Ansichten eines Informatikers

Neue Koffer-Regeln im Flugverkehr

Hadmut
8.6.2011 12:09

Ich habe doch kürzlich mal über meine Probleme beim Flug mit South African Airways berichtet. Es scheinen sich gerade generell neue Spielregeln beim Fluggepäck abzuzeichnen.

Bisher war es bei vielen Fluglinien so, daß man 20 oder auch 23 kg Gepäck kostenlos (d.h. im Flugpreis enthalten) mitnehmen durfte, egal in wievielen Gepäckstücken. Dazu kommen dann noch fluglinienspezifische Besonderheiten. Bei der SAA gibt es etwa eine Liste von Sportgeräten, die man kostenlos mitnehmen kann, etwa ganze Fahrräder, riesige Golfschlägertaschen usw. (Tipp: Wenn man Übergepäck hat, ist es billiger, sich auf ebay eine gebrauchte Golfschlägertasche und ein paar Golfschläger zu kaufen und sein Zeugs da mit reinzustecken als das Übergepäck zu bezahlen).

(Zu meinem Bericht von damals muß ich nachreichen, daß die das vor allem deshalb so pingelig gesehen haben, weil die Lufthansa in München die Abfertigung für SAA übernimmt, die sind beide Star Alliance. Und mit Lufthansa ist nunmal nicht gut Kirschen essen. Checkt man in Afrika direkt an einem Schalter der SAA ein, sind die da etwas kulanter. Außerdem hatte ich mit SAA noch halbwegs Glück, weil die immerhin 23kg erlauben. Die anderen Reisenden der Reisegruppe sind mit dem Regelflug der Air Namibia geflogen und die erlauben nur 20kg)

Jedenfalls scheint es da gerade generell eine Änderung zu geben, wonach viele Fluglinien nunmehr 23kg erlauben, aber nur noch ein Gepäckstück. (Siehe Berichte in WELT ONLINE hier und hier) Was ich generell für schräg halte, weil damit dann doch irgendwo versteckte Kosten lauern können. Gut, in den allermeisten Fällen reicht mir ein Gepäckstück, aber dann eben doch nicht immer. Auf den letzten Reisen hatte ich zwei. (In Neuseeland hatte ich ein separates Stativ in einer Stativtasche, in Namibia einen separaten Fotokoffer.)

Das heißt für mich aber ganz klar, daß ich bei Flugpreisen nicht mehr nur auf den Hauptpreis, sondern auch auf die Gepäckkosten gucke. Und bei Emirates kann man auf vielen Flügen (zumindest bisher) 30kg mitnehmen, und trotzdem haben die günstige Preise.

Die Frage ist natürlich, wieviel Gepäck der Mensch braucht. Das muß man ja auch alles mit sich herumschleppen, und der Urlaub soll ja ein Urlaub und kein Gepäckträgerpraktikum sein.

Nun habe ich ja inzwischen durchaus leichtes Gepäck. Vor 10 Jahren hatte ich noch die Samsonite Schalenkoffer, die habe ich aber alle weggeworfen. Inzwischen habe ich leichte Stofftaschen (Eagle Creek) und Koffer aus sehr dünnem leichten Polycarbonat (Rimowa und Aldi), die vom Gewicht her schon ziemlich am Optimum sind. Ich trage im Urlaub eher leichte Kunstfasern (die auch schneller trocknen und nicht so miefen wie Baumwolle), und habe einiges an Reiseausstattung, was besonders klein und leicht ist (Handtücher usw.). Den ganzen Verbrauchskrempel wie Duschmittel und Sonnencreme nehme ich erst gar nicht mehr mit, sondern kaufe am Zielort. Und nutze – wenn nötig – die Waschmöglichkeiten am Urlaubsort, so daß ich normalerweise nur Klamotten für etwa 10 Tage dabei habe, und selbst das bei Wiederverwendung von Oberbekleidung. Vornehme Klamotten wie Anzug und Krawatte (wird in manchen Ländern des Abends gelegentlich erwartet) nehme ich sowieso nicht mit. Und da ich bevorzugt in warme Länder reise, meistens auch keine dicken oder warmen Klamotten. Für gewöhnlich drei paar Schuhe, nämlich Badeschlappen, so ne Kreuzung zwischen Sandale und leichten Sportschuh und die Trekkingschuhe, die ich aber im Flugzeug anziehe.

Dazu ein kleines Netbook mit Maus. So weit, so gut. Wiegt man das aber, ist man trotzdem oft schon bei um die 15 bis 18 kg. Dann noch ein paar Akkus oder Netzgeräte für die Fotoausrüstung, und schon ist man bei 20 kg. Und da hat man noch nichts an sonstiger Ausrüstung oder im Urlaub eingekauft. Von der Fotoausrüstung selbst noch gar nicht zu reden.

Also mir kommt das doch sehr so vor, als wollte man da bewußt noch ein paar versteckte Kosten unterbringen, zumal in immer mehr Ländern die Mogelangebote verboten werden, bei denen mit billigem Preis geworben wird, auf den noch alle möglichen Nebenkosten draufkommen.

Sie haben übrigens auch festgestellt, daß Frauen Koffer anders packen als Männer.