Ansichten eines Informatikers

Anti-Terror

Hadmut
26.5.2011 11:29

Hab ich das jetzt richtig verstanden? Die Bekämpfung des zunehmenden Terrorismus ist so wichtig, daß sie alle Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen rechtfertigt. Nur bei der Überprüfung von Kernkraftwerken, gerade da prüft man die Terrorgefährdung nicht?

Was mag das bedeuten? Ah ja, ich glaub jetzt hab ich’s. Die führen keine Überprüfungen durch, um Terroristen nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Genial. Bemerkenswert, wie gut und effektiv sich die Politik um unsere Sicherheit kümmert.

8 Kommentare (RSS-Feed)

Mnementh
26.5.2011 18:15
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Ich fühle mich doch sowieso schon extrem sicher, bei einem Innenminister der sich um eine ‘abstrakt hohe’ Gefahrenlage durch ‘virtuelle Bomben’ kümmert, anstatt die Polizei mal für Verbrechensbekämpfung einzusetzen. Da passt das doch.


dustbunny
26.5.2011 21:21
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Mann, mann, mann, eure Sorgen möchte ich haben. Dabei drohen ganz andere Gefahren: Die beschissenen Gurken werden uns alle umbringen!!!111elfgurkensalat 😉


der andere Andreas
27.5.2011 9:25
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@dustbunny:

ein glück kamen die nicht aus griechenland sonst hätte die BILD endgültig den nächsten auslandseinsatz der bundeswehr gefordert…

@hadmut:

es hat doch schon vorher niemanden interessiert, dass die dinger selbst ohne terroristen nicht einwandfrei liefen. wenn man da dann noch so reelle gefahren wie ‘virtuelle bomben’ einrechnet wirds gefährlich.


Anna Freud
30.5.2011 11:45
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Der Herr Innenminister hat dann auch mal alle, die gegen seinen Kurs sind oder da irgendwas fragwürdig finden, als fundamentalistische Linksradikale bezeichnet. (In der heutigen BLÖD)

Fehlt eigentlich nur noch, dass man wieder verkündet, sämtliche Kritik sei ausschließlich durch Wahlen kundzutun. Trostlose Demokratie, die nur noch ein Korrekturmittel kennt.


Hadmut
30.5.2011 12:20
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Man darf deshalb allerdings nicht den mindestens ebenso blöden Fehler machen, daraus zu folgern, daß der Vorwurf „fundamentalistische Linksradikale” in jedem Fall falsch und aus der Luft gegriffen sei. Da laufen schon einige von der Sorte rum.


Anna Freud
30.5.2011 14:51
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Ehrlich gesagt finde ich das Unterscheidungsmaß Links-Mitte-Rechts an sich völlig überholt.

Ist Assange linksradikal, weil er staatliche Strukturen angreift und bspw. das Militär kritisiert und aktiv gegen es vorgeht oder ist er rechtsradikal, weil er aus dem Anonymen heraus Macht ausübt und Staaten damit in Schrecken versetzt (“terrorisiert”)?
Sind die Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes (IM…:) ) linksradikal, weil sie Grundrechte ausser Kraft setzen wollen oder aktiv brechen oder aber rechtsradikal, weil sie eine anonyme Macht ausüben, die zudem stark autoritäre Züge kennt und vor allem gegen Regimekritiker eingesetzt wird (seit eh und je)?

Links-Mitte-Rechts ist für mich nichts als ein eigentlich schwacher Reduktionsversuch einer sehr sehr komplexen Sache und genau genommen eine Verblendung. Das Politische besteht nicht bloß aus 3 erweiterbaren Kategorien (fundamental, gemäßigt, liberal, konservativ…) lässt sich aber vor allem nicht darauf reduzieren.

Ich verweise Sie daher mal auf ihren eigenen Eintrag: https://www.danisch.de/blog/2011/05/25/pochen-und-rutteln/ und die darin geschilderte Beschränktheit des Redens seitens der Politiker. Zu dieser Beschränktheit zählen Links-Mitte-Rechts-Maßstäbe, weil sie das Denken ungemein vereinfachen.

Ich würde zustimmen, dass es bedrohliche Menschen oder Menschengruppen gibt, aber die gibt es in jeder politischen Hinsicht immer. Es laufen in jeder Partei sicher auch ein paar fundamental Rechtsradikale rum oder in diese Richtung tendierende (bspw. gibt es bei der an sich aussergewöhnlichen Piratenpartei einen AK, der sehr offen gegen Homosexuelle denkt).

Die Aussage, es gäbe aber auch Spinner ist niemals falsch, weswegen sie schlicht ohne wirklichen politischen Inhalt ist. Man könnte genauso gut sagen, es gäbe immer irgendwo Luft.

Der Herr Innenminister wollte sicher nicht darauf verweisen, dass es einige vereinzelte gefährliche Menschen gäbe. Er hat schlicht jede Kritik an der Überwachungs-Police als terroristisch oder Terrorismus-unterstützend (also auch: terroristisch) inkriminiert und zu diesen Überwachungs-Police-Kritikern zählen auch ihre Seiten Herr Danisch (bspw. fehlende Kontrollen an den Universitäten; bloßes Panik-Geblubber zur Durchsetzung von was-auch-immer; Technikunkenntnis; große Worte und nichts dahinter).
Wer weiß, ob Sie nicht auch einer von dieser Sorte sind? Könnten Sie das Gegenteil beweisen? Ihre Forschungsmafia-Seite spricht jedenfalls nicht gerade für Unterstützung der gegenwärtigen Regierungspolitik?

Und wie würde man den Herrn Innenminister wohl selbst kategorisieren? Links? Mitte? Rechts? Konservativ, liberal?
Und hätte diese Unterscheidung eine Bedeutung?


uwiuwiuwi
3.6.2011 3:40
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@ Anna Freud:

Yeah !!!


quarc
3.6.2011 16:41
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> Was mag das bedeuten? Ah ja, ich glaub jetzt hab ich’s. Die führen
> keine Überprüfungen durch, um Terroristen nicht auf dumme Gedanken
> zu bringen. Genial.

Ich glaube, so eine Begründung war vor ein paar Wochen wirklich im
Umlauf; man meinte, dass man solche Überprüfungen dann eben durchführt,
aber die Ergebnisse nicht veröffentlicht.

Die eigentliche Erklärung wird einfacher sein: man will bei der Überprüfung
nur reale Bedrohungen einbeziehen; die Terrorpanik ist ja nur als Futter
für das zu beherrschende Volk gedacht.