Ansichten eines Informatikers

Gefährliche Notebooks und Kameras in Flugzeugen verboten

Hadmut
16.5.2017 20:13

So, jetzt will ich auch mal meinen Spaß und mal so richtig wüst drauflosspekulieren.

Geht ja gerade riesig durch die Presse, dass der böse Trump den bösen Russen unerlaubt verraten habe, was es mit dem Notebook-Verbot auf USA-Flügen auf sich habe, was so topgeheim sei, dass nicht mal die Verbündeten der USA (=wir) davon erfahren dürften, und ursprünglich von einem anderen, „befreundeten“ Geheimdienst käme, also gar nicht hätten weitergegeben werden dürfen. Wer’s nicht mitbekommen hat: Die USA haben wegen Terrorgefahr für Flüge aus bestimmten Ländern bzw. von bestimmten Abflughäfen alle elektrischen Geräte verboten, die größer als ein Handy sind. Notebooks, größere Kameras usw. müssen alle in das eingecheckte Gepäck.

Da ich mal wieder meine Hirnwindungen nicht im Zaum halten kann, will ich mal den Spaß haben, voll loszuspekulieren, was es mit dieser Gefahr auf sich haben könnte.

Was wissen wir aus der unseriösen unzuverlässigen Tagespresse?

  • Es geht nur um elektronische Geräte, wie Notebooks und Digitalkameras. (Es wurde nicht genau genug gesagt, ob auch mechanische Kameras betroffen sind, die Rede war aber von elektronischen Geräten, von denen eine große Gefahr ausgehe.
  • Es gab die Warnung, dass elektronische Geräte trotzdem noch funktionierten, wenn man sie bei der Sicherheitskontrolle probeweise einschalten soll, man das also äußerlich nicht erkennen kann, dass die Geräte manipuliert sind. Das heißt auch, dass es also nicht darum geht, die Geräte einfach innen leer zu machen und nur die Gehäuse mit Sprengstoff zu füllen. Und es ist ein weiterer Hinweis auf den Zusammenhang mit Elektronik.
  • Es heißt, man könne das auch auf den Röntgenschirmen nicht erkennen, Sicherheitskontrollen fänden das nicht. Es kann also keine strukturellen Veränderungen in den Geräten geben, und es kann keine zusätzlichen überflüssigen Metallteile geben.
  • Es braucht verblüffend wenig Platz. Sie halten schon Tablet-Computer und Kameras für gefährlich. Alles, was größer als ein Handy ist.
  • Sie haben eine Heidenangst davor und halten das für eine enorme Gefahr, es muss also sehr gefährlich sein.
  • Kurioserweise finden sie es aber nicht – oder akzeptabel – gefährlich, wenn es im Gepäckraum mitfliegt.

Das bringt mich auf zwei, drei Gedankengänge bringt:

  • Wenn man es auf dem Röntgenbild nicht erkennen kann (nicht mal mit Computer-Unterstützung) und in die Struktur des Gerätes nicht eingegriffen wird, es sogar noch funktioniert, würden mir nur zwei Angriffsvektoren einfallen: Entweder versucht man, die Hohlräume im Gerät mit irgendeinem Gel auszugießen, das vielleicht fest wird, das halte ich aber für verräterisch und zerstörerisch.

    Oder: Die Akkus.

    Wenn es um Elektronik geht und schon bei kleineren Geräten gefährlich ist, was haben diese Geräte alle gemeinsam und was ist auf dem Röntgenschirm schwer durchschaubar? Die Akkus. Mir haben sie mal am Flughafen die Fototasche durchsucht, weil sich das Röntgengerät an den Akkus die Zähne ausgebissen hat (und sich das Röntgengerät auf die komischen Ringe der Objektivfilter keinen Reim machen konnte).

    Akku-Zellen könnte man auch aushöhlen und zweckentfremden. Dabei hätte man immer noch eine Restkapazität, zwar viel geringer, aber zum Einschalten reicht’s noch.

  • Was ich seltsam finde: Warum ist etwas im Bordraum gefährlich, im eingecheckten Gepäck aber nicht?

    Haben sie da stärkere, bessere Röntgengeräte? Oder bessere Methoden, Sprengstoff zu entdecken?

    Wenn sie vermuten, dass man einen Notebook zu einer Bombe machen kann, die auch als Rechner noch funktioniert, dann verstehe ich nicht, warum sie sie in den Gepäckraum lassen. Ein Notebook oder eine Kamera könnte locker einen Drucksensor haben oder sich über die eingebaute Uhr einschalten und damit als Zeit- oder Druckzünder agieren. Und ob die Bombe nun oben oder unten explodiert, dürfte ziemlich egal sein.

    Man kann sich auch überlegen, ob jemand auf einem Passagiersitz sein Handy als Fernsteuerung für eine Bombe im Gepäckraum verwenden kann, aber ich glaube, da ist zuviel Metall dazwischen.

Unter der Annahme einer Sprengstoffbedrohung finde ich das alles jetzt nicht so plausibel.

Wenn ich jetzt überlege, wie man einen zu diesen Randbedingungen passenden Terroranschlag baut, käme ich auf eine ganz andere Idee.

Chemische Kampfstoffe.

Man muss das Flugzeug eigentlich nicht sprengen, es genügt schon, irgendeinen Kampfstoff in die Klimaanlagenzirkulation zu geben. Hatten sie doch neulich im Zusammenhang mit dem Mord an dem Kim-Bruder in Malaysia. VX. Wirkt ja nicht sofort. (Obwohl ich aus meiner Bundeswehrzeit noch weiß, dass „Kampfgas“ eigentlich falsch ist, weil diese Kampfstoffe keine Gase, sondern Flüssigkeiten, die als Aerosole ausgebracht werden, sein sollen.)

Wenn man es schafft, in den Akkus irgendetwas unterzubringen, mit dem man das in der Nähe der Klimaansaugstellen als Aerosol versprühen kann (Akku, CPU-Lüfter,…), dann wären die alle schon unrettbar hinüber, bevor sie merken, was Sache ist.

Und jetzt mal eine ganz wüste Verschwörungstheorie: Es gab doch mal dieses Malaiische Flugzeug, das urplötzlich und ohne Notruf auf das Meer geflogen ist und nie gefunden wurde.

War das ein Testlauf?

Ist ja nur ne spinnerte Verschwörungstheorie. Macht aber Spaß. 🙂