Ansichten eines Informatikers

Der Ausbau der Universitäten zu linken Kriminalitäts- und Korruptionszentren: Teil 1

Hadmut
29.7.2016 8:43

Aktuelle Informationen dazu, wie sich deutsche Universitäten zu Kriminalitätsreaktoren, zu „schnellen Brütern” ideologischer Kriminalität entwickeln. [Nachtrag]

Ich hatte es in den letzten Tagen schon ein paarmal erwähnt: Universitäten werden zum Kriegsschauplatz Linker gegen Rechter, und immer stärker betrachten Linke die Unis als ihr Privatterritorium, aus dem sie alle anderen aussperren können.

Ausgerechet die ZEIT hatte heute einen Artikel darüber, dass in den USA an über 100 Universitäten die Proteste toben und sich nach Europa ausdehen.

Das Thema US-Universitäten hatten wir hier ja oft: Durch die Absenkung der Anforderungen und der Schulausbildung hat man die Universitäten zu Dummen-Ghettos, zu Substituten für Street Gangs gemacht, und die bringen nun mal ihr Konfliktpotential mit. Vor allem die „affirmative action”, die für verschiedene ethnische Gruppen unterschiedlich hohe Anforderungen etabliert hat, sorgt dafür, dass hochqualifizierte Asiaten (weil man bei denen nur die hochqualifizierten reinlässt) auf minderbemittelte Schwarze treffen (nicht weil die dümmer wären, sondern weil man da eben niedrigere Anforderungen stellt und damit auch die Dummen reinlässt –Ach, ich bin gerade wieder meilenweit hinter meinem Schreibpensum hinterher, ich habe schon lange einen Artikel dazu vor, vielleicht klappt’s am Wochenende).

Man hat also solche Rassenkonflikte geradezu künstlich hergestellt, wie in der Retorte. Und dann kommen solche Vorgänge wie die in Yale zustande, über die ich ja schon mehrmals geschrieben habe. Die Dummen übernehmen die Kontrolle über die Universität, das Lehrpersonal traut sich nicht mehr zu lehren.

Den Tugendterror der wenigen hat der amerikanische Schriftsteller Philip Roth schon im Jahr 2000 im Roman Der menschliche Makel antizipiert: Ein Professor wird des Rassismus beschuldigt, weil er zwei schwänzende Studenten als “dunkle Gestalten” bezeichnete. Was er nicht weiß: Die beiden sind schwarz. Die Bemerkung kostet den Professor den Job – niemand weiß, dass er selbst Schwarzer ist, dem man es durch eine Laune der Natur nicht ansieht. Dass Roths Story im Uni-Milieu spielt, ist kein Zufall. Die Auseinandersetzungen um das, was politisch korrekt und was herabwürdigend, was avantgardistisch und was rückwärtsgewandt ist, fand schon immer an den Universitäten statt. Vor allem die Hochschulen der USA werden von einer Welle des Protests überrollt, deren Ausläufer auch in Großbritannien und sogar in Deutschland zu spüren sind.

Ich erinnere da mal an den deutschen Roman und Film „Der Campus”, in dem es auch darum geht, dass durchgeknallte entgleiste Frauenbeauftragte die ganze Uni in Chaos und Wahnsinn stürzen. Der spielte auch nicht von ungefähr an den Universitäten. Nirgendwo sonst haben leistungslose Spinner so große Karrierechance wie an Universitäten, nirgendwo sonst kommt der Schwachsinn so kritikfrei durch wie in der „Wissenschaft”.

Seit Monaten gehen die Studenten an über hundert amerikanischen Hochschulen auf die Barrikaden: In Missouri treten sie in Hungerstreik, weil der Präsident sich zu wenig gegen Rassismus engagiere. An der Brown University in Rhode Island demonstrieren sie gegen Übergriffe von Campus-Sicherheitsdiensten. In Princeton besetzen Studenten das Büro des Präsidenten und fordern die Umbenennung der nach Präsident Wilson getauften Universitätsgebäude – Wilson sei Rassist gewesen. In Harvard wird der Titel “house master” abgeschafft, weil er an die Sklaverei erinnert.

An sich ist es das Vorrecht der Jugend, eigene Wege zu gehen und nicht alles blind zu übernehmen. Wenn dabei aber nur Schwachsinn entsteht, dann muss man das nicht mehr gut finden.

Ein Motiv verbindet dabei ihre Proteste: Menschen, denen lange niemand zugehört hat, fordern nun in schrillsten Tönen maximale Aufmerksamkeit. Sie klagen subtilste Ungerechtigkeiten an.

Das wird dann übel, wenn es zum Selbstzweck wird, wenn es konstituierend für das Selbstverständnis wird, wenn man sich selbst darüber definiert, unterdrückt zu sein. Dieses „Ich bin unterdrückt, also bin ich” führt sehr schnell in die Situation, in der man die Unterdrückung geradezu als lebenswichtig braucht. Die Leute kommen in einen Zustand, in dem sie fürchten, sich sofort in Luft aufzulösen, wenn sie aufhörten, sich über Unterdrückung zu beschweren.

“Wir haben begonnen, gegen jahrhundertealte Institutionen und ihre Vertreter zu kämpfen, allesamt berühmt und reich.” Gegen Menschen mit Privilegien, die der 21-jährige Wilson nie hatte.

Der Klassiker: Ist es politisch korrekt, nennt man es „Emanzipation” und „Gerechtigkeit”. Ist es politisch nicht korrekt, nennt man das gleiche Verhalten dann „Neiddebatte”.

“Das ist die größte und weitreichendste Studentenbewegung seit 1968”, sagt Jonathan Haidt. Der amerikanische Professor für Sozialpsychologie ist einer der schärfsten Kritiker der Studenten. Er hält sie für Vertreter einer aufkommenden totalitären Linken.

Zahlen stützen diese Sicht. Eine repräsentative Umfrage der Universität Chicago zeigt, dass bei Amerikanern unter 40 ein Zusammenhang zwischen dem Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und absoluter Intoleranz besteht. Sie zeigt auch, dass sie bereit sind, bestimmten Gruppen Redeverbot zu erteilen, die sie für Militaristen und Rassisten halten. Unter Großbritanniens Studenten befürworten 63 Prozent, dass Menschen, die nach Ansicht der nationalen Studentenvereinigung politisch zu weit rechts stehen, an der Universität nicht auftreten dürfen.

Schafft man mit stalinistischen Methoden wirklich eine bessere Zukunft?

Freedom of Speech is nich mehr.

Es ist paradox. Während im ganzen Land Donald Trump mit Sexismus und Rassismus einen Wahlsieg nach dem anderen einfährt, bauen die neuen Radikalen ihre Universitäten zu Trutzburgen der Empfindlichkeit aus. Die jungen Akademiker ziehen sich aus der Gesellschaft zurück und errichten ihre eigene Welt, in der sie allein von Glaubensbrüdern umgeben sind. Das ist die Beobachtung des Internetphilosophen Eli Pariser, der den Begriff der “Filterblase” erfunden hat: Internetnutzer bekommen auf Webseiten von Google oder Facebook nur jene Informationen zu sehen, die ihnen entsprechen und gefallen. Andere Sichtweisen werden herausgefiltert.

Man könnte es auch Sekte nennen.

Es ist ein Kampf, der in den USA nun zunehmend gewalttätig ausgefochten wird. Weniger von den radikalen Studenten als von jenen, die es nicht geschafft haben in die Institutionen der Herrschenden. Es ist die Mehrheit der Minderheit. Sie fordert jetzt ihren Anteil ein. Dabei sind Bewegungen wie Black Lives Matter mit den neuen Radikalen geistesverwandt. Nur kämpfen sie mit ihrem Körper, während die Studenten mit Worten kämpfen. Und während auf der Straße die Angst vor Gewalt wächst, wächst an den Hochschulen die Angst vor Zensur.

Solche Effekte haben wir auch in Europa. Der Fall Hunt in England, der Fall Münkler in Berlin.

Der AK UniWatch fordert Kommilitonen aller Berliner Unis auf, Diskriminierungen zu melden. “Der Professor hat in einer Vorlesung das N-Wort benutzt”, beginnt eine der jüngeren Meldungen. Gemeint ist “Neger”, was für die Watcher so unerträglich klingt, dass sie es nicht einmal zitieren. UniWatch veröffentlicht die Beschwerden und anonymisiert alle Beteiligten, auch beklagte Professoren. Die Macher selbst wollen ebenfalls anonym bleiben. Auf Fragen der ZEIT reagieren sie schriftlich. Sie seien vier Personen zwischen 23 und 36 Jahren, sagen sie, die sich als weiß, weiß-jüdisch oder als person of color “positionieren”.

Selbstgerechtigkeit aus der anonymen Filterbubble.

Die amerikanische Idee der “Critical Whiteness” fordert Selbstkritik von den Weißen ein. Die sollen sich über das Privileg klar werden, sich nicht für die eigene Haut- oder Haarfarbe rechtfertigen zu müssen. Solche Unbekümmertheit wird ihnen als weiterer immaterieller Wohlstand angerechnet. Man solle sie endlich mit den “Kosten” für ihre Hautfarbe konfrontieren, fordern die Vertreter der Critical Whiteness – weiße Haut könne für Nichtweiße Erinnerung an Gewalt und Unterdrückung bedeuten. Die Konsequenz: nicht bloß allen Menschen gleichen Respekt und Stolz, sondern alle, insbesondere die Weißen, ihren Anteil an Scham und Schuld. Wieder kommen bei der Durchsetzung wünschenswerter Ziele also strafende und autoritäre Mittel zum Einsatz.

Das geht vielen anderen mächtig auf die Nerven. Man muss nicht zum Dunstkreis der AfD gehören, um das zu beobachten. An der HU gab es im Frühjahr eine viel beachtete Veranstaltung, zur Entlarvung des “politisch korrekten Rassismus der Critical Whiteness”. Dreihundert Studenten waren da, um dem Postulat, man lasse sich seiner weißen Hautfarbe wegen den Mund nicht verbieten, durch Applaus beizupflichten. Ein “Kampf dem Anti-Rassismus” wurde ausgerufen. Die Fronten standen scharf gegeneinander.

Und:

Annie Clark und Andrea Pino haben 2013 ein Schlupfloch in einem Gesetz namens Title IX gefunden. Das sollte ursprünglich garantieren, dass niemandem seines Geschlechts wegen die Chance auf Bildung verwehrt wird. Pino und Clark fragten: Ist die Chance nicht auch eingeschränkt, wenn Frauen sich auf dem Campus nicht sicher fühlen? Das Bildungsministerium fand: Ja.

Seither hat sich das Klima an den Hochschulen geändert. Das Bildungsministerium definiert seit 2013 sexuelle Belästigung nämlich als “jedes unwillkommene Ereignis sexueller Natur”. Dazu zählen auch “verbale Vorkommnisse”. Sprache könne ein Umfeld schaffen, das sexuelle Belästigung sei. Dieser Befund ist nicht falsch. Doch seine Definition lässt viel Spielraum für Interpretation. Zu viel.

So wird eine Professorin der Northwestern University in Chicago beschuldigt, gegen Title IX verstoßen zu haben, weil sie sich in einem Aufsatz kritisch über die “sexuelle Paranoia” an den US-Universitäten äußerte. Auch der Sozialpsychologe Jonathan Haidt muss sich der Anschuldigungen erwehren. Er hatte ein Video gezeigt, in dem sich Studenten für die Rechte von Homosexuellen starkmachten, doch eine Kursteilnehmerin fand eine Aussage in dem Video schwulenfeindlich und verlangte Sanktionen gegen Haidt wegen “Homophobie”. Das Schutzbedürfnis einiger wird zur Bedrohung für alle, die ihre Meinung sagen. Eine Demokratie besteht aus Deals. Reinheit gibt es nur in Revolutionen. Um den Preis der Vernichtung aller Andersdenkenden.

Und das wird noch viel schlimmer, wenn Hillary Clinton die Wahl gewinnt.

Auch die “Vergewaltigungsepidemie” an den Universitäten ist mehr als fraglich. Eine Metastudie der Association of American Universities (AAU) behauptet, eine von vier Studentinnen werde Opfer sexuellen Missbrauchs. Doch die Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Sie stehen im Widerspruch zu einer Statistik des Bildungsministeriums. Demnach wurden von 1995 bis 2013 etwa sechs von tausend Studentinnen Opfer von sexuellem Missbrauch oder Vergewaltigung. Bei der durchschnittlichen Bevölkerung liegt die Zahl bei 7,6 – also höher.

Feminismus beruhte schon immer auf hemmungslosem Lügen. Sogar deren Begriff der „Feministischen Theorie” bezeichnet nichts anderes als die Teilnahme am Wettbewerb, wer am erfolgreichsten lügt.

Vielleicht wird es aber besser, wenn Trump die Wahl gewinnt:

Doch Ablehnung schlägt den Aktivisten auch aus jenen Teilen der Gesellschaft entgegen, die mit dem Postulat der Gerechtigkeit sympathisieren müssten. Doch bei der weißen Unterschicht gelten Studenten als privilegiert und weltfremd, es ist eine Gruppe, die sich von Minderheiten, Frauen und Homosexuellen eher bedrängt fühlt. Immaterielle Ressourcen sind nur begrenzt verfügbar. Die Rechnung ist einfach: Kriegen die anderen mehr Beachtung, kriegen wir weniger. Eine engstirnige Weltsicht? Bestimmt – aber aus echter Not geboren. Das sagen die Zahlen. Denn weiß, mittelalt und ohne Hochschulabschluss zu sein ist in den USA lebensgefährlich. Es handelt sich um die einzige Gruppe, deren Sterblichkeitsrate steigt – durch Suizid oder Alkoholabusus und Tablettenmissbrauch. Für diese Menschen liegt die Rettung nicht in achtsamer Sprache, sondern im Gegenteil. Ihr Held heißt Donald Trump, ein Mann, der keine Gelegenheit auslässt, Stimmung zu machen gegen Einwanderer, Minderheiten und Political Correctness: “Ich denke, das große Problem dieses Landes ist, dass man immer schön politisch korrekt sein soll. Dauernd werde ich dazu aufgefordert, aber ich habe für so etwas einfach keine Zeit. Und dieses Land auch nicht.” Auch weil in solchen Sätzen ein wahrer Kern steckt, hat Trump gute Chancen, Präsident zu werden. Die kleinkarierten Tugendwächter an den Unis schaffen Sympathien für Berserker wie Trump. […]

Jonathan Haidt sitzt in seinem Büro an der New York University. Er sagt: “Die Wahl von Trump wäre ein direkter Anschlag auf die heiligen Werte der Studenten.” Der Professor hat einen Essay über die Radikalen geschrieben, in dem er sie als übersensibel beschreibt. Das Stück hat für erheblichen Wirbel gesorgt, sogar Barack Obama bezieht sich in Reden darauf. Der Demokrat Haidt warnt seit Jahren, an den Universitäten des Landes gebe es keine Konservativen mehr, dort wachse eine totalitäre Linke heran. Trumps Sieg, glaubt er, führe in die Eskalation.

“Das nehmen die Studenten nicht hin. Wir können uns auf Proteste ganz neuen Ausmaßes gefasst machen.” Alle auf dem Campus hassten Trump. “Deshalb werden die Studenten auf die Straße gehen und sich den großen Protesten dort anschließen.” Also einer Linken, für die Trump der Antichrist ist. Schon jetzt schreien diese Linken auf Veranstaltungen der Republikaner Redner nieder, werfen Gegenstände, zertrümmern Scheiben. Das sei nur der Vorgeschmack auf die Lage unter einem Präsidenten Trump, sagt Haidt: “Es gibt Gewalt.” Und aus dem Aufstand in den Universitäten könnte eine Revolution auf den Straßen werden.

Ich hatte doch neulich irgendwen – wer war das noch? Fällt mir nicht mehr ein – damit zitiert, dass er eigentlich für Trump sei, aber Clinton wählt.

Denn Trump-Anhänger würden Clinton-Wählern nichts tun, die seien friedlich.

[Nachtrag: Danke an die vielen Leser, die mir das geschrieben haben: Es war Scott Adams, der Zeichner von Dilbert.]

Clinton-Anhänger, Feministen, Social Justice Warrior dagegen neigten dazu, politisch Andersdenkende beruflich, politisch, gesellschaftlich, und wenn das so weitergeht, auch körperlich zu lynchen.