Ansichten eines Informatikers

In eigener Sache: Neues Blog-Design

Hadmut
17.4.2008 0:02

Nachdem es inzwischen doch dem oder anderen aufgefallen ist und Kommentare provoziert hat: Mein Blog sieht jetzt anders aus. Ein paar Worte dazu.

Grundsätzlich bin ich mit WordPress zwar zufrieden, was den Funktionsumfang angeht, aber nicht, was die Sicherheit angeht. PHP-Applikationen sind mir grundsätzlich suspekt, ich mag die Sprache nicht. Eine geeignetere Blog-Software hab ich bisher aber auch nicht gefunden und zum Selberschreiben fehlt mir einfach die Zeit, die Prioriäten liegen woanders. Immerhin, es macht Spaß.

Eine der schönen Eigenschaften von WordPress ist, daß es verschiedene “Themes” (aka “Skins”) gibt: Wie es sich für ein ordentliches Content-Management-System gehört, sind Funktion, Inhalte und Darstellung (mehr oder weniger) sauber voneinander getrennt und modularisiert. Man kann die Programmteile, die die logischen Bestandteile einer Blogseite – Text, Kategorienliste, Archivverwaltung usw. – in konkrete HTML-Seiten mit konkretem Aussehen umwandeln, austauschen. Man lädt ein neues Theme – neue Funktionen – rein und das war’s.

Von diesen Themes gibt es Tausende für fast jeden Geschmack. Nur mit meinem Geschmack ist es schwer, etwas passendes zu finden. Viele Themes sind sehr verspielt oder durch die Bildgestaltung sehr auf ein bestimmtes Thema – Häuser, Katzen, Blumen – festgelegt. Alles nix für mich. Vielen Themes merkt man an, daß deren Autoren künstlerisch ungefähr genauso unbegabt sind wie ich, mir fällt nämlich auch nichts (oder nur mit größter Mühe etwas) ein, was man als erträglich betrachten kann. 70% der Themes sind einfach zu hässlich, 29% der Themes zwar im Prinzip ganz gut oder sogar richtig gut, aber passen nicht zu meinem Blog oder meinem Geschmack.

Dazu kommt, daß manche Themes leider lausig programmiert sind. Es bessert sich etwas, aber manche sind einfach voller Fehler, Menüs fehlen, die Internationalisierung klappt nicht usw. usw. usw. Dummerweise merkt man das auch nicht immer. Es gibt diverse Webseiten, die dutzende, hunderte, tausende dieser Themes anbieten und dazu kleine Preview-Bildchen zeigen. Was auf dem Preview oder der Demo-Seite gut aussieht, muß noch lange nicht gut sein. Viele Seitenlayouts kommen dann mit meinem Hang zu langen Überschriften nicht klar. Oder mit einem breiten Bildschirm. Manchmal sind die Farbübergänge gruselig. Die Graphiken unscharf skaliert, weiß der Kuckuck. Viele Autoren legen leider mehr Wert darauf, ein Theme in verschiedenen Variante und Farbkombinationen anzubieten, als es einmal richtig in Ordnung zu bringen.

Gut, meckern ist leicht. Ich könnte ja mal selbst eines schreiben. Hab ich auch vor. Nachdem viele meiner Webseiten inzwischen uralt (und teils veraltet) sind, wäre schon lange mal ein großes Ausmisten und Erneuern fällig gewesen. Aber mir fehlt Zeit, bzw. die Zeit die ich habe, geht für höher priorisierte Sachen drauf. Und Graphikelemente zu erzeugen, die sowohl skalierbar und flexibel sind, und trotzdem gut aussehen und nicht billig, sind einfach verdammt schwer zu machen. Ich habe vor Leuten, die optisch gute und technisch einwandfreie Webseiten machen können, inzwischen ziemlich großen Respekt bekommen. Das ist ziemlich schwer.

Also mußte ich doch erstmal nehmen, was zu bekommen war.

Das bisherige Theme war eine von mir modifizierte Variante des Themes ‘Sleepy Blue’. Eigentlich erlesen hässlich. Ich hatte es gewählt, weil alle Themes, die ich damals probiert hatte, und die eigentlich besser aussahen, Macken hatten. Das hatte am wenigsten Macken und war eigentlich nur als Provisorium gedacht. Wie das mit Provisorien eben so läuft.

Diese Woche habe ich abends mal dagesessen und die Themes auf www.wpthemesfree.com durchgesehen. Ca. 200 Übersichtsseiten mit je 10 Themes, also ca. 2000 Themes hab ich mir angeguckt, viele davon näher. Optisch sind die besser geworden als früher, aber die Macken – Windows-spezische Fonts, Schlampereien bei den Graphiken, Layoutfehler – gibt es nach wie vor. Eigentlich wollte ich ein Zweispaltenlayout, aber letztlich bin ich bei SIMSEK3C hängen geblieben, wie man jetzt sieht. Das hatte zwar auch ein paar kleine Punkt, die ich korrigiert habe oder noch korrigeren muß – Fonts nur Windows-tauglich, englische Bezeichnungen, englisches Datum usw. – aber es geht so und kommt meinem bevorzugten technisch-sachlichen Stil etwas näher als die meisten. Da muß ich aber noch etwas dran feilen. Ziemlich gut gefallen hat mir auch Connexion, aber ein Bild von New York hätte nicht recht bei mir reingepaßt, und in meinem eigenen Bildarchiv ist mir auch nichts passenderes eingefallen.

So richtig glücklich bin ich noch nicht, aber es ist schon mal besser als das letzte. An den Fonts und den Graphiken muß ich noch was schmirgeln. Und drauf hoffen, daß mir zum geplanten Neuaufbau meiner Webseiten was brauchbares einfällt.

5 Kommentare (RSS-Feed)

RaphaelWimmer
17.4.2008 8:08
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Ikiwiki schon probiert (www.ikiwiki.info)?
Beispielsweise bei http://kitenet.net/~joey/blog/ in Betrieb.
Wobei Du vermutlich erstmal ein anständiges CSS-Theme schreiben müsstest…


Hadmut
17.4.2008 9:31
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Ich hab mal drüber gelesen, aber das ist für ein dynamisch (und mit Gastkommentaren geführtes) Blog wohl nicht ganz das richtige, zumal es ja ein Wiki und kein Blog ist.

Etwas ähnliches habe ich mir außerdem schon selbst geschrieben, ich brauchte nämlich ein portables Wiki, bei dem die Daten ohne weiteres z. B. mit rsync oder unison auf verschiedene Rechner zu kopieren sind. Weil es das passende nicht gab, habe ich mir etwas in Ruby selbst geschrieben, was aber noch der Überarbeitung bedarf. Jedenfalls habe ich daraus eine Programmkomponente, die mir Wiki-Syntax nach HTML wandelt und mit der ich meinen eigenen Seiten-Compiler gebaut habe, mit der ich auch zukünftig meine stabilen Webseiten generieren werde. Im Prinzip sowas wie WML, womit ich früher auch meine Webseiten generiert habe, aber das hatte nicht alle Funktionen, die mir vorschweben, und Perl hab ich sowieso schon lange entsagt.


Stefan
20.4.2008 1:07
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Es sieht vor allem in meinem Browser besser aus, da das alte Layout vermutlich mit der von mir eingestellten Mindestschriftgröße konfligierte (per Email hatte ich mich glaube ich beschwert).
Das ganze Blog klebte am rechten Browserrand – nun ist es recht mittig.

Nur der Link ‘Copy-Shake-Paste-Blog’ ragt beharrlich in den Text, womöglich würde ein ‘Copy – Shake – Paste – Blog’ ein Umbrechen befördern, wie auch rechts ‘Korruption + Schwindel’ umbricht, während ‘Adele+Fledermaus’ rechts auswandert.


Stefan
20.4.2008 1:09
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‘… hatte ich mich, glaube ich …’ – als selbternannter Sprecher der Kommentatoren plädiere ich für eine Vorschau- und eine Editfunktion.


Hadmut
20.4.2008 10:48
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Naja, ich bin halt auch irgendwo an die Fähigkeiten von WordPress gebunden, eine Vorschau- und Editfunktion hab ich bei denen noch nicht gesehen…