsweise ein Windows mitverkaufen zu lassen.

Ach ja: So ohne weiteres kann man die Platten dann auch nicht mehr von außen lesen, weil sie für den Spiegel in „dynamische” Partitionen umgewandelt wurden. Retten oder mit einem externen Virenscanner entwanzen geht dann wohl auch nicht mehr. Was ein Mist.

Immerhin weiß ich jetzt, warum Windows 7 Professional nicht gleich nach dem Lizenzschlüssel fragt sondern erst nach 30 Tagen. Wäre zuviel Aufwand, wenn man das nach einer Woche erst nochmal neu installieren muß.

(Wenn ich dran denke, wie schön, sauber, zuverlässig und problemlos das unter Linux läuft, und das kostet nicht mal was…)

Nachtrag: Den Spiegel für die D-Partition zunächst wieder aufzuheben hat (wie ich unten schon im Kommentar geschrieben habe) nicht nur zu einer sofortigen Änderung des Plattengeräusches geführt, sondern auch dazu, daß der Spiegel für die C-Partition in plausibler Zeit (war nicht im Zimmer und weiß deshalb nicht, wie lange genau, aber ca. <2Stunden) fertig geworden ist.

Es ist also tatsächlich so, daß die beiden Spiegel sich ins Gehege kommen und sich gegenseitig blockieren. Das heißt aber, daß das System nicht nur nicht in der Lage ist, sich bei Inkonsistenzen ohne manuelles Eingreifen wieder zu synchronisieren, sondern auch, daß das System ohne echten Defekt in einen Zustand fallen kann, in dem es nicht mehr brauchbar ist und die Verfügbarkeit des Systems also nicht erhöht, sondern sogar herabgesetzt wird.

46 Kommentare (RSS-Feed)

Jens der andere
1.1.2012 21:05
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Kenne ich.

Es hilft, wenn möglich, erst die Spiegelung für die Daten aufzuheben, die Systempartition synchronisieren zu lassen, dann die Datenpartition wieder zu spiegeln, wenn ich mich recht entsinne.

Inzwischen mache ich lieber Backups auf USB-Platten…


Hadmut
1.1.2012 21:19
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Der Unterschied zwischen einem Backup und einer Spiegelung ist mir wohl bewußt. Bei Bildverarbeitung kann man aber sehr viele Daten und sehr viel Arbeit verlieren, wenn der letzte Backup auch nur ein paar Stunden alt ist.

Ansonsten werd ich das mit dem Aufheben mal probieren.


Hadmut
1.1.2012 21:23
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Jedenfalls hat sich mit der Aufhebung der Spielung der D:-Partition schlagartig das Plattengeräusch verändert und ist ruhiger geworden. Offenbar haben die wirklich quer durcheinandersynchronisiert.

Das hilft einem aber nicht viel, denn wenn der Spiegel wie berichtet schon im Normalbetrieb ab und zu anfängt zu synchroniseren, kann man ja auch nicht jedesmal von Hand das Zeugs auseinanderreißen und zusammenstecken.


Jens der andere
1.1.2012 21:12
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(Ergänzung zum vorherigen Kommentar: Logischerweise erspart Spiegelung ja auch nicht die Sicherung – liest sich nur schneller und man verliert nicht die Daten seit der letzten Sicherung. Daher würde ich eh’ eher die paar WESENSENTLICHEN Daten sichern und den Rest gegebenenfalls neu aufbauen.)


wolframcgn
1.1.2012 21:25
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>Windows scheint mir an vielen Stellen so richtig tief vermurkst zu sein.

Gääähn.

Ach? Die Überraschung 2012… Windows unzuverlässig/vermurkst… 😉


So tiefliegende Probleme hätte ich jetzt nicht mehr vermutet.

Das gleichzeitig oder nacheinander Synchronisieren kenne ich von Solaris. Allerdings sind die Puffer so gross, das das hin- und herspringen kein großartiges Problem ist und nur ein paar Prozent Performance kostet.

Könnte es sein, das man die Puffergröße für die Synchronisation über die Registry einstellen kann und die noch auf irgendwelchen antiken Werten wie 1MB steht ?

Mit ZFS ist die Resynchronisation kaum mehr der Rede wert. Im Standardmodus wird nur der geänderte Teil synchronisiert. Blockhashwerte haben was.


Hadmut
1.1.2012 22:36
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Könnten könnte das schon sein, aber das kann ja nicht angehen, daß man sich da jetzt noch die Fehleranalyse aus den Fingern saugen muß. Das ist doch ein unglaublicher Krampf.

Ich hab jetzt in den sauren Apfel gebissen und mir gerade einen Adaptec PCIe RAID Controller für 50 Euro bestellt.


buchstabensalat
2.1.2012 0:39
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Du kannst dir eine Neuinstallation ggf. sparen, mit Testdisk kann man dynamische Datenträger wieder zu Basisdatenträgern machen. “Professionelle” Backup-Software kann übrigens auch mit dynamischen Datenträgern umgehen. 😉


Hadmut
2.1.2012 0:42
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@buchstabensalat: Der Hinweis mit Testdisk ist gut.

Ich verwende derzeit TrueImage für Windows-Backups. Ob die mit dynamischen Datenträgern klarkommt und das dann wieder in eine normale Partition reinleiern kann, wäre zu untersuchen. Da ich auf der Kiste aber noch keine Daten oder Einstellungen, sondern nur installierte Software habe, ist es die Frage, ob sich das weitere Gerödel lohnt oder ob nicht eine Neuinstallation besser ist.

Jetzt warte ich erst mal, bis der bestellte RAID-Controller kommt.

Ach, ist das alles ein Mist.


Harald
2.1.2012 2:44
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“Adaptec PCIe RAID Controller für 50 Euro”

Und das ist ganz sicher ein echter Hardware-RAID und nicht auch wieder eine Software-Bastelei wie auf dem Mainboard?

Ich frage ja nur, mir ist das vor Jahren mal bei einem Compaq-Server passiert – das war auch “RAID” “Controller” “Karte”. 😉

Bei meinen letzten Recherchen wurden “echte” RAID-Controller so mit ca. 130€ Endkundenpreis gehandelt, ich hatte IIRC nichts gefunden, was weniger kostete und zugesichertes Hardware-RAID hatte.


Hadmut
2.1.2012 10:18
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@Harald: Weiß ich nicht, ich habe keine näheren Informationen dazu gefunden, aber ich werde es herausfinden. Wenn nicht, schicke ich ihn eben wieder zurück.

Bisher habe ich die Adaptec-Controller immer für Hardware-RAIDs gehalten.

Nur, was soll man sonst kaufen? Was ich auf die Schnelle gefunden habe, liegt alles so zwischen 20 und 60 Euro. Und „RAID-Controller” nennen die sich alle. Ich werde die Kiste unter Linux booten und dann schauen, wieviele Platten und welche Controller ich sehe. Wenn Du einen besseren Tipp hast – her damit.

Außerdem ärgert es mich massiv, daß ich da noch mehr Geld reinstecken soll, denn eigentlich besteht der ganze Rechner sonst nur aus eigentlich schon aus anderen Rechnern ausgemusterten Rest-Komponenten. Ich find’s ja schon derb, daß man für Windows soviel Geld hinlegen muß. Aber daß ich dann auch noch mal Geld obendrauf legen muß, weil Windows nicht kann, was ein Betriebssystem können muß, geht mir über die Hutschnur. Windows plus diesen Windows-Hardware-Patch kostet mehr als der ganze Rest des Rechners. Und dabei habe ich mit Windows selbst schon genug Probleme gehabt. Mal läßt sich ein Treiber aus unbekannten Gründen nicht installieren, dann verschwindet ein anderer Treiber, irgendwann taucht aus dem Nichts ein Dritter auf. Nicht mal die Installation von Software bekommen sie ordentlich auf die Reihe. Und meinen Laserdrucker als Drucker im Betriebssystem anzumelden ist unter Linux auch viel leichter und geht viel schneller als unter Windows. Das ist so richtig tief und durchgehend krank.


HF
2.1.2012 11:04
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Windows ist eben kein Betriebssystem.
Es ist ein gesellschaftlicher Missstand.
Die Arbeit vieler Menschen ist darum herumorganisiert:
Entwickler bei Microsoft, Entwickler bei Hardwareherstellern,
beim Hersteller der ungenannten Bildverarbeitungssoftware,
und Deine Arbeit. Und jeder Einkauf sorgt dafür, dass alles so bleibt, wie es ist.
Neu ist das alles nicht, die Unix-Hersteller haben in den 90ern ziemlich viel Müll produziert, und untereinander um die Gunst der Anwender gestritten. Ich hatte mal in den 90ern eine nagelneue HPUX-Maschine, deren mitgeliefertes “df” mit falschen Sektorgrößen rechnete. Ohne die Gnu-Tools konnte man damit nichts anfangen…
Nichts Neues also. Die Ursache der Softwarekrise ist die Softwareindustrie. Und sonst gar nichts.


Jens der andere
2.1.2012 11:29
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@Hadmut: Daß DIR der Unterschied bewußt ist, war mir klar – aber man trifft in der Praxis immer wieder auf Benutzer, denen das NICHT klar ist. Einige davon lesen ja vielleicht hier mit. Daher…


Jens der andere
2.1.2012 11:31
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NOCH eine Ergänzung…
Die Spiegelung beider Volumes funktioniert gut. Bis denn dann ein blue screen oder ähnliches auftaucht und das System meint, die Spiegelungen seien unrein. Dann beginnt das Spielchen von vorne.

(Wußte doch, da war noch ein Haken…)


Hadmut
2.1.2012 14:17
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Was übrigens auch deshalb ein ziemlicher Scheiß ist, weil man beispielsweise in ein Notebook (ich habe eins mit zwei Festplattenschächten) nicht brauchbar zwei Platten mit Plattenspiegelung einbauen kann, was für den Außenbetrieb sogar ziemlich wichtig wäre. Da kann man nicht einfach mal noch ne PCI-Karte mit einbauen.

Und so einen Mist nennen die „Windows Professional”. Es wär zum Lachen, wenn’s nicht so zum Weinen wäre.


Pete
2.1.2012 15:05
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Auch wenns trollig klingt… Mit MacOS (und der zugehörigen Hardware) ist mir sowas bisher erspart geblieben. Klar, man zahlt ein Markenpremium, aber auf lange Sicht lohnt sich das, weil eben nicht soviel Zeit in die Systemwartung gesteckt werden muss.
Naja… Und nicht umsonst sind die Äbbel in Künstlerkreisen so beliebt…


Hadmut
2.1.2012 15:54
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@Pete: Ganz so ist es auch wieder nicht. Ich hab seid neulich auch einen Mac und ein iPad. Deutlich besser als Microsoft, aber trotzdem genug Gründe und den Jungs bei Apple gewaltig in den Hintern zu treten. Die produzieren auch viel Mist.

Es stimmt zwar, daß ein Mac innerhalb des „Normalen” viel weniger Wartung braucht und Probleme macht als Windows. Aber sobald es mal etwas zur Sache geht, stolpert man auch über deren Leichen im Keller. Das merken nur die Künstler nicht, weil die nicht zur Sache gehen. Die wollen ein einfaches System das einfache Aufgaben einfach erledigt. Das tut der Mac. Windows nicht mal das. Allerdings wüßte ich jetzt auch nicht, wie man einem Mac eine Spiegelplatte beibringt, zumal in meinen Mac Mini meines Wissens nicht oder nur mit Umbausatz eine reinpaßt (die Server-Version hat meines Wissens andere Plattenhalterungen, bin ich aber nicht sicher, angeblich gibt es Umbausätze). Es wäre aber zu vermuten, daß das unkomplizierter geht.

Aber das stimmt schon, generell ist MacOS deutlich besser als Windows.


Pete
2.1.2012 18:17
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Das gute bei MacOS ist, das da ein echtes Unix der Keller ist, d. h. wenns mal hart auf hart kommt buddelt man als jemand mit Linux Background etwas besser als in den MSDOS Ruinen.
Von den Profi-Photoshoppern/Film-, Screen- und Printdesignern aus meinem Bekanntenkreis wird _allerdings_ sehr ans Eingemachte gegangen, weil der Grafikquatsch mächtig Ressourcen frisst; die nutzen zum Teil sogar gespiegelte SSDs, damit das Laden richtig schnell wird… Dann allerdings in einem Mac Pro und nicht nem Mac Mini. Sollte aber keinen Unterschied machen… Wenn ich mich richtig erinnere richtet man jegliches RAID mit dem Festplattendienstprogramm (Disk utilitiy) ein.
Ich bin jedenfalls mit meinem MacBook wesentlich produktiver als mit den Windoze bzw. Linuxlaptops, die ich vorher gehabt habe. Ich arbeite zwar berufsbedingt hauptsächlich in einer VM (den Client gibt’s noch net für MacOS), allerdings geht das auch wesentlich besser als unter WIN/Linux (u. a. wegen so Sachen wie suspend to RAM und Disk, womit ich sonst immer Trouble hatte).
Privat (gleiche HW) nutze ich für Photokram meist Lightroom, Photoshop nur weils im EDU bundle


Pete
2.1.2012 18:18
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… kam… Sonst GIMP, was man dank X11 Server auch ohne VM nutzen kann. Bin sehr zufrieden!


Pete
2.1.2012 18:19
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… kam… Sonst GIMP, was man dank X11 Server auch ohne VM nutzen kann. Bin sehr zufrieden!
(duplicate detected???)


Mathias Habel
2.1.2012 18:56
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Erfahrung zeigt, dass RAID auf Desktops mehr Probleme bereitet als die zusätzliche Sicherheit wert ist; s. a. den schon etwas älteren Artikel http://www.pugetsystems.com/labs/articles/Why-RAID-is-usually-a-Terrible-Idea-29

Ich würde tatsächlich aufs RAID verzichten und regelmäßig Backups meiner Dateien machen.

Was ist eigentlich mit Gimp? Das gibts doch für Linux und soll doch genauso gut sein wie Photoshop.

Übrigens ist meine Erfahrung mit MS-Software inzwischen recht positiv. Sowohl in meiner Firma als auch privat läuft das Zeug ohne grosse Probleme (auch nicht mit RAID).

Beruflich ist der grosse Troublemaker inzwischen keine Infrastrukturanwendung mehr (weder Windows noch unixoide OS), sondern die ganzen zusammengefrickelten
“Businessanwendungen”, alle mehr oder weniger DB-verschiedenster Coleur-gestützt, geschrieben von mit wenig technischen Kenntnissen gesegneten Programmieren. Ihre Qualität ist fast immer umgekehrt proportional zu ihrer “Businesskritizität”.

Privat sehe ich weder in Bedienung noch Stabilität einen Unterschied zw. meinem Mac und meinem Windowsrechner mit Win 7. Der ist sogar deutlich schneller als der Mac mit Lion, zugegebenermassen aber auch neuer. Abstürze/BSOD habe ich unter Windows seit Jahren nicht mehr gesehen.

Mathias


Hadmut
2.1.2012 19:16
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Gimp habe ich früher mal häufig verwendet, aber es hat massive Schwächen, beispielsweise die fehlende Unterstützung für Farbkalibrierung, XMP usw.

Mir geht’s aber hier gar nicht um Gimp oder Photoshop, das sind ja nur Programme zur Bildmanipulation. Sowas brauche ich eigentlich fast nie.

Mir geht es um den fotografischen Workflow, Archivierung, Graduation, Tagung usw.. Und da gibt es unter Linux nix brauchbares als Open-Source. Digikam taugt nicht viel und insbesondere mit der RAW-Konvertierung habe ich bisher ziemliche Probleme mit allem, was frei unter Linux zu haben ist.

Am besten komme ich immer noch mit Bibble5 klar, das es auch unter Linux gibt und das ich für gewöhnlich unter Linux verwende. Das wäre eigentlich ganz gut, hat aber auch einen Haufen Lücken, Bugs, Auslassungen, und ist zu kaum etwas kompatibel. Und nicht immer so tadellos, wenn es um RAW-Konvertierung geht. Und vieles bekomme ich mit Bibble5 oder Gimp einfach gar nicht hin. Zumal der Export für die Professionelle Weiterverarbeitung da auch nicht sauber läuft und andere Funktionen fehlen. Deshalb verwende ich ergänzend noch Adobe Lightroom.

Für Panorama-Aufnahmen gibt es unter Linux das ziemlich gute hugin, die aber auch ihre Grenzen hat. Und für HDR-Aufnahmen habe ich unter Linux noch gar nichts brauchbares gefunden. Dazu kommt, daß auch die anderen professionellen Tools wie die von den Herstellern wie Nikon oder Konverter wie DxO für Linux einfach nicht zu haben sind.

Eine Monitorkalibrierung ist unter Linux auch nicht zu haben, weder die Software dafür noch die Geräte (allerdings ist da gerade was neues erschienen, das habe ich mir aber noch nicht angsehen). Die Software, die bei den Farbkarten zur Kamerakalibrierung beiliegt, gibt es auch nichts für Linux. Hochqualitative Druckertreiber für Farbdrucker, und sei es nur ein Selphy, gibt es auch nicht.

So leid es mir tut, aber Linux ist für Bildverarbeitung nur sehr begrenzt brauchbar. Gimp ist schön und gut, aber löst keines meiner Probleme. Ich habe derzeit etwa – weiß nicht genau, müßte mal zählen – zwischen 50.000 und 100.000 Fotos in meinem Bildarchiv, und das letzte Mal vor vielleicht 5 Jahren Gimp für die Bildbearbeitung verwendet. Gimp/Photoshop brauche ich normalerweise überhaupt nicht. Zumal die beide den Nachteil haben, daß sie das bearbeitete Bild und nicht die Bearbeitungsschritte zum automatischen Export speichern. Lightroom und B5 machen das so.

Es ist übrigens ein Trugschluss, daß Bild(ver|be)arbeitung = Photoshop | Gimp wäre.

Allerdings werde ich mir schon überlegen, auf Mac umzusteigen.


Hans
2.1.2012 20:13
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Vasari Image Processing System (VIPS)
http://www.vips.ecs.soton.ac.uk/


dsojfdsojfd
2.1.2012 21:02
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Monitorkalibirierung unter Linux geht. Was haben denn die Farbkarten mit dem OS zu tun?


Hadmut
2.1.2012 21:07
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Also ich habe bisher weder einen brauchbaren Weg gefunden, noch einen Weg, ein Kalibriergerät unter Linux zu betreiben.

Die Farbkarte, die ich habe, hat zwei Bereiche. Einen mit verschiedenen Tönungen rund um Weißtöne herum, mit denen man relativ leicht mit jedem beliebigen Graphikprogramm einfach mit dem Weißabgleichtool reinblicken kann. Es hat aber auch eine Reihe von Farbfeldern mit denen man mittels der beigefügten (Windows-)Software als Plugin für Lightroom die Kamerakalibrierung erstellen kann. Und die läuft halt nicht unter Linux.

Ich weiß, daß viele mit Scheuklappen rumrennen und partout herbeireden wollen, daß Linux und freie Software alles mindestens genauso gut können. So ist es aber leider auch nicht.


Hanz Moser
3.1.2012 0:31
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Ich glaube da bist du böse reingefallen. Die windowseigenen Funktionen für RAID waren nie sonderlich universell. Warum es die überhaupt je ins Desktop OS geschafft haben ist mir ein Rätsel. Spiegelung auf so niedriger Ebene ist da kaum für was sinnvoll und kein normaler Mensch braucht eine gespiegelte Systempartition.
Das ist eher so eine Geschichte für (kleine) Datenbank- oder Fileserver, wo die Systemplatte eh nichts tut, die Datenplatten richtig ackern und man nicht mit der Partitionierung spielt, sondern gleich in physische Platten trennt.
Das Problem des vollkommenen Performancezusammenbruchs beim Rebuild stört aber auch da.

Die Lösung für dich wäre Robocopy mit /MIR /MON:n als Optionen. Das überwacht Änderungen auf Dateiebene mit den Notifications von NTFS und “synchronisiert” dann nach n Änderungen, auf der Ebene normaler Dateisystemoperationen. Da hast du evtl. sogar eine höhere Chance bei einem Fehler heil davon zu kommen, weil nicht auf beide Platten gleichzeitig das selbe geschrieben wird.
Mach mal die Kommandozeile auf und gib “robocopy /?” ein.
Übrigens ist das ganze Konstrukt der “Offlinedateien” letzten Endes nicht mehr als ein breiter optischer Aufsatz für robocopy mit ein bisschen Ordnerumleitung.

Mit dem billig RAID wirst du vermutlich spätestens dann in die Scheiße greifen, wenn es seine eigentliche Aufgabe erfüllen soll. Hattest du an so einem Adapter schon mal ein RAID 1 mit einer langsam sterbenden Platte?
Ich wünsch es dir nur, wenn du gute Backups hast.
Wenn du einen RAID Controller des RAIDs wegen willst, und nicht um mehr Platten ganz normal anzuschließen, dann solltest du von allem die Finger lassen, was keine 100 Euro kostet. Ich hab mein Lehrgeld schon bezahlt 😉

So ganz klar ist mir auch nicht, warum du ein RAID 1 haben willst. Ich raufe mir bei dem Gedanken die Haare, weil du ja gar keine Hochverfügbarkeit brauchst. Hohe Verfügbarkeit, also eine unabhängige Kopie auf einer anderen Platte im selben PC, reicht doch vollkommen. Übersehe ich da was?


Hadmut
3.1.2012 0:48
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Wenn ich das richtig verstanden habe, muß man robocopy doch wieder von Hand anstoßen und es kopiert jeweils nur einzelne Unterverzeichnisse. Das ist doch wieder Bockmist.

Backups auf ein externes Speichermedium und Synchronisation auf meinen Linux-Server mittels Unison habe ich schon. Und Lightroom legt auch noch Kopien in festen Abständen ab. Da brauche ich nicht noch ein viertes Tool, was keinen Vorteil bringt. Es ist ja völliger Quatsch, wenn ich noch eine Kopiermethode hinzufüge, die ich wieder manuell pflegen muß. Zudem ist mir unklar, ob das, was robocopy erzeugt, eine bootfähige Partition sein kann. Eigentlich nicht.

Robocopy kann aber schon aus einem bestimmten Grund keine brauchbare Lösung sein: Graphikprogramme wie Bibble5 oder Lightroom schreiben ihre Einstellungen in SQLite databases, die relativ groß werden. Robocopy arbeitet auf Dateiebene. Das heißt, daß das Ding bei jeder Änderung von ein paar bit anfängt, die gesamte Datenbank rüberzuleiern. Und bei Videobearbeitung kopiert sich das Ding dann auch dumm und dusselig. Kontinuierliches Kopieren auf Dateiebene ist keine gute Idee, weil es den Aufwand extrem hochtreibt.

Es geht darum, daß man nicht dauern und kontinuierlich backupen kann und die Kiste für den Fall eines Plattendefektes erstens lauffähig zu halten und zweitens die Arbeit seit dem letzten Backup nicht zu verlieren. Also genau das, wofür man RAID 1 verwendet.

Was mich aber immer wieder wundert ist, wieviele Leute sich bei Windows mit solchen krummen Workarounds abfinden oder das für normalen Umgang mit einem Betriebssystem halten. Wären nicht so viele Leute bereit, solchen Schrott mitzumachen, hätten die das längst ändern müssen. Sowas ist ein Mangel.

Nur um mal die Lächerlichkeit zu unterstreichen: Unter Linux funktioniert das seit – weiß nicht mehr genau – fast 15 Jahren tadellos, stabil, zuverlässig. Da gibt es solche Diskussionen oder Workarounds erst gar nicht.

Das Problem ist nicht Microsoft. Das Problem ist, daß Microsoft so viele Kunden hat, die solchen Mist hinnehmen und es als Sport betrachten, damit irgendwie klarzukommen.


Hadmut
3.1.2012 0:51
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Ich habe so den Eindruck, daß Windows XP der Peak war, seither geht es rapide bergab. Das ganze Ding ist so verfilzt, von ad-hoc-Murksereien vergurkt, mit Komplexität überladen und mit Marketing-Anforderungen versaut, daß das Ding nicht mehr zu managen ist. Microsoft hat das Ding selbst nicht mehr im Griff.


Hanz Moser
3.1.2012 0:40
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Nachtrag:

Wenn du mal was Vernünftiges haben willst, um über Windows und Microsoft zu schimpfen, gibt es viel bessere Ansätze.

Seit Vista SP2 gibt es zum Beispiel keine Möglichkeit mehr auf supportetem Weg mit den Betriebssystembordmitteln Volume Snapshots zu verwalten. Man kann kucken und löschen, aber persistente Schatten darf man nur noch auf den Serverversionen machen. Ganz tolle Sache, vor allem weil Steady State nicht mehr für Windows 7 unterstützt wird.
Windows 7 Embedded haben sie auch gleich noch den EWF Disk Mode geklaut.

Wenn man einen Kiosk PC mit Windows 7 haben will, der professionellen Ansprüchen genügen soll, muss man richtig basteln. Wenn man dazu Microsofts Ausführungen zum Ersatz von Steady State liest, fühlt man sich einfach nur verarscht. Man soll einfach alle Nase lang das ganze System via WDS neu deployen. Klar, mal schnell zwei Tage das Image über eine ISDN Leitung zu einem Terminal in Timbuktu schieben, weil man für die Fehlersuche einen definierten Zustand haben will. Oder einen allgemein zugänglichen PC in einem Konferenzraum zwischen verschiedenen Veranstaltungen neu deployen, weil die Leute gerne alles verstellen.
Und natürlich braucht man auch einen Domänencontroller für das alles. Am besten der Sicherheit wegen einen eigenen, weil solche Gastrechner besser nicht ins Unternehmensnetz sollen.


Mathias Habel
3.1.2012 6:57
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Nachdem ich in der Firma taglich mit WinXP arbeiten darf, weine ich immer vor Glück, wenn ich abends mein privates Win7-Notebook anmache. Hardware bei beiden ist übrigens vergleichbar und vergleichbar modern.

Win7 ist deutlich besser als XP imho, v. a. besser zu bedienen, aber auch schneller bei moderner Hardware.

Mathias


Mathias Habel
3.1.2012 7:05
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Du hast jetzt ziemlich über Windows und seine problematische RAID-Unterstützung gelästert. Immerhin aber kann man offensichtlich mit Windows einigermassen das machen, was Du willst, mit Linux, auch wegen technischer Mängel (allerdings anderer) aber nicht. Einem unbefangenen Beobachter würde es so scheinen, als würde Windows bei dieser Aufgabenstellung klar besser abschneiden. Wäre es mal nicht Zeit für einen Linux-Rant?….;)

Mathias


Hadmut
3.1.2012 10:11
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@Mathias: Nein.

Erstens gab’s hier schon genug Rants über Linux. Sogar mehr als über Windows.

Zweitens geht es mir gewaltig auf den Wecker, daß Leute immer erwarten/fordern/verlangen, daß wenn man A kritisiert man auch B kritisieren muß, also ob man alle seine Kinder gleichmäßig beschimpfen müßte. Wenn ich Frauen kritisiere, soll ich gleichzeitig auch Männer kritisieren, bei Muslimen auch die Katholiken und bei Windows nun auch Linux. Sowas geht mir völlig gegen den Strich, sowas halte ich für extrem bescheuert und widersinnig, weil es nämlich jede Kritik entwertet (was offenbar auch der Zweck solcher Forderungen ist). Damit bist Du bei mir also ganz am falschen Platz.

Drittens habe ich hier bei Linux nicht von technischen Mängeln gesprochen sondern von Funktionen, die einfach noch nicht implementiert wurden weil sie bisher zu wenig Leute gebraucht haben. Linux ist keine Firma, bei der man etwas für’s Geld verlangt. Davon mal abgesehen, daß bei Linux im Desktop-Bereich ziemlich viel schief läuft beruhen die Probleme bei Linux hauptsächlich auf Unvollständigkeiten oder noch nicht erbrachter Arbeitsleistung, auch fehlender Dokumentation der Hardware-Hersteller. Sie beruhen nicht wie bei Windows auf pathologisch-chronischem Extrem-Murks und Vertriebs-/Marketing-/Monopolbasierten Manipulationen. Linux macht nichts, um Konkurrenz rauszuhalten, und Linux wird nicht von irgendwelchen Marketing- oder Verkaufsstrategen designed.

Viertens kostet Linux nichts und niemand zwingt mich es zu verwenden oder zu kaufen. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ganz so tief ins Maul. Windows dagegen muß ich erstens bei Hardware häufig mitkaufen, auch wenn ich nicht will. Ich habe also für Windows im Laufe meines Technik-Lebens viel, viel, viel mehr Geld ausgegeben als für Linux, obwohl ich Windows kaum nutze. Die meisten Windows-Lizenzen habe ich nie benutzt. (Und da schreien die immer wegen Raubkopien…) Und manche Software zwingt mich zum Einsatz von Windows. Wenn ich also etwas für teuer Geld kaufen muß, obwohl ich es eigentlich nicht brauche, dann sehe ich Mängel deutlich kritischer als wenn ich etwas geschenkt bekomme.

Fünftens habe ich bei Linux die Möglichkeit, etwas selbst in Ordnung zu bringen, zu erweitern, Verbesserungsvorschläge zu machen, die oft auch in überschaubarer Zeit umgesetzt werden. Bei Windows geht das gar nicht. Da blicke ich auch nicht durch, weil das alles so undurchsichtig und verbaut ist.

Zur Information: Selbst wenn ich Bildverarbeitung treibe, liegen die Daten – soweit möglich – auf einem Linux-Server. Nur bekommt es Windows – dumm wie es ist – nicht mal auf die Reihe, Dateien auf einem Netzwerkshare gleich zu behandeln wie Daten auf einer lokalen Platte. Deshalb können viele Programme Dateien nur bearbeiten, wenn sie auf der lokalen Platte liegen. Oder nur, wenn dem Netzwerkpfad ein Laufswerksbuchstabe zugeordnet wurde. Was ein Murks… Windows ist so durch und durch krank.


Jens der andere
3.1.2012 8:55
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@Hadmut:

Bis auf das Marketing scheint mir der vorletzte Satz auch für aktuelle Linux-Distros zu gelten. Für den Einsatz als Enduser-Desktop ist das immer noch nichts, für den Profi ist es zu überladen. (Warum zum Teufel muß beispielsweise ein Terminal-Window transparent sein?)


“Deshalb können viele Programme Dateien nur bearbeiten, wenn sie auf der lokalen Platte liegen. Oder nur, wenn dem Netzwerkpfad ein Laufswerksbuchstabe zugeordnet wurde. Was ein Murks… Windows ist so durch und durch krank.”

Ja und Amen !

Das führt dazu, das ich bei einigen Rechnern Probleme mit der Buchstabenverteilung bekomme, weil ich Netzlaufwerke verbuchstaben muß. Leider sind im Gegensatz zum Atari die Umlaute nicht erlaubt.


Mathias Habel
3.1.2012 15:09
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Wenn ich irgendetwas in meiner Berufserfahrung gelernt habe, dann dass, das keine Software alles das kann, was man gerne möchte. Man muss immer Kompromisse eingehen. MS ist bei weiten nicht der schlimmste Mitspieler hier. Wie ich bereits sagte, kennw ich weitaus schlimmeres.

Was Deine Anforderung wg. RAID angeht: die ist schon eher ungewöhnlich. Ich habe weder privat noch beruflich bislang erlebt, dass jemand ernsthaft nach einem Desktop-PC mit RAID verlangt. Das das bei Win nicht gut funktioniert, macht daraus kein prinzipiell schlechtes OS. Meine Erfahrungen mit Windows sind seit v7 sehr positiv; ich erlebe kaum Probleme. Meine zugegeben geringen Versuche, mit Desktop-Linux sind dagegen viel schlechter; trotzdem betrachte ich es nicht als schlechtes OS. Win ist inzwischen weitaus besser als sein Ruf. Ich möchte daher mal eine Lanze für Win brechen. Ja, manche Sachen laufen nicht so wie bei Linux, sind umständlicher oder gehen gar nicht. Linux hat meines Dafürhaltens dagegen andere Probleme, u. a. (soweit ich das sagen kann) mit dem Grafikstack.


Hadmut
3.1.2012 15:34
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@Mathias Habel: So’n Quatsch!

Dieses “man muss Kompromisse eingehen” ist so ein Geschwätz um einfach alles zu rechtfertigen und hinzunehmen. Geht Microsoft mit mir Kompromisse ein, wenn ich nur den halben Preis zahlen will? Na, also, warum soll ich dann die halbe Leistung nehmen?

Und meine Anforderungen bezüglich RAID sind nicht ungewöhnlich, sondern ganz normal. RAID-1 eben. Bloß weil Du es noch nicht erlebst hast, ist es doch noch lange nicht ungewöhnlich. Ich habe seit ca. 10 Jahren fast alle meine PCs unter RAID. Und die Server sowieso.

Und doch, das macht aus Windows ein schlechtes OS. Erstens weil RAID einfach wichtig ist, aber das wäre nicht das eigentliche Problem. Sondern wenn eine Funktion da ist, dann muß sie auch brauchbar funktionieren und nicht das ganze System runterziehen und unbrauchbar machen. Wenn Microsoft das nicht gebacken bekommt, dann sollen sie eben zugeben, daß sie es nicht hinkriegen und es weglassen, anstatt so zu tun als ob.

Und um eine Lanze für Win zu brechen bis Du hier bei mir falsch. Insbesondere, wenn es sich auf bloße Behauptunge und substanzloses Verteidigen bezieht.

Und mit dem Graphikstack unter Linux hab ich auch keine Probleme. Zumal es da mehrere gibt, man hat Alternativen. Nur mit dem wesentlichen Unterschied, daß man ein Linux auch ganz ohne Graphik ziemlich gut betreiben kann (was ich auch auf mehren Maschinen tue), ein Windows ohne Graphik jedoch tot ist.


Mathias Habel
3.1.2012 15:20
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P.S. M. W. können inzwischen fast alle Win32-APIs mit UNC-Pfaden umgehen. Hab schon lange kein Programm mehr gesehen, dass eine Datei nicht öffnen kann, nur weil diese per UNC angesprochen wird. Hast Du mal ein Beispiel?

Das einzige Programm, was mich diesbezüglich nervt, ist cmd.exe, dass immer noch nicht mit UNC-Pfaden auf der Kommandozeile umgehen kann. Prinzipiell wäre es aber möglich, wie 4NT nachweist.


Mathias Habel
3.1.2012 16:30
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Keine Software ist fehlerlos, gekauft hin oder her. Wie benutzen sie trotzdem und arbeiten um die Fehler drumrum. Wir fluchen und mounten Laufwerksbuchstaben, weil irgendein olles Programm kein UNC kann. Wir testen und probieren es solange bis es geht und schimpfen auf den Hersteller. Klingt das bekannt? Das meine ich mit Kompromisse eingehen. MS ist bei diesem Spielchen sicher nicht der beste, aber auch bei weitem nicht der schlimmste Bewerber. Du kriegst nie dass, was in den Hochglanzbroschüren steht. Du kannst es gerne kompromisslos verlangen, Du kriegst es nicht, Punkt.


Hadmut
3.1.2012 17:03
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@Mathias:

So’n Geschwätz.

Eigentlich sagst Du doch überhaupt nichts außer daß man Windows nicht kritisieren darf, egal wie schlecht es ist.

Würde man Dir folgen, dürfte man zu gar nichts mehr eine kritische Meinung haben. Guck mal auf den Titel meines Blogs. Ich bin Informatiker. Eine solche kritiklose Sichtweise, wie Du sie einforderst, ist mit meinem Beruf unvereinbar.


Mathias Habel
3.1.2012 20:14
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Kritisiere Windows soviel Du willst, diese Freiheit hast Du (und jeder sonst). Ich nehme mir die Freiheit, Windows gegen in meinen Augen übertriebene Kritik in Schutz zu nehmen.


Hadmut
3.1.2012 20:30
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@Mathias: Dann darf ich Dich hiermit bitten, mein Blog nicht mehr zu besuchen und Deine Freiheit – die ich Dir in keiner Weise beschneiden will – woanders auszuüben. Dieses Blog dient der Darstellung meiner Meinung und nicht Deiner (Mein Blog, meine Meinung – Dein Blog, Deine Meinung).

Ich freue mich immer über andere Meinungen, nützliche Hinweise oder wenn mich jemand auf Fehler hinweist, aber daß hier jemand nur rumsülzt, Kommentar-Ping-Pong spielt und trollt, ohne irgendetwas greifbar zu begründen, sondern einfach nur um dagegen zu sein und rumzunölen, und mir damit die Zeit stiehlt, kann ich überhaupt nicht leiden. Und Leute, die sich persönlich mit einem Produkt identifizieren, obwohl sie eigentlich damit nichts zu tun haben, auch nicht. Es gibt genug Anbieter kostenloser Blogs. Mach Dir da eins und schreibe da rein, was Dir auf der Seele brennt, aber das ist hier kein Seelenmüllabladeplatz. Oder jedenfalls nur meiner. Und gegen solche Meinungspolizisten, die Blogs auf unerwünschte Meinungen überwachen, bin ich sowieso allergisch.

Du ziehst zwar hier die Diskussion mit übersüßten Lobeshymnen auf Windows in die Länge und rödelst die Kommentare voll, aber zum eigentlichen Thema hast Du überhaupt nichts beigetragen. Ich habe inzwischen den Verdacht, daß Du ein bezahlter Kommentator einer Marketingagentur bist. Und die haben hier sowieso Hausverbot.


Hanz Moser
3.1.2012 23:44
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“Wenn ich das richtig verstanden habe, muß man robocopy doch wieder von Hand anstoßen und es kopiert jeweils nur einzelne Unterverzeichnisse. Das ist doch wieder Bockmist.”

Nein.
Offenbar hast du weniger Interesse an einer Lösung als am Schimpfen.

Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück mit deiner Bastellösung mit dem 50 Euro RAID.


Hadmut
4.1.2012 0:06
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@Hanz: Ich habe inzwischen gesehen, daß robocopy einen mirror-modus hat. Ich habe aber auch erklärt, daß und warum es eben keine Lösung ist, weil ein Kopieren auf Dateiebene das Problem nicht löst und ich auch keine vierte Variante zum Dateikopieren brauche.

Nur weil ich schimpfe und Du jetzt polemisch daherkommst, wird Dein Vorschlag nicht zur Lösung des Problems. Genausowenig wie eine Steckkarte für 50 Euro eine „Bastellösung” und eine für 100 Euro eine gute Lösung ist.

Ich finde es eigenartig, wie leicht Du es Dir machst, hier Deine Ansichten als „Lösungen” und meine als „Bastellösungen” einzustufen, obwohl Du fast gar nicht weißt, was ich mit dem PC machen will und welche Anforderungen ich habe. Irgendwie glaubst Du gerade, das per Gedankenlesen und Fernfühlen besser beurteilen zu können als ich selbst hier vor Ort. Hör bitte auf mir das, was für Dich gut und richtig erscheint und Deine Arbeitsweise auch als die für mich einzig richtige zu unterstellen.

Bei der Bildverarbeitung hat man es mit großen Datenbankdateien zu tun, die nur an wenigen Stellen geändert werden. Da ist eine kontinuierliche Spiegelung auf Dateiebene einfach der falsche Ansatz. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Außerdem wird robocopy in den Beschreibungen als Tool zum Kopieren von Foldern beschrieben. Man muß dazu eine zweite Platte als separate Platte einbinden, daraus wird aber keine bootfähige gespiegelte Platte. Würde die erste Platte ausfallen, hätte ich mit der zweiten Platte noch lange kein bootfähiges brauchbares System, sondern nur Kopien von ein paar Dateien. Zumal es das System deutlich verändern würde, die zweite Platte an Stelle der ersten zu installieren oder die zweite Platte herauszunehmen.

Es löst also das Problem nicht, sondern ist eine Frickellösung, um auf Deiner Argumentationsebene zu bleiben. robocopy ist eine Lösung für manche Probleme, aber nicht für meines.

Und mach Dir bitte auch mal klar, daß ein Vorschlag noch lange keine Lösung für ein Problem ist.


Hanz Moser
4.1.2012 4:12
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Du scheinst bei mir mehr Gedanken zu lesen, als du es mir unterstellst.

Ich hab dein Desinteresse an einer Lösung allein daraus geschlossen, dass du robocopy als Bockmist bezeichnet hast, ohne zu wissen was es kann. Was soll man anderes denken, wenn jemand auf einen Hinweis diesen mit falschen Behauptungen abbügelt?
Ich muss dir nichts verkaufen. Und nein, ein RAID Ersatz ist das Ding auch keinesfalls.

Dass ich einen RAID Adapter für 50 Euro als Bastellösung bezeichne hat einen einfachen Grund. Ich hatte mit solchen Dingern schon öfters das Vergnügen und meine Erfahrungen sind durchweg negativ. Ich hab solche Hardware auch schon Datenbestände vernichten sehen, weil die schlecht getesteten Treiber in der Konfiguration eben halt ab und an mal Müll geschrieben haben. Natürlich waren die Backups so auch Schrott.
Das wünsche ich ehrlich keinem und ist die Steigerung deiner Probleme mit dem Windows Software RAID.

Wenn du ordentliches RAID unter Windows haben willst gibt es eigentlich nur den Weg über einen entsprechend teuren Controller. Und bevor du einen billigen nimmst, würde ich lieber nochmal über die Treiber für das Software RAID des Mainboards nachdenken. Wenn das ein Intel Chipsatz ist sollten wenigstens die Treiber halbwegs ordentlich sein und im Schadensfall bekommt man einen Standard Intel Chipsatz immer irgendwo her.


Hadmut
4.1.2012 10:34
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@Mathias, Hanz:

Ihr schafft es offenbar beide nicht, Euch zum Thema zu äußern. Mathias sagt gar nichts außer Lobpreisungen von Windows allgemein, das man nicht beleidigen dürfte, als wär’s ne Gottheit. Hanz erzählt mir was von robocopy, will das aber so verstanden wissen, daß RAID-Controller mindestens 100 Euro kosten müssen. Was aber beides überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hat.

Das Thema ist, das Microsoft ein Betriebssystem (zwangs-)verkauft, aber nicht in der Lage ist, dessen grundlegende Funktionen brauchbar zu implementieren. Es geht darum, daß die Software von Microsoft Müll ist, und nicht welche Leidensfähigkeit oder welche Workarounds man braucht, um damit zu arbeiten.

Von Software erwarte ich, daß sie funktioniert, und nicht, daß man noch alle möglichen Tricks und Workarounds kennen oder niederkniend auf die Funktion verzichten muß.

Und was die Preiskategorie von RAID-Controllern angeht:

  • Linux kostet gar nichts und kann es seit >10 Jahren tadellos. MacOS X kostet 30 Euro und kann es, wie ich höre, auch tadellos. Windows kostet bis zu 200 Euro und ist da unbrauchbar. Also gilt das „je teurer desto besser” ganz sicher nicht.
  • Dazu kommen noch weitere Nebenkosten. Bei Linux und MacOS brauche ich keine Virenscanner, bei Windows muß man ihn dazukaufen (oder eingeschränkte kostenlose nehmen).
  • Linux und MacOS haben prima Backuplösungen gleich dabei, bei Windows muß ich die separat kaufen – und dann wieder auf die Kompatibilität mit dem Soft- oder Hardware-RAID achten.
  • Und ich habe auch keine Lust, ein vom Preis für das Betriebssystem schon völlig überteuerten System noch mehr Kosten durch teure RAID-Controller draufzupacken, die eigentlich völlig überflüssig sind und die man nicht bräuchte, wenn Windows funkionieren würde. Die ganze Diskussion um robocopy und die Preise von RAID-Controllern dürfte es überhaupt nicht geben.

Das Thema, daß Windows nicht funktioniert wie spezifiziert, daß Microsoft hier für den höchsten Preis den schlimmsten Dreck verkauft, habt Ihr beide mißachtet. Ich will keine Worksarounds und Frickeltricks, ich will daß Software so funktioniert, wie ich sie gekauft und bezahlt habe.

Wie ich aber hier schon öfters ausgeführt habe, kann ich dieses zwanghafte Kommentar-Ping-Pong und das damit verbundene Vermüllen der Kommentarliste überhaupt nicht leiden. Und ich mag es auch nicht, wenn Leute die Kommentarfunktion eines Blogs mißbrauchen, um ihren persönlichen Balast da abzuwerfen. Das ist hier kein Social Network und ich bin keine Parkuhr, der man es erzählen kann. Wenn Ihr was loswerden wollt, was erstens nicht zum Blogartikel paßt und mich zweitens auch nicht interessiert, dann müßt Ihr eben Euer eigenes Blog aufmachen und es da reinschreiben. Aber um einfach als Sozialprothese endlos und ziellos herumzudiskutieren, fehlen mir einfach die Zeit und die Lust.

Und deshalb werde ich auch nicht darüber berichten, wie die Sache mit dem RAID weitergeht, weil ich einfach keine Lust mehr auf solche Endlosdiskussionen habe, die kein Thema haben oder von einem Thema zum anderen springen, um irgendwie Recht zu behalten. Ich blogge nämlich, weil ich Spaß dran haben will, und diese Diskussion hier mit Euch beiden macht keinen Spaß. Also werde ich sie weder weiterführen noch wiederholen.


Mathias Habel
4.1.2012 7:23
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Ah, eine gepflegte Diskussion… Gibt doch nichts schöneres.

Was Dein Problem angeht: kauf Dir nen Mac und hör auf rumzujaulen. Ich kann Dir bestätigen, dass dessen Festplattenmanger (“Festplattendienstprogramm”) über einen Menüpunkt “RAID” verfügt. Obs geht, weiss ich nicht. Probiers mal aus. Im gegeben Falle kannst Du ja wieder nen sinnlosen Rant darüber ablassen, wie sehr Linux das doch besser kann. Ok, gibt zwar offensichtlich genau die Software, die Du zu benötigen glaubst, nicht dafür…. Die böse Softwareindustrie aber auch!!1!

Ach ja, muss ich noch betonen, dass ich nicht für eine Marketingagentur arbeite? Ich schätze, dass ist sinnlos. Viel Spass noch mit Deinem Problem. Lass uns hören, welche Probleme der Billig-RAID-Adapter verursacht, an denen dann natürlich das böse (darf ichs wagen?) Windows schuld ist.