Dumm fickt gut
sagt eine alte Volksweisheit. Die Korrelation scheint jetzt wissenschaftlich bewiesen zu sein. Allerdings scheint die Kausalität gerade umgekehrt zu sein: Vögeln macht blöd.
10 Kommentare (RSS-Feed)
Also was nun, je vögel desto doof oder je doof desto vögel?
Carsten
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http://ruthe.de/cartoons/strip_0482.jpg
Aus Korrelation eine Kausalität zu schließen ist ein grundsätzlicher Fehler, wenn man die Zusammenhänge nicht versteht. Als Beispiel korrelieren die Verkaufszahlen von Speiseeis und die Anzahl von Ertrinkenden beim Baden vermutlich sehr gut(habe die Kurven mal gesehen), dennoch wird wohl niemand den Verzehr des Speiseeises für das Ertrinken verantwortlich machen. In diesem Beispiel scheint es auch offensichtlich. Bei “Studien” aufgrund des Vergleiches statistisch erhobener Messwerte gilt es immer vorsichtig zu sein.
In dem referenzierten Artikel wird gerade keine Kausalität gefolgert, sondern nur die Korrelation dargestellt. Dass vögeln blöd mache, stellen die Autoren wohl daher auch nur als vermutete Ursache dar, nicht als Ergebnis ihrer Studie.
Im Wartezimmer meines Arztes liegen immer diesen bunten “Fachzeitschriften” mit vielen Bildern. Dort hatten sie mal einen schönen Artikel: Dort war eine Grafik für die Qualität des Sex im Vergleich zur (Männer-)Intelligenz dargestellt war. Das sah dann wie ein “U” aus. Die Begründung im Artikel war, das “Dumm” zwar unbekümmert und unbelastet gut fickt, die ganz Intelligenten aber wieder alles bewußt kontrollieren und genießen können. Na dann … viel Spaß!
Der geneigte Leser wird schon wegen der Kürze des Artikels und der „Wortwahl” gemerkt haben, daß das hier kein wissenschaftlicher Hinweis war, sondern nur der Belustigung diente.
Jedem seriösen und ernsthaften Leser muß klar sein, daß eine Wissenschaftliche Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Sex und Intelligenz und der Kausalitäten unmöglich ohne die Betrachtung der Haarfarbe auskommen kann. Das ist doch offensichtlich.
hmm… bei einer US-Studie einer Military Academy kommt also raus, dass Frauen mit mehr Sexualpartnern ein geringeres Bildungsniveau aufweisen. Ich sehe da schon Kausalität, immherin passt diese Erkenntnis genau ins Schema christlich-fundamentaler Doktrinen.
Die gegensätzliche Erkenntnis, dass geringer gebildete Menschen zu mehr Sexualkontakten neigen unterstützt dagegen eher die bekannte These, dass geringe Bildung zu mehr Kindern führt (Stichwort: Akademikerinenwurfprämie). Was aber halt nicht halt keine Schlagzeile wertgewesen wäre.
In den Kommentaren zum Artikel kam auch die Frage der statistischen Signifikanz auf. Bei einem Unterschied von gerade einmal 2,3 Sexualpartner auf 3684 Frauen von denen fast 10% gar nicht sexuell aktiv waren.
Man weiß zuwenig um zu sagen obs eine gute oder schlechte Studie ist und was wirklich gefolgert von den Erstellern gefolgert wurde. Ein reißerischer Artikel wars allemal…
Also schon der Anfang des Artikels lässt bei mir die Alarmglocken schrillen:
“Ein Keuschheitsgelübde um der guten Noten Willen? Junge Frauen könnten sich das überlegen, denn die Zahl ihrer Sexualpartner soll sich negativ auf ihr Bildungsniveau auswirken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine US-amerikanische Studie.”
Stichpunkte “Keuschheitsgelübde” sowie “US-amerikanische Studie”.
Hört sich für mich mal wieder nach einer “Studie” mit ideologischer Motivation an. Nämlich christlich-rechts, und wohl nichts weiter als ein neuerlicher Versuch, die Abstinenzideologie durchzudrücken. Diesesmal mit der Drohung: “Bleib keusch, ansonsten kriegst du schlechte Noten, dann kannst du es auf dem harten Arbeitsmarkt vergessen, und dein Leben ist ruiniert”
Das sind typische PR-Studien mit der es die Provinz Uni in die Presse schaffen will. Wissenschaftlicher Wert: null. Zu den handwerklichen Fehlern wurde ja schon genug gesagt.
“Ein Keuschheitsgelübde um der guten Noten Willen? Junge Frauen könnten sich das überlegen, denn die Zahl ihrer Sexualpartner soll sich negativ auf ihr Bildungsniveau auswirken. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine US-amerikanische Studie.”
Ist ja noch dümmer als die Kausalität andersherum zu unterstellen…
“gut” impliziert Qualität. Hier wurde doch Quantität untersucht.
Erstens macht Übung den Meister.
Zweitens setzt die Erlangung der Quantität durchaus auch irgendwo Qualität voraus.
Drittens wird beim Sex die Quantität oft selbst als Qualitätsmerkmal aufgefasst.
Scheint mir persönlich eher wieder die Verwechslung zwischen Koinzidenz und Kausalität zu sein.