Ansichten eines Informatikers

Fake von der Bundeszentrale für Politische Bildung

Hadmut
2.5.2017 1:17

Da kann man mal sehen, wie mit Bildern getäuscht wird.

Ich hatte doch Anfang April berichtet, dass ich bei einer Veranstaltung der Bundeszentrale für politische Bildung war.

Es ging um Fake News und „postfaktisch“, aber nicht inhaltlich, sondern mehr so um „schön, dass wir auch mal drüber geredet haben“.

Von einem professionellen Journalisten nahezu wert- und inhaltslos runtergespult wir irgendeine beliebiges billiges Fernseh-Quiz. Kritisches Denken: Null. Brei für die Masse, die alles schluckt.

Und ich hatte doch erzählt, dass ich vom Buffet gerade vollgefressen zurückkam, und ihnen schon zuviel Leute zum Interviewen weggerannt waren, und sie dann halt mich interviewt haben, weil sonst keiner mehr da war. Und dass ich ihnen relativ lange und auf mehrere Fragen geantwortet habe, dass ich die Veranstaltung selbst für Fake halte, nämlich weil sie einem einreden, dass das etwas Neues wäre, sie aber immer gerne Feminismus pumpen (siehe beispielsweise hier, und Kimmels „Angry White Men“, mit denen weiße Männer als dumm, Nazis und an allem schuld hingestellt werden – als ob das nicht rassistisch und sexistisch wäre – haben sie in ihre Schriftenreihe aufgenommen), und gerade der ja auf dem Poststrukturalismus beruht, der Fakten, sogar deren schiere Existenz, schlechthin ablehnt und meint, dass man auch beliebig lügen kann, weil ja alles nur Diskurs ist. Und dass man nichts belegen muss, sondern es Sache des Publikums sei, etwas zu falsifzieren, Feminismus also selbst das „postfaktische“ schlechthin sei, es also völlig verfehlt ist, das jetzt nur den Konvervativen oder Trump anzuhängen. Zudem gebe es gefälschte Fotos, seit es die Fotografie gebe. Usw. usw. Ich habe sie ziemlich für ihre Veranstaltung kritisiert, und Interviewer und Kameramann haben mich ziemlich fassungslos angeguckt.

Jetzt haben sie einen Videozusammenstellung veröffentlicht.

Und was haben sie draus gemacht?

Sie haben nur meinen ersten Satz rausgeschnitten. Sie hatten irgendwie sowas gefragt, ob ich schon mal mit Fake News zu tun hatte, und ich hatte gesagt, dass ich als Blogger ziemlich häufig damit zu tun hatte, um das dann zu erläutern.

Und sie haben das so geschnitten, dass das dann aussieht, als hätte ich ihnen zugestimmt.

Und die beschuldigen andere der Fake News.

Macht Euch das mal klar.

Die sind völlig in diesem linken Politsumpf abgesoffen.

Übrigens:

  • Sie hatten doch da eine von der Wahrheitsagentur correctiv.org, die als Beispiel ein Foto aus Hamburg brachte, das angeblich Polizei nach einer Vergewaltigung zeigen sollte, aber zum allgemeinen Gelächter Polizisten mit Rückenschild „NRW“ in Hamburg aufgetreten sein sollten. Ach, was fanden sie das alle lustig, wie man denn so blöd sein könnte, NRW-Polizisten zu zeigen und zu behaupten, das wäre in Hamburg.

    Ich habe dann gesagt, dass das durchaus nicht abwegig sei, bei Demonstrationen kommen häufig Polizisten aus anderen Bundesländern zur Verstärkung. Haben sie mir nicht so richtig geglaubt, kann ja jeder sagen.

    Ich habe doch vorhin gebloggt, dass ich (wegen der 1. Mai-Demos) 24 Polizeiautos vor dem Küchenfenster hatte. Da ist ein großer Parkplatz und sie haben dort Pause gemacht und Mittagessen bekommen (die Polizisten, nicht die Autos). Danach waren sie wieder da, wieder Pause und Abendessen. Und die waren alle aus NRW. Stand auf den Autos und auf den Rückenschildern der Uniformen. So, wie ich gesagt hatte (ich hatte das nämlich letztes Jahr an derselben Stelle so gesehen.)

    Und mit sowas beschimpfen die BPB und correctiv.org andere der Fake News und des Postfaktischen. Macht Euch das klar.

  • Auf der Veranstaltung war auch der Pressesprecher von Youtube Deutschland Henning Dorstewitz, der auch im Video vorkommt.

    Da ging es darum, dass Youtube doch bitteschön alles sperren und löschen möge, was als politisch anstößig empfunden werde.

    Ich hatte den mal gefragt, wie sich eigentlich jemand wehrt, der von einer unrechtmäßigen Sperrung betroffen sei.

    Ja, meint er, der bekäme ein Menü und dann könne er da…

    Nein, habe ich ihm entgegengehalten, das bekommt nur der, der das Video eingestellt hat. Wer aber über die Youtube-Funktion ein Video nur einbindet und es damit legal zitiert, es also nutzen darf, und der Urheber ihm das nach deutschem Recht nicht verbieten kann, der sieht gar nichts. Einfach weg, und keinerlei Information, kein Ansprechpartner (wie bei mir neulich mit dem MDR).

    Ich habe mir deshalb mal seine Visitenkarte geben lassen und ihn angemailt, um nachzufragen, wie man das, was er da öffentlich dargestellt hat, denn nun in Anspruch nimmt. Immerhin hat nach deutschem (und amerikanischem) Recht der, der korrekt zitiert, in diesem Fall die stärkeren Rechte als der Urheber, womit diese Löschung also selbst die Rechte eines Dritten (des Zitierenden) verletzt, ohne dass der irgendwas erfährt oder machen kann.

    Ich habe ihn auch direkt zu diesem MDR-Video (unter Angabe des URL) gefragt, von wem und aus welchem Grund da die Löschung veranlasst wurde, denn das hat mir ja vor Gericht Nachteile bereitet, dass das Video in dem Text plötzlich fehlte, das ich zur Veranschaulichung reingenommen hatte.

    Ich habe bisher keine Antwort von ihm bekommen.

    Die – gesetzlichen! – Rechte Dritter werden von Youtube (und der Bundeszentrale für politische Bildung) überhaupt nicht beachtet oder berücksichtigt. Das Zeug verschwindet einfach so. Und sie können – oder wollen – hinterher nicht mal sagen, warum und auf wessen Veranlassung.

Macht Euch klar, von welchem Schlage die Bundeszentrale für politische Bildung ist.

(Ich hatte doch geschrieben, dass in mir was kocht, weil der Veranstaltungsleiter mit 62 in Ruhestand geht, während ich wohl bis ultimo oder bis zum Tod werde arbeiten müssen. Er hat das gelesen und mir etwas pampig geschrieben, dass er ja auch schon arbeite, seit er 19 sei, und das deshalb berechtigt sei, dass er mit 62 aufhört zu arbeiten.

Ich habe ihn zurückgefragt, was er eigentlich glaubt, was ich mache, seit ich 19 bin. Ich arbeite auch, seit ich 19 bin.

Da kam keine Antwort mehr.

Was die halt so unter „politischer Bildung“ verstehen.)