Ansichten eines Informatikers

Warum die Wolken oben bleiben und nicht herunterfallen…

Hadmut
30.1.2008 12:58

Manchmal höre ich Behauptungen, da haut’s mich echt aus den Socken.

Ich höre gerne SWR3. Manchmal kommen da solche pseudo-religiös-spirituellen Ansagen, wo dann irgend ein Pfarrer irgendwelche Gedanken zum Tag losläßt, so wie das Wort zum Sonntag in der ARD, nur eben ohne Vorwarnung und wenn sie den Hörer arglos erwischen. Manchmal sagen sie sogar ein paar vernünftige Sachen (vor allem wenn ein ehemaliger Klassenkamerad von mir seine Predigt hält, das geht dann gerade noch, was der sagt).

Manchmal staune ich aber wirklich, was da für Zeugs kommt. Da werden irgendwelche banalen Allerwelts-Beobachtungen gemacht, die sich zunächst unverfänglich und normal anhören, um dann ganz plötzlich durch bizarre Schlußfolgerungen darauf zu kommen, daß es Gott gibt, daß er es so oder so mit uns meint, er irgend ein Anliegen hat, oder irgendwas mit der Seele los ist. So auch heute. Da ging’s um Wolken, Himmel, Sehnsucht und Leichtigkeit. Und dann kam was, da dachte ich jetzt geht’s ab. Ich habe mir inzwischen mal den Text von SWR3 zumailen lassen, Volltext siehe hier:

[…]Wolken sind Wasser. Und Wasser kann man wiegen. Nehmen wir einmal an, eine Wolke hätte eine Masse von 100.000 Kubikmetern. Bei einer Luftfeuchtigkeit von einem Liter Wasser pro Kubikmeter Luft ergibt das 100.000 Liter Wasser. Ein Liter Wasser wiegt auf der Erde ein Kilogramm. Also wiegt meine mittelgroße Wolke 100 Tonnen. Da bin ich aber froh, dass sie nicht auf die Erde fällt und mich erschlägt. Tut sie aber nicht. Wieso?

Weil mit steigender Entfernung von der Erde die Erdanziehung geringer wird. Und mit geringer werdender Erdanziehung sinkt auch das Gewicht der Wolke. In der Höhe, in der meine Wolke über den Himmel zieht, ist sie in der Tat fast schwerelos und unendlich leicht. Wunder der Physik. Aber in meinen Augen weit mehr: Wunder des Lebens.

Denn noch immer kleben meine Füße am Boden, die Sohlen erdenschwer. Und alles zieht mich zu Boden. Schwere Gedanken, belastende Gefühle, die Enge des Alltags machen mir zu schaffen. All das drückt mich nieder. Und dennoch mache ich immer wieder die Erfahrung, dass es in aller Schwere so etwas wie Leichtigkeit geben kann.[…]

So, so, die Wolken bleiben oben hängen, weil da oben die Erdanziehung schon so viel schwächer ist. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Flugzeuge fliegen. Und wenn’s hagelt, hat Gott mal eben kurz die Schwerkraft im Himmel eingeschaltet. Jetzt versteh ich endlich auch, warum die Bergsteiger im Himalaya sich immer anseilen: Damit sie nicht nach oben wegfliegen, wo doch die Schwerkraft da so niedrig ist. Kennt man ja von den Astronauten im Weltall, die müssen sich ja auch anseilen.

Eieiei, da könnte die physikalische Erkenntnis aber ein ganz böses Erwachen bringen. Und sowas bringen die ohne Vorwarnung.

Würde mich interessieren, wieviele Leute sowas dann glauben und vielleicht noch ihren Kindern erzählen, wenn die mal fragen.

2 Kommentare (RSS-Feed)

[…] […]


Jens
4.6.2009 15:45
Kommentarlink

“Nehmen wir einmal an, eine Wolke hätte eine Masse von 100.000 Kubikmetern.”

Genau …