Ansichten eines Informatikers

Journalisten bejammern die Verrohung ihrer Leser

Hadmut
13.3.2015 21:15

Oh je, oh je, mir kommen schier die Tränen – und drei Anmerkungen.

Heise berichtet, dass der ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und BR-Intendant Ulrich Wilhelm die Verrohung der Leser/Zuschauer beklagen.

(…), gleicht der Blick in die Kommentarspalten manchmal dem Blick in die Kloake menschlicher Abgründe”, sagte der 56-Jährige am Mittwochabend in der Münchner Universität. Es gehöre immer mehr Mut dazu, sich als Journalist mit einem Leitartikel anonymen Beschimpfungen auszusetzen.

Als Beispiel verwies di Lorenzo auf eine junge Reporterin der Zeit, die schon mehrfach aus der Ukraine berichtet und sich dort in Lebensgefahr gebracht habe. “Als wir sie gefragt haben: Magst Du einen Leitartikel schreiben, da sagte sie: ‘Lieber nicht. Lieber in die Ukraine fahren.’ Wegen der Reaktionen. Das ist das Einschüchterungsinstrument, das ist die Gefahr.”

Der Intendant des Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm, stimmte dem in der Podiumsdiskussion der Münchner Universitätsgesellschaft zu: “Alle, die sich mit Leitartikeln an die Öffentlichkeit wenden, erleben eine Verrohung der Sitten und ein Rauerwerden des Umgangs in unserem Land untereinander, wie sie das so nicht für möglich gehalten hätten.” Das gehe bis zu Morddrohungen und gefährde die Demokratie.

Ausgerechnet das widerliche Ideologie-Propaganda-Blatt DIE ZEIT.

Grundsätzlich ist das Gejammer schon mal unglaubwürdig. Denn gerade DIE ZEIT ist bekannt und berüchtigt dafür, auch vornehm und intellektuell hochstehend geschriebene Kommentare wegzuwerfen, wenn sie nicht in ihre ideologischen Windrichtung und passen. „Kloake menschlicher Abgründe” ist bei denen schon alles, was nicht in deren political correctness passt.

Der zweite Punkt: Das muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen. Gleichzeitig nennen sie ihre Leser „Kloake menschlicher Abgründe”, wollen aber, dass die ihr Blatt kaufen. Wie selbstherrlich und überheblich ist das eigentlich? Da hört man wieder mal dieses journalistische Selbstverständnis heraus, über dem Rest der Bevölkerung zu stehen, gleichzeitig Lehrer, Erzieher und Notengeber zu sein.

Sind denn Journalisten soviel besser als der Rest der Bevölkerung, nur weil sie häufig Texte schreiben, und sich sprachlich geringfügig gewählter als ein Teil der Bevölkerung ausdrücken? Oder ist es nicht eher umgekehrt, dass sich die Medien inzwischen zur ideologischen Kloake entwickelt haben und nur noch Müll bringen? Man könnte meinen, dass die Medien inzwischen so verrottet sind, aber sich zugleich so überschätzen, dass sie schon ihrem eigenen Spiegelbild gegenüber herablassend sind. Sie sehen ihr Spiegelbild und rufen „Igitt, Kloake!”, und merken nicht, dass sie sich selbst sehen. Denn die Leserschaft ist immer ein Spiegelbild des Mediums. Wer es nicht (mehr) schafft, ordentliche Leser anzuziehen und zu halten, der muss sich halt mit solchen Leuten abfinden. Oder anders gesagt: Jedes Medium hat die Leute, für die es schreibt. Eine Kloake als Leserschaft zu haben, könnte davon kommen, dass man Scheiße schreibt.

Der dritte Punkt: Leserkommentare für eine Kloake zu halten ist (auch) ein Wahrnehmungsproblem, das aus der Überheblichkeit, Ideologisierung und dem immer niedrigeren Niveau von Journalisten entsteht. Viele Journalisten sind gar nicht mehr in der Lage, Gegenargumente zu verstehen oder aufzunehmen. Sie übergehen das alles, indem sie dem Kritiker schlechte Absichten unterstellen und damit zur Kritik in ihrer Sicht delegitimieren. Das gleiche Problem, das ich bei Soziologen beschrieben habe: Weil sie ständig versuchen, andere Leute zu analysieren und zu pathologisieren, um sich in ihrer Sicht über sie zu stellen, kriegen die gar nicht mehr mit, was jemand sagt, und sie sind auch nicht mehr in der Lage zu akzeptieren, dass irgendwer anderes als sie selbst Recht haben könnte. Daraus entsteht so ein Ignoranzpanzer, der nur noch mit dickem Kaliber zu durchschlagen ist. Bei vielen Journalisten kommt inhaltlich gar nichts mehr an, die kapieren da einfach auch nichts mehr. Eine deftige Beleidigung oder ein persönlicher Angriff ist das einzige, was – auf emotionaler Ebene – überhaupt noch den Panzer durchschlägt und ankommt. Die ausfällige Beleidigung als einzige panzerbrechende Waffe.

Warum aber brauchen manche Leser überhaupt noch eine Waffe gegen Journalisten?

Würde es nicht reichen, es so wie der intellektuelle Teil der Bevölkerung zu machen und den Schund einfach nicht mehr zu kaufen, zu lesen, zu schauen?

Nein, würde es nicht. Denn die Medien berichten ja nicht mehr, sondern greifen Teile der Bevölkerung massiv an, durch ständige Vorwürfe, Belehrungen, Moralisierungen. Wir erleben Medienkriege gegen Männer, die Hetzjagd auf Pegida, überhaupt auf jeden und alles, der noch an irgendetwas festhält. Die Medien versuchen, alles, jede Eigenschaft, jedes Ideal, jedes Ziel zu zertrümmern und greifen große Teile der Bevölkerung massiv an. Es genügt nicht mehr, Zeitungen nicht mehr zu lesen und nicht mehr zu kaufen. Da herrschen regelrechte Verleumdungs- und Diffamierungskriege, gegen die sich Betroffene wehren. Und die greifen eben zu solchen Waffen, die wirken.

Wir werden noch mehr solchen Gejammers sehen.

Warum?

Weil das Gejammer zeigt, dass wenigstens diese letzte Gegenwehr noch wirkt.

Als ziemliche Frechheit empfinde ich, dass ausgerechnet Journalisten noch behaupten, das gefährde die Demokratie. Denn gerade in der Presse sehe ich heute die größte Gefahr für die Demokratie, nämlich weil sie nicht mehr berichtet, sondern fast nur noch ideologisch-propagandistisch agiert, von Politik und Industrie gesteuert wird, das nötige intellektuelle Niveau weit unterschreitet und vor allem die Meinung der Bevölkerung nur extrem selektiv darstellt und die Bevölkerung in gut und böse unterteilt.

Gerade wer wie DIE ZEIT so extrem einseitig berichtet und Meinungen, die nicht im Mainstream liegen, systematisch wegdrückt und damit die Bevölkerungsmeinung falsch darstellt, kann für sich nicht in Anspruch nehmen, der Demokratie dienlich zu sein.

55 Kommentare (RSS-Feed)

Kand.in.Sky
13.3.2015 21:26
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Ausgerechnet Mehrfachwähler/Wahlbetrüger Giovanni di Lorenzo spielt sich als Moralist auf. Auch mir kommen die Tränen.


Trollversteher
13.3.2015 21:26
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Die deutsche Medienszene (also alle Medien, aber insbesondere Zeitungen und öffentlich-rechtliches Fernsehen) ist inzestiös. Man käme der Brut selbst mit einem Kaufboykott nicht bei, denn von irgendwo würde sicherlich noch genug Geld fließen um die Szene am Leben zu halten. Till Schweiger geistert ja z.B. auch im Fernsehen und Kino rum obwohl ihn keiner sehen will. Seine Kinder sind natürlich auch schon gut mit Rollen versorgt. Man kennt sich, man hilft sich.

Kritik an diesen Leuten funktioniert deshalb nicht, weil sie wie die Genderisten sowieso nur unter sich sind und bleiben wollen. Jede Preisverleihung, jede Kritik und jeder Artikel von den Mainstreammedien über andere Medien ist entweder Selbstbeweihräucherung oder Verleumdung.


peter
13.3.2015 21:36
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OT: das BVerfG hat das “Kopftuch-Verbot” gekippt, also seine eigene Rechtsprechung korrigiert, was selten genug vorkommt. Zuständig war der 1. Senat und dem gehört an? Kenner ahnen es schon: Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer. Wird eigentlich auch veröffentlicht, wer für und gegen war? Würde mich interessieren, wie diese Koryphäe der Justiz gevotet hat.


peter
13.3.2015 21:51
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Ach ja, zum Thema: schließe mich der Darstellung an und ergänze: Lügenpresse, fresst Dreck! Btw., war da nicht heute was im Netz, dass Frankreich einen “Patriot Act” zur Unterbindung von Verschwörungstheorien möchte … oder anders gesagt: weg mit den nervenden Alternativmedien und Bloggern.


Gedöns
13.3.2015 22:10
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Wir haben eine Verrohung der Medien durch die politische Korrektheit, denn jedem Abweichlertum in Form sachlicher logischer Argumente folgt ein medialer shitstorm weil “das, was vor zehn Jahren noch normal war, heute mindestens als rechtsextrem gilt”
http://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/hahne-was-frueher-normal-war-gilt-heute-als-rechts-91377/
Und diese Verrohung geht bekanntlich bis in die Bundesregierung hinein.
Und wenn man den geistig-moralischen Verfall dann treffend in seiner Dummheit und Absurdität beschreibt und charakterisiert („Loriot im Endstadium“) ist das dann angeblich eine „Verrohung“.


Walter E.
13.3.2015 22:40
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Ach ja die Zeit,
das bedruckte Kloakenpapier fürs Bildungsbürgertum. Schreiben Artikel und Kommentare die Klicks und Kommentare provozieren sollen. Die BILD Zeitung hat mittlerweile fast ein höheres Niveau als dieses Hetzblatt.
Ich habe auf ZON häufiger sachliche, aber pointierte Kommentare dort geschrieben. Dann passierte etwas überraschendes für mich. Mein Account wurde ohne Vorwarnung gelöscht. Hier der Mailverkehr mit dem “Diskursordner” (so bezeichnet er sich selber in sozialen Netzwerken)
David Schmidt

So geht ZENSUR heute:

Mein Nutzername YYYYY ist aus einem mir nicht bekanntem Grund gesperrt. Ein neues Passwort lässt sich auch nicht anfordern? Woran liegt es?

Sehr geehrter Herr ,

uns fiel auf, dass Sie die Redaktion regelmäßig als gleichgeschaltet, Lügenpresseorgan, Hofberichterstatter u.v.m. beschimpfen. Darum haben wir Ihr Profil gesperrt.

Mit freundlichen Grüßen

David Schmidt
Community-Redaktion

Sehr geehrte Redaktion,
leider kann ich meine Kommentare ja jetzt nicht mehr im Detail prüfen. Warum haben sie mein Profil ohne Vorwarnung gelöscht?
Zum Beispiel hätten sie einzelne Kommentare löschen können, oder mehr Differenzierung fordern können.
Oder durchsuchen sie die Kommentare nach bestimmten Schlüsselwörtern (die ihnen nicht gefallen) und sperren automatisch, sobald sie zu oft verwendet werden?
Ich kann Kritik vertragen, aber eine Profillöschung ohne Ankündigung? Sie teilen doch teilweise ganz schön hart in ihren Artikeln aus.
Da fühlen sie sich “beschimpft” weil sie z.B. als Hofberichterstatter oder als “gleichgeschaltet” bezeichnet werden? Da verwechseln sie nach meiner bescheidenen Meinung harte Kritik mit persönlicher Beleidigung.
Für eine persönliche Beleidigung bin bin ich viel zu gut erzogen. Beim Wort “Lügenpresse” könnte ich es allerdings sogar verstehen.
Ein befreundeter Journalist einer überregionalen Zeitung erzählte mir vor ein paar Tagen, dass seine Kollegen ganz angefressen sind, weil ihnen jetzt das Wort Lügenpresse permanent in allen Foren um die Ohren gehauen wird und sie gerade eine Menge Spott ertragen müssen.
Er fand das ganz amüsant. Er sagte sinngemäss: ” Sie haben sich das ja selbst herbei geschrieben”.
Aber sie sitzen ja am längeren Hebel und bestimmen am Ende den Diskurs.
Ist diese Sperrung zeitlich begrenzt, oder dauerhaft?

Mit freundlichen Grüßen

Sehr geehrter Herr ,

angesichts der Regelmäßigkeit, mit der Sie Kommentare verfassten, die unsere Moderatoren wieder entfernt haben, sehe ich für eine Wiederfreischaltung keine Veranlassung.

Mit freundlichen Grüßen

David schmidt
Community-Redaktion ZEIT ONLINE
http://www.zeit.de/community

Meine Vermutung ist, daß sie die Kommentare nach bestimmten Begriffen durchsuchen und dann einfach zensieren, um Begriffe wie “Lügenpresse” oder “gleichgeschaltet” (unabhängig vom Kontext in dem sie verwendet werden) aus den Kommentaren rauszuhalten. Mit dem Wort des Jahres “Lügenpresse” haben sie sich selbst komplett ins Knie geschossen. Ich würde der Zeit empfehlen, die Kommentarfunktion einfach abzustellen. Dann würde zwar die Reichweite im Netz ins Bodenlose sinken, aber die “beleidigenden Kommentare würden die zartbesaiteten Seelen *Heul* der Redakteure nicht mehr Quälen *noch mal Heul*. Denn nur die Kommentare haben noch Informationsgehalt. Die redaktionellen Texte sind vielfach nur noch Schreibversuche von zukünftigen “Stürmer” Redakteuren und Gender Apolegeten die sich für totalitäre Aufgaben empfehlen wollen.


ST_T
13.3.2015 22:45
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Ich denke, es gibt viele, die die ZEIT nur wie ich lesen, nämlich kaum bis gar nicht die Artikel sondern stattdessen die Leserkommentare, die deutlich informativer sind als die Artikel an sich.

Und das ist etwas, was vor allem in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund getreten ist. Ich erinnere mich noch, dass ich bis etwa zu Fukushima noch deutsche Zeitungen gerne gelesen habe, mir aber dann erst wirklich aufgefallen ist, wie verlogen eigentlich berichtet wird und wieviel vollkommen falsch dargestellt wird.

Und das lag beim besten Willen nicht an fehlenden Sprachkenntnissen, nein: Deutsche Journalisten arbeiten so, dass sie nur mit dogmatischer und ideologischer Haltung an ein Problem rangehen. Sie kennen schon das Ergebnis, bevor sie überhaupt den Artikel geschrieben haben.
Das ist nicht nur mir oder meinen Bekannten aufgefallen, sondern vor allem den Leuten, die ich im Ausland so kenne.

Heute wieder auf der ZEIT ein sehr bemerkenswerter Artikel:
Ein bemerkenswertes Beispiel für diese Dummheit und Ignoranz, die ich meine:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/ukraine-berichterstattung-russland-kritik-wahrheit


Leon I.
13.3.2015 23:18
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Meine Beiträge (vergleichbar mit dem, was ich hier so schreibe + “Softeness-Sicherheitszuschlag”) wurden bei der Zeit und auch SpOn schon länger nicht mehr freigeschaltet. Wenn da freie Kommentierung möglich wäre, wäre die Linkshoheit dort verloren.

Was di Lorenzo da so von sich gibt, ist also an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten.


Beelzebub
14.3.2015 0:00
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Frage an Radio Zeitiwan:

Trifft es zu, dass man in der Kommentarfunktion der “Zeit” frei und offen schreiben darf, was man denkt.

Radio Zeitiwan antwortet:

Im Prinzip ja. Man darf allerdings nichts denken, was dort nicht frei und offen geschrieben werden darf.

Aber mal im Ernst:

Eine Reporterin, die sich lieber feindlichem Beschuss im Krieg aussetzt, als der Konfrontation mit einer ihr mißliebigen Meinungsäußerung, die verdient nichts anderes, als die sofortige Erfüllung ihre Wunsches. Ich hoffe die Dame hat inzwischen in Syrien, Lybien oder Afghanistan die Gelegenheit, in eisenhaltiger Luft an vorderster Front, ihren hehren Worten Taten folgen zu lassen. Möge ihr ein politisch korrekter Heldinnentod beschieden sein!


Flash
14.3.2015 0:16
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Herr Danisch, sie haben es wieder mal auf den Kopf getroffen.

Die Verwendung des Wortes “widerlich” ist hier im besten Sinne angebracht. Die Heuchelei und die vollvernagelten Birnen dieser Schreiberlinge sind anders nicht zu benennen.

Wir alle werden an diesem paralleluniversum NICHTS ändern. Gezüchtet wird dieses Paralleluniversum beginnend in linksverseuchten Gymnasium durch linksverseuchte Lehrer, deren Zuchtergebnis dann weiterwandert an extrem linksverseuchte UNIs. Ganz besonders schlimm hierbei: Norddeutschland.

Ob nun Hamburg, Bremen, Oldenburg oder sonstwas: es ist einfach schrecklich. Der Konformitätsdruck ist einfach mörderisch…und ich kann das sagen, denn ich bin als Dissident in der DDR großgeworden, und da war BEI WEITEM nicht so ein Konformitätsdruck.

Ebenbürtige ideologische Gegener, die standhaft blieben, wurden von den Kommunisten regelrecht GEACHTET! Sie wurden auch in Ruhe gelassen – leben und leben lassen!

Diese Freiheit ist in der heutigen Bundesrepublik NICHT mehr gegeben. Die Barrieren, die Filter, die Daumenschrauben für “Andersdenkende” sind auf Maximum gestellt – durch genau solche Zeitungsschreiber wie die oben Genannten.

Oder kann sich jemand vorstellen, sich an einer Uni zu bewerben, während auf dem FB..ck-Profil das Abschieben von Illegalen, der Bau neuer Kernreaktoren oder der Austritt Deutschlands aus der EU befürwortet werden??? Undenkbar. Nein, selbst eine simple AfD-Mitgleidschaft verbaut heute locker JEDE Karriere!

Wir haben ein Meinungskorsett, das uns bereits nicht mehr atmen lä0t. Wir atmen im Internet. und wenn es NOCH “freie” Bundesländer gibt, dann sind es genau zwei Freistaaten: Bayern und Sachsen. der rest ist durch den Wind, hat seine Traditionen ad acta gelegt und marschiert mit im Glied der Neu-Kommunisten.

Wer hätte das gedacht….beim Barte des Adenauer…??!

(Dieses Paralleluniversum ist NICHT zu knacken. Da fließen massig Gelder, im Überfluß, die können genau so weitermachen. Sowohl TV als auch radio stehen hinter denen, also kein Rankommen an die Geldströme).


Krischan
14.3.2015 0:19
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@Walter E.

Sorry, aber ich kann die Sperrung durchaus nachvollziehen. Es gibt so viele Vollidioten, die mit “Lügenpresse” und “gleichgeschaltet” um sich werfen, die würd ich mir auch nicht alle einladen wollen. Auch wenn Deine Kritik ansonsten berechtigt gewesen sein sollte, solche Ausdrücke disqualifizieren einen Foristen durchaus. Wenn die Mainstreammedien auch kritikwürdig sein mögen, und bei einigen Themen alle ins gleiche Horn blasen mögen, sind sie eben noch lange nicht gleichgeschaltet. Das ist ein Kampfbegriff, der die heutige Presselandschaft mit den Umständen des Dritten Reichs gleichsetzt, und die sind nunmal objektiv nicht gegeben.

Und im Übrigen ist es keine Zensur, wenn eine Zeitung Deine Kommentare nicht veröffentlicht.


Pete
14.3.2015 0:25
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Di Lorenzo duerfte auch noch nicht vergessen haben, wie es war, als er den Guttenberg wieder hochschreiben wollte. Er hat maechtig Kontra bekommen und musste schliesslich zurueckrudern.
Einfach mal der Suchmaschine der Wahl die beiden Namen vorwerfen.

Irgendwie kann ich fuer sein Gejammer kein Mitleid aufbringen.


Neo
14.3.2015 0:46
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Das muß man schon verstehen. Da bemühen sich die Damen und Herren Journalisten so sehr darum das gemeine Volk zu höherem Wesen zu erziehen und dann wendet sich dieses undankbare Pack ab und straft die so hingebungsvollen Erzieher mit Liebesentzug. Das kann ein aufrechter Journalist natürlich nicht verstehen.

Aber mal im Ernst:
Liebe Journalisten, wie wäre es denn wenn ihr euch wieder auf die alten Bräuche besinnt und Nachricht und Kommentar sauber trennt (und auch eindeutig kennzeichnet). Wir (das Volk) wollen von euch nicht erzogen und bevormundet, sondern informiert werden. Die meisten von uns sind nämlich durchaus fähig sich eine eigene Meinung zu bilden.

Und wenn ihr das wirklich macht und uns nicht mehr wie die letzten Deppen behandelt die nicht bis drei zählen können, dann sind wir (jedenfalls die meisten von uns) auch wieder nett zu euch. Weil ihr dann nämlich wieder euren Job macht.


user
14.3.2015 8:32
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die zeit lese ich und über die zeit ärgere ich mich seit 30 jahren. manche artikel finden meine zustimmung, andere nicht. in letzter zeit habe ich online einige kommentare geschrieben, von denen keiner auch nur gekürzt wurde. ich finde die moderation der zeit, verglichen mit zb. der taz, sehr erträglich.
der ein- oder andere forist soillte tatsächlich mal seinen stil überprüfen. dieser freiwillige weg in die selbstradikalisierung ist schon besorgniserregend.
btw: beim thema russland bin ich auf zeit-linie.


Christian
14.3.2015 9:52
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Salve, nordischer Namensvetter (vulgo Krischan).

Du schrobst: Es gibt so viele Vollidioten, die mit “Lügenpresse” und “gleichgeschaltet” um sich werfen, die würd ich mir auch nicht alle einladen wollen. Auch wenn Deine Kritik ansonsten berechtigt gewesen sein sollte, solche Ausdrücke disqualifizieren einen Foristen durchaus.

I beg to differ: Nicht die Begriffe disqualifizieren, sondern doch der Inhalt. Sonst ist es ja einfach: Stop, der hat …… gesagt! Disqualifiziert! Das ist ja Unsinn. So ist keine Debatte mehr möglich. Lustige Szenen zwar schon – https://www.youtube.com/watch?v=2haQJ-dfNFE Aber kein Austausch mehr.
Schee Wocheend
Christian


Joe
14.3.2015 10:09
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Das ist ein Kampfbegriff, der die heutige Presselandschaft mit den Umständen des Dritten Reichs gleichsetzt, und die sind nunmal objektiv nicht gegeben.

Das ist deine Meinung. Andere sehen das eben anders. Deiner Meinung wird durch die Verwendung von “objektiv” auch nicht mehr Gewicht verliehen. Lernt ihr diesen Unsinn in euren Rhetorikkursen?

Der Umgang mit Andersdenkenden ist ja genau das, was Deinesgleichen Schwierigkeiten bereitet.


Manfred P.
14.3.2015 10:36
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@Neo

Ganz genau.


Johnny
14.3.2015 10:46
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Hadmut: Du verwechselst allerdings die Onlinekommentare mit der Offline-Leserschaft. Da ist natürlich das Thema Ukraine nah, und ich bin ganz sicher, dass die Flut von kremltreuen Kommentaren online nicht von Leuten kommen, die regelmäßig die Zeit lesen (Beobachtungen a: weit unterdurchschnittliches Sprachvermögen, b: die überwiegende Zahl der Kommentatoren, die sich entsprechend äußern, kommentieren NUR solche Artikel, sonst nichts, d.h. sie versinken über Tage oder gar Wochen in Stille). Das sind zwei Gruppen: die einen kaufen die Zeitung, die anderen lesen online einen Artikel und kotzen dann in die Kommentare.

Deine Kritik an der ZEIT teile ich durchaus, aber da muss man unterscheiden. Das Bildungsbürgertum, das die gedruckte Ausgabe kauft und sich die Zeit nimmt, die ZEIT durchzuarbeiten, das schreibt nicht von Lügenpresse, Reichspropagandaamt, der “Junta in Berlin” und so weiter.


Hadmut
14.3.2015 11:00
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@Johnny: Wie willst Du denn das Sprachvermögen der Kommentatoren beurteilen, wenn die dort sehr selektiv auswählen?

Es ist bekannt, dass viele Redaktionen „Gegenmeinungen” zwar gelegentlich zulassen, aber nur dann, wenn sie offensichtlich doof sind und die „Gegenmeinung” lächerlich machen. Zudem besteht der Verdacht, dass das häufig False Flag-Operationen sind (den Verdacht habe ich bei einigen Kommentaren hier auch) oder sogar von den Redaktionen selbst geschrieben werden, um damit ihren Standpunkt zu bestätigen.

Ich halte das für nicht belegt und sehr bläuaugig, da von zwei getrennten Gruppen auszugen und zu sagen, die schlauen Papier- und die dummen Onlineuser. Zumal Du auch die Zuschriften der Papier-Leser nur sehr extrem gefiltert vorgesetzt bekommst.

Dazu müsste man erst einmal die Reaktionen der Papier- und der Onlineleser sehen, und zwar

  • Vollständig und ungefiltert
  • Unverfälscht, also ohne Redaktions-, Agentur- oder Aktivistenfakes

Marcus Junge
14.3.2015 10:53
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“Nein, würde es nicht. Denn die Medien berichten ja nicht mehr, sondern greifen Teile der Bevölkerung massiv an, durch ständige Vorwürfe, Belehrungen, Moralisierungen.”

Das ist nun aber keine Neuheit. Die BRD hat da eine lange Tradition mit solchen Journalisten und deren Einstellung zum Leser / Volk.

„Das deutsche Volk hat die moralische Verpflichtung auszusterben, und zwar subito. Jeder Pole, Russe, Jude, Franzose, Schwarzafrikaner usw. hat genausoviel Rechte, auf deutschem Boden, von dem gesprochen wird, als sei er heilig und gebenedeit, zu leben wie irgendein Deutscher – wenn nicht sogar mehr. Ich habe kein persönliches Schuldgefühl, was die deutsche Vergangenheit angeht, und ich möchte niemandem eins einreden. Historisch aber muß eine Gerechtigkeit erzwungen werden, und wenn so ca. 100 Millionen Asylanten, egal wie arm, krank und kriminell sie sein mögen, aufgenommen und gleichwertig behandelt worden sind, dann darf an einem Kneipentisch ein Besoffener einmal leise seine Überfremdungsbeschwerde führen – aber keinen Tag eher. Die Deutschland-den-Deutschen!-Deutschen, egal ob sie radikal nazistisch wie in Hoyerswerda oder unterschwellig rassistisch auftreten wie z.B. in Saarlouis oder Bielefeld, haben den Rand zu halten und sich nicht zu mopsen. Tun sie es doch, gehören sie – ja doch! – deportiert, an den dunkelsten, kältesten und elendsten Ort, der sich in diesem Universum finden läßt. Dort dürfen sie dann in der Scheiße, die sie im Kopf haben, ersaufen.“
Wiglaf Droste, Redakteur der TAZ, in „Titanic“ 11/91

Zitiert aus “Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948” Universitas 14. Auflage 2007 Seite 176 (da finden sich noch weitere solche Aussagen, meist aus den 1980ern und 1990ern)

Paßt doch perfekt zum Zustrom an Fachkräften, Pegida und der Wahrheitspresse, nur ist es 25 / 30 Jahre alt.


Frank
14.3.2015 11:02
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@peter

Das war abzusehen, zuviele Schäfchen verlassen die Herde oder hinterfragen die Matrix.
Bezeichnend das diese Gesetze mit atemberaubender PurzelbaumLogik letztlich mit dem Holocaust begründet werden (einem Thema bei dem übrigens auf wissenschaftliche Forschung Gefängnis steht).
Und bevor das reflexartige Gekreische losgeht -ja ich finde es bedenklich wenn Dinge als gegeben vorausgesetzt und nicht hinterfragt werden dürfen!


Marcus Junge
14.3.2015 11:03
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Beelzebub

Was Reporter der Wahrheitsmedien unter feindlichem Beschuß verstehen, sollte aber auch klar sein. Wenn nicht, dann einfach das fast 15 Jahre alte Buch “So lügen Journalisten” (2001) lesen oder bei Youtube nach dem Film suchen. https://www.youtube.com/watch?v=VLgFaWDasyI

Damals war Udo Ulfkotte noch bei der FAZ und ein “guter” Systemschreiberling. Da er als Kriegsreporter unterwegs war, hat er dann einfach mal Einblicke gegeben, wie solche Kriegsberichte aussehen. Und wenn man sich Lüglischkies und Konsorten aus dem Blickwinkel ansieht, dann passen die voll da rein. Die sind garantiert nicht unter Beschuß, berichten aber trotzdem vor brennenden Panzern, ducken den Kopf weg und halten im Interkonti-Hotel die Stellung.


Gubben
14.3.2015 11:14
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“Eine Kloake als Leserschaft zu haben, könnte davon kommen, dass man Scheiße schreibt. ”

Hadmut, you made my day!!! 😀


Samuel
14.3.2015 11:15
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Also, der Doppelwähler di Lorenzo hat einfach die Semantik des Begriffes “Moral” nicht verstanden.

Und was die “gewähltere Ausdrucksweise” von Journalisten im Vergleich zur “Normalbevölkerung” angeht: Hätte ich (in den späten 70er-Jahren) in der Grundschule in Aufsätzen oder Diktaten einen Fehlerquotienten abgeliefert, wie ich ihn heute in manchen Zeitungen und Zeitschriften, vor allem deren Online-Ausgaben, vorgesetzt bekomme, dann hätte meine Lehrerin meine Eltern zum Gespräch gebeten und ihnen geraten, mich in eine Sonderschule zu geben. Wobei die Semantik des Wortes “geraten” eine andere ist, als man auf den ersten Blick vermuten möchte.


Der (r)echte Staat
14.3.2015 11:18
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Heute irgendwo von irgendwem einen guten Spruch gelesen:
Es vebraucht zuviel Zeit, diese (gemeint ist die Presse) zu ignorieren.


Krischan
14.3.2015 11:35
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@Joe

Nein, in Geschichtsbüchern. Die Gleichschaltungsgesetze bestanden im Wesentlichen aus der Schaffung des Zentralstaats und danach des Einparteienstaats, Auflösung der Gewerkschaften und der Errichtung der Reichskulturkammer mit Goebbels als Propagandaminister.

Unsere Zustände mögen kritikwürdig sein, aber die des Dritten Reichs sind tatsächlich objektiv nicht gegeben.

Wer jetzt, nur weil ihm in einer Zeitung die Stoßrichtung des Leitartikels nicht paßt, sofort mit solchen Begriffen um sich wirft, disqualifiziert sich für eine ernsthafte Debatte.

Und wer dann sofort “Zensur” schreit, weil sein Kommentar gelöscht wird, der hat sowieso nichts verstanden.

Lernt ihr diesen Unsinn in euren Rhetorikkursen?

Der Umgang mit Andersdenkenden ist ja genau das, was Deinesgleichen Schwierigkeiten bereitet.

Und Dein Kommentar zeugt von “Them and Us”-Denken und unzulässiger Pauschalisierung.

Ich respektiere durchaus Andersdenkende. Das bedeutet auch, daß ich nicht automatisch die Nazikeule auspacke, wenn mir ihre Meinung nicht paßt. Und es bedeutet auch, daß ich sie nicht automatisch in irgendwelche politische Lager stecke und dann das Lager generell angreife. Sondern ich setze mich mit ihren Argumenten auseinder, so sie denn welche haben.

Und wenn eine Zeitung meine Kommentare nicht veröffentlicht, kommentiere ich dort nicht mehr. Ganz einfach. Aber Zensur ist es deshalb noch lange nicht.

@Christian

Nicht die Begriffe disqualifizieren, sondern doch der Inhalt. Sonst ist es ja einfach: Stop, der hat …… gesagt! Disqualifiziert! Das ist ja Unsinn. So ist keine Debatte mehr möglich.

Das stimmt natürlich. Andererseits sitzt da vermutlich irgendein Praktikant, der sich in kürzester Zeit durch massig Kommentare durchwälzen und den ganzen Scheiß rausfiltern muß. Die Definition dessen, was Scheiß ist, wird dann vermutlich entsprechend grobkörnig ausfallen und sich am Auftauchen von bestimmten Stichwörtern orientieren.


Michaela
14.3.2015 12:26
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Lieber Hadmut Danisch, richtig und wichtig ist, dass man über den Inhalt der Medien trotz und alledem Bescheid weiß!

Die Unterstützung der Printmedien lässt sich ja durch “Kauf”boykott umgehen (der Zeitungszusteller für unser Viertel steckt uns allerdings – aus welchem Grund auch immer/überzählige Exemplare? – regelmäßig die Ausgabe in den Briefkasten – wenn das der Herausgeber wüsste 😉 😉 😉

Wie organisiert man “Click”boykott?


Hadmut
14.3.2015 12:31
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@Michaela: Zeitungen werden absichtlich verschenkt. Deshalb bekommt man sie auch am Flughafen usw. hinterhergeworfen. Denn für die Verlage ist auch eine Zeitung, für die sie nichts bekommen, immer noch ein Positivgeschäft, weil verschenkte Exemplare als Auflage gelten und damit Werbeumsatz steigern.

Deshalb stehen in München auch so viele Zeitungskästen herum, bei denen man sich Zeitungen nehmen kann und dafür Geld einwerfen soll. Selbst wenn man nicht zahlt, verdienen die noch dran, weil auch geklaute Zeitungen als Auflage gelten. Müssen sie sie aber abends abholen und in den Müll geben, haben sie nur Transport- und Entsorgungskosten, sondern auch nichts für die Auflage getan. Deshalb ist es den Verlagen lieber, die Zeitung wird geklaut, als gar nicht gelesen.

> Wie organisiert man “Click”boykott?

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Stannis Baratheon
14.3.2015 14:35
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Nein, da muss man weitergehen. Selbst mit Werbeblocker erhalten die weiterhin Klicks die zur Berechnung von Werbeeinnahmen herangezogen werden (mal ganz abgesehen davon das die z.T. Schindluder mit Javascript treiben). Im Zuge von #GamerGate hat sich die Verwendung von Html-Scrapern wie archive.today, archive.org oder peeep.us bewährt, da gab es schon massives Gejaule.


Gedöns
14.3.2015 15:40
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@Krischan
„Das bedeutet auch, daß ich nicht automatisch die Nazikeule auspacke, wenn mir ihre Meinung nicht paßt.“//
Und genau mit dieser infamen, volksverhetzenden Lüge, von der wegen der inflationären Verwendung bereits die gesamte Gesellschaft weiß, beginnt es. Und jeder weiß auch schon, daß jegliche Abwandlungen davon („rechts“, „konservativ“ usw.) ja doch immer nur „Nazi“ heißt.


Johnny
14.3.2015 16:34
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Hadmut: das halte ich für Verschwörungstheorien.
Da mich das Thema interessierte, habe ich mir mal die Mühe gemacht, ein paar Scripte zusammenzuhacken. Vorzensiert wird praktisch nicht, aber später werden durchaus Kommentare entfernt. Wer will, kann sie sich also zwischenzeitlich sichern. Und wer will, kann locker crawlen und alle Kommentare aller Leser in einer eigenen DB ablegen. Da blockierte die ZEIT auch nicht. Dann kann man sehr schnell sehr viel über Kommentierer lesen.

Ja, theoretisch ist möglich, dass das nur Fakes der Redaktion sind. Praktisch halte ich das bei der Vielzahl der Kommentare ausgeschlossen: die müssten da Dutzende von Leuten für beschäftigen, die für mikriges Geld rumtrollen. Das gibt die Kasse nicht her und das flöge auf, und was bringt’s? In den Kommentaren wird ohnehin die Schlacht nicht entschieden, wer einigermaßen bei Verstand ist, guckt da nur noch ab und an mal rein um zu schauen, wie’s brodelt und stinkt. Diese ganzen False-Flag-Vorwürfe halte ich größtenteils für Unfug, meist gefolgt von Cui Bono und selten naheliegend. Naheliegt, dass besonders die Abgehängten dieser Gesellschaft viel Wut auf selbige aufgebaut haben. Das quillt dann über und ergießt sich in die Kommentarspalten. Und Zeit haben sie auch.
Um das mal live zu sehen, empfehle ich den TelePolis-Kommentarbereich. Oder meinst Du, das sind auch alles Nato-Fakes, um die Putinfans dumm aussehen zu lassen?


Leser X
14.3.2015 18:16
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Aufmerksamkeitsökonomie. Was berichtet wird ist doch mittlerweile uninteressant, Nachrichten sind zu Internetzeiten wertlos.

Ganz geschwinde, eins, zwei, drei,
Schneiden sie sich Brot entzwei,
In vier Teile, jedes Stück
Wie ein kleiner Finger dick.

Zahlender Kunde ist die Wirtschaft (für Annoncen und Guerilla Marketing) und offensichtlich diverse Geheimdienste (in welcher Währung auch immer). Die griffigere Definition lautet” der Leserstamm wird an die Kunden vermietet”.

Diese binden sie an Fäden,
Übers Kreuz, ein Stück an jeden,

Wem das Spass bringt die Köder zu fressen um als Ware gehandelt zu werden, nur zu.

Kaum hat dies der Hahn gesehen,
fängt er auch schon an zu krähen:
Kikeriki, kikikerikih!!
Tak, tak, tak, da kommen sie!

Der regelmäßige Konsum erzeugt dann eine Scheinwelt. Nachrichten und TV greifen tief ins Unterbewusstsein ein.

Hahn und Hühner schlucken munter
Jedes ein Stück Brot hinunter;
Aber als sie sich besinnen,
Konnte keines recht von hinnen.
In die Kreuz und in die Quer

Das Ende ist bekannt:

Ach, sie bleiben an dem langen,
Dürren Ast des Baumes hangen.
Und ihr Hals wird lang und länger,
Ihr Gesang wird bang und bänger,
Reißen sie sich hin und her

Nur eilt dann nicht der Tod herbei sondern die Hühner und Hähne gehen ihre Schlächter wählen


Hadmut
14.3.2015 18:58
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@Leser X:

Ein Leser kommentierte hier reimerlich,
und ganz ohne Frage auch künstlerisch,
doch bei Busch war’s geklaut,
drum sage ich laut:
der beste Reimer hier bin immer noch ich.


Neo
14.3.2015 18:18
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Es passt zu gut.

Die FAZ tut einfach alles um den schlechten Ruf der Journalisten zu nähren.

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/extremisten-in-wuppertal-pegida-zug-nach-ausschreitungen-aufgeloest-13483068.html

Wer hier nur Überschrift und Anreißer liest kommt wahrscheinlich zum Ergebnis, daß die bösen Rechten verrückt gespielt hätten. Auch im weiteren Artikel wird alles getan um die Pegida-Bewegung in möglichst schlechtes Licht zu rücken. Passend dazu heißt es dann: “Erstmals fanden gleichzeitig und am selben Ort eine Salafisten-Demonstration und ein Aufmarsch der Pegida-Bewegung statt.” Alles klar, Salafisten demonstrieren und Rechte marschieren auf. Aufklärung wie es wirklich war kommt dann erst in den Leserkommentaren.

Und da jammern die Journalisten, daß sie nicht das beste Ansehen genießen.



Gedöns
14.3.2015 19:12
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@Jonny
„Du, das sind auch alles Nato-Fakes, um die Putinfans dumm aussehen zu lassen?“//
Kann sich überhaupt noch jemand vorstellen, daß man sowohl gegen gewisse Machenschaften der USA als auch gegen Putins Ukraine-Politik sein kann?
http://www.voltairenet.org/article185097.html
http://journalistenwatch.com/cms/wie-blind-ist-die-us-luftwaffe/
„Wir ziehen uns Kostüme an und spielen ganz verrückt. – Ich versteck mich hoch im Baum – ihr seid abgefickt!“
(Ooch, daß ich aber auch immer gleich so roh werden muß …)
https://www.youtube.com/watch?v=HII5VANpiAU


Gedöns
14.3.2015 19:21
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“@Jonny”//
@Johnny – Entschuldigung


Gedöns
14.3.2015 19:25
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@Hadmut
“der beste Reimer hier bin immer noch ich.”//
Herr Danisch, Sie sind der Beste hier, aber Peter Gabriel hinter den sieben Bergen ist noch …
Ja gut, ist alles Geschmackssache …


Christian
14.3.2015 20:47
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Ah Nein – bester Hadmut, die Reimer verbergen
sich hier unter Giganten (oder vielleicht hinter Zwergen)-
und sagst Du’s auch noch so schön-fein-reimerlich,
so höre:
Der Größte bist vielleicht Du – doch der Schönste bin ich! 😀
Genug der Hybris –
wäre auch mal ne Idee – ein Beitrag in Reimen….
Schönen Abend
Christian
Einen noch: Das Versmaß zeigt erst den Reimkönig –
fehlt das, ist alles andre zuwenig…..
@Krischan: Danke für den Hinweis mit dem Praktikant – da ist wohl was dran.


Hadmut
14.3.2015 20:51
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@Christian: Dass Du hier der Schönste bist, könnte vielleicht sein und ich will das auch überhaupt nicht in Abrede stellen.

Das Dumme ist nur: Es nutzt Dir nichts. Das hier ist ein Blog. Ich bin nicht Heidi Klum und das ist nicht Germany’s Next Topmodel.

(Versmaß: Limmericks an sich sind schon schwer. Versmaß noch mehr. Und das dann spontan als Antwort…)


Frank
14.3.2015 21:11
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Johnny alte Sockenpuppe,langsam wirds zu auffällig.
Wer den täglichen Wahnsinn nicht fröhlich mittanzt ist also ein frustrierter Verlierer.
All die anderen normalen Menschen sind rundum glücklich mit dem Paradies BRD und liegen mit dem Mainstream auf Linie.
Last Euch mal was neues einfallen


Roland S.
14.3.2015 21:44
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Ich lese und schreibe häufig Kommentare. Der Kommentarbereich ist eigentlich das einzig interessante an den Massenmedien. Nur da findet man die Richtigstellungen zu all der Propaganda in den Leitartikeln. Es ist häufig aufmunternd zu sehen, wie gut die Leserschaft informiert ist.


Johnny
14.3.2015 22:51
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Frank: Genau, im Durchschnitt stimmt das.

Dass Du mich, ganz klischeehaft, als Sockenpuppe bezeichnest und implizierst, ich sei Teil irgendeiner Gruppe, die sich etwas einfallen lassen müsse, bestätigt, was ich schrieb.

Aber: selbst die Abgehängten, die in Deutschland wütend sind darüber, dass niemand sie braucht und will, selbst die leben viel zu gut, als dass sie, außer wilden Kommentaren, irgendwas tun würden, um hier etwas zu ändern. Insofern sehe ich der Zukunft gelassen entgegen, und Du kannst weiter davon schwafeln, dass wir alle nur US-Vasallen von Obomba sind und die Bilderberggruppe mit der Israel-Lobby die Welt beherrscht und nur Putin uns davor retten könnte.


Stefan S
14.3.2015 23:09
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>Ich halte das für nicht belegt und sehr bläuaugig, da von zwei
>getrennten Gruppen auszugen und zu sagen, die schlauen Papier- und die
>dummen Onlineuser.

Der Punkt ist nicht Online oder Print. Der Punkt ist, es gibt eine Gruppe, die ein Medium als Leser mehr oder weniger regelmäßig nutzt. Das sind im Fall “Die Zeit” Leute, die im weitesten Sinne dem Bildungsbürgertum zuzuordnen sind und die in der Regel eine gewisse Sprache drauf haben, wenn sie etwas kommentieren.

Und es gibt Leute, die das entsprechende Medium normal nicht lesen, vielleicht sogar den Artikel, den sie gerade kommentieren nicht gelesen haben. Die halt z.B. über irgendeinen Link in einem Blog, das eine völlig andere Leserschaft als die Zeit hat, gekommen sind. Das Phänomen gab es schon vor dem Internet. Z.B. daß in “bibeltreuen” christlichen Gemeinden Flugschriften rumlagen, in denen dazu aufgefordet wurde, an eine bestimmte Zeitung einen Leserbrief zu schreiben, um gegen XY zu protestieren. Damals haben dann auch schon bei bestimmten Themen massig Leute Leserbriefe geschrieben, die den Artikel nicht gelesen hatten und teils auch zu blöd waren, den zu verstehen. Im Internet mit der Möglichkeit der einfachen Organierung über Blogs/Foren geht sowas einfacher und es kostet auch nicht mehr 80 Pfennig Porto. Dadurch ist das mehr geworden.


Cargo Cult Science
15.3.2015 11:18
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@ Neo: “Erstmals fanden gleichzeitig und am selben Ort eine Salafisten-Demonstration und ein Aufmarsch der Pegida-Bewegung statt.” — Das hat Udo Ulfkotte schon 2010 im Videovortrag »So lügen Journalisten« ( https://www.youtube.com/watch?v=VLgFaWDasyI [fast zwei Stunden!]) festgestellt: Wird ›Aufmarsch‹ verwendet, dann versammeln sich die bösen Buben; wird ›Demonstration‹ benutzt, dann sind es die irgendwie guten Jungs. Die berüchtigten Straßenschlachten der Berliner ›Maifeierlichkeiten‹ erfolgten stets aus einer Demonstration heraus…

@ Johnny: Vielleicht sind einige der Pöbler ja in der Tat »Abgehängte dieser Gesellschaft, [die] viel Wut auf selbige aufgebaut haben«, weil sie noch vor 2003 als Journalisten die ›Agenda-2010‹ in schrillsten Tönen lobpreisten und nun selbst in den Genuß von ›Hartz-IV‹ gekommen sind, jetzt dadurch Frau und Haus verloren haben? Es ist halt töricht, die geplante Verarmung der eigenen Kundschaft zu fordern, wenn man für ein höchst verzichtbares Luxusprodukt tätig ist. Der Sinkflug der Auflagen begann nämlich lange bevor sich die Gegenöffentlichkeit im Internet herausbildete.

Im übrigen handelt es sich bei den Aussagen von Doppelstaatsbürger Di Lorenzo wie üblich nur um reine Behauptungen; warum soll ich die glauben? Da spielt augenscheinlich einer die Damsel in Distress. Er kann uns doch viel erzählen, wenn der Tag lang ist. Zur Warheit haben die alle nur ein rein taktisches Verhältnis. Geäußert wird, was ihrer Strategie der Bevölkerungslenkung dient; das kann durchaus auch mal die Wahrheit sein.

Bisher war ich der Ansicht, daß deutsche Medien immer die Sicht der deutschen Regierung verbreiten, aber so einfach scheint es nicht zu sein. Mittlerweile habe ich den Verdacht, daß auch diese uns vorenthalten wird, wenn sie nicht der US-Linie entspricht. Anlaß ist folgender Artikel des ehemaligen Nachrichtenmagazins — in englisch(!!):

»Berlin Alarmed by Aggressive NATO Stance on Ukraine« ( http://spiegel.de/article.do?id=1022193 )

Darin liest man erstaunt, daß die Bundesregierung u.a. sehr wohl über die ukrainischen NATO-Lügen bescheid weiß und dadurch die eigenen diplomatischen Bemühungen torpediert werden. Besonders pikant: Nach den Besuchen US-Offizieller in Kiew sind die ukrainischen Führer besonders kriegslüstern und optimistisch, den Konflikt auf dem Schlachtfeld für sich zu entscheiden. Anschließend müßten die Diplomaten sie mühsam wieder auf Verhandlungskurs bringen…

Daraus hätte man eine große Titelgeschichte machen können; warum geschieht das nicht? Warum soll das deutsche Publikum nicht erfahren, daß unsere Regierung die aggressiven US-Positionen nicht teilt und diplomatisch sogar gegen sie agiert? Stattdessen dient dieser Artikel anscheinend eher dem Zweck, die Ansichten der deutschen Regierung unterschwellig dem US-Establishment zuzuspielen.

Zu den Herausforderungen, denen sich die Mainstream-Medien zu stellen haben, gehört, daß sie nur noch eine Stimme von vielen sind und im gegenseitigen Vergleich deren einheitlichen Sprachregelungen auffallen, mit denen bei Nachrichten gleich der Bewertungskontext mitgeliefert wird. Eine andere Herausforderung ist, daß heute jedem Interessierten oftmals auch Primärquellen zugänglich sind.

So macht momentan ein Video von George Friedman, Chef des einflußreichen US-Think-Tanks ›Stratfor‹ die Runde ( https://www.youtube.com/watch?v=oaL5wCY99l8 [13 Minuten mit dt. Untertiteln]). Auf einer Veranstaltung des ›Chicago Council on Global Affairs‹ beantwortet er bemerkenswert offen Fragen zu Zielen und Methoden der US-Außenpolitik: Weil die USA nicht die demographische Kapazität haben, Regionen dauerhaft zu besetzen, benutzen sie ggf. örtlich verfügbare Barbaren für ihre Zwecke. Als Musterbeispiel gilt der Irak/Iran-Krieg, den sie fast ein Jahrzehnt am Laufen hielten. (In dem war übrigens Ulfkotte Kriegsberichterstatter: https://www.youtube.com/watch?v=UwE5LO5CphY [18 Minuten])

In Europa gilt ihnen Deutschland als ein Problem, weil die Deutschen zu Rußland ein spezielles Verhältnis haben. Außerdem hat Deutschland seit dem 19. Jhd. Absatzschwierigkeiten für seine Exporte, weshalb Rußland eigentlich ein perfekter Partner wäre. Darum muß ein Keil zwischen beide getrieben werden, damit sich russische Ressourcen nicht mit deutscher Wirtschaft verbünden. Im übrigen sollen die Europäer nicht glauben, daß Friedenszeiten ewig dauern…

Wie gesagt, das ist keine russische Propaganda, sondern kommt — mit einem Lächeln vorgetragen — direkt aus dem Herzen des Imperiums. Dort plaudern die Strategen ja gerne aus dem Nähkästchen; das Buch »The Grand Chessboard« (dt.: »Die einzige Weltmacht«) von Mr. Brzezinski ist ja mittlerweile ein Klassiker der politischen Offenbarungsliteratur — und immer noch aktuell, wie man sehen kann (Google findet es übrigens im Volltext als PDF).

Was ich angesichts meiner Beispiele von Herrn Di Lorenzo gerne wissen würde: Warum soll ich sein Blatt kaufen? Mut zur Wissenslücke? Betreutes Denken? Im Unterschied zu Blogs liefern die nämlich auch nie irgendwelche Belege für ihr Geschreibsel; allenfalls zitieren sie sich reihum gegenseitig. Außerdem weiß ich bei vielen Themen schon im Voraus, was sie sagen werden. Es ist mir auch nicht entgangen, daß bspw. der GdL-Chef wegen seiner Streikbereitschaft genauso personifiziert verunglimpft wird wie Putin. Im Austeilen sind sie ganz groß, aber wenn es um die Nehmerqualitäten geht, dann heulen sie, die empfindlichen Seelchen.


Hadmut
15.3.2015 13:27
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> Betreutes Denken?

Der ist gut…


Gast$FF
15.3.2015 12:30
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Re Online Kommentare bei den großen Zeitungen:
> Andererseits sitzt da vermutlich irgendein Praktikant, der sich in kürzester Zeit durch massig Kommentare durchwälzen und den ganzen Scheiß rausfiltern muß.

Davon muss man in der Tat ausgehen, so oder so ähnlich wird’s sein. Deshalb muss man einen Kommentar für dort (im Gegensatz zum Blog hier) auch sorgfältigst “craften”, also seine Kritik möglichst geschickt verpacken, so dass sie erst auf dem zweiten Blick als solche zu erkennen ist. Mit Unflätigkeiten, Kraftausdrücke und anderen Keywords muss natürlich ebenfalls dementsprechend vorsichtig umgegangen werden. Dann klappt’s auch mit der Freischaltung.

PS: Ich nehme an, diese Erkenntnis der Unbeherrschbarkeit trotz Filteraufwand hat die ersten großen Player dazu bewogen, die Online Kommentarfunktion gänzlich wieder aus dem Angebot zu nehmen. Die Geister, die ich rief…


EinInformatiker
15.3.2015 13:59
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Jeder einzelne Satz kann unterstrichen werden. Aber ich habe immer das Gefühl, die Journalisten werden immer auch als (auch aufgrund ihres Journalistentums) Verirrte angesehen. Das mag es geben. Aber ich denke schon, dass die intelligent genug sind zu wissen was und warum sie das tun. Also persönliche Unzulänglichkeiten mag es geben, aber die würde ich als Erklärung bei der überwiegenden Anzahl ausschließen. Es herrscht ja eine de facto völlige Gleichschaltung. Und dafür gibt es ja in der Geschichte Beispiele anhand totalitärer Systeme. Sowohl im Nationalsozialismus als auch im Sozialismus gab und gibt es halt nur eine Einheitsmeinung. In jedem totalitären System greifen dieselben Mechanismen (wenn auch anders installiert) und die Presse und die Bürger werden auf formal ähnliche Weise gleichgeschaltet. Das ist m. E. vielversprechender als den Ansatz persönlicher Verfehlungen zu machen. Es gibt freilich noch Widerstand der jetzt eben auch bewußt, gezielt niedergemacht wird. Ob dagegen noch was auszurichten ist, ist fraglich, denn der Normalbürger wird mitlaufen und die öffentlichkeitswirksame Presse hat sich bewußt gleichgeschaltet. “Deokratisch” wird das nicht mehr gelöst werden.


Friederich
15.3.2015 15:55
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Offensichtlich hat di Lorenzo den IV. Hauptsatz der Thermodynamik nicht verinnerlicht: »If you can’t stand the heat, stay out of the kitchen«.


Frank
15.3.2015 16:00
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@Johnny

US Vasallen, Bilderberger, Israel Lobby… Du sagst es!
Nur wird Putin uns nicht retten, allenfalls als Retter aufgebaut.
Wahrscheinlich spielt er auch nur seine Rolle beim großen Angstmachen, irgendwie muss der kommende Crash ja verpackt werden.

@Cargo Cult Sience

George FRIEDMAN -man will es eigentlich garnicht mehr wahrhaben, man sträubt sich innerlich gegen die Erkenntnis… aber es sind IMMER Dieselben die hinter den Schweinereien stecken!

@Eininfomatiker

Jou -an diese eigene Filterbubble glaub ich nie, die WISSEN das sie lügen!


Neo
15.3.2015 16:31
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@Cargo Cult Science
“Warum soll das deutsche Publikum nicht erfahren, daß unsere Regierung die aggressiven US-Positionen nicht teilt und diplomatisch sogar gegen sie agiert?”

Es ist weniger das gesamte deutsche Publikum welches die entsprechenden Medien im Blick haben. Es ist stattdessen nur die Teilmenge der eigenen Zielgruppe.

Ich denke, man darf getrost davon ausgehen, daß unsere Medien vor allem zwei Leitlinien haben. Zum einen ist das jene der Bundesregierung, zum anderen aber wird die Meinungsbildung der Zeitung sehr stark von den sogenannten “Transatlantikern” beeinflußt. Die sitzen zwar auch im Bundestag, zum größeren Teil aber in den Redaktionsstuben. Die Hinweise darauf sind mittlerweile so eindeutig, daß man da nicht mehr nur von einer Verschwörungstheorie reden kann.

Zum Thema der Zielgruppe:
Ich glaube wir können davon ausgehen, daß jener Teil der Bevölkerung der sich auch aus ausländischen Medien informiert zum einen relativ klein ist, auf der anderen Seite aber auch längst von den großen Medien ignoriert wird. Stattdessen zieht man dort seine Agenda durch und hofft, daß der Teil der die Propaganda nicht nur erkennt sondern auch immun geworden ist nicht zu groß wird. Aus diesem Grund wurden Abweichler auch so stark dämonisiert. In gleichem Ausmaß wie Russland wieder als “Reich des Bösen” stilisiert wird versucht man mit dem Begriff “Putinversteher” klar zu machen wer zu den “guten Aufgeklärten” und wer zu den “bösen Verblendeten” gehört.

Spontan fällt mir dazu ein: “Die Fahne hoch! / Die Reihen fest geschlossen! / SA marschiert, mit ruhig festem Schritt.”

Ich will die Medien jetzt nicht mit der SA vergleichen (den Part haben andere), aber es scheint mir der gleiche Geist zu sein der da herrscht.

Wenn alle “Guten” nur noch EINE Meinung haben dürfen, dann sollte ein wirklich wacher Geist äußerst aufmerksam werden.


Sten Berg
15.3.2015 17:38
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Kapiere ich nicht. Wieso noch Zeitungen wie die Zeit kaufen? Früher kaufte ich sowas um zu wissen was die Leute so denken.


Leon
15.3.2015 18:55
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ST_T schrieb:

Ich denke, es gibt viele, die die ZEIT nur wie ich lesen, nämlich kaum bis gar nicht die Artikel sondern stattdessen die Leserkommentare, die deutlich informativer sind als die Artikel an sich

Vermutlich geht es genau darum: In den Kommentaren wurden ja häufig Fakten genannt, die den Artikel widerlegten. Das auch noch oft genug mit Quellenangaben oder sonstigen eindeutigen Nachweisen.

Besonders aufgefallen ist mir das immer wieder bei den Gender-Themen und seit dem letzten Jahr bei der Berichterstattung zur Ukraine.

Auffällig ist auch immer wieder, dass diese belegten Richtigstellungen aus den Kommentaren von den Journalisten einfach ignoriert werden: Ein paar Tage später steht da wieder so ein Artikel mit den alten, also falschen Behauptungen.

Als hätte es die Richtigstellungen in den Kommentaren nie gegeben.

Es geht also ganz offensichtlich nicht um die realen Tatsachen.

Die Kommentare sind da für die Zeitung ärgerlich: Sie will nur ihren Auftrag erfüllen und wird in den eigenen Kommentaren widerlegt.

Ein unhaltbarer Zustand.

Also müssen die Kommentare weg, jedenfalls dann, wenn sie glaubwürdig sind.

Dafür braucht man eine nachvollziehbare Ausrede.

Deshalb die Krokodilstränen wegen der rücksichtslosen Leser.

Wahrscheinlich sollen wir darauf vorbereitet werden, dass da in Zukunft noch viel mehr zensiert werden wird.

Außerdem vermute ich, dass die Presse die informierteren als Leser zunehmend aufgeben wird.

Diese 5 oder 10 % sind nicht so einfach zu beeinflussen, also blendet man sie aus, um die Mehrheit der erreichbaren Leser nicht zu gefährden.

P.S: Mir ist in den letzten Tagen mehrfach aufgefallen, dass das Märchen vom angeblichen Gender Pay Gap neuerdings in Nebensätzen verpackt, sozusagen als selbstverständlich mit erwähnt wurde.

Das es in Wirklichkeit ein “ Gender Work Gap ” ist, weil Frauen einfach weniger arbeiten, wird dem Normalleser vorenthalten.

Dabei schreibt sogar Destatis nur noch von 7% bei gleicher Tätigkeit, die aber vermutlich erklärbare Ursachen (zB Teilzeitarbeit) hätten:

Auch bei gleicher Arbeit blieb im Durchschnitt ein Abstand von etwa 7 % zu Lasten der Frauen. Eine wichtige Rolle spielen dabei vermutlich die Unterschiede in den Erwerbsbiografien. Bei Frauen entstehen oft Lücken oder Brüche durch Teilzeitarbeit wegen Kindererziehung oder anderer familiärer Verpflichtungen (siehe 3.6 und 3.7), die zu einem geringeren Verdienst führen.

Quelle:

https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/QualitaetArbeit/Dimension1/1_5_GenderPayGap.html


Joe
16.3.2015 7:53
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Dabei schreibt sogar Destatis nur noch von 7% bei gleicher Tätigkeit, die aber vermutlich erklärbare Ursachen (zB Teilzeitarbeit) hätten

Man könnte es auch anders ausdrücken: Frauen sind schlicht arbeitsfaul und verdienen am Aufwand gemessen trotzdem besser als Männer. Die Pay-Gap-Lügenpresse soll nur von diesem Fakt ablenken.

Schau dir mal die Gesamt-Erwerbsquote an.


Frank Fischer
18.3.2015 10:18
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“Ignoranz-Panzer, der nur noch mit dickem Kaliber zu durchschlagen ist” – schönes und gelungenes Bild, Herr Danisch.

Fairerweise: von dieser Spezies (Panzer-Träger) gibt’s immer mehr, und zwar in allen (gehobenen?) Funktionen.